Cover-Bild Die Glasschwestern
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 28.02.2020
  • ISBN: 9783847900450
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Franziska Hauser

Die Glasschwestern

Roman

Dunja lebt mit ihren zwei Kindern und deren Vater in der Großstadt, ihre Zwillingsschwester Saphie in einem kleinen Dorf an der ehemals deutsch-deutschen Grenze. Als der Zufall auf irrwitzige Weise zuschlägt und innerhalb kurzer Zeit die Männer der beiden sterben, nähern die Schwestern sich einander wieder an. Dunja zieht in Saphies Hotel und damit zurück in die Welt ihrer Kindheit. Die Geschichte zweier sehr verschiedener Frauen und über die menschliche Fähigkeit, sich immer wieder neu erfinden zu können.

Ein Generationenroman aus dem ehemaligen Grenzgebiet, der alte Geschichten, Geheimnisse und Lügen zutage fördert und gleichsam ein Vergeben der Vergangenheit und Annehmen der Gegenwart ermöglicht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2020

Mit Glas aufgewachsen, aber nicht aus Glas

2

sind die beiden Zwillingsschwestern Dunja und Saphie, die bei Romanbeginn kurz vor ihrem vierzigsten Geburtstag stehen und tatsächlich am selben Tag - einem unwirtlichen Tag im Januar - ihre Männer verlieren. ...

sind die beiden Zwillingsschwestern Dunja und Saphie, die bei Romanbeginn kurz vor ihrem vierzigsten Geburtstag stehen und tatsächlich am selben Tag - einem unwirtlichen Tag im Januar - ihre Männer verlieren. Wobei der von Dunja eigentlich nur (noch) der Vater ihrer bereits erwachsenen Kinder ist - sie hatte sich ein Jahr vor seinem Tod von Winne getrennt und verheiratet waren sie sowieso nicht gewesen. Ganz im Gegensatz zur kinderlosen Saphie, die nun Erbin eines Hotels ist. Auch sie hat sich jung gebunden und das Hotel fast im Alleingang geschmissen und dazu hat sie nun keine Lust mehr. Umso besser, dass Dunja, die in ihren Heimatort zurückkehrt und bei Saphie einzieht, überraschend großes Interesse am Hotel zeigt. Es bahnt sich ein Wechsel der Rollen an - Saphie gibt das Organisieren und Führen auf und entgegen ihrem bisherigen Ansatz schlägt sich Dunja ganz gut damit. Immer erfolgreicher sogar.

Auch wenn Dunja und Saphie nicht aus Glas sind, sondern durchaus ihre Geheimnisse haben - durchaus auch voreinander (uns Lesern werden sie von der Autorin Franziska Hauser dankenswerterweise sukzessive offengelegt) sind ihre Charaktere glasklar vor Augen. Ich habe die beiden immer so unterschiedlich reagierenden und auch agierenden Zwillinge stets deutlich vor Augen, ebenso wie Dunjas Kinder, den folgsamen und gelegentlich auch formbaren Jules und die eigenwillige Augusta. Nicht ganz so klar erschliesst sich mir das Wesen der dritten Glasschwester, der um zehn Jahre jüngeren Lenka. Wieso das so ist und wieso sie so anders ist als ihre beiden "großen" Schwestern Saphie und Dunja - auch das wird uns von der Autorin glasklar vermittelt.

Ebenso wie wir so einiges über die Eltern der Drei erfahren, ihre Mutter Brigäne und den Vater, einen Glasbläser, der nach der Wende diese Tradition seiner Familie nicht mehr aufrechtzuerhalten vermochte.

Ein Roman ganz nach meinem Geschmack, ich konnte direkt ganz wunderbar darin eintauchen. Sehr komplex schildert Franziska Hauser das neue Leben der beiden Schwestern und ihrer (Wahl)Verwandten - ja, es gibt noch Jorge, einen ehemaligen Schulkameraden, der vor allem in Dunjas Leben eine entscheidende Rolle spielt sowie seinen Onkel, der auch nicht ganz "ohne" ist.

Mir gefallen auch die kleinen eingefügten Familiengeschichten, bspw. dass Jules als Kleinkind auf eine (etwas anders formulierte) Anweisung seiner Mutter Augustas Gesicht ableckte und sie daraufhin aufhörte zu weinen. Eine köstliche kleine Episode, die Sie erst verstehen werden, wenn sie in den Roman versinken.

Dies fiel mir überhaupt nicht schwer und ich konnte das Buch auch nicht aus der Hand legen, bevor ich am Ende angelangt war. Was für Ideen, was für ein Stil! Dass Franziska Hauser nicht nur Autorin, sondern auch Fotografin ist, merkt man an den vielen Bildern, die sie auch mit Worten darzustellen vermag. Tatsächlich hat sie eine ganz eigene Art des Schreibens, die mir sehr nahegeht, entwickelt.

