Cover-Bild Im Zeichen der Acht
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19,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Arctis ein Imprint der Atrium Verlag AG
  • Themenbereich: Belletristik - Märchen, Mythen, Fabeln und Legenden
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 324
  • Ersterscheinung: 13.03.2020
  • ISBN: 9783038800330
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Benjamin Lebert

Im Zeichen der Acht

20 Jahre nach "Crazy": Benjamin Lebert ist zurück mit einem neuen Jugendbuch!

Acht Kämpfer. Ein Schicksal.

Einst sind Martha und Tristan Menschen gewesen, nun sind sie Boten einer längst
vergangenen Welt und tief verfeindet. Sie steht für das Bewahren, er für den Untergang.
Sie sind gekommen, um Verbündete zu finden für den alles entscheidenden Kampf der Acht.
Der unsere Zukunft besiegeln wird.

»Es ist wichtig, die Dunkelheiten, die Verzweiflungen, die zarten Hoffnungen der Teenager ernst zu nehmen. Es werden die Dunkelheiten und Hoffnungen der nahen Zukunft sein.«
Benjamin Lebert

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2020

Düster, fesselnd, ungewöhnlich, spannend

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Die Geschichte dieses Buches ist düster und gleichzeitig ungewöhnlich, sowie fesselnd und schmerzhaft. Das Lesen war wie ein Sog, ich kam nicht weg. Wie mir das Buch gefiel, erfahrt ihr spoilerfrei unten ...

Die Geschichte dieses Buches ist düster und gleichzeitig ungewöhnlich, sowie fesselnd und schmerzhaft. Das Lesen war wie ein Sog, ich kam nicht weg. Wie mir das Buch gefiel, erfahrt ihr spoilerfrei unten im Text.

Meine Meinung zum Cover:
Das Cover zeigt einen Mix aus Düsternis und Hoffnung. Nach dem Beenden weiß ich, wer die Personen darauf sind. Mir gefallen die Farbgestaltung und das Konzept. Beim gedruckten Buch glänzt das Cover, was die besondere Wirkung des Motives verstärkt.

Meine Meinung zum Inhalt:
Als ich dieses Werk begann merkte ich sofort, dass ich hier ein ungewöhnliches Buch vor mir habe. Der Schreibstil des Autors ist anders, ruhig und tiefgründig. Gleichzeitig bringt er eine Düsternis in die Geschichte, die für einen Sog sorgte. Ich konnte das Lesen kaum unterbrechen und musste ständig an die beiden Hauptprotagonisten Martha und Tristan denken. Dieser innerliche Zwang ließ mich immer wieder das Buch in die Hand nehmen. So kam es, dass ich zwei Drittel an einem Tag las.

Der Autor hat einen uralten Kampf für sein Buch gewählt: Gut gegen Böse. Doch hat sich dieser nicht in gewohnter Manier manifestiert. Ungewöhnlich, düster und grausam schlich sich eine boshafte Gestalt in die Welt der Menschen und entwickelte seinen Plan zur Suche nach den Verbündeten, die den Sieg besiegeln werden. Zeitgleich kroch eine grazile und kämpferische Frau zurück in die Welt und musste ihrerseits zu Kräften kommen. Ihre Suche nach Verbündeten gestaltete sich jedoch schwieriger als die des Bösen. Allein schon dieses Konzept hat mich vollkommen gefesselt. Es zog seinen Bann um mich und ließ mich tief in die Geschichte versinken.

Der Autor hat wirklich das Talent dazu, Leser in seine Welten zu ziehen. Ich kann noch immer kaum fassen, was ich hier erlebte. Nach und nach wurde das Bild klarer und zeigte wohin sich die Geschichte entwickeln würde. Trotz der grausamen Taten und der Aussicht auf den unausweichlichen Kampf, schuf der Autor Raum für seine Protagonisten. Jeder einzelne Verbündete hat seine traurige Geschichte, die in das Geschehen eingewoben wurde. Schmerz, Wut und Hass waren allgegenwärtig. Dagegen stemmte sich Hoffnung, Kraft, Mut und Überlebenswille.

