Ein kleiner Einblick in eine tragische Zeit
Die OptimistenIch brauche Worte, gute Worte, bedeutende Worte um zu beschreiben, wie dieses Buch für mich ist.
Zwei Handlungszeiten, die durch Erinnerungen miteinander verknüpft werden.
In Chicago 1985 wütet eine ...
Ich brauche Worte, gute Worte, bedeutende Worte um zu beschreiben, wie dieses Buch für mich ist.
Zwei Handlungszeiten, die durch Erinnerungen miteinander verknüpft werden.
In Chicago 1985 wütet eine neue Krankheit unter den schwulen Männern. Es gibt fast mehr Beerdigungen als Parties und Yale Tishman muss zusehen, wie viele seiner Freunde langsam und qualvoll sterben. Vor allem der tod seine besten Freundes Nico setzt ihm zu. Nicos kleine Schwester Fiona steht ihnen allen zur Seite. Bleibt ständig zurück und überlebt so ziemlich als einzige diese harten Jahre. Aus Yales Sichtweise wird dieser Zeitabschnitt erzählt. Yale ein jüdischer Mann, der in einer schwulen Beziehung lebt und öffentlich dazu steht. Er ist loyal, empathisch, sympathisch, nett, freundlich und liebenswert. Ein Mann, der sich nicht in den Mittelpunkt stellt, der über seine Handlungen nachdenkt, ob sie Auswirkungen auf seine Mitmenschen haben. Ich wollte, dass Yale ein lebendiger echter Mensch ist. Ich hätte mich gerne mit ihm auf einen Kaffee getroffen, mit ihm gesprochen und ihm gesagt, was für ein toller Mensch er ist.
Paris 2015: Fiona sucht ihr Tochter Claire. Ihre Beziehung gestaltet sich schon recht lange schwer und Fiona weiß nicht genau, was sie sich erhofft, wenn sie Claire finden sollte. Während ihres Aufenthaltes wohnt sie bei einem alten Freund, der gerade eine Ausstellung im Centre Pompidou vorbereitet. Mit ihm erinnert sie sich an die alten Zeiten in Chicago an Nico und ihre verstorbenen Freunde.
Es gibt Bücher und Figuren, die bleiben für immer. "Die Optimisten" gehört für mich dazu. Es ist eine traurige Geschichte, mit einem sensiblen Thema, das aber auch wundervoll leichte Momente zeigt und für Liebe, Loyalität und Freundschaft eintritt.
S. 551 "Das ist der Unterschied zwischen Optimismus und Naivität. Keiner hier im Raum ist naiv. Naive Menschen haben noch keine echte Prüfung hinter sich, deshalb meinen sie, ihnen könne nichts passieren. Optimisten wie wir, haben schon etwas durchgemacht und stehen trotzdem jeden Tag auf, weil wir glauben, wir könnten verhindern, dass es noch einmal passiert. Oder wir tricksen uns einfach aus, um das zu glauben."