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Veröffentlicht am 29.03.2020

Zeit für die Wahrheit

Im Namen der Lüge
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Nach der offiziellen Auflösung im Jahre 1998 ist es sehr still um die RAF geworden, umso erstaunlicher erscheint daher das Gerücht, eine vierte Generation dieser Linksbewegung hätte sich um drei ehemals ...

Nach der offiziellen Auflösung im Jahre 1998 ist es sehr still um die RAF geworden, umso erstaunlicher erscheint daher das Gerücht, eine vierte Generation dieser Linksbewegung hätte sich um drei ehemals radikale Mitglieder gegründet. Dies ruft Melia Khadit, die Leiterin des Referats für Linksextremismus auf den Plan. Über mehrere Informanten erfährt sie, dass es im Untergrund brodelt und so lässt der erste Anschlag auch nicht lange auf sich warten. Melia muss in die obersten Führungsebenen des Landes vordringen und dabei noch ein Auge auf ihre eigene Umgebung haben, denn sie kann scheinbar niemanden vertrauen...
Mit Wolfsspinne hatte mir der Autor Horst Eckert schon gezeigt, wie spannenden und fesselnd ein Polit-Thriller sein kann. So bin ich mit hohen Erwartungen in sein neues Werk gestartet und nach wenigen Seiten war mir bereits klar, dass ich nicht enttäuscht werden würde. Mit seinem enorm temporeichen und hervorragend zu lesenden Schreibstil hat mich Horst Eckert schnell in den Bann gezogen. Er arbeitet dabei mit sehr vielen kurzen Kapiteln, was dem Geschehen noch einmal ein zusätzliches Tempo verleiht. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Buches klassisch aufgebaut und über die packenden Ermittlungsarbeiten sowohl am rechten als auch am linken Rand unserer Gesellschaft auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Die vielen Beteiligten, die häufigen Szenen- bzw. Perspektiv-wechsel und die clever und komplex aufgebaute Geschichte erfordern schon die Konzentration des Lesers, aber gerade dies gibt diesem Polit-Thriller seinen ganz besonderen Charme. Es ist stellenweise schon erschreckend, den korrupten und machtbesessenen Protagonisten im Kampf um die Spitze zu folgen, denn vieles scheint der Realität nicht weit entrückt. In einem fulminanten Finale liefert Horst Eckert noch eine nach-vollziehbare Auflösung, die dieses Buch aus meiner Sicht hervorragend abrundet.
Insgesamt ist dem Autor mit "Im Namen der Lüge" ein brisanter und packender Polit-Thriller gelungen, der den Auftakt einer Reihe um die ein wenig extravagante aber in ihrer Art auch sympathischen Ermittlerin Melia Khadit darstellt. Es bleibt nach diesem Auftakt zu hoffen, dass die Haupt-Protagonistin noch viele Einsätze erhält. Ich empfehle das Buch daher unbedingt weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 28.03.2020

Packender Thriller

Wie viele willst du töten
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Die Polizistin Ellery Hathaway hat einen bösen Verdacht. Vor vielen Jahren befand sie sich selbst in der Gewalt eines brutalen Serien-Killers und wurde in letzter Sekunde vom damals noch sehr jungen FBI-Agenten ...

Die Polizistin Ellery Hathaway hat einen bösen Verdacht. Vor vielen Jahren befand sie sich selbst in der Gewalt eines brutalen Serien-Killers und wurde in letzter Sekunde vom damals noch sehr jungen FBI-Agenten Reed Markham gerettet. Nach der Tat nahm Ellery, die damals noch Abigail hieß, einen neuen Namen an um ihrem Leben eine neue Richtung zu geben und die grausame Vergangenheit für immer ruhen zu lassen. In den letzten drei Jahren erhielt sie aber jeweils zu ihrem Geburtstag eine Glückwunschkarte und kurze Zeit später wurde eine Person aus der Gemeinde vermisst. Ellery befürchtet nun, dass diese Taten mit ihrer eigenen Vergangenheit zu tun haben, kann aber mit niemanden darüber reden, außer mit ihrem damaligen Retter Reed Markham...
Die Autorin Joanna Schaffhausen hat mit "Wie viele willst du töten" einen aus meiner Sicht wirklich packenden Thriller geschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einem temperamentvollen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell an das Buch fesselte. Die immer noch schwer traumatisierte Hauptprotagonistin drückt dem Thriller mit ihrem interessant gezeichneten Charakter den Stempel auf. Sie schwankt zwischen der Bewältigung ihrer eigenen Vergangenheit und der notwendigen Abgeklärtheit einen gefährlichen Serientäter zu stoppen. Geschickt baut Joanna Schaffhausen den Spannungsbogen mit dem ungewissen Hintergrund der drei ungeklärten Vermisstenfälle auf und hält ihn mit den spannenden Ermittlungsarbeiten und überraschenden Wendungen auf einem ständig hohen Niveau. Wie es sich für einen guten Thriller gehört kann das Finale mit einer überraschenden aber nachvollziehbaren Auflösung überzeugen und rundet den guten Thriller für mich gelungen ab.
Insgesamt bescherte mir "Wie viele willst du töten" einige fesselnde Lese-stunden und das Buch entwickelte sich für mich im Verlauf zu einem echten Page-Turner. Ein äußerst gelungenes Thriller-Debüt, welches auf die zwei Fortsetzungen, die bereits in der amerikanischen Heimat der Autorin veröffentlicht wurden, hoffen lässt. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 22.03.2020

