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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2016

Gelungener Auftrag der Tetralogie

Verhängnisvolle Träume
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Inhalt

Aruna wächst bei ihren Eltern in einem kleinem Dort nahe der Grenze ihres Heimatlandes auf. Als sie eines Tage ihre Tante in einem Nachbardorf besucht, wird dieses von schwarzen Rittern überfallen. ...

Inhalt

Aruna wächst bei ihren Eltern in einem kleinem Dort nahe der Grenze ihres Heimatlandes auf. Als sie eines Tage ihre Tante in einem Nachbardorf besucht, wird dieses von schwarzen Rittern überfallen. Diese nehmen alle Mädchen, die Ähnlichkeiten mit Aruna haben, und auch sie selbst gefangen. Alle anderen werden getötet. Doch dank einem Ritter mit silberner Rüstung und ihrem Freund Edik gelingt den dreien die Flucht. Bei ihren Eltern zuhause angekommen, erfährt sie, dass diese überhaupt nicht ihre leiblichen Eltern sind und sie die Prinzessin von Gajdora, einem Nachbarland, ist.
Ihr Leben ändert sich daraufhin schlagartig. Denn nun befindet sich Aruna gemeinsam mit dem silbernen Ritter auf der Flucht vor den schwarzen Rittern. Eine lange Reise in die verschiedensten Gegenden beginnt und Aruna lernt immer mehr über ihre Welt und sich selbst. Kann sie ihre Welt vor den schwarzen Rittern und deren Anführer retten?


Meine Meinung

Aruna war mir von Anfang an sympathisch. Da das ganze Buch aus ihrer Perspektive erzählt wird, kann man sich sehr gut in sie hineinversetzen. Allerdings habe ich dadurch auch manche Szenen nicht so recht verstanden. Wenn für Aruna etwas selbstverständlich ist, weil sie schon ihr Leben lang in dieser Welt lebt, der Leser als Neuling das aber nicht wissen kann, wird es dennoch nicht erwähnt. Ich persönlich komme mit diesem Schreibstil nicht so gut klar, da ich immer verstehen will, was gerade vor sich geht. Da ich das Buch innerhalb einer Leserunde auf lovelybooks gelesen habe und die Autorin aktiv daran teilgenommen hat, wurden mir so all meine Fragen beantwortet. Auch die Missverständnisse hat Sunya Grace Bold immer ausführlichst geklärt. Sie hat sich sehr viel Zeit für mich (und auch für die anderen) genommen. Das fand ich sehr schön, und dadurch konnte ich auch weiterhin meine Freude an dem Buch haben. Wem es also ähnlich wie mir geht, der kann einfach immer zu den einzelnen Kapiteln die Kommentare lesen, und sollte dann eigentlich keine Verständnisprobleme mehr haben. Ansonsten kannst Du mir auch gerne schreiben und wir ergründen das Problem gemeinsam.
Man kann sich trotz der teilweise fehlenden Erklärungen gut in die Umgebung und Atmosphäre einfinden. Die verschiedensten Wesen sind anschaulich beschrieben. Mir gefällt es sehr, dass die Welt reich mit Fabelwesen bevölkert ist. So begleiten nicht nur Menschen Aruna auf ihrem Weg. Auch ihre Feinde sind nur ansatzweise menschlich. Außerdem spielen im ersten Band auch Drachen eine entscheidende Rolle. Diese haben mir besonders gut gefallen; gerade weil sie etwas anders sind, als man sie sonst kennt. Zudem dachte sich die Autorin für die Drachen eine eigene Sprache aus. Die Dialoge sind in dieser widergegeben. Die Übersetzung zu diesen befindet sich im Glossar. Allerdings konnte ich mich, ohne die Übersetzung parallel zu lesen, viel besser in Aruna hineinversetzen. Da sie wie wir diese Sprache nicht beherrscht und ebenfalls kein Wort versteht, ist sie ebenfalls auf Mimik und Gestik angewiesen.
Allerdings gehen manche von Arunas Begleiter während der Reise ziemlich unter. So spielt Edik eigentlich überhaupt keine Rolle. Es macht absolut keinen Unterschied, ob er dabei ist oder nicht. Wenn ich aber die Andeutungen der Autorin richtig gedeutet habe, wird sich dies noch in den weiteren Bänden ändern. Das gleiche betrifft auch Edna, obwohl sie etwas aktiver ist und sich mehr einbringen kann, da sie Magie beherrscht.
Genauso wie die Drachen ist auch die Magie im Vergleich zu den meisten Fantasybüchern anders. So beherrscht nicht jedes Wesen die gleiche Magie. Zusätzlich unterscheidet sich auch noch die Magie zwischen den einzelnen Menschenreichen. Sunya Grace Bold geht also sehr kreativ mit bereits Bekanntem um und formt es zu etwas ganz Neuem.