Ich erfuhr bis zum Schluss nicht, wer Tristan und Martha für diesen Kampf erwählten. Gestört hat es mich nicht, weil es nicht von Bedeutung war. Denn wichtig war, wer siegen und wer Kraft und Mut aufbringen wird. Das Ende ist abgeschlossen, sodass ich vermute hier einen Einzelband gelesen zu haben. Nach Beenden des Buches wusste ich nicht, ob ich traurig oder glücklich sein sollte. Ich hoffe, dass der Autor noch weitere Bücher schreibt, denn ich bin von seinem Stil begeistert!

Erwähnen möchte ich unbedingt zum Schluss die schöne Buchblockgestaltung. Man sieht hier eine sich auflösende Acht. Die Acht ist etwas sehr Wichtiges in dieser Geschichte.

Mein Fazit
Die neue Geschichte von Benjamin Lebert hat mich in sich hineingezogen. Sie war so fesselnd, dass ich gezwungen war das Buch beinahe in einem Rutsch zu lesen. Der Kampf von Gut und Böse wurde hier mit einer unglaublichen Tiefe beschrieben. Gleichzeitig hat der Autor eine vollkommen neue Auseinandersetzung erzählt, die ein wahres Kaleidoskop an Gefühlen der Protagonisten bot. Düsternis und Tod gegen Liebe und Überlebenswille. Nach dem aufwühlenden Ende hoffe ich auf weitere Bücher des Autors.

Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen!

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Ein herausragender Schreibstil und eine Geschichte die mitreißt

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Ich liebe ja Dystopien und als ich “Im Zeichen der Acht” gesehen hab, wusste ich, dass ich es unbedingt lesen muss.
Das Äußere ist ziemlich genial gestaltet und das Innere muss sich absolut nicht davor ...

Ich liebe ja Dystopien und als ich “Im Zeichen der Acht” gesehen hab, wusste ich, dass ich es unbedingt lesen muss.
Das Äußere ist ziemlich genial gestaltet und das Innere muss sich absolut nicht davor verstecken. Denn was der Autor hier zelebriert hat, ist einfach ganz großes Kino.

Ganz besonders hab ich mich hier wirklich in den unfassbar genialen Schreibstil des Autors verliebt. Es ist kraftvoll und explosiv, bildgewaltig und unheimlich fesselnd. Er schafft eine düstere und zugleich enorm magische Atmosphäre.
Obwohl man das Ganze aus der Sicht eines Erzählers verfolgt, hatte ich das Gefühl, es direkt am eigenen Leib zu erfahren.
Die Charaktere wuchsen mir direkt ans Herz. Es gibt keine Nebencharaktere, denn sie sind einfach alle wichtig. Ganz besonders Isabell und Zoe haben mich über alle Maßen beeindruckt und emotional völlig ergriffen. Dabei geht der Autor auch auf das Leben der Charaktere ein und man erfährt mehr über sie, wodurch man sich auch emotional an sie bindet und sich wirklich gut in sie hineinversetzen kann.

Ganz besonders faszinierend empfand ich Tristan und Martha. Zwei Charaktere, die diese Handlung vorantreiben. Auch sie sind nicht einfach nur Gut oder Böse. Da hängt so viel mehr dran. Mehr als man erahnen, mehr als man begreifen kann.
Man erfährt mehr über alles und es hat mich einfach ungeheuer mitgerissen und absolut in Atem gehalten.
Benjamin Lebert zeigt, dass es nicht wichtig ist wer du bist, sondern was sich tief in deinem Inneren versteckt und wie du dies nach außen trägst.

