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Veröffentlicht am 22.09.2020

Hatte mir etwas mehr erhofft

Schwarzes Glas - Die Reise in die Zwischenwelt
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Von Hendrik Lambertus habe ich schon drei Kinderbücher gelesen und da ich von diesen hellauf begeistert war, war ich sofort Feuer und Flamme, als ich das erste Mal von seinem neuen Ueberreuter-Titel hörte. ...

Von Hendrik Lambertus habe ich schon drei Kinderbücher gelesen und da ich von diesen hellauf begeistert war, war ich sofort Feuer und Flamme, als ich das erste Mal von seinem neuen Ueberreuter-Titel hörte. Das Cover finde ich einfach nur genial – mir gefiel es auf den ersten Blick mega gut. Da mich auch der Klappentext auf Anhieb überzeugen konnte, stand für mich sehr schnell fest: „Schwarzes Glas – Die Reise in die Zwischenwelt“ muss ich unbedingt lesen!

Kann man von etwas ein Foto machen, das es gar nicht gibt? Genau diese Frage stellt sich der 13-jährige Elias. Er sieht seit kurzem sehr sonderbare Dinge wie ein Hochhaus, das eigentlich gar nicht existiert oder seltsame geflügelte Wesen. Auf den Bildern seiner Handykamera sieht man diese Erscheinungen jedoch nicht. Komisch. Und warum kann Elias‘ beste Freundin Shaka diese Merkwürdigkeiten nicht sehen? Erst als Shaka plötzlich eine neue App auf ihrem Handy hat, schenkt sie ihrem Freund Glauben. Mithilfe der App sieht sie nämlich all die Dinge, von denen Elias ihr erzählt hat. Die beiden versuchen der Sache auf den Grund zu gehen und erfahren schließlich, dass es eine verborgene Parallelwelt voller außergewöhnlicher Wesen gibt. Eine Welt, die Elias um Hilfe gebeten hat. Der Herr der Spiegel droht die die Zwischenwelt zu schwarzem Glas erstarren zu lassen und möchte deren Herrschaft an sich reißen. Ein unglaubliches Abenteuer beginnt...

Ich muss leider sagen, dass mich „Schwarzes Glas“ etwas enttäuscht zurückgelassen hat. Vermutlich bin ich aufgrund des tollen Covers und meiner großen Begeisterung für meine bisherigen Werke von Hendrik Lambertus mit zu hohen Erwartungen an das Buch herangegangen. Oder vielleicht war es einfach nicht das richtige Buch zur richtigen Zeit. Keine Ahnung. Mich jedenfalls konnte die Story irgendwie nicht so wirklich packen. Vielleicht lag es aber auch am Schreibstil. Er hat sich für mich zwar flüssig lesen lassen, aber fesseln konnte er mich irgendwie nicht. Ich kann das leider gar nicht näher beschreiben. Beim Lesen ist mir nur aufgefallen, dass ich mit den Gedanken stellenweise gar nicht mehr so richtig bei der Handlung war und die Seiten manchmal nur noch überflogen habe.

Was es mir auch etwas erschwert hat, in das Buch hineinzukommen, war unser Hauptprotagonist Elias, aus dessen Sicht wir alles in der dritten Person erfahren. Ich fand Elias nicht unsympathisch, überhaupt nicht, ich fand ihn total nett und liebenswert. Mir ist es nur irgendwie dennoch nicht gelungen, eine Bindung zu ihm aufzubauen. Ich kann noch nicht mal sagen, warum. Elias war für mich einfach kein greifbarer Charakter. Ein sehr ungewohntes Gefühl für mich, muss ich gestehen. Normalerweise gelingt es mir immer spielend leicht, mich in Buchhelden hineinzuversetzen. Elias aber hatte einfach etwas an sich, das mich gestört hat, etwas, was ich leider nicht in Worte fassen kann.

Die Nebenfiguren dagegen fand ich richtig klasse. Vor allem Elias beste Freundin Shaka, die so eine schön toughe und sarkastische Art besitzt, mochte ich total gerne. Shaka hat mir so einige Gründe zum schmunzeln geliefert und auch Thorben, ein Mitschüler der beiden, hat mich bestens unterhalten. Die Wortgefechte zwischen ihm und Shaka fand ich manchmal einfach nur herrlich.

