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Veröffentlicht am 30.03.2020

Leider überlagern die unsympathischen Nebencharaktere beinahe alles andere

Tödliche Sehnsucht
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Crawford ist mit Leib und Seele Texas Ranger. Als seine Frau starb, verlor er den Boden unter den Füßen. Seine kleine Tochter lebte daher bei ihren Großeltern. Doch seit einem Jahr kämpft er darum, das ...

Crawford ist mit Leib und Seele Texas Ranger. Als seine Frau starb, verlor er den Boden unter den Füßen. Seine kleine Tochter lebte daher bei ihren Großeltern. Doch seit einem Jahr kämpft er darum, das Sorgerecht zurückzubekommen. Allerdings bekämpfen ihn seine Schwiegereltern mit allen Mitteln. Als nun endlich die alles entscheidende Anhörung ansteht, hofft Crawford, dass diese Hölle endlich ein Ende hat. Leider betritt aber mitten in der Anhörung ein vermummter Mann den Saal und eröffnet das Feuer. Crawford rettet der Richterin das Leben, allerdings ist diese nun befangen und kann nicht mehr über seinen Fall entscheiden. Zudem scheint hinter all dem viel mehr zu stecken und die Richterin, zu der sich Crawford auch noch hingezogen fühlt, schwebt noch immer in großer Gefahr.


Das Buch hat mich direkt gepackt. Ich mag Bücher von Sandra Brown sehr gerne, vor allem, wenn es Thriller sind. Die Amokszene war heftig, aber spannend und man rätselt direkt mit, was wohl die Hintergründe sein könnten.

Crawford kämpft verzweifelt um seine Tochter und bricht einem immer wieder das Herz, obwohl er anfangs echt fies zu Holly war. Mir kommt er so vor, als beiße er um sich, wie ein verwundetes Tier. Aber für seine Tochter würde er alles tun. Doch er ist auch ein Texas Ranger und das bedeutet, dass er nicht einfach still daneben sitzen kann, wenn ein Verbrechen geschieht.

Holly ist für eine Richterin sehr jung. Ihr Konkurrent um den Job – bald steht eine Wahl an – liebt es sie durch den Schmutz zu ziehen, da ist der Amoklauf eine willkommene Gelegenheit. Er deutet mit Freuden an, sie habe ich hochgeschlafen und der Amoklauf gehe bestimmt auf ihr Konto, wegen irgendeines düsteren Kapitels aus ihrer Vergangenheit. Doch Holly will nicht Politik machen, sie will gerecht sein. Sie weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, dass Richter ihren Job gut machen. Es geht nicht darum – wie viele Anwälte es zu glauben scheinen – zu gewinnen, nur um zu gewinnen, es geht um Gerechtigkeit! Ihr Konkurrent schert sich nicht darum, Holly schon. Umso mehr wirft es sie aus der Bahn, als sie noch in der Nacht des Amoklaufs mit Crawford im Bett landet. Natürlich muss sie den Fall abgeben, das war schon vorher klar, aber trotzdem! So kennt sie sich einfach nicht! Und dann teilt er auch noch seine Vermutungen und Theorien mit ihr und sie kann nicht verhindern, dass sie beeindruckt ist. Und verängstigt, denn es scheint viel mehr dahinterzustecken, als sie jemals geahnt hätte. Holly schwebt in Lebensgefahr und Crawford will alles dafür tun, um sie zu beschützen.