Das Buch selbst ist in drei Teile gegliedert, was wirklich sehr gut passt.
Die Handlung selbst ist total rasant, aber dennoch auch ruhig und emotional.
Durch den Schreibstil empfand ich es als wunderschön und grausam zugleich. Denn was hier teilweise geboten wird, ist schon ziemlich brutal. Wobei es nicht so einfach zu unterscheiden ist, was tatsächlich am schlimmsten ist.
Die offensichtliche Gewalt oder der psychologische Aspekt dahinter. Denn man erlebt am eigenen Leib, wie sehr die Charaktere innerlich zerrissen sind. Wie sehr sie kämpfen.
Um sich selbst, die Welt und einfach um alles.
Und das überträgt sich letztendlich auch auf den Leser.
Ich hab permanent an den Zeilen festgeklebt. Einerseits hat es mich unglaublich schockiert und erschüttert, aber andererseits fand ich es unglaublich schön und absolut sprachgewaltig. Teilweise war sogar etwas Poesie enthalten.
Der mystische Aspekt hat einfach eine ganz eigene Dominanz und lässt so viele Fragen im Kopf entstehen. Es fesselt und bringt doch Beklemmung mit.

Das letzte Drittel ging Schlag auf Schlag. Richtig geniale Action, bei der ich mich fühlte, als würde ich in die Vergangenheit reisen. Jeder Verlust ging mir unheimlich nahe und doch hat mich der Autor immer wieder überrascht. Denn wie sich alles gestaltet und am Ende offenbart, ist keineswegs vorherzusehen.
Ich bin einfach nur unglaublich begeistert.
Von dem Facettenreichtum , dieser Sprachgewalt und der ganzen Ausarbeitung.
Es ist einfach etwas ,was ich so noch nie zuvor gelesen habe.

Eine absolute Leseempfehlung.

Fazit:
"Im Zeichen der Acht” ist in meinen Augen ein Werk, das auf jede Leseliste gehört.
Eine Geschichte die wunderschön und grausam zugleich ist. Eine Geschichte, die etwas mit dir macht und es lässt dich einfach nicht los.
Das besondere ist hier absolut der Schreibstil, in den hab ich mich wirklich Hals über Kopf verliebt.
Die Story selbst ist voller Höhen und Tiefen, voller Schmerz und Leid.
Aber auch voller Stärke und Anmut.
Ein Buch, das einfach völlig mitreißt und die Grenzen zwischen Gut und Böse ineinander verschwimmen lässt.
Ich liebe es. Unbedingt mehr von diesem talentierten Autor.

Veröffentlicht am 09.04.2020

definitiv Lesestoff für Samhain

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Wie jeder weiß, ist die Nacht zum 1. November seit jeher eine der gefährlichsten. Denn an Samhain ist der Zugang zum Reich der Toten einen Spalt geöffnet und wir alle sollten hoffen, dass nichts zu uns ...

Wie jeder weiß, ist die Nacht zum 1. November seit jeher eine der gefährlichsten. Denn an Samhain ist der Zugang zum Reich der Toten einen Spalt geöffnet und wir alle sollten hoffen, dass nichts zu uns herübertritt...

Zwei Kreaturen, die einst Menschen waren, auf der Suche nach den Acht, die den finalen Kampf um Gut und Böse ausfechten. Ja, das klingt definitiv nach Lesestoff für mich.
Die Schlacht um Leben oder Niedergang der Menschheit wird dem Leser ab der ersten Seite vor Augen geführt und dabei geht der Autor nicht gerade zimperlich vor.
Ich persönlich mag seinen bildgewaltigen, düsteren und bedrohlichen Stil sehr! Jedoch ist der Pfad aus Tod und Zerstörung oftmals blutig und grausam, nur selten durchblitzt ein Funken Hoffnung die Atmosphäre. Ich vermute, dass so manch zartbesaitetere Person damit vielleicht nicht so ganz klar kommen wird. Ich selbst fand es sehr gelungen, könnte mir jedoch vorstellen, dass die Meinungen zu diesem Werk etwas auseinandergehen könnten.

Abseits des drohendem Unheils, erfahren wir im Verlauf immer mehr zu den beiden Kreaturen Martha und Tristan, tauchen ein in ihren Hass und ihre Gefühle - sowohl zueinander als auch zu dem drohenden, finalen Kampf um Leben und Tod aller Lebewesen. Aber auch von den sechs anderen, die nach und nach dazustoßen, bekommen wir immer mehr Gefühle und Hintergrundinfos zu lesen und ja, manchmal verursacht das schon ein bisschen Gänsehaut. Wir erleben die Art von dunklen Gedanken, die keiner je haben sollte!

