Profilbild von Island

Island

Lesejury Star
offline

Island ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Island über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2020

Ein Leben für das Grand

Das Grand Hotel - Die nach den Sternen greifen
0

Beim Roman "Das Grandhotel - Die nach den Sternen greifen", hat mich das Cover gleich angesprochen. Das mondäne, weiße, schlossähnliche Hotel direkt am Sandstrand macht richtig Lust darauf, zumindest beim ...

Beim Roman "Das Grandhotel - Die nach den Sternen greifen", hat mich das Cover gleich angesprochen. Das mondäne, weiße, schlossähnliche Hotel direkt am Sandstrand macht richtig Lust darauf, zumindest beim Lesen in Gedanken dorthin zu reisen.

Für dieses Hotel würde Bernadette alles tun, eigentlich stammt sie aus einfachen Verhältnissen, hat aber den Kontakt zu ihren Eltern für immer abgebrochen, als sie ihren künftigen Mann kennenlernte und durch die Heirat mit ihm gesellschaftlich aufstieg. Gemeinsam schufen sie ihr Grandhotel und bekamen vier Kinder und auch nach dem Tod ihres Mannes nimmt Bernadette einige Opfer in Kauf, damit das Hotel gut da steht. Einer ihrer Söhne ist im Krieg gefallen, ihr ältester Sohn Alexander ist Miteigentümer des Binzer Hotels, der jüngere Sohn Constantin besitzt ein Hotel und ein Varieté in Berlin und verdient den größten Teil seines Einkommens aber auf wenig legale Weise. Tochter Josephine versucht mehr oder weniger motiviert, Malerin zu werden.

Die Handlung spielt abwechselnd in Berlin und auf Rügen. Ich hätte mir von der Beschreibung ausgehend aber gewünscht, dass das Grandhotel mehr im Mittelpunkt steht und man die Atmosphäre des mondänen Seebades und des eleganten Hotels mit seinen wohlhabenden Gästen mehr spürt. Dafür hätte ich lieber auf manchen Nebenhandlungsstrang verzichtet, der nicht allzu wichtig für die Geschichte insgesamt ist. Die Ausgestaltung der Personen hat mich auch nicht immer voll überzeugt, ihre Charaktere ändern sich teilweise sehr rigoros oder Freundschaften bzw. Beziehungen entstehen sehr plötzlich, ohne dass zuvor darauf eingegangen wurde. Das hätte noch etwas runder für meinen Geschmack ausfallen dürfen. Ich fand es aber insgesamt interessant, mich auf diese Zeitreise in die 20er Jahre zu begeben und bin gespannt, wie alles weitergeht, wenn die Nationalsozialisten an die Macht kommen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.03.2020

Auf zu neuen Ufern

Zu wahr, um schön zu sein
0


Zunächst haben mich bei diesem Buch die Gestaltung des Einbandes und auch dessen Haptik sehr angesprochen. Ein weiteres Plus ist zudem die nachhaltige Herstellung. Zusätzlich angesprochen hat mich aber ...


Zunächst haben mich bei diesem Buch die Gestaltung des Einbandes und auch dessen Haptik sehr angesprochen. Ein weiteres Plus ist zudem die nachhaltige Herstellung. Zusätzlich angesprochen hat mich aber natürlich der Name der Verfasserin, da ich Gabriella Engelmanns Romane immer sehr unterhaltsam fand.
Ihr neuestes Werk spielt in Hamburg, ein weiterer Pluspunkt, da ich die Stadt sehr mag, erst letzte Woche wieder besucht habe und dann auch wirklich einige Orte vorkamen, an denen ich mich auch erst aufgehalten habe. Ausreichend Lokalkolorit war also auf jeden Fall vorhanden.
Was die Protagonistin Caro angeht, war diese mir grundsätzlich sympathisch, ich konnte aber nicht all ihre Handlungen voll verstehen. Sie steht zu Beginn der Geschichte vor den Trümmern ihrer Ehe und auch finanziell nicht gerade auf sicheren Füßen und muss daher mit ihren 45 Jahren noch einmal in verschiedener Hinsicht neu beginnen. Das machen ihr ihr 15-jähriger Sohn Felix, ihr Ex-Mann und ihre esoterisch angehauchte Mutter nicht gerade leicht, während ihre Vermieterin, die Lotsenwitwe Hedwig und ihre beste Freundin Sylvia eine große Stütze sind. Sylvia und ihre online Partnervermittlung hätten für meinen Geschmack auch noch eine etwas größere Rolle für die Handlung spielen können und auch mancher Handlungsstrang wurde nicht ganz zu meiner Zufriedenheit aufgelöst. Dafür hätte ich auf die eine oder andere Nebenhandlung und Nebenfigur verzichten können. Außerdem hätte ich mir manchmal etwas mehr Realitätsbezug gewünscht, dass eine Erzieherin aktuell nur Absagen auf Bewerbungen bekommt, halte ich doch auch in Hamburg für sehr unrealistisch, ebenso die Tatsache, dass Felix sehr kurz hintereinander zweimal auf Klassenfahrt ist, aber auch noch ein paar andere Vorfälle erschienen mir zu übertrieben. Das ist aber nur ein kleiner Minuspunkt.
Insgesamt handelt es sich um einen sehr unterhaltsamen Roman, in dessen Mittelpunkt eine Frau steht, die sich neu finden und der zudem auch Lust darauf macht, bald wieder nach Hamburg zu fahren. Der Schreibstil von Gabriella Engelmann ist wie gewohnt anschaulich und angenehm zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.03.2020

Verrückt nach Büchern

Happy Ever After – Wo das Glück zu Hause ist
0

Bibliothekarin Nina verliert ihre Arbeitsstelle, weil ihre Bücherei in Birmingham Stellen streicht. Mehr oder weniger aus einer Laune heraus, kauft sie sich einen alten Bus, mit dem sie die aus den geschlossenen ...

