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Veröffentlicht am 06.02.2021

Allenfalls durchschnittlicher Thriller

Draussen
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Ein Mann mit zwei Jugendlichen auf der Flucht, Fremdenlegionäre, ein Lobbyist, Morde, die Prepperszene – es ist viel los in diesem ersten Thriller der beiden Autoren, die sonst die Kluftinger-Reihe schreiben.

Es ...

Ein Mann mit zwei Jugendlichen auf der Flucht, Fremdenlegionäre, ein Lobbyist, Morde, die Prepperszene – es ist viel los in diesem ersten Thriller der beiden Autoren, die sonst die Kluftinger-Reihe schreiben.

Es ist viel los – vielleicht sogar ein bisschen zu viel, es braucht seine Zeit, bis man als Leser wenigstens ein bisschen Ahnung entwickelt, wie die einzelnen Erzählstränge, die zunächst so gar nichts miteinander zu tun haben, zusammenhängen könnten. Im Mittelpunkt steht Stephan, der mit der siebzehnjährigen Cayenne und deren jüngeren Bruder Joshua unterwegs – und offenbar nicht deren leiblicher Vater – ist. Die Drei sind auf der Flucht bzw. verstecken sich, wovor und warum wird erst viel später klar, zudem bereitet Stephan die beiden Jugendlichen nicht nur darauf in der Wildnis überleben zu können, sondern auch darauf, kämpfen zu müssen. Und tatsächlich scheint jemand hinter ihnen her zu sein.

Jürgen ist Lobbyist der Energieversorger und kennt eine Menge Tricks, schreckt auch nicht vor illegalen zurück – und dann gibt es tatsächlich einen großen Blackout, der Jürgen nicht nur beruflich in die Bredouille bringt.

Als ein Aktivist der Prepperszene, ermordet wird, schrillen verschiedene Alarmglocken – und nicht nur Stephan sondern auch Jürgen ergreifen Maßnahmen.

Das hätte spannend werden können, war es manchmal auch, doch größtenteils ließ mich das Schicksal der verschiedenen Charaktere ziemlich kalt, keiner davon kam mir näher, nicht einmal die beiden Jugendlichen, am ehesten noch Joshua, und dann war da noch der Schweizer Koch … Wie alles zusammenhängen könnte, hatte ich mir auch schon längst zusammengereimt, bevor es aufgelöst wurde, daher gab es größtenteils keine unerwarteten Überraschungen für mich – leider.

Die Charaktere, nun ja, alle sind eher schwierig bis komplett unsympathisch, ja abstoßend. Ihre Gedankengänge passen meistens aber ganz gut zu ihnen. Ich hätte mir, vor allem bei Cayenne, mehr Tiefgang gewünscht.

Insgesamt ist der Roman für mich allenfalls durchschnittlicher Thriller, den man lesen kann, aber nicht muss, und der mir wahrscheinlich nicht lange im Gedächtnis bleiben wird. Ich vergebe 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 06.11.2020

Hat mich nicht überzeugt

Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit
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Combe, 997: Edgar, jüngster und sehr talentierter Sohn eines Bootsbauers will seinen Heimatort mit der Frau, die er liebt, verlassen, ein gutes Arbeitsangebot hat er schon. Doch dann fallen die Dänen ein, ...

Combe, 997: Edgar, jüngster und sehr talentierter Sohn eines Bootsbauers will seinen Heimatort mit der Frau, die er liebt, verlassen, ein gutes Arbeitsangebot hat er schon. Doch dann fallen die Dänen ein, töten Edgars Vater und Geliebte und lassen seine Familie mittellos zurück. Nur durch Glück erlangen sie die Möglichkeit, einen Hof in Dreng‘s Ferry bewirtschaften zu können.

Cherbourg, 997: Ragna, Tochter des Grafen, ist im heiratsfähigen Alter, aber sie stellt gewisse Ansprüche an ihren zukünftigen Ehemann und hat noch keinen passenden gefunden. Hals über Kopf verliebt sie sich in den Aldermann Wilwulf aus England, der gekommen ist, einen Vertrag mit dem Grafen auszuhandeln. Doch Wilwulf reist zunächst ohne Ragna wieder ab. Erst später schickt er seinen Bruder Wynstan, den Bischof von Shiring, der für ihn um Ragnas Hand anhalten soll. Überglücklich nimmt Ragna das Angebot an, doch wirklich glücklich wird sie in England nicht.

