Wenn Worte die Magie besiegen
Spellslinger – Karten des SchicksalsIn "Spellslinger – Karten des Schicksals" von Sebastien de Castell dreht sich alles um Magie, Tricksereien und die gesellschaftlichen Abgründe einer ganz eigenen Welt.
Der Autor:
Sebastein de Castell ...
In "Spellslinger – Karten des Schicksals" von Sebastien de Castell dreht sich alles um Magie, Tricksereien und die gesellschaftlichen Abgründe einer ganz eigenen Welt.
Der Autor:
Sebastein de Castell wurde in Kanada geboren und studierte Archäologie, nur um danach festzustellen, dass er den Beruf des Archäologen hasst. So arbeitete er danach als Musiker, Projektmanager, Kampfchoreograf und Schauspieler. Inzwischen lebt er in den Niederlanden. "Spellslinger" ist der Auftakt einer mehrteiligen Buchreihe. In englischer Sprache sind bereits fünf weitere Titel erschienen: "Shadowblack", "Charmcaster", "Soulbinder", "Queenslayer" und "Crownbreaker".
Inhalt:
„Wie weit würdest du gehen, um deine Magie zurückzugewinnen?
Kellens erstes Magierduell steht kurz bevor: die erste von vier Prüfungen, um sich seinem Clan als würdig zu erweisen. Das Problem ist nur, dass seine magischen Kräfte immer schwächer werden. Doch Kellen gibt nicht auf: Während seine Mitschüler mit Elementen zaubern, spielt er geschickt mit den Worten. Als er mir seinen Tricksereien nicht weiterkommt, trifft er auf eine furchtlose Fremde. Gemeinsam stoßen sie auf eine Lüge, die alles in Frage stellt, woran Kellen je geglaubt hat …“ (Klappentext)
Kritik und Fazit:
Das Cover dieses Buches ist einfach absolut gelungen. Es verrät uns schon einiges über die Geschichte und zeigt uns alle wichtigen Hauptprotagonisten. Abgebildet ist hier eine ganz besondere Spielkarte, oben sieht man Kellen, den jungen Magieranwärter. Schaut man ihn sich genauer an, erfährt man einige Details über ihn, die ich hier aber noch nicht verraten möchte. Auf seiner Schulter sitzt ein Katzenwesen, welches noch eine wichtige Rolle in dem Buch spielen wird. Auf den Kopf stehend, wie bei Spielkarten so üblich, sehen wir eine Frau mit roten Haaren. Sie schaut überlegen drein und hält einige Spielkarten in der Hand. Auch diese haben, wie es der Untertitel bereits erahnen lässt, einen wichtigen Part in der Erzählung.
Allein durch das Cover wurde ich magisch von dem Buch angezogen, und auch der Inhalt ist spannend und einfallsreich. Der Erzählstil ist dabei leicht verständlich, aber irgendwie las sich das Buch nichts so schnell weg, wie ich es bei anderen Büchern erlebt habe. Ich kann nicht genau sagen, woran das lag, die Story ist spannend, der Sprachstil authentisch, dennoch habe ich gefühlt recht lange an den gut 400 Seiten gelesen.
Die Charaktere sind sehr gut beschrieben. Der Leser wird sofort in die Handlung geworfen und erlebt die Geschichte aus Sicht Kellens, der einige Abenteuer auf den vielen Seiten erleben wird. Seine Welt wird sich auf den Kopf drehen und er muss immer wieder erkennen, dass die Gesellschaft, in der er lebt – sein Clan – nicht so ist, wie er vorgibt zu sein. Vor allem diejenigen, die kaum oder keine Magie ausüben können, haben hier das Nachsehen und genau das erlebt Kellen am eigenen Leib. Er muss erfahren, wie es sich anfühlt, eine jüngere Schwester zu haben, die nur so vor Magie strotzt. Gleichzeitig wenden sich seine einstigen Freunde von ihm ab, als sie merken, dass er mehr trickst, als Magie zu nutzen. Alle diese Konstellationen führen zum Fortgang der Handlung.
Gleichzeitig taucht mit Ferius Parpax eine unbekannte Person auf, welche für ordentlich Durcheinander in Kellens Gedanken sorgt. Aber auch die Fürstinwitwe hat ein großes Interesse an dem jungen Magieranwärter. So gerät Kellen immer wieder zwischen die Fronten, bis sich ihm der absolute Abgrund seines Lebens offenbart.
Die Geschichte ist voller Spannung und hat viele Wendungen, die meist nicht vorhersehbar sind. Ab der zweiten Hälfte hatte ich das Gefühl, dass Kellen eigentlich kaum noch dazu kommt, Atem zu holen, denn ihn überrollt seine eigene Geschichte. Auch wenn mir die Charaktere gefallen haben, so wurde ich dennoch nicht gänzlich von ihnen und der Geschichte mitgerissen. Irgend etwas fehlte, was ich nicht wirklich benennen kann. Einerseits möchte ich gerne mehr über Kellens Welt und seinen weiteren Weg erfahren und hoffe, dass die Folgebände auch noch übersetzt werden. Andererseits war die Lektüre etwas mühselig, auch wenn ich den Grund dafür nicht direkt greifen kann. Vielleicht war es für mich einfach nicht ganz die rechte Zeit für dieses Buch.
Dennoch kann ich "Spellslinger – Karten des Schicksals" jedem empfehlen, der gerne in Welten voller Magie, Abenteuer und Helden wie Antihelden eintaucht. Hier finden sich so viele spannende Momente und eine interessante Hintergrundgeschichte, dass einem nicht langweilig wird. Der Folgeband wird sicherlich auf die ein oder andere Weise auch noch in meine Hände gelangen, vielleicht ja dann als Hörbuch.