Packender Kriminalroman aus den Zwanzigern

Der rote Judas
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Der ehemalige Polizist Paul Stainer kehrt nach mehreren Jahren Kriegs-Gefangenschaft in seine Heimatstadt Leipzig zurück. Nicht nur, dass sich die grausamen Kriegsgeschehnisse in seinem Kopf festgesetzt ...

Der ehemalige Polizist Paul Stainer kehrt nach mehreren Jahren Kriegs-Gefangenschaft in seine Heimatstadt Leipzig zurück. Nicht nur, dass sich die grausamen Kriegsgeschehnisse in seinem Kopf festgesetzt haben, auch die lang ersehnte Rückkehr zu seiner Frau verläuft alles andere als erfreulich. Da ist es für ihn ein erster Lichtblick, dass er an seine Dienststelle zurückkehren darf und sogar zum Kriminalinspektor befördert wird. Sein erster Einsatz lässt nicht lange auf sich warten und verstrickt ihn auch gleich in komplizierte und vielschichtige Ermittlungsarbeiten in einem prekären Fall...
Der Autor Thomas Ziebula ist bisher eher im Genre Fantasy zu Hause und hat mit "Der rote Judas" seinen ersten Kriminalroman veröffentlicht. Der äußerst bildreiche und lebendige Schreibstil hat mich schnell in die Zwanzigerjahre des letzten Jahrhunderts entführt und die Geschehnisse sehr authentisch vor Augen geführt. Der Hauptprotagonist Paul Stainer wird vom Autor interessant und sympathisch gezeichnet. Von schrecklichen Kriegserinnerungen heimgesucht, versucht er sein in Trümmern liegendes Privatleben über seine Arbeit in den Griff zu kriegen. Hier legt der Autor viel Wert auf die Beschreibung des zur damaligen Zeit noch stark vom Krieg geprägten Umfelds und erzeugt so eine passende Atmosphäre, die dem Kriminalroman ihren ganz besonderen Charme verleihen. Auch der Spannungsbogen kommt nicht zu kurz, er wird zu Beginn des Buches über die ersten rätselhaften Todesfälle aufgebaut und über die spannenden Ermittlungsarbeiten auf einem hohen Niveau gehalten.
Insgesamt ist "Der rote Judas" ein aus meiner Sicht äußerst gelungener Kriminalroman, der in einen wohl recherchierten historischen Mantel gehüllt wurde und sich durch das Erzähltalent des Autors von vielen anderen Büchern des Genres unterscheidet. Ich empfehle ihn daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 16.03.2020

Die Elster

Der Luzifer-Killer
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Eigentlich haben sich ihre Wege seit der gemeinsamen Ausbildung für immer getrennt, aber als Klara Frost an den Fundort eines kleinen Sarges gerufen wird, findet sie ein gemeinsames Foto von sich und Erik ...