Spannungstechnisch fand ich "Im Zeichen der Acht" eigentlich durchgehend sehr gelungen. Die Story, die Gefahr und die immer schwärende Bedrohung machen schon einen enormen Anteil aus, gleichzeitig muss man als Leser auch wegen der Charaktere immer dranbleiben. Lange Zeit weiß man nicht, wer nun Bestandteil der 8 werden, wer sterben wird und wer nicht wirklich wichtig für den weiteren Verlauf sind.

Alles in allem muss ich sagen, dass der Verlauf und die Wendungen die am spannendsten hätten sein sollen, für mich leider ein bisschen vorhersehbar gewesen sind und auch der große Showdown etwas zu kompakt für meinen Geschmack war. Nichtsdestotrotz bin ich absolut geflasht von der Intensität dieses Werkes und der wirklich durchgängig passenden und perfekten Atmosphäre. Definitiv Lesestoff für Samhain ;)

Veröffentlicht am 06.04.2020

Außergewöhnliche Geschichte!

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Dieses Buch klang wirklich unheimlich gut und ich war sehr gespannt, was mich erwarten würde. Auch optisch wurde hier alles richtig gemacht, die Aufmachung, vor allem auch mit diesem tollen Buchschnitt ...

Dieses Buch klang wirklich unheimlich gut und ich war sehr gespannt, was mich erwarten würde. Auch optisch wurde hier alles richtig gemacht, die Aufmachung, vor allem auch mit diesem tollen Buchschnitt passt perfekt zur Story.

Was mir sehr schnell klar war, ist, dass wir hier eine besondere Geschichte haben, mit einem ganz besonderen, poetischen Schreibstil. Das hat mir sofort gefallen, weil es einfach mal etwas anderes war, ich war aber auch überrascht, weil das im Jugendbuch-Bereich eher selten der Fall ist. Ich könnte mir auch vorstellen, dass es nichts für die breite Masse ist. Auch wegen dem teils brutalen Inhalt hätte ich jetzt mehr auf ein Erwachsenenbuch getippt. Aber das ist immer ein schwieriges Thema und fließt in meine Bewertung nicht mit ein.

Es gab von Anfang an eine sehr düstere Grundstimmung, was mir richtig gut gefallen hat. Allerdings war vieles auch sehr verwirrend und gleichzeitig hatte die Story eine Art Sogwirkung, der ich mich nicht entziehen konnte. Die Grundidee gefällt mir auch total gut, das Setting war toll, es gab so einige Überraschungen. Lange wusste ich aber nichts über die Hintergründe und wie alles zusammenhängt. Hier muss ich gestehen, dass mir das auch am Ende nur bedingt klar war. Ich hätte gerne mehr Informationen gehabt. Der Aufbau war im Grunde sehr gelungen, nach und nach erfährt man mehr über die Zusammenhänge, ich habe das Lesen sehr genossen, aber ich hatte auch immer wieder das Gefühl, dass alles nur oberflächlich angeschnitten wird.

Und damit kommen wir zu meinem größten Problem mit diesem Buch. Die Geschichte ist sehr umfassend, es kommen viele Personen vor und auch die Vergangenheit spielt eine große Rolle. Bei knapp 300 Seiten eines Einzelbandes, ist es leider nicht möglich, hier in die Tiefe zu gehen. So blieb mir vieles zu knapp, zu schnell abgehandelt und auch die Figuren sind mir fremd geblieben. Die Beschreibungen und das Einfließen alltäglicher Probleme dieser Jugendlichen hat der Autor meisterhaft beherrscht. Es lässt sich toll herauslesen, dass nicht alles schwarz oder weiß ist, dass Gut und Böse nicht so einfach zu bestimmen sind. Aber mir war eben alles zu kurz gehalten! Auch der eigentliche Kampf war viel zu schnell vorüber und größere Überraschungen blieben dabei aus. Weil die Geschichte an sich aber so außergewöhnlich und speziell einzigartig ist, hat mir das Buch trotz der Kritik gut gefallen.