Auch die Wesen aus der Zwischenwelt, die wir im Verlauf des Buches kennenlernen dürfen, haben mir unheimlich gut gefallen. Wie ich es aus meinen bisherigen Bücher von Hendrik Lambertus kenne, hat er seiner Fantasie mal wieder ihren freien Lauf gelassen und sich die originellsten magischen Geschöpfe ausgedacht wie Kellersalamander, Schleier-Rusalkas oder Lästerspeier. Egal ob gut oder böse – jedes dieser außergewöhnlichen Kreaturen aus der Zwischenwelt hat so ihre besonderen und einmaligen Eigenarten.

Apropos Zwischenwelt: Das Setting fand ich ebenfalls brillant, wobei ich zugeben muss, dass ich ein bisschen gebraucht habe ehe ich den Aufbau dieser Parallelwelt komplett gecheckt habe. Meine anfängliche leichte Verwirrung hat sich aber zum Glück sehr schnell gelegt. Nachdem ich mich einmal hineingefuchst habe, habe ich mich wunderbar in Hendrik Lambertus kreativer Welt zurechtgefunden und war einfach nur fasziniert von ihr.

Ihr seht, es gab durchaus so einige Dinge, die mir gefallen haben. Da der Schreibstil und der Hauptprotagonist aber zwei ganz wichtige Punkte für mich in Büchern sind, konnte ich mich trotz allem nicht so richtig für das Buch begeistern. Hinzu kommt, dass die Handlung für mich zwischendurch auch ein paar leichte Längen hatte. Vor allem der Anfang hat sich für meinen Geschmack ein kleines bisschen zu sehr gezogen. Es kann aber wirklich sehr gut sein, dass ich einfach gerade nicht in der richtigen Stimmung für das Buch war. Ich habe mir daher fest vorgenommen, „Schwarzes Glas“ irgendwann noch einmal eine Chance zu geben. Vielleicht kann mich die Geschichte ja zu einem anderen Zeitpunkt mehr verzaubern.

Fazit: Meine Erwartungen konnte das Buch leider nicht komplett erfüllen. Der Schreibstil war nicht so meiner, die Handlung war mir manchmal ein bisschen zu langatmig und irgendwie ist es mir nicht gelungen, mich gänzlich in den Hauptprotagonisten hineinzufühlen. Trotz allem hatte ich aber Spaß beim Lesen. Die Nebencharaktere und magischen Wesen aus der Zwischenwelt fand ich großartig und das Setting hat mir ebenfalls ausgesprochen gut gefallen. Ich war nun etwas länger am hin und her überlegen, wie viele Sterne ich vergeben soll. 3 sind mir eigentlich zu wenig, aber da ich bei 3,5 aufrunden würde und mir 4 wiederum zu viel sind, habe ich mich schließlich doch für drei entschieden. Auch wenn ich nun sehr hart bewerte, kann ich den neuen Fantasyschmöker von Hendrik Lambertus dennoch empfehlen. Wer auf Parallelwelten und fantasievolle Geschöpfe steht, sollte sich „Schwarzes Glas“ unbedingt mal genauer anschauen. Von mir gibt es sehr gute 3 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Anders als erwartet...

Waena - Der Ruf der Brandung
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Da ich die Bücher von Antje Herden unglaublich gerne lese und Geschichten, die von magischen Unterwasserwelten handeln, über alles liebe, habe ich mich auf „Waena“ riesig gefreut. Der Klappentext klang ...

Da ich die Bücher von Antje Herden unglaublich gerne lese und Geschichten, die von magischen Unterwasserwelten handeln, über alles liebe, habe ich mich auf „Waena“ riesig gefreut. Der Klappentext klang einfach nur mega gut und von dem traumhaft schönen Cover war ich auf den ersten Blick ganz hin und weg. Ich liebe dieses Cover! Es schimmert so zauberhaft, wenn man es ins Licht hält und die Farben sind so wunderhübsch! Ich war nun sehr gespannt, ob mich auch das, was zwischen den umwerfenden Buchdeckeln schlummert, genauso begeistern wird die gelungene äußere Aufmachung.