Insgesamt ein wirklich wundervolles Buch ganz nach meinem Geschmack - eine bittersüße Familiengeschichte der besonderen Art! Ich glaube, ich habe eine neue Lieblingsautorin: die Gewitterschwimmerin hat es mir ja schon angetan und dieses Buch gefällt mir noch besser!

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Veröffentlicht am 15.03.2020

Eine poetische Liebeserklärung

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Ein Buch wie eine Liebesgeschichte zwischen zwei ungleichen Schwestern. Zusammenhalt und das Band einer Familie in poetischer Form.
Ich habe selten einen besser formulierten Roman mit soviel Sprachspiel ...

Ein Buch wie eine Liebesgeschichte zwischen zwei ungleichen Schwestern. Zusammenhalt und das Band einer Familie in poetischer Form.
Ich habe selten einen besser formulierten Roman mit soviel Sprachspiel gelesen.
Unterschiedliche Leben und doch im Herzen vereint.
Ein ideales Buch für alle Schwestern und Veränderer.

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Veröffentlicht am 14.09.2020

Was bedeutet Freiheit?

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Die Zwillingsschwestern Dunja und Saphie werden mitten aus dem Leben gerissen. Beide Ehemänner sterben am selben Tag.

Während Saphie erfolgreich ein kleines Landhotel führt, steckt Dunja in ihrer ganz ...

Die Zwillingsschwestern Dunja und Saphie werden mitten aus dem Leben gerissen. Beide Ehemänner sterben am selben Tag.

Während Saphie erfolgreich ein kleines Landhotel führt, steckt Dunja in ihrer ganz eigenen Welt als Deutschlehrerin fest.

Um mit dem Verlust klarzukommen zieht Dunja mit ihren Kindern Augusta und Jules zu Saphie ins Hotel. Hier blicken die beiden Schwestern zurück.

Zurück auf die Grenze zur ehemaligen DDR und natürlich auch zurück in ihr gelebtes Leben.

Das Leben der beiden zerrinnt. Nichts ist mehr so wie es mal war. Die Vergangenheit holt sie beide ein, als auch die dritte, deutlich jüngere Schwester Lenka im Hotel auftaucht und kräftig für Trubel sorgt. Mit im Gepäck ein Filmteam, dass ein dunkles Familiengeheimnis lüftet.

Das Hotel entwickelt sich nach und nach zu einem Therapiehort. Die Familienmitglieder finden sich, wenn auch über etliche Umwege wieder zu sich selbst und zu ihren Lieben zurück.

Immer wieder werden die Schwestern jedoch mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Der Tod der Männer zieht sich wie ein tiefroter Faden durch die Geschichte und die Schwestern können der Dominanz dieser Ehen kaum entfliehen.

Saphies Lebensweg war bisher einzig von Arbeit und der Ignoranz ihres alkoholabhängigen Ehemannes und kleinen Affären mit Hotelgästen geprägt. Dunja hingegen versuchte sich in einem klassischen Familienbild wiederzufinden. Nur um dann empört festzustellen, dass ihre Vorstellung sich bereits mit der ersten Schwangerschaft in Luft auflöst.

Fanziska Hauser hat mit Ihrem Roman eine Welt erschaffen, die zerrissener nicht sein könnte. Auch nach Jahren der Wiedervereinigung schafft es diese Familie nur über zahlreiche Umwege, zu sich selbst zu finden. Geheimnisse, skurrile Beziehungen und Neurosen plagen diese zwei Schwestern durch ihr bisheriges Leben. Scheinbar kann einzig der Tod ihrer Ehemänner sie davor bewahren, zugrunde zu gehen.

Dunja und Saphie machen es dem Leser nicht gerade leicht. Man möchte mehr als einmal in das Leben der Beiden hineintreten und die Frauen wachrütteln und ihnen den Weg in die Freiheit zeigen…

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Veröffentlicht am 25.04.2020

Ein Neuanfang wagen

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Dunja und Saphie sind Zwillingsschwestern. Und am gleichen Tag sterben ihre beiden Ehemänner. Dieser Schicksalsschlag sitzt bei beiden und die Schwestern müssen sich fragen was sie nun mit ihrer zweiten ...