Zur selben Zeit weilt auch der Mönch Aldred in Cherbourg. Er hat für sein Kloster ein paar wertvolle Bücher beschafft und träumt davon, sein Kloster zu einem gelehrten und beliebten Ort zu machen, doch seine Prinzipien und Bischof Wynstan machen ihm einen Strich durch die Rechnung.

Drei Protagonisten, ein Antagonist, und eine Vielzahl weiterer Charaktere bevölkern diesen Roman, der die Vorgeschichte zu „Die Säulen der Erde“ erzählt und den Leser wissen lässt, wie Kingsbridge zu Kingsbridge wurde. Die Wege der Vier kreuzen sich schnell und ihre Geschicke verzahnen sich. Edgar, der ein Talent hat, alles bauen zu können, neben Booten z. B. auch Häuser, ist mir sehr schnell sympathisch gewesen, bei Aldred war ich zunächst etwas unsicher, aber dann mochte ich auch ihn sehr, beide Protagonisten haben mich auch emotional berührt.

Weniger gut gelang mir das mit Ragna, die sich zuerst als patente und selbstbewusste junge Frau präsentiert, die aber auch leichtsinnig und nicht immer vorausschauend handeln kann. Ihre Handlungen konnte ich nicht immer nachempfinden. Als Antagonist ist Wynstan schon fast zu überzeichnet, wie übrigens alle „Bösen“ in diesem Roman, die eine oder andere Grauschattierung hätte ihm gut gestanden. Viele der Charaktere sind im Grunde Klischees und in meinen Augen nicht immer überzeugend.

Aufgeteilt ist der Roman in vier Teile, die alle mit einleitenden anschaulichen Illustrationen versehen sind. Erzählt wird in einem sehr einfachen, oft regelrecht naiven Ton, der mir immer wieder Probleme machte, in den Roman (zurück)zufinden. Ich habe schon einige Romane des Autors gelesen, solche Probleme hatte ich bisher aber nie. Außerdem ist der Ton oft sehr derbe, was größtenteils durchaus passt, wenn aber die adelige Ragna z. B. das „F-Wort“ benutzt, und das in nicht geringem Maße, dann spricht mich das überhaupt nicht an. Es gibt zudem zu viele Wiederholungen, man sollte dem Leser durchaus zumuten können, sich manches zu merken, und vieles wird übermäßig ausgewalzt. Ein paar hundert Seiten weniger hätten dem Roman kaum geschadet und die Geschichte knackiger gemacht. Vieles ist zudem vorhersehbar. Ich persönlich finde auch das viele Drama, das dieser Roman enthält, sehr ermüdend.

Interessant sind die Ausführungen, wie damals gearbeitet und gebaut wurde, wie man lebte und sich kleidete und wie es mit dem politischen und sozialen Leben stand. Diese Zeit wurde die „Dark Ages“ genannt, da wenig überliefert wurde, so dass ein Autor gute Möglichkeiten hat, Dinge auszuschmücken. Leider hat der Autor kein Nachwort geschrieben, in dem er ausführlich darauf eingeht, was tatsächlich historisch überliefert und was reine Fiktion ist – sehr schade!

Am Ende der Geschichte sind zehn Jahre vergangen, es hat sich viel verändert. Noch dauert es gute 100 Jahre bis zu den Ereignissen aus „Die Säulen der Erde“, aber der Leser hat eine Vorstellung erhalten, wie es um die Anfänge von Kingsbridge stand.

Leider konnte mich der Roman wenig überzeugen, schon die Erzählweise machte mir Probleme, Geschichte und Charaktere sind zudem sehr klischeebehaftet. Interessant ist, wie auch schon im o. g. Roman die Erzählung der Arbeits- und Lebensweise und manche Charaktere kann man liebgewinnen. Ich vergebe 2,5 Sterne. Wer die Kingsbridge-Romane kennt, kann, aber muss nicht zugreifen.