Das Buch wäre bei mir ohne Frage ein 5 Sterne Buch gewesen, wenn nicht eine Sache mich echt massiv gestört hätte: die dämlichen Nebencharaktere! Die Polizisten, die Schwiegereltern, die Wahlkampfmanagerin und noch einige mehr, sind so dämlich und ungerecht und absolut verbohrt in ihren Vorurteilen und unbewiesenen Unterstellungen, dass das Lesen teilweise kaum noch Spaß gemacht hat. Ich habe mich tierisch aufgeregt und mehr als einmal genervt das Buch zur Seite gelegt. Ich hasse es, wenn Charaktere so dumm sind Theorien oder auch nur Einwürfe abzutun, nur weil sie von einer bestimmten Person kommen, gegen die sie Vorurteile hegen. Jede Handlung wird zum Nachteil dieser Person so lange umgedeutet, bis alles zu den Vorurteilen passt. Und derjenige kann noch so oft richtig liegen und alles richtig machen, die Meinung ändern sie nicht. Das ist total frustrierend.

Die Auflösung fand ich nicht schlecht, aber auch nicht überragend. Das „wer“ stand schon deutlich früher fest, als das „warum“.


Fazit: Ich fand das Buch nicht schlecht. Es hätte von mir 5 Sterne kriegen können, wären die Nebencharaktere nicht gewesen. Es gibt da nämlich echt viele Unsympathen mit Vorurteilen ohne Ende und die richten sich immer gegen die Protagonisten, vor allem Crawford. Er kann recht haben so oft er will, alles wird umgedichtet, nicht für glaubwürdig erachtet und und und. Es hat echt sowas von genervt! Leider zieht sich das durch das ganze Buch und wird immer schlimmer. Mir hat das teilweise echt die Stimmung komplett versaut. Ich war stinkwütend und musste immer wieder Lesepausen einlegen, um mich abzuregen. Ich finde es schade, wenn so etwas so ein Übergewicht in der Handlung bekommt. Das hat für mich alles andere überlagert.

Von mir bekommt das Buch 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 24.03.2020

Sehr verworren und zu detailversessen - ich habe immer wieder den Überblick verloren

Das Buch der Nacht
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Achtung: Band 3 einer Reihe!

Diana und Matthew sind heil wieder in der Gegenwart zurück und Diana ist immer noch mit Zwillingen schwanger. Doch in ihrer Abwesenheit ist so einiges passiert und nur weniges ...

Achtung: Band 3 einer Reihe!

Diana und Matthew sind heil wieder in der Gegenwart zurück und Diana ist immer noch mit Zwillingen schwanger. Doch in ihrer Abwesenheit ist so einiges passiert und nur weniges davon ist gut. Noch immer sehen sie sich von allen Seiten von Feinden bedroht. Ihre Liebe ist verboten, ihre Kinder sind verboten und selbst Diana würden ihrer außergewöhnlichen Kräfte wegen so manche gern tot sehen. Können sie es schaffen sich ein sicheres Leben aufzubauen, oder sind die Opfer, die sie bringen müssen, einfach zu groß und ihre Feinde möglicherweise zu stark?


Ich fand es toll, dass man so viele liebgewonnene Charaktere wiedergetroffen hat und auch ein paar neue kennenlernen durfte. Darunter auch welche, die mir ganz persönlich sehr ans Herz gewachsen waren.
Leider sind aber auch die Feinde nicht einfach so verschwunden – obwohl es echt toll wäre, wenn sich mal eben der Erdboden öffnen und die alle verschlingen würde – sondern bringen sich in Stellung. Manch einen hatte man auf dem Plan, manch einen auch nicht und die Taten so einiger sorgen dafür, dass einem ganz anders wird.

Das Buch ist wieder sehr, sehr detailliert. Man erfährt alles über die genetischen Untersuchungen, die durchgeführt werden müssen, Theorien und auch über Dianas Arbeit. Im Prinzip verwandelt sich das Buch immer wieder in ein Sachbuch, dass einem verschiedene wissenschaftliche Disziplinen erklärt. Ich finde es an sich nicht schlecht, dass alles so genau beschrieben wird, aber hier sorgt es leider für Längen. Ich bin da leider oft weggedriftet. Ich musste mich manchmal wirklich anstrengen, dranzubleiben.

Interessant ist wieder die Handlung bezogen auf Dianas Kräfte, die ja scheinbar grenzenlos sind. Ich finde das faszinierend!