Dunja und Saphie sind Zwillingsschwestern. Und am gleichen Tag sterben ihre beiden Ehemänner. Dieser Schicksalsschlag sitzt bei beiden und die Schwestern müssen sich fragen was sie nun mit ihrer zweiten Lebenshälfte beginnen wollen, alleine, entzweit von der Familie. Was haben sie erreicht? Was wollen sie noch erreichen? Lohnt es sich noch? Für was hat man bisher gelebt, war es gut, lohnenswert, oder sollte man lieber nochmals von ganz vorne beginnen? Dunja und Saphie müssen sich diesen Fragen gemeinsam stellen.
„Dem Kamermann steht die Frage ins Gesicht geschrieben, ob es hier irgendwo einen Mann gibt zu dieser Frau. Manchmal sieht er sich um, als fühle er sich beobachtet. Am liebsten würde Dunja dazwischenrufen: Der ist gerade gestorben, und meiner übrigens auch. Am selben Tag. Haben sich verabredet. Witzig, oder?“ (Seite 80)
Das ist ein Buch welches wohl drei Arten von Lesen freisetzen wird – „Was für ein Mist“, „War zum Ende ganz okay“ oder „Wow, ich bin begeistert.“ Ich bin ehrlich dass ich alle 3 Arten durchgemacht habe aber zum Ende hin sagen kann – es hat hier und da ein paar Überlängen, es geht sehr holprig los, aber unter dem Strich hat mich das Buch berührt und sehr angesprochen.
Der Schreibstil ist sehr ruhig, sehr angenehm und eben doch anders, berührend, fordernd aber nicht mit Spannungsbögen oder dergleichen ausgestattet. Ich würde auch nicht sagen dass dieses Buch einen roten Faden beinhaltet, die Autorin springt sehr freudig in der Geschichte der Familie hin und her, es werden Rückblicke eingebaut, neue Wendungen und Ereignisse, aber alles unter dem großen Wort Lebenspläne und Neuanfänge. Die bildhafte Beschreibung nimmt einen mit an die ehemalige deutsch- deutsche Grenze und beschäftigt sich auch mit der Familie zu DDR Zeiten.
Dunja und Saphie könnten, trotz Zwillinge, nicht unterschiedlicher sein.
Dunja ist die Ruhige, Mutter von 2 Kindern, von ihrem Ehemann getrennt was ihr viel Missgunst der Kinder eingebracht hat. Sie hat die ganze Zeit für die Familie alles gegeben, hier und da sich mit günstigen Jobs über Wasser gehalten, war da wenn ihr Ehemann Winnie immer wieder verschwand um sein Ding durchzuziehen.
Saphie ist die Person die anpackt, die ein Hotel mit ihrem Mann in dem kleinen Dorf betreibt aus dem die Familie stammt. Sie hatte mit 20 eigentlich andere Pläne und nun muss sie sich alleine um das Hotel kümmern seid ihr Mann Gilbhart tot ist. Auch in ihrer Ehe gab es immer mehr Schwierigkeiten, nun muss Saphie, wie Dunja, mit dieser neuen Erkenntnissen leben und planen.
Ich fand beide Schwestern unglaublich toll und interessant dargestellt, alleine weil sie so unterschiedlich sind. Die Eine hat zwei erwachsene Kinder und muss jetzt ihren neuen Platz im Leben suchen, die Andere hat immer schon ihren Platz gehabt und merkt dass es doch nicht das ist was sie eigentlich wollte. So kann man sich als Leser in beide oder eben nur in einen Charakter sehr gut hineinversetzen und sich seine eigenen Gedanken darüber machen.
Der Einstieg war gut, dann kam eine längere Strecke wo ich mir dachte – na wenn das so weitergeht…toll… und dann, wie durch ein Finger schnippen wurde die Geschichte sehr interessant, gut umgesetzt und konnte mich berühren, begeistern und mitnehmen. Ich habe beide Schwestern nachvollziehen können, habe angefangen mir meine Gedanken über das eigene Leben zu machen, über Neuanfänge, über neue Chancen, alte Dinge die mir nicht zusagen die man aber vielleicht trotzdem noch behält und durchzieht, aber vor allem zeigt es eben auch auf wie schwer es ist aus seinem eigenen Trott auszubrechen, neue Wege gehen zu wollen, diese Unsicherheit, diese Angst vor dem Neuen, was schaffe ich, was nicht?
Auch die Umgebung der beiden Schwestern, die restliche Familie, die alten Geheimnisse und Schicksale zur Zeiten der DDR, die Veränderung von diesem ganzen Umfeld wenn sich die Hauptprotagonistinnen ändern, das hat die Autorin sehr überzeugend und einfühlsam zusammengesetzt und mitgenommen.
„Sie fährt in den Nachbarort und geht durch die kleine Fußgängerzone. Um ihren Kopf wirbeln Haarsträhnen. Sie mag das Wetter, wenn es etwas mit ihr tut. Wenn es sie frieren lässt oder ihr Haar zerrauft, wenn der Wind sie durch die Straßen schiebt oder sie sich ihm entgegenstemmen muss. Dann ist sie stark und lebendig. Das grobe Wetter bleibt Heilmittel gegen ihre Empfindlichkeit. Es hilft ihr, sich gegen die Traurigkeit zu wehren.“ (Seite 163)
Man muss sich auf das Buch auf jeden Fall einlassen können, trotz Anfangsschwierigkeiten, trotz der in oder anderen Überlänge. Aber man wird mit seiner Suche nach dem ein oder anderen Sinn, Neuanfang belohnt, mit viel Humor und Feingefühl in einem aussergewöhnlich schönen Schreibstil. Ich war doch sehr angetan und begeistert von der Geschichte der Glasschwestern.