Fazit
Im Zeichen der Acht hat eigentlich eine geniale Grundstory, Figuren mit viel Potenzial, und der poetische Schreibstil des Autors hat mich wirklich durch die Geschichte getragen. Das alles hat aber am Ende leider nicht komplett überzeugt, weil die Story in meinen Augen viel mehr Raum verdient und auch gebraucht hätte. Bei knapp 300 Seiten kann einfach nicht so in die Tiefe gegangen werden, damit alles beleuchtet wird. Und mir war es hier zu wenig. Vieles wurde nur angeschnitten, dazu gab es sehr viele Figuren, die man kennengelernt hat. Aber eine emotionale Verbindung blieb aus, weil schnell von einer Person zur nächsten gesprungen wurde. Dadurch konnte ich keinen Bezug herstellen. Das war sehr schade, denn die Story an sich war schön düster, teils ziemlich brutal, sie hatte das gewisse Etwas, allein wegen dem tollen Schreibstil, es war skurril und mit nichts vergleichbar. Doch wie gesagt, konnte leider alles nur oberflächlich und zu schnell abgehandelt werden. Trotzdem kann ich das Buch für zwischendurch empfehlen, und auch der Autor ist grundsätzlich einen zweiten Blick wert. Von mir gibt es 3,5 Sterne, 4 auf den gängigen Portalen.

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Veröffentlicht am 25.04.2020

Kein Buch für Zwischendurch!

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Tristan Nachtweih und Martha von Falkenstein werden Jahrhunderte nach ihrem Tod zurück in die Welt geschickt, um den endgültigen Kampf zwischen Gut und Böse auszufechten. Acht Kämpfer müssen es sein, die ...

Tristan Nachtweih und Martha von Falkenstein werden Jahrhunderte nach ihrem Tod zurück in die Welt geschickt, um den endgültigen Kampf zwischen Gut und Böse auszufechten. Acht Kämpfer müssen es sein, die über das Ende oder den Fortbestand der Erde entscheiden. Kann der Tag des Jüngsten Gerichts noch verhindert werden?

ACHTUNG: TEILWEISE SPOILER!


Ich habe mich mit dem Lesen und auch dem Schreiben dieser Rezension sehr schwer getan. Denn: Was der Klappentext andeutete, gefiel mir und machte mich neugierig. Doch was dann kam, hat mich, so muss ich gestehen, eiskalt erwischt! Die Inhaltsankündigung kratzt nicht mal ansatzweise am wahren Gehalt dieses Buches...

Bereits nach den ersten Seiten war ich schockiert und fast schon angewidert von der als selbstverständlich und normal dargestellten Obszönität und Vulgarität der Erzählung. Aber ich dachte mir, es wird sich schon im Verlauf ein Grund für diese sexuell-motivierten Elemente finden, wenn sie für den Gehalt der Erzählung wichtig sind. Bestimmt will der Autor den Leser direkt mit der Nase in die Thematik des Verfalls der Menschen stoßen. Ein zweites Sodom und Gomorra auf Erden quasi. Doch dann kamen unglaublich viele Figuren ins Spiel und es war nur schwer möglich herauszufiltern, wer für den weiteren Verlauf noch eine Rolle spielen wird, und wer nicht. Gleichzeitig aber wurden zu wenige Informationen offenbart: woher kommen Tristan und Martha auf einmal? Warum genau acht Krieger? Teil 1 ließ mich also mehr oder weniger verstört zurück...

Im zweiten Teil der Geschichte stieg dann auch noch das Maß an Brutalität an: Erst treffen wir auf einen jungen Neonazi, der rassistischer und gewalttätiger kaum sein könnte, aber eine – natürlich – heimliche Affäre mit einem Mädchen afrikanischer Abstammung hat. Und dann wäre da noch der reiche, aber gelangweilte Massenmörder... Aber immerhin: Es finden sich ein paar Antworten auf Fragen aus Abschnitt eins, zu Martha und Tristans Beziehung zum Beispiel. Und auch eine Hauptthematik wird zudem erkennbar: Man muss den Wert des Lebens anerkennen, auch, wenn man verzweifelt ist und dem Leben eigentlich nichts mehr abgewinnen kann. Denn das Leben findet immer einen Weg. Zudem lassen sich erste Muster der Gegnerschaft erkennen, wer im Kampf gegen wen antreten wird.