Seit ihrem 14. Geburtstag hat Moana regelmäßig äußerst sonderbare und sehr realistische Träume, in denen sie sich in einer geheimnisvollen Unterwasserwelt befindet. Was hat es mit diesen Träumen nur auf sich? Moana hatte schon immer eine besondere Beziehung zum Meer, lebt zusammen mit ihrer Mutter aber leider weit weg vom Ozean in einer Stadt in Deutschland. Moana muss sich daher mit regelmäßigen Besuchen im Aquarium zufriedengeben. Seltsamerweise sprechen dort auf einmal die Fische zu ihr. Wie kann das sein? Auch sonst ereignen sich in Moanas Leben plötzlich ständig sehr seltsame Dinge und ihre Sehnsucht nach dem Meer wird immer größer. Was das alles zu bedeuten hat, erfährt Moana erst, als der faszinierende Keanu in das Haus gegenüber einzieht. Obwohl sie ihm noch nie begegnet ist, kommt er ihr merkwürdig vertraut vor. Als Keanu ihr verrät, dass auch er von der Unterwasserwelt träumt, versuchen die beiden gemeinsam herauszufinden, was sie verbindet.

Ich muss gestehen, dass ich hier nicht so wirklich das zu lesen bekommen habe, was ich erwartet habe. Ich hatte mit zahlreichen geheimnisvollen Unterwasserszenen und jeder Menge Magie und Fantasie gerechnet. Vermutlich bin ich aufgrund des Covers und des Titels „Der Ruf der Brandung“ davon ausgegangen, dass mir „Waena“ eine sehr fantasiereiche Meerjungfrauengeschichte bescheren wird. Dem war aber nicht so. Schlecht fand ich das Buch nun nicht, insgesamt hat mir es nette Lesestunden bereitet, aber vollkommen überzeugen konnte es mich leider nicht. In meinen Augen wurde eine echt coole Idee nur mittelmäßig gut umgesetzt.

Mit wem ich teilweise leider so Probleme hatte, ist unsere Hauptprotagonistin Moana, genannt Mo. Wir erfahren alles aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive und obwohl sie mir sympathisch war, ist es mir einfach nicht gelungen, komplett zu ihr durchzudringen. Irgendwie hatte Mo etwas an sich, was mich gestört hat. Ich kann nur gar nicht so richtig sagen, was genau es nun war. Vielleicht ihr Verhalten? Mo verhält sich wie so ein typischer Teenager, was ich für ihre 14 Jahre zwar als sehr authentisch empfunden habe, was ich persönlich auf Dauer nur etwas anstrengend fand. Man merkt doch sehr, dass es sich bei „Waena“ um ein Buch für junge Leser ab ca. 11 Jahren handelt, da es sehr viel um Teenagergedöns geht.
Was mich ebenfalls irgendwann ziemlich genervt hat, waren die kindischen Spitznamen von Mos Mutter für ihre Tochter. Motte-Karotte, Popottchen… - ist ja eigentlich eine sehr süße und liebevolle Idee, aber für ein 14-jähriges Mädel fand ich diese Namen ein wenig albern.

Wer mir von den Figuren eindeutig am besten gefallen hat, ist Mos bester Freund Herr Meier. Herrn Meier fand richtig spitze und lustig. Ich meine, allein schon, dass sich ein 15-jähriger Herr Meier nennt ist doch total ulkig, oder? :D
Ein wenig merkwürdig ist Mos bester Freund zwar schon irgendwie - er ist definitiv kein normaler 15-jähriger Jugendlicher - aber gerade das fand ich so klasse an ihm. Herr Meier ist so wunderbar schrullig und erfrischend anders.
Ein Charakter, der mir ebenfalls richtig gut gefallen hat, ist Keanu. Seine mysteriöse, zugleich aber ungemein liebenswerte und charmante Art hatte es mir sofort angetan.

