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Veröffentlicht am 15.04.2020

kurzweilig, mit gut herausgearbeiteten Charakteren

Der mutige Weg
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Die Familie Hansen, verteilt auf Afrika (Kamerun), Wien (Kontor) und Hamburg (Hauptsitz) ist wieder in argen Nöten. So kann der Leser wieder hautnah miterleben, wie die Gefühle, Sehnsüchte, die Intrigen ...

Die Familie Hansen, verteilt auf Afrika (Kamerun), Wien (Kontor) und Hamburg (Hauptsitz) ist wieder in argen Nöten. So kann der Leser wieder hautnah miterleben, wie die Gefühle, Sehnsüchte, die Intrigen aber auch die Liebe und Enttäuschung innerhalb der Familie weitergehen.
Allen Interessierten möchte ich raten vorher die bereits erschienen Bände zu lesen, da es sonst schwierig werden könnte die Personen beim Lesen schnell und richtig einzuordnen.
Wieder einmal beweist sich, dass die Hansen-Frauen stärker sind als die Männer. Denn wie Friederike, die ihren Eltern, die eigentlich schon seit Jahren aneinander vorbei leben, mal so richtig ins Gewissen redet, ihnen einen Spiegel vorhält, das fand ich für so eine junge Frau schon beachtlich. Was ich der Autorin aber nicht wirklich abgenommen habe ist der abrupte Wechsel im Verhalten der Eltern zueinander >von resigniert, ignorant und mürrisch zu ausgelassen, tolerant und liebevoll<. Das ging mir zu schnell und reibungslos. Gar nicht wie sonst bei den Hansens üblich.
Martha ist eine Selbstbetrügerin. Kaum der Alkoholabhängigkeit entronnen, begibt sie sich in die Pillen-Abhängigkeit. Um an diese „Tröster“ zu gelangen, gibt sie alles. Wie weit wird sie dabei gehen? Ich fand es super beschrieben wie Martha sich immer wieder ihre Abhängigkeit schönredet. So nach dem Motto: die Menschen hassen sie, die Pillen trösten sie und nächste Woche reduziert sie allmählig die Menge.
Auf jeden Fall ist in der Groß-Familie Hansen wieder sehr viel los, so dass das Lesen sehr kurzweilig und abwechslungsreich ist. Die Geschichte endet diesmal so spannend, dass ich jetzt schon gespannt bin wie es weitergeht. Schließlich können doch Elisabeth und Richard mit ihren Machenschaften nicht erfolgreich sein. Von mir gibt es 4 Lese-Sterne und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 15.04.2020

unterhaltsam, lesenswert, super Geschichte

Der Sozius
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In diesem Buch spielen zwei Personen die Hauptrolle. Da gibt es einmal den Sozius, der mit viel krimineller Energie ausgestattet, seinen Lebensunterhalt im großen Stil organisiert/finanziert. Stück für ...

In diesem Buch spielen zwei Personen die Hauptrolle. Da gibt es einmal den Sozius, der mit viel krimineller Energie ausgestattet, seinen Lebensunterhalt im großen Stil organisiert/finanziert. Stück für Stück lernt der Leser den kriminellen Lebensweg des Sozius kennen. Bewundernswert fand ich dabei seinen Einfallsreichtum, das heißt mit welchen Mitteln und Tricks er solvente Menschen und Firmen manipuliert, ausnutzt und erpresst. Da habe ich des Öfteren gedacht: alle Achtung. Doch mit Frauen hat er nicht wirklich Glück.
Dann ist da Teresa Mücke, Studentin, angehende Journalistin. Sie hat sich die Aufgabe gesetzt über das Leben und Wirken des Sozius ein Buch zu schreiben. Betreibt dazu aktiv Recherche. Doch privat sie hat so einige Schwierigkeiten - familiäre, finanzielle und auch ihre Gefühle betreffende. Rückhalt und Zuspruch findet sie bei Schneider. Die Sticheleien zwischen beiden sind spritzig, witzig, einfach klasse. Man merkt beim Lesen, die Freundschaft zwischen den beiden. Eine Freundschaft ohne Wenn und Aber. Schneider hätte ich auch gerne als Freund.
Den Anfang fand ich etwas unglaubwürdig. Da wird der Sozius zu Hause von Blutjoe (einem Auftragskiller) bedroht und bleibt dabei total gelassen. Das konnte ich nicht nachvollziehen. Aber dann wurde das Buch immer interessanter. Egal ob es im Kapitel gerade um den Sozius oder um Teresa ging, gelang es mir in die jeweilige Handlung abzutauchen. Ich fand es sehr unterhaltsam, wenn es auch erst ganz zum Schluss zu einer Wendung kommt. Einer Wendung, durch die in meinen Augen die Geschichte erst richtig "rund" geworden ist. Mir hat das Buch unterhaltsame wie kurzweilige Lese-Stunden gebracht, so dass ich 4 Lese-Sterne vergebe. Gerne empfehle ich es weiter.