Das Finale hingegen war ... niederschmetternd, brutal, aber irgendwie auch vorhersehbar. Es war zu erwarten, dass die Bringerin des neuen Lebens überleben wird, wenn man die aus dem zweiten Abschnitt gewonnene Thematik näher bedenkt. Dennoch kann ich als Leserin nicht beseelt oder glücklich aus diesem Ende herausgehen. Das „Gute“ siegt zwar, es bleibt aber dennoch ein fader Nachgeschmack von Hoffnungslosigkeit zurück – besonders dann, wenn man sich in Erinnerung ruft, welche Gedanken die überlebende Zoe dem Rezipienten im Verlauf der Geschichte so offenbart hat... Wollen wir einem so lebens-müden Teenager unsere Zukunft anvertrauen? Ist es vielleicht gar unsere eigene Schuld, dass wir unser Fortbestehen in die Hände eines so verzweifelten Mädchens legen müssen? Haben wir als Gesellschaft versagt und nur durch Glück und den puren Lebenswillen eine zweite Chance erhalten?

Um noch einmal zum Punkt zu kommen: Dieses Buch ist kein netter Schmöker für Zwischendurch und nichts für eine zartbesaitete Leserschaft. Den Schreib-, Sprach- und Erzählstil muss man mögen – mir war er teilweise zu obszön, beinhaltete zu viele Leerstellen, zu viel szenisches Erzählen, ohne die Szenen dabei miteinander zu verknüpfen. Außerdem wurde viel zu einseitig erzählt. Die Motivation der Kämpfer Marthas, also der „guten“ Seite, wurde viel zu wenig beleuchtet, somit ist das Buch sehr unausgeglichen gestaltet und vermag es nicht, auch beim Leser das Gefühl der Hoffnung aufrecht zu halten. Dafür erfahren wir umso mehr über die Abgründe der menschlichen Seele bzw. Existenz: Rassismus, Selbsthass, Depressionen, Selbstzweifel, Schizophrenie, Geltungssucht, Feigheit, Machtgier, Hunger nach Gewalt und Blut, Verdrängung und Hass auf die Gesellschaft werden hier sehr anschaulich vor der Leserschaft ausgebreitet. Und Tristan Nachtmahr weiß um die perfekten Triggerpunkte bei seiner Anhängerschaft. Doch wo sind Marthas Argumente? Warum werden „Liebe“ und „Hoffnung“ nicht als hohe Werte menschlichen Lebens herausgestellt, sondern nur als selbstverständlich empfunden? Wie stark die Liebe eines Bruders sein kann, zeigt doch Daniel ganz deutlich im Kampf gegen die Bestie, die seinen Bruder verschlungen hat. Und auch Martha kämpft mit jeder Faser ihrer Seele für die Liebe, und das, obwohl sie von ihrer großen Liebe verraten und geopfert wurde. Ist das alles selbstverständlich, oder einfach nicht mehr erwähnenswert heutzutage? Sind wir so abgestumpft, dass uns nur noch Hass und Gewalt hinter dem Ofen hervorlocken? Lieber Benjamin Lebert, ich hoffe, Sie empfinden unsere Gesellschaft nicht als so ... gefühlstot und geben der Menschheit – und besonders der Jugend! – noch eine Chance.

Eine Augenweide ist das Buch jedoch allemal. Das Cover und besonders der Buchschnitt sind ein absoluter Gewinn für jedes Bücherregal. Allerdings gibt es auch hier ein kleines „Aber“: Leider hat mir das Cover durch die Abbildung der Silhouetten bereits vorher „verraten“, wie viele Kämpfer sich auf der jeweiligen Seite befinden, und welches Geschlecht sie haben... So wusste ich leider schon im Leseprozess, dass es eine Seitenwechslerin geben wird und die Vermutung, wer es sein könnte, lag relativ nahe.

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