Für alle Fans von etwas leichterer Fantasykost!
>>„Du weißt noch nicht, wie das Leben bei den Namen so läuft. Hier ist sich jeder selbst der Nächste [...]“
>>„Du weißt noch nicht, wie das Leben bei den Namen so läuft. Hier ist sich jeder selbst der Nächste [...]“<< Seite 91
Erster Satz
Ich war an diesem Frühlingsmorgen in dem Wissen aufgewacht, dass es der bedeutendste Tag in meinem Leben sein würde.
Meinung
Seit etlichen Jahren wartet Nummer 19 auf diesen einen Tag: Die Namensgebung. Der Tag der sein ganzes Leben prägen wird, denn mit seinem Namen erfährt er auch wer er ist, welche besonderen Fähigkeiten und Talente er besitzt und wer zu seiner Familie gehört.
Doch während aus seinen Mitschülern große Namen werden, erhält er einen Unbekannten, dessen Dynastie niemandem bekannt ist. Auch seine Namensmagie zeigt sich nicht und somit ist der nach der Namensgebung immer noch der kleine, schwächliche Junge, wie vorher. Verzweifelt und nichtsahnend macht er sich auf den Weg zum Namensarchiv in Himmelstor, um dort mehr über sich zu erfahren.
Der Schreibstil konnte mich von Beginn an begeistern und ließ mich sehr schnell in der Geschichte ankommen. Erzählt wird die Geschichte vom Protagonisten, der sich selbst konkret durchleuchtet und nicht um seine Schwächen herum redet, sondern offen über sein fehlendes Talent spricht. Natürlich fragt er sich auch, warum gerade ihm das passiert und stellt seinen Namen in Frage. Die Kapitel haben eine schöne Länge, nicht zu kurz, nicht zu lang. Am Anfang steht immer ein kurzer Text oder ein Lied aus der Welt Mirabortas, über die Namensgebung, -magie oder auch die Gesetze des Landes.
Zu Beginn des Buches findet sich der Leser kurz vor der Namensgebung in der Schule, dem Zuhause der Nummern, wieder. Schon schnell geraten Nummer 19 und Nummer 2 aneinander und innerlich verflucht sich der Jüngere über sein loses Mundwerk, bevor die Namensgeberin den Raum betritt und die Zeremonie beginnt. Nummer 19 erhält als letztes seinen Namen Tirasan Passario und schon bald kommen bei einigen Anwesenden Zweifel auf, denn niemand hat auch nur von der Dynastie Passario etwas gehört. Einzig Rustan, ehemals Nummer 1, sucht Tirasans Nähe, die dieser jedoch nicht nachvollziehen kann. Kurzfristig macht er sich alleine auf den Weg nach Himmelstor um endlich mehr zu erfahren, wird aber schnell von Rustan und dessen Freunden eingeholt. Nach einigen schwierigen Tagen, wird ihm jedoch bewusst, dass er alleine nicht weit kommt und findet in seinen Begleitern gute Freunde.
Ich hatte die gesamte Reise über Spaß, hab mit den fünf Freunden mit gezittert und gefiebert und sog alle Informationen über Tirasan förmlich auf, weil die Geschichte mich so mitriss.
Charaktere
Nummer 19 oder besser gesagt Tirasan Passario hatte gehofft, dass sich nach seiner Namensgebung alles ändert. Er wollte immer ein großer und starker Kämpfer werden, doch stattdessen blieb seine Namensmagie aus und er erhielt einen unbekannten Namen. Er ist aufrichtig und kann nie seinen Mund halten, wenn ihn etwas stört. Als Nummer wurde er häufig von anderen in die Mangel genommen und verhöhnt. Tirasan besitzt weder besonderen Talente, noch kann er durch sein Aussehen glänzen. Er ist ein eher untypischer Protagonist, der wohl ohne seine Freunde ziemlich aufgeschmissen wäre. Trotzdem wirkte sich seine Unfähigkeit nicht negativ auf die Geschichte aus und er blieb stets sympathisch.
Rustans Verhalten war zu erst komisch, da er ohne ersichtlichen Grund Tirasans Nähe suchte und darauf bestand, diesen auf seiner Reise zu begleiten. Er selbst konnte es sich nur teilweise erklären, warum er so sehr darauf beharrte. Die Beziehung zwischen den Beiden war sehr nah. Von der körperlichen Erscheinung ist Rustan das komplette Gegenteil zu Tirasan: Größer, stärker und kampferprobt. Allerdings hält er sich lieber im Hintergrund auf und steht nicht gerne im Mittelpunkt.
Jeder der Gruppe war ein Individuum und brachte seine besonderen Talente auf ihrer Reise ein und auch wenn der Start alles andere als harmonisch war, werden sie sich wohl in naher Zukunft nicht so schnell trennen.
Fazit
Ein Buch, welches mich von Anfang bis Ende mitreißen konnte und dessen Fortsetzung ich begeistert erwarte. Für alle Fans von etwas leichterer Fantasykost! 5/5 Sterne