Eigentlich haben sich ihre Wege seit der gemeinsamen Ausbildung für immer getrennt, aber als Klara Frost an den Fundort eines kleinen Sarges gerufen wird, findet sie ein gemeinsames Foto von sich und Erik Donner. Kurze Zeit später beginnt eine grausame Mord-Serie, die sich scheinbar auf das lange als verschollen geltende Luzifer-Video bezieht. Hierauf soll eine schwere Straftat heimlich gefilmt worden sein, an der sich einige Personen aus der gehobenen Schicht beteiligt haben. Dem sogenannten Luzifer-Killer steht das Video zur Verfügung und bei seiner Bestrafung geht er mit absolut professioneller Kaltblütigkeit vor. Klara versucht daraufhin Erik Donner mit ins Boot zu holen...
Ich habe bereits einige Thriller von Elias Haller gelesen und freue mich auf jede Neuerscheinung, die es von ihm gibt. Da in seinem neuen Werk auch noch beide Hauptprotaginsten seiner zwei erfolgreichen Reihen zusammen ermitteln war meine Vorfreude und Erwartungshaltung entsprechend hoch. Nach wenigen Seiten war mir auch schon klar, dass mich der Autor nicht enttäuschen würde. Mit seiner temporeichen und hervorragend zu lesenden Schreibweise hat er mich schon nach wenigen Seiten wieder in den Bann gezogen und entwickelt mit viel Geschick und Raffinesse eine komplexe und absolut packende Geschichte. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Buches mit dem mysteriösen Fund des kleinen Sarges gut aufgebaut und über die rasanten Ermittlungen und den spannenden Ver-knüpfungen mit den persönlichen Hintergründen der beiden Hauptprota-gonisten auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Das Buch entwickelte sich so für mich zu einem absoluten Page-Turner und es gelang mir kaum, das Buch für kurze Zeit aus der Hand zu legen. Wie ich es von Elias Haller gewohnt bin, weiß er auch im Finale mit einer überraschenden und völlig nachvollziehbaren Auflösung zu überzeugen.
"Der Luzifer-Killer" ist aus meiner Sicht ein herausragender Thriller, in dem der Autor einen Grundgedanken, der ihm schon lange durch den Kopf ging, spektakulär umgesetzt hat. Das Aufeinandertreffen seiner beiden "Serien-Helden" war ein für mich gelungener Schachzug, so dass ich mir gut vorstellen könnte, dass dies nicht der letzte gemeinsame Fall der beiden speziellen Ermittler gewesen ist. Ich empfehle den Thriller daher sehr gerne weiter und bewerte ihn folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 15.03.2020

Spannende Fortsetzung

Die Erben Abaddons / Remedium
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In einer postapokalyptischen Welt machen sich Nele und Gazael nach Neu-Babel auf um ihrem Leben eine Zukunft zu geben. Die Stadt, die sich komplett von der Umwelt abgeschottet hat, wird von Reichtum und ...

In einer postapokalyptischen Welt machen sich Nele und Gazael nach Neu-Babel auf um ihrem Leben eine Zukunft zu geben. Die Stadt, die sich komplett von der Umwelt abgeschottet hat, wird von Reichtum und Skrupellosigkeit beherrscht. So endet auch der Weg der Beiden vor den Pforten Neu-Babels, da sie nicht genug Reichtum nachweisen können. Sie werden in eine der Vorstädte abgeschoben und die verheißungsvolle Welt stellt sich schnell als Illusion heraus und es beginnt der Kampf ums Überleben...
"Remedium" ist der zweite Band der Reihe "Die Erben der Abaddons". Die drei Autoren Thomas Lohwasser, Vanessa Kaiser und Thomas Karg haben sich zusammengetan, um der postapokalyptischen Welt Leben einzuhauchen. Der Erste Band hat mir bereits gut gefallen, so dass ich mit einer hohen Erwartungshaltung in den zweiten Teil gestartet bin. Obwohl die Handlung losgelöst vom ersten Teil gesehen werden kann, fand ich mich in der futuristischen Umgebung schnell wieder wohl. Der lebendige und angenehm zu lesende Schreibstil des Autoren-Trios führt uns durch die Leben der beiden Hauptprotagonisten dieses Bandes, Nele und Lukures. Sie sind sehr unterschiedlich charakterisiert, während Nele bei mir schnell Sympathiepunkte sammeln konnte, stellt Lukures sicherlich den absoluten Gegenpart dar. Er symbolisiert die Charakterlosigkeit der herrschenden Elite, die ausschließlich von Geld und Machtbestreben gekennzeichnet ist. Die zunächst einzelnen Handlungsstränge werden nach und nach geschickt miteinander verbunden und ergeben so eine raffiniert aufgebaute Geschichte, die es versteht den Leser in den Bann zu ziehen.
Insgesamt ist "Remedium" für mich eine sehr gut gelungene Fortsetzung einer außergewöhnlichen und genreüberschreitenden Serie, die hoffentlich noch um einige Bände weitererzählt wird. Aus meiner Sicht eine absolute Leseempfehlung für Freunde visionärer Zukunftsgeschichten, ich bewerte das Buch daher mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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