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Muss man nicht unbedingt lesen

Die Schuldlosen
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Alex Junggeburth wird vorzeitig aus der Haft entlassen. Vor sechs Jahren soll er eine junge Frau im Alkoholrausch umgebracht haben. Im Dorf ist man nicht begeistert von seiner Freilassung.

Petra Hammesfahr ...

Alex Junggeburth wird vorzeitig aus der Haft entlassen. Vor sechs Jahren soll er eine junge Frau im Alkoholrausch umgebracht haben. Im Dorf ist man nicht begeistert von seiner Freilassung.

Petra Hammesfahr erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der es nicht leicht hatte im Leben, mit mehreren Zeitsprüngen und aus verschiedenen Perspektiven. Es zeigt sich, dass das Leben mehrerer Menschen miteinander verzahnter ist, als zunächst gedacht, und dass nicht nur Alex Junggeburth Probleme hat(te). Fast alle Charaktere des Romans haben ein mehr oder weniger großes Päckchen zu tragen, und fast niemand ist ganz ohne Schuld. Am Ende hat sich das zu einer Tat zugespitzt, die das Leben mehrerer Menschen auf unterschiedliche Weise zerstört hat. Viele unglückliche Verwirrungen, viele Lügen, viel Unausgesprochenes – mir war das dann doch ein bisschen zu viel Drama.

Leider konnte mich der Roman nur bedingt packen. Ich habe durchaus Mitleid für den ein oder anderen Charakter entwickeln können, auch gewisse Sympathien, aber mir war auch relativ schnell klar, wie alles zusammenhängen könnte. Der Autorin ist es nicht gelungen, mich zu überraschen und auch meine Emotionen blieben eher oberflächlich.

So ist dieser Roman für mich ein allenfalls durchschnittlicher Roman, den man nicht unbedingt lesen muss. Von mir gibt es 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.03.2020

Hat mich enttäuscht

Roman Quest – Gefahr in der Arena (Roman Quest 3)
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Britannien, 96 n. Chr.: Die Geschwister Juba, Ursula und Fronto erhalten einen neuen Auftrag Ihrer Patronin Flavia Gemina, sie sollen den Arzt Jonathan ben Mordecai finden und sich dafür einer Schaustellertruppe ...

Britannien, 96 n. Chr.: Die Geschwister Juba, Ursula und Fronto erhalten einen neuen Auftrag Ihrer Patronin Flavia Gemina, sie sollen den Arzt Jonathan ben Mordecai finden und sich dafür einer Schaustellertruppe anschließen.

Der dritte Band der Reihe spielt somit zum größten Teil im Rahmen von Vorführungen in Arenen. Mit allzu viel Blut muss man allerdings nicht rechnen, sicher, es werden Opferungen erwähnt und es gibt auch eine Hinrichtung, aber die Kämpfe, die hier beschrieben werden, sind gestellt, und das trifft sogar für die Tierkämpfe zu. Hier wurde wohl eindeutig für die Zielgruppe entschärft, aber wozu dann überhaupt dieses Thema wählen?

Der Start in den Roman hat mir ganz gut gefallen, vor allem die Einblicke in das Denken von Maus und Katze. Leider wird die Geschichte danach immer weniger nachvollziehbar erzählt, am Ende war ich froh, dort angekommen zu sein und werde wohl keinen weiteren Roman der Reihe lesen. Für mich ist schon der Auftrag sehr fraglich, denn die Kinder schließen sich jemandem an, der die selbe Person sucht, wozu also noch die Kinder dafür einsetzen?

Der erste Band hatte mir gut gefallen, vor allem, weil ich den Eindruck hatte, dass Kindern die römische Geschichte gut nahegebracht wird. Beim dritten Band (den zweiten habe ich nicht gelesen) fehlt mir dieser Eindruck größtenteils. Man erfährt relativ wenig Neues über das Leben im römischen Britannien, das Thema Arena erscheint mir zu entschärft, und ein weiteres Thema zu pathetisch und schon fast indoktrinierend. Dieses Thema ist das Christentum. Es hätte interessant sein können, etwas über diese Religion zur damaligen Zeit zu erfahren, aber die Autorin scheint sich eher als Missionarin zu fühlen – für mich sind ihre Ausführungen unpassend.

