Sie sind füreinander bestimmt: der Junge Ron und das Kuscheltier namens Button. Nur ahnen sie beide noch nichts davon. Als Button sich auf den Weg aus dem Kuscheltierland macht, um ein Kind zu suchen, das ihn in sein Herz schließt, ist er sehr skeptisch. Wie um Himmels willen soll er dieses Kind nur finden? Doch seine Sehnsucht nach Freundschaft und Geborgenheit treibt ihn voran und lässt ihn einige Abenteuer überstehen. Bis der kleine Koalabär Button Ron trifft, einen Jungen, bei dem er sofort spürt, dass er angekommen ist. Beide sind sich sicher, dass ihre Freundschaft etwas ganz Besonderes ist.
Man nehme eine gute Idee für ein Kinderbuch, suche sich dann einen passenden Illustrator und - da dies im Moment so gut läuft -, suche man sich ebenfalls eine sympathische, schillernde Persönlichkeit, die singen kann und sich gerne im Rampenlicht präsentiert. Dieses Konzept scheint im Moment aufzugehen und sich bestens zu verkaufen, denn „Mein Freund Button“ von Sabine Zett und Ross Antony ist bereits das zweite Kinderbuch, welches durch diesen Stil geprägt wurde. Ziemlich schlau, wenn man mich fragt, denn durch die zusätzliche Aufmerksamkeit der Medien, ist die Geschichte noch präsenter. Hinzu kommt eine zusätzliche Einnahmequelle durch den Verkauf der Musik zum Buch. Also, alles richtig gemacht! Oder vielleicht doch nicht?
Nachdem ich mit meinem Sohn schon zahlreiche Kinderbücher entdecken durfte, gab es bei dieser Geschichte eine Premiere, denn bei diesem Buch waren wir nicht einer Meinung. Während mein Kind hellauf begeistert von den Illustrationen und der Geschichte war und mich immer und immer wieder zum Vorlesen aufforderte, habe ich schnell die Begeisterung für dieses Buch verloren. Das hatte viele Gründe.
Zum einen waren es die knallig bunten Farben und die zuckrig süßen Illustrationen von Sabine Kraushaar, die mir buchstäblich einen Zuckerschock verursachten. Mein Sohn findet sich nach wie vor großartig.
Die Handlung ist genauso zuckersüß, wie die Illustrationen. Sie vermittelt eine wertvolle Botschaft und verläuft ohne große Komplikationen, was meiner Meinung nach absolut angemessen für ein Kinderbuch der empfohlenen Altersklasse ist.
Als ein weiteres Manko habe ich die Figur Ron empfunden, weil sie ein Ebenbild des Sängers Ross Antony ist. Versteht mich nicht falsch, ich mag diesen quirligen Promi, jedoch hätte ich mir eine etwas neutralere Figur gewünscht. Meinen Sohn stört es nicht, weil er Ross Antony nicht kennt.
Mein Hauptkritikpunkt ist jedoch die Musik zum Buch. An sich ist es eine wunderbare Idee, die Geschichte musikalisch zu untermalen, welche besonders die Kinder ansprechen dürfte. Dieses Buch wird von einem Song ergänzt, welcher mit Text und Noten grafisch abgebildet ist. Nicht jeder kann Noten lesen. Für diejenigen gibt es einen Buchtrailer mit dem Freundschaftssong auf der eigens für „Mein Freund Button“ kreierten Homepage. Aber eben nur diesen einen. Hat das Kind erst einmal begeistert die Hüften zu diesem Freundschaftslied geschwungen, steht ihm der Sinn nach mehr. So war es auch bei uns. Jedoch muss man für die restlichen Titel, die zu dieser Geschichte gehören, zusätzlich die CD kaufen. Da ist viel Gejammer vorprogrammiert und ich würde es besser finden, wenn man die CD gleich mit dem Buch erhält.
Ein absolut überzeugender Punkt war für mich die Verarbeitung des Materials, denn die Seiten sind äußerst strapazierfähig.
Es fällt mir sehr schwer „Mein Freund Button“ von Sabine Zett und Ross Antony zu bewerten, denn dieses Buch lässt unseren Haushalt zwiegespalten zurück. Fakt ist, dass dieses Buch bei der empfohlenen Altersklasse bestens ankommt und das Buch immer wieder seinen Weg in die begeisterten Kinderhände findet. Da ist es dann auch egal, dass Mama diese Begeisterung nicht teilt.
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