Bewegende Familiengeschichte
Die LilienbrautKöln 2019 – Liv kommt aus Maastricht und möchte gemeinsam mit ihrem Sohn Thijs nach einer Trennung einen Neuanfang in Köln wagen. Sie hat ihr Hobby zum Beruf gemacht und das Geschäft „Göttliches Düftchen“ ...
Köln 2019 – Liv kommt aus Maastricht und möchte gemeinsam mit ihrem Sohn Thijs nach einer Trennung einen Neuanfang in Köln wagen. Sie hat ihr Hobby zum Beruf gemacht und das Geschäft „Göttliches Düftchen“ im Stadtteil Ehrenfeld eröffnet. Bei einem Rundgang durch das Veedel trifft Liv auf eine weißhaarige Dame, die sie beschimpft. Liv ist erschüttert und findet keine Erklärung.
Köln 1940 – Die Halbwaise Nellie arbeitet im Büro der Firma 4711. Bald stellt sich heraus, dass Nellie eine besondere Nase für Düfte hat, so dass der Chefparfümeur Luuk van Geeren sie unter ihre Fittiche nimmt. Während des Geruchstrainings kann sie teilweise die schwierigen Zeiten und ihre unglückliche Liebe ausblenden.
Es gibt Bücher, die lassen einen Zeit und Raum vergessen, so dass man sich in die Geschichte hineingezogen fühlt. Teresa Simon konnte mit ihrem Roman „Die Lilienbraut“ durch die wunderbare Art zu erzählen, dieses wieder erreichen. Der Schauplatz dieses Buch führt nach Köln-Ehrenfeld. Hier tauchen wir ein in die Welt der Düfte und gleichzeitig erleben wir die Schrecken des Krieges.
Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen, die gekonnt miteinander verwoben sind. In der Gegenwart begleiten wir Liv bei der Eröffnung ihres Duftladens und in der Vergangenheit von 1940 – 1945 nehmen wir am Leben von Nellie teil, die mit einer aussichtslosen Liebe zu kämpfen hat. Geschickt hat die Autorin historische Ereignisse wie zum Beispiel die Edelweißpiraten mit der Geschichte verknüpft, so dass ich als Leserin von Beginn an gefesselt war. Bei Büchern auf zwei Zeitebenen gefällt mir oft ein Erzählstrang besser, doch in diesem Roman war ich von beiden Ebenen begeistert.
Ein schöner Epilog, ein historisches Nachwort und einige leckere Rezepte runden den Roman ab. Von dieser bewegenden Familiengeschichte war ich begeistert. Sie hat mir wunderbare Lesestunden bereitet.