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Veröffentlicht am 02.04.2020

witziger Erzählstil, der etwas andere Krimi

Die Toten vom Lärchensee
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Arno Bussi ist Gruppeninspektor beim österreichischen BKA und seine Hauptaufgabe sind Statistiken. Doch jetzt hat ihn der Innenminister Qualtinger als Sonderermittler nach Stubenwald am Lärchensee geschickt, ...

Arno Bussi ist Gruppeninspektor beim österreichischen BKA und seine Hauptaufgabe sind Statistiken. Doch jetzt hat ihn der Innenminister Qualtinger als Sonderermittler nach Stubenwald am Lärchensee geschickt, also an die vorderste Front. Er soll nun endlich den Mörder aus einem 5 Jahre zurückliegenden Mord zu ermitteln und den Cold Case lösen. Im Dorf trifft er auf die unterschiedlichsten und vom Autor auch wunderbar umrissenen Charaktere. Da gibt es die geschwätzige Ehefrau des örtlichen Polizisten Bernhard Franz nebst Bernhardiner Bernhard, Bauprojektleiter mit Hang zu Totenköpfen und Laura Gams, die Inselbesetzerin. Schrägste Figur in meinen Augen ist aber Arno Bussi. (Wer so einen Namen als Polizist hat, hat doch eigentlich von vornherein verloren, oder?). Er freut sich endlich vor Ort zu ermitteln, aber bitte nicht hetzten, immer langsam, nur nicht ins Schwitzen kommen und überanstrengen. Vor allem müssen die Grundbedürfnisse gesichert sein: Essen und Trinken.
Mir hat der Schreibstil wunderbar gefallen, auch wenn ich bisher noch keinen Krimi in der Art gelesen habe. Beim Lesen musste ich immer wieder schmunzeln wegen der vielen „schrägen“ Beschreibungen. Hier nur mal zwei Beispiele: Arno bezeichnet sich als „gelernten Österreicher“ oder er versucht ein weinig Temperatur in dieses kalten Fall (Cold Case) zu bringen. Einfach herrlich. Überhaupt hat der Autor eine eigenwillige, dabei aber gefällige Schreibweise. So schrieb er immer „der Artur“ denkt, „dem Artur“ gefällt. Das erinnerte mich an Kinderbücher, bringt aber dadurch wunderbar Bussis zum Teil recht ausgeprägte Blauäugigkeit und Naivität zu Ausdruck. Mir hat das Lesen Spaß gemacht, das Buch hat mich kurzweilig unterhalten und darum gibt’s von mir 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 25.03.2020

Krimi, bei dem sich Spannung allmählich steigert

Pandora
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Hans-Joachim Stein kehrt in das Nachkriegs-Berlin zurück und arbeitet im Westteil der Stadt bei der Kripo. Eines ist ihm wichtig – sein Beruf, Ehrlichkeit und Mary. Doch sein Eintritt in die Mordkommission ...

