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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.04.2020

Massaker

London Dark: Die ersten Fälle des Scotland Yard - Folge 01
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Cluskey und das neue Team des Scotland Yard sind noch immer auf der Suche nach demjenigen, der hinter den Anschlägen auf den Hochadel steckt. Während Graham nur knapp einer Feuerhölle entkommt, weil ihn ...

Cluskey und das neue Team des Scotland Yard sind noch immer auf der Suche nach demjenigen, der hinter den Anschlägen auf den Hochadel steckt. Während Graham nur knapp einer Feuerhölle entkommt, weil ihn sein junger Kollege Winterfeld rettet, geht jemand um und vernichtet Beweise. Nach dem Attentat mit dem Feuer überfällt derjenige auch Cluskeys arabischen Freund, der wahrscheinlich jemandem auf die Spur gekommen ist. Alles deutet auf ein Mitglied des Hochadels, der auch noch versucht, sich durch Flucht zu entziehen, doch dann stolpert Cluskey über die Lösung des Falls ...

... und zwar buchstäblich. In diesem Teil ging mir der ach so helle Constable ernsthaft auf die Nerven. Er übersieht die offensichtlichsten Dinge, jagt wie ein Bluthund einer Wurst hinterher, die ihm verlockend vor die Nase gehalten wird und stellt sich dermaßen dumm an, indem er nicht nur einmal, nein zweimal kurz hintereinander Alleingänge unternimmt - selbstverständlich unbewaffnet. Macht man ja so, ganz besonders, wenn man sich in die Höhle des Löwens traut. Seine permanente Selbstüberschätzung ging mir so sehr auf die Nerven, dass ich zum Schluss schon beinahe wünschte, seine Gegner würden Erfolg haben. Da jedoch an dieser Stelle das Hörbuch schon wieder abrupt endet, bin ich nahezu gezwungen, mir das nächste auch noch anzutun. Sollte es dann jedoch nicht mal wenigstens mit diesem Fall zum Ende kommen, ist das mein persönliches Ende mit der Serie. 2,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 10.04.2020

Zwillingsspiel

Zara und Zoë - Tödliche Zwillinge
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Zoe und Zara sind zwar Zwillinge, aber obwohl beide wunderschön und genial sind, brillieren sie auf jeweils anderen Gebieten. Während die eine als Profilerin in Europol. Karriere macht, ist die andere ...

Zoe und Zara sind zwar Zwillinge, aber obwohl beide wunderschön und genial sind, brillieren sie auf jeweils anderen Gebieten. Während die eine als Profilerin in Europol. Karriere macht, ist die andere ein kriminelles Genie. Zara, der Polizistin, kommt das zugute. Sie kann oder will keine Gesetze übertreten, deshalb bitte sie Zoe, einen gefährlichen Fall für sie zu unternehmen. Ihnen ist ein umgedrehter IS-Mann abhanden gekommen, und wenn der nicht rechtzeitig befreit wird, verliert er nicht nur seinen Kopf, sondern Europol auch das Wissen über diverse Anschläge in Europa. Dafür muss Zara in der Zeit Zoes Platz als Verbrecherkönigin neben dem Paten von Südeuropa einnehmen - eine Aufgabe, die für sie fast unmöglich zu bewältigen ist.

Vorneweg: Der Schreibstil ist wirklich sehr routiniert und rasant und Oetker hat bestimmt viel Ahnung von den Verhältnissen in Frankreich, Spanien, Italien und Marokko. Diese Leistung möchte ich ihm gar nicht absprechen, ganz im Gegenteil, das war interessant zu lesen. Womit ich auf Dauer gar nicht klar gekommen bin, sind die übermenschlichen Fähigkeiten von Zoe. Schon mit Anfang 20 ist die dermaßen abgebrüht, dass ihr alles gelingt und jetzt ist sie wahrhaft unstoppable. Gegen sie wirkt Supermann wie ein Anfänger und Wonderwoman kann einpacken. Nach dem ersten Drittel des Buches verlor sich für mich die Spannung, verpuffte ins Nichts, weil ich sicher war, dass Zoe das schon packen würde. Zara ist auf ihre Art nicht anders, wie sie sich mal eben in Zoes Leben einfühlt und selbst den Lover erkennt, ist schon faszinierend. Und dann ausgerechnet bei zwei solchen Superfrauen gelingt einem Terroristen, was ihm am Ende in dem Hotel gelingt - ohne eine Erklärung. Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Von daher war es zwar eine schnelle Lektüre, aber keine, die mich nachhaltig beeindrucken oder im Gedächtnis bleiben wird.

Veröffentlicht am 09.04.2020

Everleigh und Evie

Kill the Queen
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Lady Everleigh lebt zwar am Königshof von Bellona, ist dort aber eher das Aschenputtel des Adels. Als mittellose Waise nach dem Mord an ihren Eltern dort aufgenommen, muss sie all die Arbeiten verrichten, ...

Lady Everleigh lebt zwar am Königshof von Bellona, ist dort aber eher das Aschenputtel des Adels. Als mittellose Waise nach dem Mord an ihren Eltern dort aufgenommen, muss sie all die Arbeiten verrichten, die dem niederen Adel vorbehalten sind und sie wird regelmäßig von der Kronprinzessin und deren Hofstaat gemobbt. Bei einem wichtigen Treffen mit ausländischen Würdenträgern schlägt die Kronprinzessin, die nicht mehr warten will, zu. Sie tötet ihre Mutter, die Königin, alle ihre Cousins und Verwandten und die ausländischen Adligen. Dank ihrer Magieimmunität überlebt Everleigh gerade so und kann fliehen. Sie schließt sich einer Gladiatorentruppe an, ohne zu verraten, wer sie ist: Die letzte Überlebende des Königshauses, die in der Lage wäre, außer der Kronprinzessin den Thron zu besteigen.