Wen ich mal wieder gehasst habe ist Baldwin. Ich verabscheue ihn wirklich sehr! Nicht nur wegen seines Verhaltens – manchmal ist er einfach nur böse und gemein – sondern auch vor allem dafür, dass es ihm absolut egal ist, wen er verletzt, vielleicht sogar dauerhaften Schaden zufügt. Zudem ist er einfach total halsstarrig und belehrungsresistent. Ein anderer kann einfach nicht recht haben. Punkt. Natürlich steckt auch in ihm mehr, als man denken würde, aber das dauert echt extrem lang.

Die Handlung ist sehr, sehr vielschichtig und verworren. Für meinen Geschmack macht das Buch zu viele Wendungen. Es dreht und wendet sich ohne Ende. Man bekommt sehr viele Informationen, oft zu viele, um den Überblick wirklich zu behalten. In meinen Augen, wollte es die Autorin besonders gut machen, indem sie für absolut alles eine Erklärung liefert, doch um das zu schaffen biegt sie andauernd ab. Die Erklärungen sind nicht in wenigen Sätzen geliefert, sondern ziehen sich manchmal gefühlt unendlich hin. Das Buch profitiert auch immer wieder davon, weil alles stimmig ist, aber man muss extrem aufpassen, um sich nicht in den 100.000 Details zu verlieren.


Fazit: Ich fand Band 3 besser als Band 2, aber an den ersten Band der Reihe, kommt es für mich nicht heran. Es verstrickt sich zu sehr in Details und eine Wendung und Enthüllung jagt die nächste. Immer wieder denkt man „jetzt kommt der Showdown!“, aber nein, er kommt nicht. Er wird abgebrochen und es zieht sich wieder. Ich habe für dieses Buch 2 Tage gebraucht, normalerweile lese ich jedes Buch innerhalb weniger Stunden, allein das zeigt, wie verworren es ist. Es hat seine Längen und macht es einem nicht leicht, dranzubleiben und nicht den Überblick zu verlieren.
In meinen Augen hat sich die Autorin zu sehr in Details verloren. Man kann den roten Faden manchmal nicht einmal mehr erahnen. Ja, die Details sind wichtig und fügen sich am Ende zu einem komplexen Puzzle zusammen, aber zwischendrin verliert man den Blick fürs Wesentliche.

Von mir bekommt das Buch knappe 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 17.03.2020

Bis zum letzten Viertel wirklich schön, aber dann doch zu viele Klischees

Das Licht von tausend Sternen
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Ashton und Harper lernen sich zufällig in der Uni Bibliothek kennen. Ashton, der sonst spielend leicht bei jeder landen kann, fällt aus allen Wolken, als Harper ihn abweist. Nicht nur deswegen ist er fest ...

Ashton und Harper lernen sich zufällig in der Uni Bibliothek kennen. Ashton, der sonst spielend leicht bei jeder landen kann, fällt aus allen Wolken, als Harper ihn abweist. Nicht nur deswegen ist er fest davon überzeugt, dass sie etwas ganz Besonderes ist und lässt nicht locker.
Harper ist anders, als andere College Studenten. In jeder freien Minute ist sie Zuhause und betreut ihren autistischen Bruder Ben. Sie hat keine Zeit für Dates oder gar einen Freund. Aber ihr Herz will davon nichts wissen, es fühlt sich zu Ashton hingezogen, obwohl so vieles dagegenspricht.