Die Geschichte hat eine gewisse Spannung, die allerdings zum großen Teil aus teils unbedachten Handlungen vor allem Ursulas besteht. Ursula erscheint hier weniger mutig und klug als in Band 1, was ich sehr bedauere. Positiv entwickelt hat sich Fronto, ich war sehr überrascht ihn in der Stellung zu sehen, in der er sich jetzt befindet. Juba geht hier ziemlich unter, der Fokus liegt klar auf Ursula.

Positiv sind in diesem Band wieder die Kapitelüberschriften zu sehen, die lateinische Begriffe sind, die gut zum jeweiligen Kapitel passen und im Anhang erklärt werden. Sie haben den größten Anteil daran, dass man doch etwas über den historischen Hintergrund erfährt.

Nachdem mir der erste Band der Reihe gut gefallen hat, hatte ich mich auf einen weiteren Band gefreut, wurde aber enttäuscht. Hier gibt es deutlich weniger römische Geschichte, dafür mehr wenig nachvollziehbare Handlung. Von mir gibt es gerade noch 2,5 Sterne (aufgerundet wo nötig).

Veröffentlicht am 17.11.2019

Spannungsarm, einzig die Geschichte Südtirols macht es etwas interessant

Die Bildermacherin
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Fotografin Amalia Engl ist gerade bei einem Auftrag in Afrika, als sie erfährt, dass ihre Oma, die sie nach dem Tod ihrer Eltern großgezogen ist, verstorben ist. Sie reist nach Südtirol und muss entsetzt ...

Fotografin Amalia Engl ist gerade bei einem Auftrag in Afrika, als sie erfährt, dass ihre Oma, die sie nach dem Tod ihrer Eltern großgezogen ist, verstorben ist. Sie reist nach Südtirol und muss entsetzt feststellen, dass nicht nur die Oma ermordet wurde, sondern der Mörder nun hinter ihr her zu sein scheint.

Von den polizeilichen Ermittlungen erfährt man wenig, aber man begleitet Amalia dabei, wie sie Freunde, Bekannte und Verdächtige befragt. Neben Amalias Storyline gibt es eine zweite, dort begleitet man Zille, die Tote, 1961, und es stellt sich immer mehr heraus, dass ihr Tod mit den Ereignissen damals zusammenhängen könnte. Die Geschichte Südtirols ist dabei wesentlicher Faktor und leider das einzig wirklich Interessante am Roman.

Amalia ist mir leider den ganzen Roman über nicht sehr sympathisch, ich finde auch, dass ihr Charakter nicht gut beleuchtet wird und gewisse Schwächen hat, so fehlten mir auch die Emotionen, und ich konnte mit ihr wenig mitleiden. Auch sonst kommt mir das Geschehen manchmal an den Haaren herbeigezogen vor. Mit der Auflösung bin ich auch nicht zufrieden, auch hier möchte ich von einem Charakterbruch sprechen.

Der Roman hat eine überraschende Wendung zu bieten, darauf wäre ich tatsächlich nicht gekommen. Aber auch hier konnte ich einfach nur den Kopf schütteln, und mir nicht so ganz vorstellen, dass Menschen so handeln. Ich weiß natürlich, dass Menschen tatsächlich manchmal merkwürdig handeln, aber hier wurde das Ganze etwas übertrieben. Manches erschien mir auch unlogisch, warum z. B. musste jemand einbrechen, wenn doch die Tür sowieso immer offen war?

Diese Wendung ist leider das Einzige, das etwas Spannung ins Spiel gebracht hat, insgesamt ist der Roman sehr langatmig und sehr spannungsarm.

Positiv fällt auch das Glossar auf, dass z. B. Dialektbegriffe erklärt.

Charaktere, denen ich wenig abgewinnen kann, und die teilweise nicht nachvollziehbar handeln, und eine spannungsarme Erzählung, das war so gar nicht mein Roman, wäre da nicht der Bezug zur Geschichte Südtirols gewesen. Letzteres machte das Ganze doch ein wenig interessant, so dass ich knappe 2,5 Sterne vergeben kann. Eine wirkliche Empfehlung kann ich aber leider nicht aussprechen.