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Veröffentlicht am 27.03.2020

Erinnerungen

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Während die 39-jährige Dunja Lenzing mit ihren Kindern Jules und Augusta in der Großstadt lebt und dort Deutschkurse gibt, ist ihre Zwillingsschwester Saphie in einem Hotel in einem thüringischen Dorf ...

Während die 39-jährige Dunja Lenzing mit ihren Kindern Jules und Augusta in der Großstadt lebt und dort Deutschkurse gibt, ist ihre Zwillingsschwester Saphie in einem Hotel in einem thüringischen Dorf an der ehemals deutsch-deutschen Grenze heimisch. Dann schlägt der Zufall auf irrwitzige Weise zu: An ein und demselben Tag sterben ihre langjährigen Lebenspartner. Restaurator Winne, der Vater von Jules und Augusta, kommt bei einem Sturz ums Leben. Hotelchef Gilbhart stirbt durch einen Schlaganfall. Obwohl sich Dunja bereits von Winne getrennt hatte und der alkoholabhängige Gilbhart es Saphie zuletzt schwergemacht hat, leiden die beiden Schwestern unter dem Verlust und nähern sich einander wieder an. Dunja entscheidet sich, in Saphies Hotel zu ziehen und somit in die Heimat ihrer Kindheit zurückzukehren. Dort werden beide mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.

„Die Glasschwestern“ ist ein Roman von Franziska Hauser.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 40 Kapiteln mit einer angenehmen Länge. Jedes ist mit einem anderen Sprichwort überschrieben – eine sehr schöne Idee. Erzählt wird im Präsens zunächst nur aus der Sicht von Dunja, später auch aus der von Saphie. Der Roman ist chronologisch aufgebaut, aber es gibt immer wieder kurze Rückblenden in die Vergangenheit in Form von Erinnerungen. Der Aufbau ist sehr durchdacht und funktioniert gut.

Auch in sprachlicher Hinsicht hat mir der Roman sehr gut gefallen, denn sein Stil ist besonders. Ungewöhnliche Bilder und Vergleiche konnten mich begeistern. Dabei wirkt der Schreibstil eindringlich und stellenweise poetisch, aber nicht blumig oder gekünstelt. Der Roman ist unaufgeregt und atmosphärisch recht dicht.

Die zu Beginn ziemlich unterschiedlichen Zwillingsschwestern, die ich als interessante Charaktere empfunden habe, stehen im Vordergrund. Beide machen eine Entwicklung durch. Ihre Gedanken und Gefühle werden sehr gut deutlich. Allerdings habe ich mit den meisten Figuren zunächst gefremdelt, denn viele der Personen erscheinen etwas seltsam. Dazu passen die ausgefallenen Namen in der Geschichte, die nicht nur die Protagonisten, sondern auch einige der Nebenfiguren tragen.

Die Handlung braucht ein wenig, um Fahrt aufzunehmen. Dennoch konnte mich die Geschichte von Anfang an fesseln. Zwischendurch gibt es auf den mehr als 400 Seiten zwar einige kleinere Längen. Im Großen und Ganzen bleibt die Geschichte aber abwechslungsreich und unterhaltsam.

Inhaltlich ist der Roman sehr vielschichtig. Es geht um die Zeit vor der Wende und die Vergangenheit der Protagonisten, um Tod und Trauer, um wichtige Entscheidungen und die Suche nach einem neuen Sinn im Leben. Zugleich ist es aber auch eine Familiengeschichte und ein Generationen umfassender Roman, der Geheimnisse und Lügen beinhaltet. Eine Lektüre, die Fragen aufwirft und dazu einlädt, das Buch immer wieder zur Seite zu legen, um eigenen Gedanken nachzuhängen.

Toll finde ich auch das ansprechende Cover, denn es greift die melancholische Stimmung der Geschichte auf und symbolisiert durch die Spiegelung die Zwillingsschwestern. Auch der Titel, der sich schon nach wenigen Kapiteln erklärt, aber auch mehrdeutig interpretiert werden kann, passt sehr gut.

Mein Fazit:
Mit „Die Glasschwestern“ ist Franziska Hauser ein ungewöhnlicher, komplexer Roman gelungen, der mich sprachlich beeindrucken konnte. Das lesenswerte Buch ist nicht nur unterhaltsam, sondern bietet auch eine Menge Denkimpulse.

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