Liest man nur den Klappentext, dann könnte man meinen dieses Buch sei einfach eine College-Romanze. Zwei Studenten begegnen sich und kommen irgendwann nach vielen Dramen zusammen. Doch dass dieses Buch anders ist, fällt schon sehr bald auf.
Ashton baggert Harper nicht an, weil er einfach mit irgendeinem Mädchen rummachen will. Sie interessiert ihn, ja, und sie ist anders als andere Mädchen, aber er spürt, dass da noch mehr ist. Sie berührt ihn. Und als sie ihm dann noch ihren Namen nennt, Harper, bringt sie ihn endgültig aus dem Gleichgewicht. Harper, der Vorname von Harper Lee, der Lieblingsautorin seiner verstorbenen Schwester. Klar gibt es jede Menge Mädchen mit diesem Namen, aber vielleicht ist es doch ein Zeichen.
Harper will nicht ausgehen, sie hat auch keine Zeit. Wenn ihre Mutter arbeitet, kümmert sie sich um ihren autistischen Bruder Ben. Sie liebt ihn mit all ihrem Herzen und empfindet ihn, bis auf ganz wenige Ausnahme-Tage nicht als Last, obwohl ihr Leben durch ihn stark eingeschränkt ist.
Beide sind unglaublich sympathisch. Sie wirken bis kurz vor Schluss nicht überzeichnet, sondern „real“.

Genau das macht dieses Buch aus. Es ist so unglaublich einfühlsam! Es hat mich direkt gepackt, ich habe gleich gemerkt, dass es anders ist. Für mich fühlt es sich am Anfang an wie die Poetry-Reihe von Colleen Hoover. Unglaublich sensibel und einfühlsam, allerdings fühlt es sich weniger künstlich dramatisch an, leider hält es das aber nicht durch.

Ich hatte anfangs einen Verdacht, was da noch kommen könnte, aber ich lag falsch. Zum Glück für mich und zum Pech für das Buch, leider. Bis zum letzten Viertel hat es mir wirklich richtig gut gefallen. Ich fand das Buch so sensibel und einfühlsam und auch die Protagonisten wirkten auf mich so. Aber leider kam dann die erste Wendung. Ja, Harper hat sich da falsch verhalten, aber Ashton führt sich auf, als hätte sie aus purer Mordlust seinen Welpen erschossen oder so! (er hat keinen Welpen, das dient nur zur Illustration seiner Reaktion) Es ist ein heikles Thema, aber ab da wirkt er egoistisch auf mich und als würde er krampfhaft alles falsch interpretieren zu Harpers Ungunsten und um sich selbst als Opfer zu sehen. Ich kann auch verstehen, wo das bei ihm herkommt, seine Eltern haben ihm da wirklich ordentlich eins mitgegeben durch ihre Art mit ihm umzugehen. Leider machen viele Eltern in dieser Situation diese Art Fehler. Ja, ihr Verhalten war sehr, sehr falsch, aber sie befanden sich auch in einer schrecklichen Situation. Ich bin in der Sache auf Ashtons Seite, aber sie tun mir trotzdem auch leid.

Ich kann Harper verstehen, immerhin wurde sie ihr Leben lang von ihrer Mutter darauf gedrillt, sich aufzuopfern und ihren Bruder vor alles und vor allem sich selbst zu stellen. Die ändert zwar immer wieder kurzfristig ihre Meinung, schafft es aber dann auch genauso schnell wieder Harper das Gefühl zu geben ein schrecklicher Mensch zu sein, wenn sie einmal auch etwas für sich tun will. Auch sie hat es nicht leicht, ganz klar, aber in meinen Augen macht sie das gleiche, oder sogar schlimmeres, als Ashtons Eltern damals. Denn Harpers Mutter wirkt immer wieder so, als würde sie Harper für jedes Lächeln außer der Reihe nur Verachtung entgegenbringen. Das wird später um 180° gedreht, aber ich kann ihr ihr Verhalten von davor nicht einfach so vergeben.

Die Wendung hat mir das Buch verdorben. Davor war es total Anti-Klischee – obwohl ich es bescheuert fand, dass Harper immer so geheimnisvoll getan hat, statt einfach von ihrem Bruder zu erzählen, aber gut, das ist halt einfach so – aber durch die Wendung ist es für mich in die typische College-Romanzen-Ecke abgedriftet. Es war total klar, wie es weitergehen würde und das Buch verlor in meinen Augen seinen Zauber und wurde zu vorhersehbar.


Fazit: Das Buch beginnt für mich richtig, richtig gut. Die ersten ¾ sind auch top, aber im letzten Viertel ziehen doch noch die Klischees ein und es driftet in die vorhersehbare College-Romanzen-Schiene ab, die es zuvor so wacker umschifft hatte.
Ja, Harper hat Fehler gemacht, die beide zu Schwierigkeiten geführt haben, aber was mich da echt genervt hat war, dass Ashton sich selbst als Opfer inszeniert hat. Er reagiert total über, aber zieht sich die ganze Zeit daran hoch, dass Harper doch, durch ihren jeweiligen Fehler „angefangen“ habe. Total kindisch.
Ich fand es auch bescheuert von Harper geheimnisvoll zu tun, statt einfach die Wahrheit zu sagen, warum sie so oft Zuhause sein muss. Es wird dafür auch kein Grund geliefert. Man muss es als Leser einfach hinnehmen.
Die Wendung hat mich aus dem Buch geworfen und ich habe nur mit Mühe wieder hineingefunden. Für mich fiel das letzte Viertel massiv gegenüber dem Rest ab.

Ich hatte eine andere Vorstellung von diesem Buch. Ich dachte, es würde sich in eine komplett andere Richtung entwickeln. Ich fand es bis zum letzten Viertel wirklich schön, aber danach war es für mich nicht mehr das gleiche. Es ist mir zu sehr in die Klischee-Schiene abgerutscht und Ashton hat bei mir ordentlich verloren. Schade!

Von mir gibt es 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.03.2020

Teilweise wirklich schöne Szenen, gelungener Cliffhanger, aber für mich zwischendrin zu viel Drama

Wir sind das Feuer
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Achtung: Band 1 einer Dilogie!

Achtung: Cliffhanger!


Louisas Kindheit war seit dem tragischen Tod ihres Vaters die Hölle. Ihre Mutter hat sie dazu gemacht. Ein Teil von ihr, kann ihrer älteren Schwester ...

Achtung: Band 1 einer Dilogie!

Achtung: Cliffhanger!


Louisas Kindheit war seit dem tragischen Tod ihres Vaters die Hölle. Ihre Mutter hat sie dazu gemacht. Ein Teil von ihr, kann ihrer älteren Schwester nicht vergeben, dass sie sie damals mit ihr allein gelassen hat. Dennoch hat sie sich entschlossen in Redstone aufs College zu gehen, die Stadt, in der ihre Schwester lebt. Vielleicht gelingt es ihr, das Verhältnis wieder zu kitten.
Paul hat einen One-Night-Stand nach dem anderen. Das ist alles was er geben kann, seit er große Schuld auf sich geladen hat. Er verdient nicht mehr – so seine feste Überzeugung. Als er Louisa begegnet, wirft sie ihn vollkommen aus der Bahn. Irgendetwas an ihr, zieht ihn an, bringt ihn dazu ihr nahe zu kommen, mit ihr tiefschürfende Gespräche zu führen und ein ganz anderer Paul zu sein. Doch er darf sie nicht an sich heranlassen. Sein Geheimnis würde ihr Herz brechen.


Einerseits fand ich das Buch wirklich schön. Wie Louisa und Paul sich unterhalten haben, sich einander geöffnet haben und dergleichen und auch wenn sie sich nähergekommen sind, das war echt schön. Was mich aber echt gestört hat, war das andauernde Gejammer von beiden. Damit will ich jetzt nicht sagen, dass sie nicht schlimmes erlebt haben und ihnen das Recht absprechen traurig zu sein, aber was mich daran genervt hat, war, dass das andauernd wiedergekäut wurde. Die beiden haben sich in ihren Schuldgefühlen gesuhlt. Es dauert buchstäblich bis zur vorletzten Seite, bis man erfährt, was bei Paul damals vorgefallen ist. Wobei ich zugeben muss, dass ich einen Verdacht hatte und damit richtig lag.