Bibliothekarin Nina verliert ihre Arbeitsstelle, weil ihre Bücherei in Birmingham Stellen streicht. Mehr oder weniger aus einer Laune heraus, kauft sie sich einen alten Bus, mit dem sie die aus den geschlossenen Büchereifilialen geretteten Bücher in und um Birmingham herum verkaufen möchte. Da das aber dann doch nicht so leicht möglich ist, zieht sie alles in einem entlegenen Winkel Schottlands auf und findet dort eine Wohnung bei einem knurrigen, aber attraktiven Landwirt, zunächst erobert aber ein anderer Mann ihr Herz.

Ich war sofort neugierig auf das Buch, weil ich die anderen Romane von Jenny Colgan und die Orte, an denen diese spielten, bisher immer sehr geliebt habe. Diesmal blieb der Schauplatz, für meinen Geschmack, aber recht unscheinbar und die Geschichte hätte fast überall auf dem Land spielen können. Nina, die Protagonistin ist mir grundsätzlich sympathisch, nicht all ihre Handlungen kann ich aber voll nachvollziehen. Besonders am Anfang der Geschichte musste ich erstmal mit ihr warm werden. Etwas zu viel für meinen Geschmack waren die sehr detailliert beschriebenen Sexszenen und -phantasien, das war ich von Jenny Colgan bisher nicht so extrem gewöhnt.
Insgesamt ist es aber ein schöner Roman, keine anspruchsvolle Literatur, aber angenehm lesbar und Liebhaberinnen von Chick-Lit werden ihn sicher mögen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.12.2024

Wenig friedvolle Auszeit

Still ist die Nacht (Ein Fall für Maya Topelius 2)
0

Es handelt sich hier um den zweiten Teil einer Schweden-Krimi-Reihe um Kriminalinspektorin Maya Topelius. Das Cover ist passend zum Schauplatz, einer kleinen Schäreninsel, gestaltet.

Maya Topelius hat ...

Es handelt sich hier um den zweiten Teil einer Schweden-Krimi-Reihe um Kriminalinspektorin Maya Topelius. Das Cover ist passend zum Schauplatz, einer kleinen Schäreninsel, gestaltet.

Maya Topelius hat eigentlich gerade Urlaub und will auf einer kleinen Schäreninsel an einem Yoga-Retreat, das von ihrer Jugendfreundin geleitet wird, teilnehmen. Nach einem Mittsommerfest wird aber die Leiche eines wohlhabenden Sommerhausbesitzers gefunden und niemand darf mehr die Insel verlassen. Und dann kommt es auch noch zu einem weiteren Mord.

Ich hatte mich auf diesen Krimi und den Schauplatz, die Schäreninsel, gefreut und auch die Ermittlerin war mir bereits aus dem vorherigen Teil bekannt und sympathisch. Diesmal waren mir aber etwas viel Esoterik und Yoga und alte Geschichten aus der Jugendzeit von Maya Topelius enthalten, was von der eigentlichen Kriminalhandlung ablenkte und den Roman insgesamt etwas in die Länge zog. Auch noch etwas mehr Lokalkolorit wäre schön gewesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.11.2023

Auf nach Kanada

Wintertraum in Kanada
0

Bei diesem Buch haben mich das schöne Cover mit der tollen Landschaft und der traumhaft gelegenen Hütte und der Schauplatz, das winterliche Kanada, direkt neugierig gemacht.

Die Protagonist:innen Sara ...

Bei diesem Buch haben mich das schöne Cover mit der tollen Landschaft und der traumhaft gelegenen Hütte und der Schauplatz, das winterliche Kanada, direkt neugierig gemacht.

Die Protagonist:innen Sara und Paul beschließen nach einer Kanada-Reise dorthin auszuwandern und kaufen von Deutschland aus ein Haus an einem See, das sie bisher aber nur von außen und von Bildern aus dem Internet kennen. Dort wollen sie ein Bed&Breakfast eröffnen, doch das Gebäude entpuppt sich als total marode. Zudem stehen kurz nach ihrer Ankunft dort auch schon diverse Überraschungsgäste aus ihrer alten Heimat vor ihrer Tür.

Die Umsetzung des Romans hat dann aber nicht ganz meinen Erwartungen entsprochen. Ich habe mich auf einen winterlichen Liebesroman vor schöner Naturkulisse gefreut, bei dem dann auch nicht alles vollkommen realistisch sein muss, wenn es der Handlung gut tut. Aber leider waren mir Sara und Paul in ihrer Herangehensweise dann doch einen Tick zu naiv und unbeholfen, als dass ich mich noch wirklich in sie hineinversetzen konnte. Auch das mit den Überraschungsgästen war meiner Meinung nach etwas zu viel des Guten, hier hätte auch ein überraschender Besuch gereicht und ich hätte mir stattdessen gewünscht, dass die Erlebnisse in und mit der unbeschreiblichen kanadischen Natur im Winter noch mehr Raum einnehmen. Zugutehalten muss man dem Roman, dass sich, insbesondere unter den Einheimischen auch sehr liebenswerte Nebenpersonen befinden. Was den Schreibstil der Autorin angeht, war dieser grundsätzlich gut lesbar, es wäre aber hilfreich gewesen, Zeitsprünge auch zu kennzeichnen. Für einen verregneten oder verschneiten Nachmittag auf dem Sofa ist der Roman sicher eine nette Lektüre für zwischendurch.



  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre