Berührende Schicksale - Rumänien zum Ende des kalten Krieges
Die Stadt der FreiheitSilvia Hildebrandt beschreibt in diesem Buch die Zustände in ihrem Heimatland Rumänien zwischen 1979 bis zur Wende. Stellvertretend für die Vielschichtigkeit der Bevölkerung stehen der Ungar Attila, Tiberiu ...
Silvia Hildebrandt beschreibt in diesem Buch die Zustände in ihrem Heimatland Rumänien zwischen 1979 bis zur Wende. Stellvertretend für die Vielschichtigkeit der Bevölkerung stehen der Ungar Attila, Tiberiu der Sohn des Chefs der rumänischen Geheimpolizei sowie die Roma Viorica. Jeder der drei Freunde hat „sein Päckchen“. Attila hat es als Ungar sehr schwer in Rumänien und erkämpft sich trotzdem eine wichtige Funktion. Allerdings muss er dafür seine wahren Neigungen verleugnen, denn er ist schwul. Tiberiu bekommt von seinem Vater die Messlatte derart hochgelegt, dass er sie nicht erreichen kann – und selbst eigentlich auch gar nicht will, denn er hat ganz anderen Ansichten. Viorica steht neben ihrer Ausgrenzung als Roma für das schwere Los der Frau und wird gezwungen einen gewalttätigen zu Mann heiraten. Die alles beherrschende Politik trennt die Freunde, entweder man ist für oder gegen Ceausescu, mit allen Konsequenzen für einen selbst.
Neben Geschichte um die Protagonisten wird die totale Überwachung und Kontrolle durch den Staat sehr deutlich! Dieses ganze Bespitzeln und Ausspionieren ist schon heftig, man kann ja eigentlich keinem trauen bzw. weiß man fast nicht was man sagen darf ohne Gefahr zu laufen, sich verdächtig zu machen. Der Autorin ist es hiermit sehr gut gelungen, die damalige Situation ungeschönt widerzugeben.
Es war für mich sehr interessant (und berührend) ein Buch zu lesen, das die Zustände in Rumänien beschreibt - bis dato habe ich nichts Derartiges gelesen. Gern empfehle ich „Die Stadt der Freiheit“ weiter!