Bezüglich der Handlung habe ich euch ja bereits erzählt, dass ich mit der Umsetzung nicht ganz so glücklich bin. Die Story war einfach nicht so, wie von mir erwartet. So hat mich zum Beispiel sehr erstaunt, dass die Geschichte in Deutschland spielt. Ich persönlich hatte mit einem ganz anderen, deutlich exotischerem Setting gerechnet.
Was auch nicht immer so meins war, ist die Erzählweise. Mir war die Handlung stellenweise ein bisschen zu verwirrend und chaotisch und leider hat es mir manchmal auch etwas an Spannung gefehlt. Ich bin zwar gelegentlich ins Mitfiebern und Miträtseln geraten, aber es gab für mich auch so einige Szenen, die ich ein wenig langweilig fand. Dank des lockeren, jugendlichen Schreibstils und den schön kurzen Kapiteln hat sich das Buch für mich aber dennoch sehr flott und angenehm lesen lassen, sodass mich die leichten Längen letztendlich gar nicht so sehr gestört haben.

Das Ende hat mich etwas zwiegespalten zurückgelassen. Einerseits fand ich es toll, da mich die Auflösung sehr überrascht hat, andererseits konnte es mich aber nicht so zufriedenstellen, weil es so schnell und abrupt kam. Es wird zwar am Ende alles aufgeklärt, aber irgendwie hatte ich dennoch das Gefühl, das etwas fehlt. Ein paar Seiten mehr hätte ich nicht schlecht gefunden.

Fazit: Dieses Buch zu bewerten fällt mir nicht leicht. Eigentlich fand ich es nicht schlecht, aber da ich mit einer ziemlich anderen Story gerechnet habe, hat mich „Waena – Der Ruf der Brandung“ leider doch etwas enttäuscht. Ich bin irgendwie nicht davon ausgegangen, dass das Buch so viel von Teenagerkram und Pubertät handeln wird und nur recht wenig von magischen Unterwasserwelten. Da hatte ich aufgrund des großartigen Covers und des Titels etwas anderes erwartet. Trotz der überraschend anderen Geschichte und meiner Kritikpunkte hat mir „Waena – Der Ruf der Brandung“ aber ein sehr nettes Leseerlebnis beschert. Von mir gibt es 3 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 23.05.2020

Hatte mir mehr erhofft...

Lips Don't Lie
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Bei einem Blick ins neue Programm des Ravensburger Verlags ist mir „Lips Don‘t Lie“ sofort ins Auge gesprungen. In das wunderhübsche Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und auch der Klappentext ...

Bei einem Blick ins neue Programm des Ravensburger Verlags ist mir „Lips Don‘t Lie“ sofort ins Auge gesprungen. In das wunderhübsche Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und auch der Klappentext konnte mich umgehend überzeugen. Von der Autorin Ginger Scott hatte ich bisher noch kein Buch gelesen. „Lips Don‘t Lie“ sollte also mein erstes Werk von ihr werden.

Tristan Lopez ist Mitglied in der Fifty-Sevens, einer der gefährlichsten Gangs in Millers, Arkansas. Seit sein Vater gestorben ist, kümmert sich Dub um Tristan. Dub ist der Boss der Fifty-Sevens und wer ihm nicht gehorcht, muss sterben. Tristan tut alles, was sein Ziehvater von ihm verlangt. Er hat von klein auf gelernt, dass man zu gehorchen hat, wenn am Leben bleiben möchte. Die Hoffnung auf eine bessere Zukunft hat der 17-jährige längst verloren. Dann aber zieht das Mädchen Riley zusammen mit ihrem Vater in das Viertel. Dass Riley nicht in diese brutale Welt gehört, ist Tristan sofort klar. Er versucht sich von ihr fernzuhalten, um sie beschützen. Sich in sie zu verlieben, kommt natürlich erst recht infrage.
Riley ist von der ersten Begegnung an völlig fasziniert von dem unnahbaren Tristan. Seine Mitgliedschaft in der Gang schreckt sie überhaupt nicht ab. Sie musste ebenfalls schon sehr viel durchmachen und hat gelernt, dass man niemals aufgeben darf. Sie sucht immer wieder Tristans Nähe auf und obwohl die beiden öfters aneinander rasseln, kommen sie sich immer näher. Riley möchte Tristan unbedingt dabei helfen, einen Weg aus der Gang zu finden, allerdings ist dieses Unterfangen sehr gefährlich. Lebensgefährlich...