Es handelt sich hier um eine klassische Aschenputtelgeschichte. Das arme Waisenmädchen, das ständig unterdrückt wird, jetzt allerdings zu einer Frau herangewachsen ist. Mich hatte der Klappentext gereizt, weil er suggerierte, dass sie eben nicht besonders auserwählte Fähigkeiten hatte, aber tatsächlich sind ihre Fähigkeiten genau betrachtet die mächtigsten überhaupt. Dadurch entwickelte sich die Geschichte äußerst vorhersehbar, und auch noch recht simpel und schnell. Sie wird innerhalb weniger Monate zu einer ultimativen Kämpferin, die sich vor niemandem verstecken braucht. Bei den Beschreibungen dazu läuft jedem, der ein bisschen was von Trainingsmethodik versteht, ein kalter Schauder über den Rücken. Eigentlich hätte sie nach ein paar Monaten als halber Krüppel auf der Krankenstation liegen müssen, nicht topfitte Gladiatorin sein dürfen. Von Schwertkämpfen versteht die Autorin nicht viel und hat sich auch nicht die Mühe gemacht, sich groß damit zu beschäftigen. Der Schreibstil ist flüssig und macht die Geschichte unterhaltsam, allerdings hätten es gern weniger Wiederholungen sein dürfen. Von daher bin ich mir nicht sicher, ob ich die Fortsetzung lesen werde.

Veröffentlicht am 29.03.2020

Die Geschichte des Lebens

Das Rätsel von Ainsley Castle
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Lizzy ist Halbwaise und ihr Vater hat eine neue Frau gefunden. Jetzt leben sie bei ihr irgendwo im Norden, abgeschieden auf einer Insel, in einem großen Hotel. Lizzy kommt damit überhaupt nicht klar - ...

Lizzy ist Halbwaise und ihr Vater hat eine neue Frau gefunden. Jetzt leben sie bei ihr irgendwo im Norden, abgeschieden auf einer Insel, in einem großen Hotel. Lizzy kommt damit überhaupt nicht klar - sie kann ihre Stiefmutter nicht leiden, hat Alpträume von ihr und fühlt sich allgemein auf der Insel verloren. Erst als sie den gleichaltrigen Mack kennenlernt, ändert sich das ein wenig. Doch dann taucht auch noch ein Mädchen auf, das genauso aussieht wie sie und sie erhält unheimliche Emails, in denen jemand perfekt ihr Leben beschreibt. Was geht hier vor? Die Jugendlichen begreifen, dass sie dieses Rätsel nur lösen können, wenn sie zusammenhalten.

Eigentlich ist die Idee und die Message in dem Buch ziemlich cool. Auch dass man sich mit knapp vierzehn ziemlich verloren fühlen kann, weiß jeder, der nicht gerade als Erwachsener auf die Welt gekommen ist. Allerdings hatte ich - gerade zu Anfang - ernsthafte Probleme mit dem Schreibstil. Die Autorin gefällt sich darin, abgehackte Sätze zu verwenden und jeden Satz mit "Ich" zu beginnen. Jetzt ist zwar Lizzy die Ich-Erzählerin, aber es klingt trotzdem blöd, wenn jeder Satz so beginnt. Sie kann die Geschichte auch nur schwer tragen, denn zumindest mir war das Mädchen nicht sonderlich sympathisch. Warum sich nach kurzer Zeit gleich mehrere Leute darum reißen, ihr aus der Patsche zu helfen, war mir eher unverständlich. Die Geschichte hat Potenzial, die Umsetzung war jedoch eher holprig.

Veröffentlicht am 26.03.2020

Hinter'm Deiche liegt 'ne Leiche

Rote Grütze mit Schuss. Ein Küstenkrimi
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Biobauer Brodersen ist der heißeste Feger, den Bredenbüll zu bieten hat. Im Moment ist er aber auch der toteste. Nicht einmal er schafft es, hot as hell auszusehen, wenn er durch einen Mähdrescher gezogen ...

Biobauer Brodersen ist der heißeste Feger, den Bredenbüll zu bieten hat. Im Moment ist er aber auch der toteste. Nicht einmal er schafft es, hot as hell auszusehen, wenn er durch einen Mähdrescher gezogen wurde. Thies Detlevsen, der Dorfbulle, schwankt zwischen Begeisterung und Entsetzen. Begeisterung, weil endlich ein Verbrechen in seinem kleinem Ort passiert, denn seiner Dienststelle droht die Schließung. Entsetzen ist selbsterklärend. Doch es ist Wochenende, und er muss erst einmal allein anfangen zu ermitteln - bis schließlich eine Kommissarin aus Kiel die Morduntersuchung übernimmt. Und trotzdem passieren weitere Morde ...

Die Idee ist witzig, die Umsetzung nett. Richtig genial ist der Sprecher, der nicht nur herrlich den norddeutschen Dialekt draufhat, sondern sogar das Schniefen der allegiegeplagten Kommissarin hinbekommt. Trotz der Toten, die sich plötzlich in dem Ex-176-Seelen-Dorf stapeln, ist der Krimianteil gering. Es geht eher um die Beziehungen der Bevölkerung, natürlich alles ein bisschen überspitzt dargestellt; ich gebe zu, der Humor war nicht immer meiner, zwischendrin musste ich jedoch auch schmunzeln. Die Auflösung schließlich ließ mich ziemlich unbefriedigt zurück, aber alles in allem als kurzweiliges Hörbuch ist es okay.