Ich hasse diese Teenager-Logik: mein Geheimnis wird ihr das Herz brechen, also breche ich es ihr lieber gleich, indem ich ein A... bin. Wo ist da bitte die Logik?! Er war andauernd heiß und kalt, lieb und A... immer abwechselnd. Ich bin kein Fan von hin und her. Ich kann es akzeptieren, tolerieren und manchmal sogar mitfiebern, aber nur, wenn ich die Motive dafür verstehen kann; z.B. wenn es um Lehrer/Schüler Beziehungen geht am College oder Chef/Angestellte, wenn also echte Probleme dahinterstecken, dass man einfach wirklich nicht zusammen sein darf! Und genau diese Gründe fehlen hier, weil man ewig nicht erfährt, warum Paul sich so verhält. Er hält sein Verhalten für notwendig, aber er liefert keine richtige Begründung. Ich weiß, dass das hier eine überraschende Wendung geben sollte und deswegen so lange verschwiegen wurde, aber ich persönlich finde, dass hier die Wendung auf Kosten der Nachvollziehbarkeit geht. Wobei die Wendung wirklich heftig ist. Eine Andeutung, nicht so viel, dass man sofort weiß, was Sache ist, aber zumindest etwas hätte mir schon gereicht, um Paul besser zu verstehen.

Was mich auch gestört hat ist, dass Louisa immer alles, was sich negativ auf sie bezieht, sofort glaubt. Sie hat einen Streit mit Paul, ist zurecht wütend, er dreht den Spieß um und wirft ihr echt fiese Macho-Sachen an den Kopf und auch so manch anderes. Statt also weiter wütend zu sein und ihn dafür ordentlich verbal zur Brust zu nehmen, ist sie sofort der Meinung, er habe recht und zieht sich zurück. Das fand ich echt schade. Klar gab es einen Grund für dieses Verhalten, es war wichtig für die Handlung, aber trotzdem nervt es mich. Louisa steckt eher ein, als dass sie für sich selbst einsteht.

Fazit: Das Buch hat durchaus seine schönen Szenen, die hat es wirklich. Zudem ist die Wendung/Auflösung am Ende wirklich ein heftiger Cliffhanger, wobei ich schon einen Verdacht hatte und damit richtig lag.
Allerdings hat mich das ewige hin und her genervt. Das Problem war vor allem für mich, dass auf mich die ständige Selbstgeißelung und das sich in Schuldgefühlen suhlen bei beiden wie Gejammer wirkte. Es wurde ständig wiederaufgewärmt und in meinen Augen ist ihre jeweilige Reaktion auf das, was dahintersteckte übertrieben. Ich kann zum Beispiel sehr gut verstehen, warum sich Louisa so verhalten hat für mich gibt es keinen Grund sich irgendwie schuldig zu fühlen. Paul ist in meinen Augen auch nicht schuld, zumindest nicht in der Art, wie er es in den Andeutungen, die wirklich extrem spärlich waren, hat anklingen lassen. Er ließ es schon fast klingen, als habe er jemanden aus reiner Mordlust oder im Streit ermordet, in Wirklichkeit ist aber etwas ganz anderes passiert. Mir sind beide in ihrer Reaktion viel zu dramatisch.
Klar hat man Schuldgefühle, die hat jeder, aber die beiden wälzen sich immer und immer und immer wieder darin und das empfand ich als nervig.

Insgesamt bin ich ziemlich zwiegespalten. Wegen der guten Szenen gibt es aber von mir 3 Sterne – mehr war aber leider wirklich nicht drin.