Als ich mit dem Lesen begann, war ich mir anfangs noch ziemlich sicher, dass „Lips Don‘t Lie“ meine Erwartungen erfüllen wird. Der wundervolle Schreibstil der Autorin gefiel mir vom ersten Moment an unheimlich gut und unsere beiden Hauptprotagonisten waren mir auf Anhieb sympathisch. Auch in die Handlung habe ich völlig mühelos hineingefunden. Die Voraussetzungen, dass mich das Buch begeistern wird, standen also echt gut. Leider flachte meine anfängliche Euphorie nach den ersten gut 150 Seiten immer mehr ab. Stellenweise habe ich mich sogar ein wenig durch die Geschichte durchgequält, weil sie mich einfach nicht so richtig packen konnte.

In meinen Augen hat die Autorin leider einiges an Potenzial verschenkt. Man hätte aus dem Buch einfach so viel mehr machen können. Tristans Gangleben wird meiner Ansicht viel zu harmlos dargestellt und die Lovestory konnte mich irgendwie auch nicht zufriedenstellen. Die Handlung drehte sich für meinem Geschmack viel zu sehr über das Basketspielen, was mich auf Dauer ziemlich gelangweilt hat, da ich mich für diese Sportart einfach null interessiere.
 
Ehe ihr jetzt aber den Eindruck gewinnt, dass „Lips Don‘t Lie“ ein totaler Flop für mich war: Nein, war es nicht. Es gab durchaus auch Dinge, die mir sehr gut gefallen haben. Wie oben bereits erwähnt mochte ich Tristan und Riley echt gerne und auch mit den Nebenfiguren konnte mich die Autorin überzeugen. Klasse fand ich auch, dass die Geschichte im Wechsel von Riley und Tristan erzählt wird, sodass wir von beiden ein sehr genaues Bild erhalten.
Dank der ständigen Perspektivwechsel und dem tollen Schreibstil hat sich das Buch für mich trotz der Längen und der recht langen Kapitel sehr flott und nett lesen lassen. Allerdings ist „Lips Don‘t Lie“ für mich definitiv kein Buch, das man gelesen muss. Wobei ich da natürlich nur für mich spreche. Die Geschmäcker sind schließlich verschieden. Es wird bestimmt auch viele geben, die total happy mit der Umsetzung sind und die Story lieben werden. Ich bin aufgrund des Klappentextes wohl einfach mit den falschen Erwartungen an das Buch herangegangen.

Dann komme ich mal zu den Charakteren. Mein persönlicher Liebling war eindeutig Riley. Ich mochte ihre selbstbewusste, liebenswerte und toughe Art von Beginn an super gerne und habe sie für ihre Stärke und Entschlossenheit zutiefst bewundert. In Riley konnte mich jederzeit problemlos hineinversetzen.
Tristans Denken und Handeln konnte ich leider nicht immer nachvollziehen und irgendwie ist es mir bis zum Ende hin auch nicht gelungen, komplett zu ihm durchzudringen. Liebgewonnen habe ich ihn aber dennoch. Tristan ist ein herzensguter Kerl und ganz klar nicht der Bad Boy, der er auf den ersten Blick zu sein scheint. Tristan führt wahrlich kein einfaches und schönes Leben. Die Hoffnung auf eine bessere Zukunft hat er längst verloren. Mir tat Tristan unendlich leid, dass er in jungen Jahren schon so viel Mist durchmachen musste, muss aber ehrlich sagen, dass ich mir bezüglich seiner Geschichte mehr Tiefgründigkeit und Authentizität erhofft habe. Ich habe schon ein paar Jugendbücher gelesen, in denen es um Gangs geht und diese habe ich eindeutig als krasser und realistischer empfunden. Vor allem ein Punkt, recht am Ende des Buches, hat mich persönlich mega enttäuscht. Aus Spoilergründen kann ich da nur nicht groß ins Detail gehen. Kurz gesagt: Aus der Szene hätte die Autorin so viel mehr herausholen können! Meiner Meinung nach hätte man sie viel ausführlicher und packender beschreiben sollen. Sie wird viel zu schnell und unspektakulär abgehandelt, was ich unglaublich schade fand.