Sprache

Leider sind ein paar Ausdrücke für meinen Geschmack ungünstig gewählt worden. Außerdem befinden sich hier und da ein paar Tippfehler, die zwar in (fast) jedem Buch vorkommen, aber hier scheinen es mehr als üblich zu sein.


Gestaltung

Die Typographie weist leider deutliche Mängel auf. Die Überschriften sind zwar fett, aber im gleichen Schriftgrad wie der Haupttext. Zudem ist zwischen Überschrift und Haupttext keine Leerzeile vorhanden. Dadurch geht die Überschrift bzw. jeder Kapitelanfang ziemlich unter.
Normalerweise wird die erste Zeile des ersten Absatzes jeder Texteinheit nicht eingerückt, aber hier sind die ersten Zeilen aller Absätze, selbst der Überschrift, eingerückt. Allerdings ist es wohl besser, zu viele als zu wenige Einzüge zu setzen.
Gut finde ich dagegen, dass Arunas Träume kursiv gesetzt sind. So erkennt man diese immer gleich und Verwirrungen auf Seiten des Lesers werden vermieden.
An die bereits genannten Mängel, kann man sich allerdings gewöhnen, weshalb sie nicht allzu gravierend, aber schade sind.


Fazit

„Verhängnisvolle Träume“ ist ein gelungener Auftakt der Tetralogie. Wer gerne in einer fremden Welt fernab von der modernen Technologie mit einer sympathischen Protagonistin auf Reisen gehen möchte, ist bei diesem Buch genau richtig. Man begegnet den verschiedensten Wesen, die manchmal auf den ersten Blick wie Menschen wirken, es dann aber doch nicht sind. Auch Drachen und Magie wird man nicht vermissen.
Allerdings waren nicht alle Stellen für mich ganz verständlich, da man alles nur aus Arunas Perspektive erlebt. Sobald sie als Wesen dieser Welt keine Erklärung sucht bzw. braucht, wird auch dem Leser keine geboten. Wen das nicht stört, der kann ohne Bedenken sofort mit dem Lesen beginnen.


weitere Bände

Laut Autorin erscheint der nächste Band voraussichtlich im Oktober 2016. Band 3 und 4 sollen dann ebenfalls noch 2016 folgen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Perfekt für Regen- oder Wintertage

Das Herz der Nacht
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Inhalt

Matéo tritt zusammen mit seiner Freundin Anisa als Zauberer auf den Straßen Venedigs auf. Doch dann herrscht sieben Tage lang die Nacht über der Stadt und erst am achten Tag geht die Sonne wieder ...

Inhalt

Matéo tritt zusammen mit seiner Freundin Anisa als Zauberer auf den Straßen Venedigs auf. Doch dann herrscht sieben Tage lang die Nacht über der Stadt und erst am achten Tag geht die Sonne wieder auf. Im Gegenzug weicht diese nun nicht mehr. Auf ewige Nacht folgt ewiger Tag. Gleichzeitig mit dem Aufstieg der Sonne, verschwindet Anisa spurlos. Matéo durchsucht die ganze Stadt nach ihr, Tag für Tag. Es lässt sich kein einziger Hinweis nach ihrem Verbleib finden, bis er einer Spur von Schneeglöckchen folgt, welche zugleich Anisas Lieblingsblumen sind.
Am Ende des Schneeglöckchen-Weges steht ein merkwürdiger Zirkus, in dem sich Anisa als einer der Artisten aufhält. Allerdings erkennt sie Matéo nicht mehr und ist auf einmal mit dem Feuerspucker Carlo zusammen. Um Anisa zurückzugewinnen, nimmt Matéo als Zauberer ebenfalls an den Zirkusvorstellungen teil. Aber anstatt Antworten auf all die sonderbaren Gegebenheiten zu finden, tauchen nur immer mehr Fragen gepaart mit immer merkwürdigeren Ereignissen auf. Wird Matéo das Geheimnis des Zirkus lösen können? Findet Anisa zurück zu ihm? Und werden Tag und Nacht wieder im Einklang nebeneinander bestehen?


