Hat mich gut unterhalten
Der Franken-BulleKHK Horst Müller und seine Kollegin Paulina Kowalska müssen diesmal im Filmgeschäft ermitteln. Wie so manch anderer Krimiautor übernimmt Schriftstellerin Barbara Schauer eine kleine Rolle in der neusten ...
KHK Horst Müller und seine Kollegin Paulina Kowalska müssen diesmal im Filmgeschäft ermitteln. Wie so manch anderer Krimiautor übernimmt Schriftstellerin Barbara Schauer eine kleine Rolle in der neusten Folge ihres „Franken-Bullen“ und wird prompt erschossen. Irgendjemand hat die unbrauchbar gemachte, ehemalige Polizeiwaffe gegen eine funktionierende ausgetauscht. Nur wer?
Host Müller und Paulina Kowalska verfolgen zahlreiche Spuren, von denen die eine oder andere zuerst vielversprechend aussieht und dann als Sackgasse endet.
Meine Meinung:
Autor Harry Luck ist hier ein humoriger Krimi gelungen. Das Ermittler-Duo könnte unterschiedlicher nicht sein: Da der etwas zum Granteln neigenden und pedantisch wirkende Horst Müller und dort die junge Kollegin Paulina, die lieber Latte Macciato als Müllers Filterkaffee genießt. Die Wortspielereien, die sich beide liefern, wirken total authentisch. Hier ist nichts gekünstelt oder konstruiert. Das gefällt mir!
Ein paar Eigenheiten des Horst Müller kann ich bei mir auch entdecken. So kringeln sich bei mir ebenfalls die Zehennägel, wenn das Apostroph falsch verwendet wird oder Beistrichsetzung und Rechtschreibung fehlerhaft sind. Dass er alle Folgen der Krimiserie „Derrick“ und der „Schwarzwaldklinik“ auf Videokasetten aufgenommen hat, lässt ihn ein wenig verschroben wirken. Doch sind die aktuellen Serien um so viel besser? Ein gelungener Feierabend ist für ihn, mangels Freundin bzw. Ehefrau, ein (oder mehr) Gläschen Eierlikör und eine Folge mit Horst Tappert.
Mit der Technik kennt er sich nicht so gut aus, aber das macht Paulina wieder wett.
Ein interessanter Einfall ist der Plot im Plot. Der führt so manchen Leser in die Irre. Der Schreibstil ist flott und flüssig. Er sorgt mit dem Wortgeplänkel zwischen Horst und Paulina für so manchen Lacher.
Der Einblick in das (Krimi)Autorenleben sowie das Verlagsgeschäft haben mich auch ein wenig schmunzeln lassen. Es scheint doch weniger glamourös zu sein, als die meisten glauben. Wirklich kichern musste ich, bei der Erwähnung der Lektoratssoftware, die die Werke zweier Bestsellerautorinnen als nicht geeignet abqualifiziert. So kann sich auch eine KI irren, oder sind die beiden durch geschickte PR so gehypt worden?
Ich kannte vorher weder Autor Harry Luck noch seine Schöpfungen Müller und Kowalska. Was ist mir bislang entgangen! Daher habe ich „Bamberger Hörnla“, den ersten Fall für das kongeniale Ermittler-Duo auf meine Wunschliste gesetzt.
Fazit:
Ein Krimi, der mich bestens unterhalten hat und daher 5 Sterne sowie eine Leseempfehlung verdient.