Bezüglich der Lovestory hatte ich auch mit mehr gerechnet. Die gemeinsamen Augenblicke zwischen Tristan und Riley haben mir zwar öfters ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert, aber leider hat mir das Knistern zwischen den beiden gefehlt. Wer hier mit einer emotionalen und romantischen Liebesgeschichte rechnet, wird sehr wahrscheinlich ziemlich enttäuscht werden, da diese insgesamt doch recht wenig Raum in der Handlung einnimmt.

Fazit: Mich hat „Lips Don‘t Lie“ leider etwas enttäuscht zurückgelassen. Mir hat es an Spannung, Dramatik und Gefühlen gefehlt. Es gab zwar bewegende und auch schockierende Szenen, aber insgesamt blieb mir die Geschichte einfach zu oberflächlich. Gerade aus Tristans Gangleben hätte man so viel mehr machen können. Dass der Fokus nicht auf der Lovestory liegt, hat mich persönlich gar nicht mal so sehr gestört. Ich mochte die gemeinsamen Momente zwischen Tristan und Riley dennoch sehr gerne. Auch wenn mir „Lips Don‘t Lie“ nun nicht das beschert hat, was ich mir erhofft habe, habe insgesamt doch recht nette Lesestunden mit dem Buch verbracht. Von mir gibt es 3 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 28.03.2020

Nett für zwischendurch

The Perfect Date
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Bei „The Perfect Date“ war es eindeutig der Klappentext, der mich auf Anhieb überzeugen konnte. Das Cover, muss ich gestehen, ist nicht so mein Fall. Es macht allerdings auf den ersten Blick deutlich, ...


Bei „The Perfect Date“ war es eindeutig der Klappentext, der mich auf Anhieb überzeugen konnte. Das Cover, muss ich gestehen, ist nicht so mein Fall. Es macht allerdings auf den ersten Blick deutlich, dass es sich hierbei um das Buch zur gleichnamigen Netflix-Verfilmung handelt. Den Film habe ich noch nicht gesehen. Ich bin also ganz ohne die Filmbilder im Kopf in das Buch abgetaucht.

Brooks größtes Ziel ist es, auf die renommierte Columbia University zu gehen. Dafür fehlt ihm nur leider einiges an Geld. Als er eines Tages ein Gespräch eines Mitschülers belauscht und erfährt, dass niemand mit dem Mädchen Gina zum Abschlussball gehen möchte, bietet sich Brooks kurzerhand als Ballbegleitung für sie an. Nie hätte er damit gerechnet, dass Ginas Vater ihm als Dank einen ordentlichen Batzen an Kohle in die Hand drücken würde. Noch erstaunter ist er, als sich kurz darauf weitere Eltern bei ihm melden und um seine Hilfe bitten. Es scheint sich in der Nachbarschaft herumgesprochen zu haben, dass Brooks die perfekte Ballbegleitung ist. Da Brooks Geld gerade sehr gut gebrauchen kann, fasst er den Entschluss, ein Geschäft aus dem Ganzen zu machen. Er bietet reichen Eltern an, deren Töchter auf Bälle, Partys und ähnliche Events zu begleiten - gegen Bezahlung, versteht sich. Geile Sache, findet Brooks und anfangs funktioniert auch alles wunderbar, allerdings hat er nicht mit Shelby und Celia gerechnet...

Wie oben bereits erwähnt kenne ich den Netflix-Film „The Perfect Date“ nicht. Ich bin auch noch am überlegen, ob ich ihn mir ansehen werde, denn das Buch konnte mich leider nicht so begeistern wie von mir erhofft. Die Rezensionen zu der Verfilmung sind allerdings gar nicht so schlecht...Na, mal schauen, ob mir den Film nicht doch noch reinziehen werde. Interessieren würde er mich ja schon. :D

Bei dem Buch jedenfalls gab es so einige Dinge, die mir nicht so gut gefallen haben. Womit ich meine meisten Probleme hatte, ist Brooks, unser Protagonist. Mit ihm bin ich einfach nicht warm geworden. Er ist egoistisch, selbstsüchtig, furchtbar oberflächlich und gefühlt ständig am Trinken und Kiffen. Mir war Brooks den größten des Buches einfach nur mega unsympathisch. Zum Ende hin, wenn er endlich eine positive Entwicklung durchmacht, habe ich Brooks zwar deutlich lieber gewonnen, aber so richtige Freunde sind wir beide leider dennoch nicht geworden.
Die Nebencharaktere haben mir um einiges besser gefallen, allerdings gab es irgendwie dennoch keinen, bei dem ich sagen könnte, dass ich ihn so richtig in mein Herz geschlossen hätte.