Hans-Joachim Stein kehrt in das Nachkriegs-Berlin zurück und arbeitet im Westteil der Stadt bei der Kripo. Eines ist ihm wichtig – sein Beruf, Ehrlichkeit und Mary. Doch sein Eintritt in die Mordkommission wird von seinem Chef, Kriminalrat Krüger, mit Argwohn betrachtet. Krüger beauftragt sogar Steins Kollegen, Max Wuttke, ihn zu bespitzeln. Krügers Ablehnung hat mehrere Gründe: Er muss seine Aktivitäten während der Nazi-Zeit vertuschen und er traut Stein nicht, weil dessen Vater im Ostteil der gespaltenen Stadt ebenfalls bei der Polizei arbeitet. Darum legt Krüger Stein bei seiner aktuellen Mordermittlung auch diverse Steine in den Weg….
Anfangs fand ich das Buch etwas holprig geschrieben. Da wurden neue Erkenntnisse einfach so mal im Nebensatz dem Leser vermittelt. Aber mit zunehmendem Lesefortschritt hat sich bei mir dann doch etwas Spannung aufgebaut. Aber was vertuscht werden soll, kann man sich bereits recht zeitig denken. Da hätte Zurückhaltung bei den Beschreibungen der Gedanken Einzelner besser für Spannung gesorgt. Sehr gut gelungen fand ich aber die beiden Hauptermittler – Hans-Joachim Stein, genannt Duke, und Max Wuttke. Jeder der beiden hat so seine Schwächen. Stein liebt Mary und zeigt Schwäche gegenüber Frauen ihres Typs. Und Max liebt Panzerschokolade, eine Sucht, die er nicht beherrscht. Was Panzerschokolade ist? Das müsst ihr schon selbst nachlesen. Bei den Ermittlungen lernen die Mordermittler die Schwächen und Stärken des anderen kennen und sind an Ende in meinen Augen ein großartiges Team. Wenn man es genau nimmt ein tolles Trio, denn die Schreibkraft, Lore Krause, die eine Schwäche sowohl für Duke als auch kriminalistische Ermittlungen mehr oder weniger zeigt, passt wunderbar zu den beiden. Ich verspreche mir noch unterhaltsame Fortsetzungen.
Mit dem Krimi habe ich mich gut unterhalten gefühlt und gebe daher 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 02.03.2020

unterhaltsamer Brandenburg-Thriller

Zurück im Zorn
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Gollwitz, ein Dorf in Brandenburg: Hier ist Anna aufgewachsen und hat schreckliches erlebt. Bei einem Hausbrand sind ihre Eltern und ihr großer Bruder, den sie immer angebetet hat, ums Leben gekommen. ...

Gollwitz, ein Dorf in Brandenburg: Hier ist Anna aufgewachsen und hat schreckliches erlebt. Bei einem Hausbrand sind ihre Eltern und ihr großer Bruder, den sie immer angebetet hat, ums Leben gekommen. Kaum erwachsen, hat sie dem Dorf den Rücken gekehrt und lebt nun als Sozialarbeiterin in Berlin. Mit ihrem Heimatort, in dem noch immer Tante, Onkel und ihr Cousin David leben, will sie nichts mehr zu tun haben. Doch die Situation hat sich nun nach 20 Jahren geändert: hat sie sonst nur jährlich Drohbriefe erhalten, kommen nun Drohanrufe hinzu, die an ihre Familie gerichtet sind. Anna entschließt sich, ins Dorf ihrer Kindheit zu fahren und ihre Familie zu warnen…
Mir haben die Beschreibungen zum Dorfleben, der Kampf der Einwohner ums wirtschaftliche Überleben sehr gut gefallen. Das Dorf mit der besten Sternensicht – darauf muss man erst mal kommen. Nach 20 Jahren hat Anna, die nun ja Großstadtleben gewohnt ist, kaum noch Bezug zu den Bewohnern. Trotzdem versucht sie hinter das Geheimnis der Drohbriefe und -anrufe zu kommen. Dabei lernt sie Willy, den ehemaligen Polizisten, näher kennen. Ich muss sagen, diese Figur hat mir mit seinen Schrullen, seiner Manie Martin als Brandstifter nun endlich zu überführen und auch mit seinen Schwächen am besten gefallen. Willy legt sich seine eigenen Wahrheiten zurecht, er spricht mit seiner toten Frau Eva und ohne Alkohol geht bei ihm schon gleich gar nichts. Der Autor zeichnet ihn so verschroben und schrullig, dass er mir schon fast leidtat. Trotzdem fühlt sich Anna zu ihm hingezogen. Irgendetwas verbindet sie. Denn auch Anna Majakowski hat ihre Ecken und Kanten. Bei ihrer Suche erfährt sie Dinge, die ihren Bruder in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Ihr Idol war doch nicht so ohne Tadel. Auch Anna muss immer wieder mit ihrem „inneren Schweinehund“ kämpfen, der sie zu Wutausbrüchen treibt. Hier frage ich mich, wie dieser Charakterzug an Anna mit dem Beruf eines Sozialarbeiters in Einklang zu bringen ist. Der sollte doch eher ruhig, ausgeglichen sein und Stärke vermitteln, was ich bei Anna nicht gespürt habe.
Das Lesen dieses Thrillers war sehr unterhaltsam. So hat der Autor immer wieder überraschende Wortfindungen bereit. Ich denke da z.B. an „fleischgewordenes Stoppschild“ oder die Bezeichnung der mäßig anreisenden Touristen nach Gollwitz als Astronisten.
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, was an den unerwarteten Wendungen gelegen hat, allerdings habe ich etwas Spannung vermisst. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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