Harte Geschichte eines Jungen, der seinen Weg ins Leben sucht.
Ghetto EngelInhalt:
Die meisten nennen mich Versager, Nichtsnutz oder Straßenjunge. Aber eigentlich heiße ich Remo und so scheiße bin ich gar nicht – hoffe ich zumindest. Klar, ich wohne in einem Loch, kann mir kaum ...
Inhalt:
Die meisten nennen mich Versager, Nichtsnutz oder Straßenjunge. Aber eigentlich heiße ich Remo und so scheiße bin ich gar nicht – hoffe ich zumindest. Klar, ich wohne in einem Loch, kann mir kaum genug zu essen leisten, aber ich habe Gründe, nach denen niemand fragt, und eine Geschichte, die niemand hören will.
Der einzige Mensch, dem ich etwas bedeute, ist das Mädchen, das immer, ohne zu klopfen, in meine Wohnung platzt, mir Cola mitbringt und mit mir vögelt. Claire ist meine beste Freundin und ohne sie würde ich kaputtgehen.
Ich kann keine Liebesgeschichte erzählen, in dem all der Mist, der passiert, am Ende keine Rolle mehr spielt, weil geknutscht und geheiratet wird, aber etwas zu erzählen habe ich trotzdem. Drogendealer, Zuhälter, Sex, Nachtclubs und ein Hang zu dummen Sprüchen und schwarzem Humor, der mich am Leben hält – für einen jungen, dummen Ghetto-Köter hat meine Geschichte viele Facetten und Kapitel. Und wenn jemand zuhören möchte, erzähle ich sie auch …
Meine Meinung:
Bezauberndes Cover, passend zum Buch und zur Geschichte.
Wer schon immer mal wissen wollte, wie Jungs denken und was in deren Oberstübchen so los ist, findet hier einen Einblick. Im gewohnt fluffigen und homorvollen Schreibstil erzählt die Autorin diesmal eine doch sehr harte Geschichte, dessen Handlung durchaus denkbar ist und sich auch so zugetragen haben könnte. Der Einstieg ist perfekt und ich konnte dem Handlungsablauf sehr leicht folgen. Um so tiefer ich mich in die Geschichte ziehen ließ, desto spannender wurde es. Denn das Leben macht es dem jungen Menschen nicht leicht, aber Aufgeben ist für ihn keine Option. Bei seinem täglichen Kampf ums Überleben geht er selbst oft an seine eigenen Belastungsgrenzen, kneift die Arschbacken zusammen und zieht seinen Weg durch. Seine Schutzmauern hat er nach oben gezogen und nur wenige Ausnahmen schaffen es dennoch, diese zu durchbrechen.
Die Geschichte ist von Anfang bis Ende hervorragend durchdacht und stimmig. Die humorigen Stellen lockern das doch sehr ernste Thema der Geschichte auf und konnten mich so dennoch an den richtigen Stellen zum Lachen und Schmunzeln bringen.
Sehr gut fand ich, dass die Autorin ganz klar dass Thema nicht verherrlicht und durch einen weiteren Protagonisten (Alexander) die Unterschiede aufweist.
Ich wünsche keinem Kind diese Erfahrungen von Remo und auch nicht dessen Weg. Das dieser bis hier glücklich endet ist schon ein Wunder und ich habe es auch mit großer Erleichterung aufgenommen, denn alles andere hätte mich wahrscheinlich auch zerstörrt.
Sehr schönes Buch und ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Remo in "Teach me Love".
Klares Lese - Muss und fünf helle Sterne gibt es von mir.