Was mir auch nicht so zugesagt hat, ist der Schreibstil. Er ist sehr jugendlich gehalten, was ich eigentlich richtig gerne mag. Hier aber fand ich es auf Dauer etwas anstrengend zu lesen und war irgendwann auch ein bisschen genervt von diesem extrem jugendlichen Erzählton. Schade fand ich auch, dass sich das Buch stellenweise mehr wie ein Drehbuch liest als wie ein Roman. Brooks spricht uns Leser öfters direkt an und auch so etwas mag ich normalerweise echt gerne – hier aber hat es für mich einfach nicht so wirklich gepasst.

Mir hat „The Perfect Date“ trotz allem aber sehr unterhaltsame Lesestunden beschert. Besonders das letzte Drittel fand ich richtig gut.
Die Handlung kann insgesamt zwar nicht groß mit Überraschungen aufwarten und ist zudem ziemlich klischeebehaftet, aber da ich damit irgendwie gerechnet hatte und generell so jemand bin, der nicht viel Action braucht und Klischees nicht schlimm findet, haben mich diese Punkte nicht groß gestört.
Super fand ich, dass es insgesamt so einige humorvolle Szenen gab, die mir ein fettes Grinsen aufs Gesicht gezaubert und bestens unterhalten haben. Brooks Dates zum Beispiel, auch wenn es mir da eindeutig an Emotionen und Gefühlen gefehlt hat.
Für mich war „The Perfect Date“ letztendlich einfach ein nettes Buch für zwischendurch, was man in meinen Augen allerdings nicht unbedingt gelesen haben muss.

Fazit: Leider nicht so gut wie erhofft, aber dennoch nicht schlecht. Meine Erwartungen konnte das Buch „The Perfect Date“ leider nicht komplett erfüllen. Der Schreibstil war nicht so meiner und der Protagonist hat es mir wahrlich nicht leicht gemacht ihn zu mögen. Trotz einiger Schwächen, die die Story für mich hatte, hat mir das Buch aber nette Lesestunden beschert. Wer gerade auf der Suche nach einer leichten, humorvollen und kurzweiligen Lektüre ist und auf Teenieromane steht, sollte sich „The Perfect Date“ vielleicht mal näher anschauen. Von mir gibt es knappe 3 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 24.08.2019

War leider nicht so ganz mein Fall

OMG, diese Aisling!
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Bei „OMG, diese Aisling!“ stand für mich sehr schnell fest: Aisling möchte ich unbedingt kennenlernen. Der Klappentext klang einfach so vielversprechend und das Cover gefällt mir richtig gut. Ich ließ ...

Bei „OMG, diese Aisling!“ stand für mich sehr schnell fest: Aisling möchte ich unbedingt kennenlernen. Der Klappentext klang einfach so vielversprechend und das Cover gefällt mir richtig gut. Ich ließ das Buch daher nur zu gerne bei mir einziehen.

Obwohl die 28-jährige Aisling nun schon einige Jahre mit ihrem Freund John zusammen ist, lebt sie nach wie vor bei ihren Eltern in der irischen Kleinstadt Ballygobbard. Ein Zusammenziehen hat sich irgendwie noch nicht ergeben und eine Hochzeit liegt noch viel, viel mehr in weiter Ferne. Leider, findet Aisling. Sie träumt schon lange davon, endlich einen Ring am Finger zu tragen. Während sich ihre Freundinnen alle so nach und nach verloben oder heiraten, macht John keinerlei Anstalten, Aisling ihren großen Wunsch zu erfüllen. Aisling reißt schließlich der Geduldsfaden. Sie beschließt kurzerhand, mit ihrem Freund Schluss zu machen und zieht nach Dublin zu ihrer Kollegin Sadhbh in eine hippe Mädels-WG. Ein neues Leben erwartet sie, aber wird es besser sein als ihr altes?

