Wahrheit, Identität, Freiheit
Es war einmal in ItalienBei diesem Buch bin ich etwas Zwiegespalten. Es hat viele Positive, aber auch einige Negative Seiten für mich.
Fangen wir mit dem Negativen an:
Ich empfand das Buch als zu lang, gerade weil es sehr ...
Bei diesem Buch bin ich etwas Zwiegespalten. Es hat viele Positive, aber auch einige Negative Seiten für mich.
Fangen wir mit dem Negativen an:
Ich empfand das Buch als zu lang, gerade weil es sehr sehr lange dauerte bis etwas geschah, beziehungsweise bis es an Fahrt aufnahm. Mir ist durchaus bewusst das man bei vielen Geschichten die Handlung erst aufbauen; und teilweise auch den Hintergrund der Protagonisten für den Leser etablieren muss. Dennoch finde ich das es bei diesem Buch einfach zu lange gedauert hat bis es Richtung Haupthandlung ging. Mir wäre es rechter gewesen wenn man die ersten 300 Seiten sehr weit reduziert hätte. Denn so viel es mir sehr schwierig das Buch weiter lesen zu wollen, ich hatte lange Zeit keine Motivation die Geschichte zur Hand zu nehmen. Etwas nach der Hälfte des Buches nimmt die Geschichte dann an Fahrt auf, allerdings kommt hier dann auch der nächste Kritik Punkt: für mich hatte das Buch leider sehr wenig Spannung. Am Anfang gar nicht und gegen Ende des Buches konnte sie sich bei mir auch nicht so wirklich einstellen. Ich weiß nicht ob es unbedingt am Schreibstil lag oder ob ich einfach schon so desinteressiert am Buch war, das mich die Geschehnisse nicht mehr mitreißen konnten. Mit Spannung meine ich auch nicht diesen Nervenkitzel den man aus Thrillern und Krimis kennt, nein, für mich muss auch ein Roman Spannung - in Form eines Anreizes zum weiter lesen - haben. Dabei gab es durchaus einige Handlungsstränge die viel Potential dafür geliefert hätten.
Zu den Positiven Seiten des Buches gehört das ich es durchaus interessant fand über die Freiheitskämpfe von Rom zu lesen. Über die Geschichte Italiens ist mir nicht sehr viel bekannt und ich freue mich immer wenn ich etwas Neues lernen darf. Diese alte Welt hat der Autor gut beschreiben und Nahe bringen können, teilweise habe ich mich selber durch die alten Straßen Roms wandern sehen können. Auch die generellen Themen die der Autor in der Geschichte behandelt sind super schön gewählt: Mut, Liebe, Freundschaft, Glück aber auch Freiheit, Identität und Zugehörigkeit. Luca Di Fulvio versteht es diese versteckten Moralen in seinen Bücher zu gebrauchen. So findet Martha im Kampf um Roms Freiheit auch ihre eigene Identität, Pietro findet in seinem Hobby nicht nur sich selbst sondern auch einen Weg die Wahrheit zu zeigen und Nella findet endlich die wahre Liebe und das wahre Glück. Es ist dieses Spiel und die weiter Entwicklung zwischen den Charakteren und den Handlungen welches die Bücher des Autoren so besonders macht.
'Es war einmal in Italien' gehört für mich nicht zu den besten Büchern von Luca Di Fulvio, ist aber auch kein schlechtes Buch. Wer historische Romane mit tief gehende und emotionale Themen mag, ist hier gut aufgehoben.