Meine Meinung

Der Titel „Das Herz der Nacht“ passt sehr gut zu dem Roman. Ich finde es schön, dass nicht sofort offensichtlich ist, was damit gemeint ist, und man erst ein wenig die Geschichte kennen muss, um den Titel zu verstehen. Außerdem gefällt mir das Cover, welches ebenfalls zum Inhalt passt, sehr gut.

Die Geschichte wirkt auf mich wie ein Märchen und ist daher kein typischer Fantasyroman. Nicht nur die Erzählweise ist märchenhaft geschrieben, sondern auch die Ereignisse und die Umgebung lassen einen an Märchen denken. Denn auch wenn in Fantasyromane übernatürliche Dinge geschehen, folgen sie doch fast immer einer inneren Logik. In diesem Roman passieren allerdings Dinge, die an sich nicht logisch sind. Zwar werden zum Schluss einige offene Fragen geklärt (was mir sehr wichtig ist), aber manches wird auch einfach so stehen gelassen.
Ich finde das aber nicht schlimm, da es innerhalb des Romans einfach ungewöhnlich und übernatürlich sein soll. Es ist für mich ein modernes Märchen. Man muss sich daher auf die Geschichte einlassen, darf nicht alles hinterfragen und nach einer Lösung suchen, wie die Geschehnisse aufgrund der inneren Logik möglich sein können.
Das Ende ist ein wenig offen, aber auf eine schöne Weise. Man kann sich gut vorstellen wie es weitergeht, weshalb weitere Worte nicht nötig sind.

Wie bei einem Märchen darf man auch hier nicht zu viel Spannung und Action erwarten. Es passiert zwar viel, aber man ist nicht nervlich angespannt oder gefesselt. Für jemanden der viel Action braucht, kann es auch zäh und langweilig sein.
Das kommt zum einen dadurch, dass man aufgrund der Überschriften genau weiß, dass Matéo erst in der siebten Woche die Lösung finden wird. Daher hat man erst nicht so recht Lust, die sechs Wochen dazwischen zu lesen. Allerdings passieren in der Zwischenzeit dennoch viele Ereignisse, die einen neugierig auf die Antworten und die weiteren Wochen machen. Mich hat daher weniger die Spannung als die Neugierde zum Weiterlesen verleitet.
Zum anderen war mir schon ziemlich bald klar, was die Lösung ist. Dies nimmt natürlich auch wieder etwas Spannung.

Der Schreibstil hat mir aber gut gefallen. Matéos Gefühle, Gedanken und Handlungen sind nachvollziehbar und realistisch. Ich finde es schön, dass mal aus der Sicht eines Mannes geschrieben wird und dieser nicht typisch männlich dargestellt wird. Matéo liebt und vermisst Anisa, weshalb er das alles auf sich nimmt. Teilweise wird er dadurch auch egoistisch, was ihn zugleich aber menschlich macht. Er schämt sich nicht für seine Gefühle und steht zu ihnen. Das hat mir gefallen. Für manche mag es deshalb zu romantisch sein.


Fazit

„Das Herz der Nacht“ ist eine romantische, märchenhafte Geschichte, in der viel passiert, ohne dass sie besonders viel Action oder Spannung enthält. Ich konnte mich daher beim Lesen entspannen und vor mich hinträumen. Zu dem Buch passt daher perfekt ein Sofa mit einer kuscheligen Decke und Tee.
An sich halte ich die Geschichte für Jung und Alt geeignet, allerdings sind zwei oder drei erotische Szenen vorhanden, die nicht für Kinder unter 14 Jahre geeignet sind.


Sonstiges

Das Buch gibt es bereits als E-Book im Imprint forever des ullstein-Verlags. Meine Rezension bezieht sich allerdings auf die Ausgabe des acabus-Verlags, welcher die Geschichte nochmals lektoriert hat.