Ich bin hier leider mit zu hohen Erwartungen an das Buch herangegangen. So richtig begeistern konnte mich „OMG, diese Aisling!“ leider nicht. Die Geschichte war irgendwie etwas anders als von mir erwartet, nicht so witzig und leider etwas langatmig. Wobei mir der Anfang sogar noch sehr gut gefallen hatte. Nach den ersten 50 Seiten ließ meine anfängliche Begeisterung nur leider immer mehr nach. Ich hätte dieses Buch wirklich so gerne geliebt. Leider war es einfach nicht so ganz mein Fall gewesen. 
Ich spreche hier aber natürlich nur für mich. Anderen wird das Buch ganz bestimmt deutlich besser gefallen als mir. Die Geschmäcker sind ja schließlich bekanntermaßen sehr verschieden.  

Womit ich die meisten Probleme hatte, ist die Handlung. Für mich hat sie sich leider sehr gezogen, was mir meinen Lesespaß ziemlich kaputt gemacht hat. Ich fand das Buch insgesamt leider sehr langweilig. Die Handlung war mir einfach zu ereignislos und nicht so locker-leicht und humorvoll, wie ich es mir gewünscht habe. Natürlich gab es immer mal wieder ein paar lustige Stellen, die mich gut unterhalten und zum Schmunzeln gebracht haben, nur hatte ich einfach mit mehr gerechnet. Vielleicht lag es bei mir auch daran, dass ich mich mit Irland und den Gepflogenheiten dort nicht gut auskenne. Das Buch soll wohl mit vielen irischen Klischees spielen. Vermutlich habe ich sie einfach nicht verstanden und daher nicht die unterhaltsame Geschichte zu lesen bekommen, die ich mir erhofft hatte.
Zu guter Letzt war der Schreibstil irgendwie nicht so meiner. Er war mir zu sprunghaft und manche Sätze habe ich als ziemlich verschachtelt empfunden, sodass das Lesen leider etwas anstrengend für mich war. 
 
Bis auf diese Punkte hat mir das Buch aber gut gefallen. Womit mich die beiden Autorinnen komplett überzeugen konnten, sind die Charaktere, allen voran Aisling. Aisling, unsere Protagonistin, aus deren Sicht wir hier alles aus der Ich-Perspektive erfahren, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist ein total sympathischer, warmherziger und hilfsbereiter Mensch. Sie ist so schön lebensecht, etwas naiv und hat so ihre Tics und Eigenarten, was sie nur noch authentischer und liebenswerter macht.
Neben Aisling haben mir auch die Nebencharaktere richtig gut gefallen. Aislings Eltern zum Beispiel fand ich klasse. Die Szenen mit ihnen haben mir ganz besonders gut gefallen.

Womit mich Sarah Breen und Emer McLysaght ebenfalls begeistern konnten, sind die vielen interessanten und wichtigen Themen, die sie in „OMG, diese Aisling!“ behandeln. Mit dem Humor konnten mich die Autorinnen nicht so überzeugen, dafür aber mit den tiefsinnigen Themen und der tollen Message, die die Story enthält.

Insgesamt war das Buch aber leider dennoch nicht so meins. Ich habe gesehen, dass es im Englischen noch weitere Bände von Aisling gibt. Sollten diese noch ins Deutsche übersetzt werden, bin ich mir nicht sicher, ob ich sie lesen werde. Momentan würde ich eher zu Nein zu tendieren.

Fazit: Ich hätte dieses Buch so gerne geliebt, aber leider konnte „OMG, diese Aisling!“ meine Erwartungen nicht komplett erfüllen. Die Handlung ging mir zu schleppend voran, der Humor war nicht so ganz meiner und mit dem Schreibstil hatte ich stellenweise auch so meine Probleme. Dafür fand ich aber die Charaktere toll, allen voran die liebe Aisling und auch von der überraschenden Tiefsinnigkeit der Geschichte bin ich begeistert. Insgesamt bin ich aber schon etwas enttäuscht von dem Buch, sodass ich hier leider nur sehr knappe 3 von 5 Sternen vergeben kann.