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Veröffentlicht am 07.03.2020

Ein interessantes, aber zwischendurch langatmiges Buch für jugendliche Leser

Waena - Der Ruf der Brandung
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Seit ihrem 14. Geburtstag hat Moana merkwürdige Träume von einer Unterwasserlandschaft. Immer wieder träumt sie davon und zeichnet sie sogar, obwohl sie gar nicht zeichnen kann. Im Aquarium sprechen Fische ...

Seit ihrem 14. Geburtstag hat Moana merkwürdige Träume von einer Unterwasserlandschaft. Immer wieder träumt sie davon und zeichnet sie sogar, obwohl sie gar nicht zeichnen kann. Im Aquarium sprechen Fische mit ihr und andere merkwürdige Dinge passieren. Dann zieht gegenüber ein Junge ein, Keanu, bei dem Moana das Gefühl hat ihn irgendwoher zu kennen, ihrer Mutter geht es genauso. Die merkwürdigen Vorfälle häufen sich und irgendwie scheint auch Keanu darin verwickelt zu sein.


Ich fand die Idee echt interessant. Man rätselt mit Moana, was wohl los ist. Es geschehen immer mehr merkwürdige Dinge und man wundert sich, ob dahinter etwas Größeres steckt und wenn ja, was und je länger man rätselt, desto größer wird das Geheimnis.

Moana ist noch sehr jung. Sie verhält sich mal fast erwachsen und im nächsten Moment wieder wie ein Kind. Sie ist ein typischer Teenager. Ihre Emotionen kochen schnell hoch und sie weiß oft nicht wohin damit. Trotzdem ist sie sympathisch, aber auch manchmal anstrengend.
Keanu ist auch sympathisch und sehr geheimnisvoll. Man wird lange nicht ganz schlau aus ihm.
Herr Meier, der eigentlich Horst heißt und nicht mal Meier mit Nachnamen, ist Moanas bester Freund. Auch aus ihm wird man nicht schlau. Er ist irgendwie seltsam. Man weiß immer wieder nicht, ob er ihr glaubt oder nicht, als sie ihm von den Träumen und den anderen Sachen erzählt.

Es ist interessant, wie die Verbindungen zu Keanu geknüpft werden und die beiden sich zusammentun, um herauszufinden, was los ist. Sie entdecken immer mehr Gemeinsamkeiten und dann ist da auch noch der Obdachlose, der irgendetwas zu wissen scheint.


Was mich gestört hat waren zum Beispiel die Spitznamen, die ihre Mutter und ihr bester Freund Moana geben, „Mottchen“ ist da noch das normalste. Diese Spitznamen fand ich nervig, sie wirkten eher passend für eine 8-jährige als für einen Teenager.
Was mich zudem störte war die langsame Art des Erzählens. Das Buch zieht sich ziemlich. Es passiert zwar immer wieder auch etwas, aber zwischendrin ist es manchmal schon etwas langatmig.


Fazit: Obwohl das Buch definitiv seine Längen hat und in meinen Augen eher an junge Leser/innen gerichtet ist – ich würde sagen so ab 11 oder 12 Jahren – hat es etwas. Ich fand die Geschichte interessant, hatte aber oft das Gefühl, dass zu lange auf bestimmte Schlüsselszenen hingearbeitet wurde, nur um diese dann ganz schnell hinter sich zu bringen. Das Buch zieht sich zwischendrin wirklich und ab und an wird es recht verwirrend. Aber die Story an sich ist interessant.
Leider bleibt sehr viel am Ende offen. Man hat zwar eine Erklärung bekommen, was es mit den merkwürdigen Vorkommnissen auf sich hat, aber ich hätte mir die Erklärung etwas ausgeschmückter gewünscht. So ging es doch recht schnell. Das ganze Buch wartet man darauf und dann ist alles nach wenigen Seiten vorbei. Ich hätte gern mehr erfahren. Ich weiß das klingt jetzt kryptisch, aber ich will nicht spoilern, also geht nur kryptisch.

Von mir bekommt das Buch 3 Sterne.

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