Veröffentlicht am 28.03.2020

Eine schöne Geschichte für Zwischendurch

Animant Crumbs Staubchronik
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Animant Chrumb ist eine junge Dame der höheren Gesellschaft Ende des 19. Jahrhunderts. Doch im Gegensatz zu ihren Altersgenossinnen und sehr zum Verdruss ihrer Mutter, ist Ani nicht auf der Suche nach ...

Animant Chrumb ist eine junge Dame der höheren Gesellschaft Ende des 19. Jahrhunderts. Doch im Gegensatz zu ihren Altersgenossinnen und sehr zum Verdruss ihrer Mutter, ist Ani nicht auf der Suche nach einer guten Partie. Und tummelt sich auch nicht gerne auf den verschiedenen Bällen, Soirees und Empfängen. Denn viel lieber ist sie alleine und liest ein Buch nach dem anderen. Bis sie eine ungewöhnliche Arbeitsstelle angeboten bekommt:
Zusammen mit ihrem Onkel fährt sie nach London und arbeitet in der Universitätsbibliothek als Bibliotheksassistentin. Das größte Problem ist dabei nicht einmal, dass sie eine arbeitende Frau von hohen Stand ist, sondern viel mehr, dass kein Assistent länger als ein paar Tage durchgehalten hat. Denn der Bibliothekar Mr Reed ist unhöflich, kalt und chaotisch. Aber Animant gibt alles, um die Stelle zu halten, denn zwischen all den Büchern fühlt sich wie im Paradies – trotz des unausstehlichen Arbeitgeber.

Ich bin total begeistert von @teekind s Schreibstil! 💕 Selbst alltägliche Begegnungen und Ereignisse wurden von ihr so zum Leben erweckt und mit Witz angereichert, dass man einfach nicht mit dem Lesen aufhören möchte! Außerdem ist es einfach wunderschön Ani auf ihren Abenteuern in London zu bekleiden, mit ihr Mr Reed hinterher zu spionieren und seine vielen Brüder kennen zu lernen!
Hier und da hatte ich mir mal ne andere Reaktion von Ani gewünscht und auch die Wahl ihres Herzens ist leider ziemlich bald vorhersehbar. Aber das sind nur kleine Abstriche für diesen bezaubernden historischen Roman.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.01.2018

ein wunderbarer Frauenroman für gemütliche Lesestunden

Das vorwitzige Frauenzimmer
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Inhalt

Betsy Huckabee ist nach dem Tod ihrer Tante zu ihrem Onkel gezogen, um sich um dessen Kindern zu kümmern und ihm im Haushalt zu helfen. Doch inzwischen ist ihr Onkel erneut verheiratet und die ...

Inhalt

Betsy Huckabee ist nach dem Tod ihrer Tante zu ihrem Onkel gezogen, um sich um dessen Kindern zu kümmern und ihm im Haushalt zu helfen. Doch inzwischen ist ihr Onkel erneut verheiratet und die Kinder werden auch immer selbstständiger. Ihr Wunsch auf eigenen Beinen zu stehen, wird immer brennender. Und so kommt es ihr gerade recht, dass ein neuer Deputy in der Stadt auftaucht. Es geht ihr keineswegs darum, sich ihn als Mann zu angeln, denn mit den Männern hat sie schon längst abgeschlossen. Doch durch die vielen Ereignisse, die die Ankunft des Deputy mit sich bringt, erhält Betsy nun endlich genügend Inspiration für ihre Geschichten, die sie an verschiedene Zeitungen verkaufen möchte. Als dann aber der Deputy von ihren Geschichten erfährt, ist er alles andere als begeistert …


