Der Verity auf der Spur...
VerityWo soll ich bloß anfangen? Dieses Buch hat mich erschüttert, auf die falsche (?) Fährte geführt, mich erschrocken, bloß um dann wieder alles umzuwerfen. Es hinterlässt mich sprachlos und ich frage mich, ...
Wo soll ich bloß anfangen? Dieses Buch hat mich erschüttert, auf die falsche (?) Fährte geführt, mich erschrocken, bloß um dann wieder alles umzuwerfen. Es hinterlässt mich sprachlos und ich frage mich, wer oder was „Verity“ (deutsch: die Wahrheit) wirklich ist. Alleine schon die erste Seite ist im wahrsten Sinne ein Unfall, der Lowen, eine junge Autorin, zur Bekanntschaft mit Jeremy verhilft. Sie ist gerade auf dem Weg zu einem wichtigen Meeting, denn sie braucht dringend einen neuen Auftrag. Das Geld ist knapp nach dem Tod ihrer Mutter. Wie der Zufall so will, ist Jeremy ebenfalls anwesend. Er vertritt seine Frau Verity, die Starautorin, die nach einem Autounfall ans Bett gefesselt ist und keine Reaktion zeigt. Um ihre Reihe zu beenden, wird eine Co-Autorin gesucht. Für Lowen ein Glücksfall. Nach anfänglichem Zögern willigt sie ein, eine Zeit lang zu Jeremy zu ziehen und die Manuskripte zu lesen. In der atmosphärisch düsteren Villa pflegt er seine Frau und kümmert sich um seinen Sohn Crew. Nach und nach kommen Geheimnisse und Dinge zum Vorschein, die an dem eigenen Verstand zweifeln lassen. Was ist hier Wahrheit und was ist Lüge? Die Geschichte um Lowen und Jeremy wird durch eine zweite Handlungsebene ergänzt. Immer wenn Lowen, Veritys Manuskript liest, wird der Leser in eine zweite Geschichte eingeführt, die auch durchlaufend weitererzählt wird, wenn Lowen sich dazu entscheidet, weiterzulesen. Dazwischen folgt die Fortführung der eigentlichen Handlung. Coleen Hoover schafft es, den Leser ständig neu zu überraschen, Wendungen des Geschehens herbeizuführen, nur um ihn im Endeffekt nackt dastehen zu lassen. Was bleibt, ist wohl das Buch immer wieder neu zu lesen und Hinweise nach der eigentlichen „Verity“ zu finden. Ich hätte gerne eine Fortsetzung dieser emotionalen Achterbahnfahrt. Alles andere als langweilig und sehr individuell. Vielleicht ein Hauch zu viel intimer Details. Wenn ich könnte 10/5 , aber 5/5 gehen auch. Danke für dieses Meisterwerk!