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Veröffentlicht am 28.08.2020

Ich hatte anderes erwartet

Sommer auf den Inseln
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Agneta und Mikael haben auf den Scilly Inseln ein neues Zuhause gefunden. Agneta leitet den Botanischen Garten, Mikael arbeitet als Hausmeister und kümmert sich um die Ferienhäuser. Doch die Ruhe wird ...

Agneta und Mikael haben auf den Scilly Inseln ein neues Zuhause gefunden. Agneta leitet den Botanischen Garten, Mikael arbeitet als Hausmeister und kümmert sich um die Ferienhäuser. Doch die Ruhe wird gestört, als der Nachbar tot am Fuß einer Klippe aufgefunden wird. War es wirklich ein Unfall? Zudem verbringt Agnetas Ex-Mann mit seiner neuen Familie seinen Urlaub in der Nachbarschaft und der Premierminister sowie der englische Thronfolger haben einen Besuch der Insel angekündigt. Die Ereignisse überschlagen sich....

Ich hatte mir von "Sommer auf den Inseln" von Mary Trentham einen leichten, humoristischen Sommerroman voller Gefühle versprochen. Da lag ich falsch! Dieser Roman ist eher Krimi, gespickt mit Politik und Spionage. Dies wird alles irgendwie zusammengewürfelt und kein Thema wird intensiviert. Leider entstehen dadurch Längen und Spannung kommt so gut wie gar nicht auf. Die Charaktere sind gut beschrieben, bleiben aber durch ihre Art fremd. Gerade Mikael wird hier unsympathisch dargestellt. Er vernachlässigt seine Arbeit, trinkt und benimmt sich einfach unmöglich. Mit Agneta kann man nichts anderes als Mitleid haben. Was der Autorin richtig gut gelingt: Sie fängt die Schönheit der Scilly-Inseln so ein, daß man Urlaubsgefühle bekommt. Man sieht den Strand und die Klippen vor sich und hat ein Bild mit wunderschönen Ferienhäusern vor Augen.

Bei diesem Buch darf man sich nicht von dem wunderschönen Cover leiten lassen - so verträumt ist das Buch nicht!

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Veröffentlicht am 29.03.2020

Falsche Erwartungen

Unverblümt im Sommerwind
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Judith verliert ihren Job, ihre Beziehung und ihre Wohnung. Der Grund: Sie trägt ihr Herz auf der Zunge - und kann einfach nicht lügen. Sie fährt zu ihrem Onkel nach Amrum. Dort will sie endlich lügen ...

Judith verliert ihren Job, ihre Beziehung und ihre Wohnung. Der Grund: Sie trägt ihr Herz auf der Zunge - und kann einfach nicht lügen. Sie fährt zu ihrem Onkel nach Amrum. Dort will sie endlich lügen lernen. Sie nimmt einen zugelaufenen Hund bei sich auf, den sie "Hund" tauft. Dieser und einige andere Inselbewohner helfen ihr bei ihrem Vorsatz. Als Judith ein Tagebuch aus dem Jahr 1900 findet, wird ihr Leben auf den Kopf gestellt.

"Unverblümt im Sommerwind" von Simone Veenstra verspricht einen leichten Sommerroman, hält sein Versprechen jedoch nicht. Die Charaktere empfand ich als befremdlich. Allen voran Judith selbst. Ich fand es schon sehr seltsam, daß vor ihrer Wohnwagentür ein verzottelter großer Hund sitzt und sie diesen einfach mal eben mit dem Nasenhaartrimmer des Onkels schert, ohne nach Besitzern zu fragen. Ihre sonderbare Art zieht sich dann durch das ganze Buch. Zwischendurch liest man immer wieder von Geschehnissen im Jahre 1900. Diese Geschichten sind deutlich interessanter als die Gegenwart, wenn auch Teda hier die seltsame Rolle spielt, die Judith in der Gegenwart zukommt. Die vielen verschiedenen Themen, die Simone Veenstra hier in die Handlung gepackt hat, sind mir deutlich zu viele gewesen. Durch diese Fülle kam eigentlich auch kein Thema richtig zur Geltung oder wurde vertieft. Gelungen ist es der Autorin allerdings Urlaubsfeeling entstehen zu lassen. Amrum wird so schön beschrieben, daß man sich selbst dort am Strand wiederfindet. Von daher halt dann doch ein Sommerroman. Aber leider nur von daher.

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Veröffentlicht am 27.03.2020

Ich hatte mir mehr versprochen

Cold Case - Das verschwundene Mädchen
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Annika verschwand vor 16 Jahren spurlos. Ein sogenannter Cold Case. Doch nun gibt es Hinweise an einem aktuellen Tatort. Der Valby Mann überfällt am frühen Morgen Frauen in ihren Häusern und tötet sie ...

Annika verschwand vor 16 Jahren spurlos. Ein sogenannter Cold Case. Doch nun gibt es Hinweise an einem aktuellen Tatort. Der Valby Mann überfällt am frühen Morgen Frauen in ihren Häusern und tötet sie oft.Tess Hjalmarsson ist Expertin für Cold Case und wird zu dem Fall hinzugezogen.