Meine Meinung

Die Liebesgeschichte um Betsy und Deputy Pucket entwickelt sich langsam und humorvoll. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen eigentlich die zwei individuellen Leben von Betsy und Deputy Pucket. Beide versuchen, für sich selbst eine neue Zukunft aufzubauen und sind überhaupt nicht an einer Partnerschaft interessiert. Da aber der Deputy ohne es auch nur zu ahnen Betsy zu einer unabhängigen Existenz verhilft, treffen die beiden Charaktere immer wieder aufeinander. Und auch der Deputy ist auf Betsy angewiesen, denn als Außenstehender fehlt ihm häufig das Wissen über vergangene Ereignisse und über die Beziehungen der einzelnen Stadtbewohner zueinander. Betsys Hilfe und Auskunft kommen ihm da sehr gelegen, auch wenn er den neuesten Fall am liebsten alleine lösen möchte und er Betsys Hilfe selten willkommen heißt.
Der Glaube wird in diesem Liebesroman nicht sehr stark thematisiert, obwohl die beiden Hauptcharaktere jeweils sehr gläubig sind. Dies zeigt sich vor allem durch ihre Gedankengänge, aber auch durch ihre Gespräche und Handlungen. Die Geschichte ist also durchaus von dem christlichen Glauben geprägt, doch es finden keine Gespräche über den Glauben statt. Er ist durch die Charaktere gegenwärtig und selbstverständlich.
Das meine ich aber auf keinen Fall negativ! Ich finde es sehr schön davon zu lesen, wie für die beiden Protagonisten der Glaube ganz selbstverständlich dazu gehört – zu ihren Gedanken, ihren Gefühlen und Entscheidungen.
Er gehört ganz natürlich zu ihnen. So natürlich wie sich auch die Liebesgeschichte zwischen den beiden entwickelt. Ganz zwanglos, weil die Liebesgeschichte unterschwellig sich durch das Buch zieht. Die Charaktere finden zueinander, weil jeder sein Leben lebt und es langsam zu einem Leben wird, ohne dass sie dies beabsichtigt haben.


Fazit

Das vorwitzige Frauenzimmer ist eine sehr schöne Liebesgeschichte, bei der die Protagonisten so manches zusammen erleben, ohne dies beabsichtigt zu haben. Sie sind bei dem Versuch, eine unabhängige Zukunft aufzubauen, voneinander abhängig und wachsen so zusammen. Der Glaube spielt für beide Protagonisten eine große Rolle und ist so dem Leser immer wieder gegenwärtig, auch wenn dieser nicht explizit thematisiert wird.
Auch wenn der Deputy seinen Fall zu lösen hat und daher so einiges passiert, ist es doch keine mega spannende und fesselnde Geschichte. Das Buch ist ein wunderbarer Frauenroman für gemütliche Lesestunden. Er bietet romantische und humorvolle Unterhaltung. Doch man darf auch nicht zu viel von der Geschichte erwarten. Ich habe sie sehr gerne gelesen, doch sie hat mich nicht umgehauen. Ich kann sie daher für alle empfehlen, die gerne wieder einen romantischen und doch unterhaltsamen und witzigen historischen Liebesroman lesen wollen, bei dem der Glaube auch eine Rolle spielt, aber auch nicht zu viel von ihm erwarten.

Veröffentlicht am 28.11.2017

Schreibstil teilweise mangelhaft - dafür super Inhalt!

Vor aller Augen
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Inhalt

Tom Hamblin nimmt uns mit auf seine Reise durch fremde Länder im Auftrag Gottes. Er reist vor allem durch verschiedene Länder im Nahen Osten. Dabei berichtet er nicht nur von all den vielen Wundern, ...

Inhalt

Tom Hamblin nimmt uns mit auf seine Reise durch fremde Länder im Auftrag Gottes. Er reist vor allem durch verschiedene Länder im Nahen Osten. Dabei berichtet er nicht nur von all den vielen Wundern, die er meist selbst erlebt hat, sondern auch von der dort vertretenen Kultur, den staatlichen Strukturen und dem Alltag.
Zusammen mit seiner Frau bringt er nicht nur Tausende von Bibeln, Neue Testamente oder andere christliche Literatur in den Umlauf, sondern hilft auch beim Aufbau einer zerstörten Kirche und eines Krankenhauses mit. Doch lest am besten selbst, was Tom alles in den vielen Jahren im Ausland erlebt hat!


