Was für eine Anziehung!
Die „Again“-Reihe war wohl für viele LeserInnen der Startschuss, um sich im Genre New Adult so richtig wohl zu fühlen. Selbst wenn es aber andere Autorinnen waren, gerade für den deutschen Sprachraum hat ...
Die „Again“-Reihe war wohl für viele LeserInnen der Startschuss, um sich im Genre New Adult so richtig wohl zu fühlen. Selbst wenn es aber andere Autorinnen waren, gerade für den deutschen Sprachraum hat Mona Kasten ohne Frage einen Weg für ihre weiteren Kolleginnen eröffnet. Nach „Feel Again“ schien damals Schluss zu sein, doch sie schenkte uns noch „Hope Again“ und nun „Dream Again“. Gerade dieser erneut erstmal letzte Band hat mir nun mal wieder bewiesen, warum es mit dieser Reihe ewig weitergehen könnte.
Blake war ohne Frage der heimliche Star von „Hope Again“. Dort war für das eigentliche Liebespärchen Everly und Nolan zwar eine nette Geschichte geschrieben worden, aber trotzdem war es keine Wow-Geschichte und vielleicht haben sogar manche hinter vorgehaltener Hand geraunt, dass sie mit Blake in wenigen Szenen mehr Chemie hatte als das eigentliche Paar. Aber spätestens nach diesem Senkrechtstarter für den Basketballer war klar, dass auch er noch sein Happy End bekommen muss und das bekommt er durch eine neue Figur, Jude. Grundsätzlich ist es immer etwas schwierig, wenn dir die männliche Hauptfigur so ans Herz gewachsen ist, erzählt wird aber nur aus der Sicht der neuen Figur. Die also, die man erst noch kennenlernen muss und wo man gar nicht die Gewissheit hat, ob es wohl Klick macht. Das hat für mich noch einmal unterstrichen, dass die männliche Perspektive in NA viel Mehrwert bietet.
Dennoch hat die fehlende männliche Perspektive hier nicht geschadet, auch wenn ich sie trotzdem gerne gesehen hätte. Zwar ist mir Jude vom Wesen her nicht gerade ähnlich gewesen und trotzdem war sie als Figur wunderbar greifbar. Dadurch, dass sie auch so weltgewandt und sozial ist, hatte die Geschichte auch von Anfang an Pepp und drohte nicht einzuschlafen. Das wahre Highlight dieser Liebesgeschichte war aber die unfassbar tolle Chemie zwischen Jude und Blake. Es mag an Blake liegen, der einfach eine Persönlichkeit hat, die zieht, aber ich glaube, es ist wirklich die Verbindung dieser beiden Figuren, die selbst am absoluten Tiefpunkt noch das gewisse Etwas haben, das selbst Paare ohne verletzte Gefühle nicht haben. Ihre gemeinsame Chemie hat mich so in einen Sog gezogen, dass ich dieses Buch in einer für meine Verhältnisse sehr schnellen Zeit durch hatte. Das spricht schon ganz deutlich für die Qualität und Magie von „Dream Again“.
Ich fand es auch gut, dass die Rückblicke in die Vergangenheit nur so kurz ausgefallen sind. Mit wenigen Szenen wurde unterstrichen, wie hier zwei Figuren aneinander gekommen sind. Das war wichtig, aber mehr hätte es wirklich nicht sein dürfen, denn im Hier und Jetzt gab es so viel zu erzählen, dass ich erleichtert war, dass der Handlung auch der nötige Raum gegeben wurde. Am Ende ist es vielleicht einen Ticken zu lange geworden und auch die Dramatik war etwas zu überspitzt, aber die Kunst einer Erzählung ist es, genau das durch andere Stärken so auszugleichen, dass man sich gar nicht mehr daran erinnert, dass es noch perfekter hätte sein können. Und es war so perfekt, denn Jude und Blake zusammen waren perfekt.
Fazit: In solchen Reihen, die alle höchst unterschiedliche Einzelbände haben, ist es immer schwierig, eindeutige Favoriten zu benennen. Dennoch haben Blake und Jude nun einen besonderen Platz in meinem Herzen eingenommen, denn ihre Chemie untereinander war schon extrem mitreißend. Es ist eine dieser Geschichten, die einem lange in Erinnerung bleiben wird.