Der Auftakt zur "Cold Case" Serie von Tina Frennstedt hat mich eher enttäuscht. Das Buch beginnt spannend, aber bereits nach wenigen Seiten war diese Spannung schon verflogen. Die Autorin ergeht sich förmlich in Beschreibungen des Privatlebens von Tess und beschreibt alles so akribisch, so genau will man es gar nicht wissen. Dies hat leider über Längen immer wieder die Spannung herausgenommen. Der Cold Case selbst wird immer wieder lediglich in kurzen Abschnitten erwähnt, welche jedoch durchaus spannend waren. Um ehrlich zu sein waren diese Abschnitte und die Beschreibungen der aktuellen Überfälle das spannendste hier. Von Spannungsbogen möchte ich hier nicht reden - eher von Spannungswellen, denn es ist hier leider ein stetiges auf und ab zwischen Spannung und Langeweile. Tess als Charakter ist interessant, aber auch nicht überragend im Gedächtnis bleibend. Die Idee, die hinter diesem Buch steckt hat eindeutig Potential. Leider wurde das hier nur unzureichend umgesetzt. Hier hatte ich eindeutig mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 14.03.2020

Eine gewisse Distanz bleibt

Die Frauen von Richmond Castle
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Blue wächst in den 20er Jahren wohlbehütet in einer reichen Familie in England auf. Ihr Traum ist es, Schriftstellerin zu werden.
Als sie Delphine rettet, die vor ihrem gewalttätigen Ehemann flüchtet, ...

Blue wächst in den 20er Jahren wohlbehütet in einer reichen Familie in England auf. Ihr Traum ist es, Schriftstellerin zu werden.
Als sie Delphine rettet, die vor ihrem gewalttätigen Ehemann flüchtet, findet sie in ihr trotz aller Unterschiede eine Freundin.

Tracy Rees kann leider mit ihrem neuen Roman "Die Frauen von Richmond Castle" nicht ganz an die Qualität ihrer bisherigen Romane anknüpfen. Ihre Charaktere erscheinen mir hier einfach zu rund, irgendwie glattgeschliffen. Ein wenig mehr Eigenarten hätten hier gut getan. Der nächste Kritikpunkt ist die Sprache. Angepaßt an die Zeit - sehr gerne. Aber hier wirkt es für mich einfach nur "gestelzt". Man muß sich erst daran gewöhnen. Diese beiden Umstände haben es mir schwer gemacht, mich in das Buch hineinversetzen zu können. Positiv aufgefallen ist mir die Idee, die hinter der Handlung steckt. Hier wird deutlich, wie die Frauen in dieser Zeit zum Teil leben mußten. Dies ist gut umgesetzt und nachvollziehbar beschrieben. Man erfährt hier viel über das Leben in den glorreichen 20er Jahren. Hier wird Tracy Rees sehr bildhaft, so daß man sich von den Lebensumständen ein genaues Bild machen kann.
Das Buch ist gute Unterhaltung, man muß sich nur erst an den Stil gewöhnen!

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Veröffentlicht am 09.02.2020

Kein Vergleich zu Kluftinger

Draussen
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Die Geschwister Cayenne und Joshua leben innerhalb einer Gruppe mitten im Wald. Der Anführer der Gruppe drillt sie auf das Überleben im Wald und stete Kampfbereitschaft, denn sie alle wären in Gefahr. ...

Die Geschwister Cayenne und Joshua leben innerhalb einer Gruppe mitten im Wald. Der Anführer der Gruppe drillt sie auf das Überleben im Wald und stete Kampfbereitschaft, denn sie alle wären in Gefahr. Cayenne beginnt, dieses Leben zu hinterfragen, bis sie um ihr Leben kämpfen muß.

Mit "Draussen" hat das Autorenduo sich weit von ihrem humorigen Kluftinger entfernt. Und ich hoffe, sie kehren zu ihm zurück. Ich hatte noch nie von Prepper gehört, konnte damit gar nichts anfangen. Das war mein größtes Problem- ich konnte mich nicht in die Personen versetzen, hatte für ihre Handlungen kein Verständnis. Dazu blieben die Charaktere für mich ohne Bezug, sie wurden mir auch im Laufe der Geschichte nicht näher gebracht. Die Handlung ist spannend, das ist keine Frage. Man will wissen, was Cayenne noch alles widerfährt und wie sich die Handlungsstränge zum Schluß zusammenfügen. Denn so lange muß man sich schon gedulden. Was man wissen muß: Dieses Buch ist sehr brutal. Schon zu Beginn war ich bei der Vorstellung entsetzt, als Cayenne ein Kaninchen streichelt und ihm dann nahtlos das Genick bricht. An der Stelle mußte ich das Buch schon einmal zur Seite legen. Und diese Brutalität (die sich noch steigert) zieht sich durch das gesamte Buch.
Ich würde das Buch für hartgesottene Dystopie-Fans empfehlen. Wer, wie ich, Kluftinger mag, wird hier nicht wirklich glücklich.

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