Meine Meinung

Nach einem kurzen Einblick in seine Abenteuer erfährt man erst einmal ausführlich etwas über Toms Kindheit und Jugendjahre. Diese Kapitel fand ich sehr interessant und gut zu lesen. Denn Toms Weg zu Jesus ist allein schon ein eigenes Buch wert! Zwischenzeitlich hatte ich dann auch ganz vergessen, dass es in dem Buch ja eigentlich um etwas ganz anderes gehen soll … Doch wie gesagt, diese Kapitel waren sehr flüssig zu lesen, absolut spannend und wichtig, um Tom besser kennen zu lernen und ihn zu verstehen,
Danach wird Toms leben noch spannender und mitreißender. Aber leider leidet der Schreibstil darunter. Tom hat einfach so viel erlebt und dabei auch so viele Wunder, die es wert sind erzählt zu werden und auch erzählt werden sollten. Doch werden all diese Dinge teilweise nur sehr kurz angerissen. Kaum hat man sich in die Situation hineingefunden, wird auch schon von einer anderen erzählt.

Für mich persönlich wären diese Kapitel leichter zu lesen gewesen, wenn zwischen diesen Erzähleinheiten eine Leerzeile gewesen wäre oder wie es ab und zu vorkam, ein Zwischenelement. So wie es umgesetzt ist, hat man allerdings das Gefühl, von einem Erlebnis zum nächsten zu hetzten. Und dieses Gefühl mag ich überhaupt nicht beim Lesen. Eine andere Leserin hat es sehr treffend beschrieben: Es ist wie eine Diashow, die zu schnell abgespielt wird.
Ab und zu wird zwar auch etwas länger über ein Ereignis berichtet, doch das sind eher die Ausnahmen, wie die Kapitel über Jemen.

Dennoch bin ich froh, das Buch gelesen zu haben. Denn all die Wunder, die Jesus in Toms Leben und bei seinen Mitmenschen gewirkt hat, bestärken meinen eigenen Glauben ungemein. Zudem lassen sie einen wieder an die unglaubliche Macht Gottes glauben. Wahrhaftig daran glauben. Daran glauben, dass für Gott einfach wahrlich nichts unmöglich ist. Und dass er auch gerne unsere Mitmenschen bei solchen Wundern als seine Werkzeuge integriert.

Auch die Erzählungen über das Leben im Nahen Osten bringen einem eine fremde Kultur näher. Der Nahe Osten, also die arabischen Länder, die vor allem durch ihren islamischen Hintergrund geprägt sind, ist so ganz anders. Viel unterschiedlicher zu unserer westlichen Denkweise, als wir es uns oft vorstellen können. Dort herrschen andere Normen, Werte, Denk- und Handelsweise. Es ist wie eine andere Welt, die man erst anfängt zu verstehen, wenn man ein Teil von dieser wird. Und Tom gibt dem Leser einen kleinen, aber doch nachhaltigen Eindruck von dieser anderen Welt. Vor allem bekommt man die dort vorherrschenden politischen bzw. staatlichen Strukturen und Machtverhältnisse mit.

Schade fand ich allerdings, dass Toms Frau immer wieder nur am Rande erwähnt wurde. Ebenso seine Kinder. Mich hätte das tägliche Leben als Missionar noch viel mehr interessiert; vor allem seinen Alltag mit Frau und Kinder betreffend. Auch hätte ich es schön gefunden, ein wenig mehr Einblick in die Tätigkeiten von Toms Frau zu bekommen. Sie scheint kaum an Toms Reisen teilzunehmen. Was macht sie in der Zwischenzeit? Und wie geht es ihr dabei? Aber nun gut, man kann halt nicht alles haben.


Fazit

Tom lässt uns an unglaublich vielen, beeindruckenden Momenten in seinem Leben teilhaben. Durch all diese wunderbaren Ereignisse wurde auch mein persönlicher Glaube bereichert. Vor allem dadurch, dass mir wieder deutlich bewusst wurde, wie mächtig unser Vater ist, und dass für ihn wirklich nichts unmöglich ist.
Das Buch lässt sich anfangs sehr gut und flüssig lesen. Doch nach den Kapiteln über seine Kindheit und Jugend wird gefühlt nur noch ein Ereignis nach dem anderen angerissen. Ich fühlte mich teilweise ziemlich gehetzt. Das war dann leider kein entspanntes Leseerlebnis mehr.
Daher: Inhalt top, Schreibstil teilweise mangelhaft.