Eine Welt voller Kampfkunst, Götter und uralter Magie...
Im Zeichen der Mohnblume - Die SchamaninHigh Fantasy ist immer etwas Besonderes für mich. Fremde Welten, blutige Kriege, fremde Völker und im besten Fall sehr viel Magie. Besonders dieses Genre schafft es, dass ich alles um mich herum vergessen ...
High Fantasy ist immer etwas Besonderes für mich. Fremde Welten, blutige Kriege, fremde Völker und im besten Fall sehr viel Magie. Besonders dieses Genre schafft es, dass ich alles um mich herum vergessen kann. Ich bin sehr glücklich, dass mich auch "Im Zeichen der Mohnblume" mehr als begeistern konnte.
R.F. Kuang hat einen locker-leichten Schreibstil, der mich förmlich in die Seiten hineingezogen hat. Sie schreibt sehr blutig, brutal und explizit und schont den Leser auf keinste Weise, insbesondere in den Gefechten und die Kriegsgräuel beschreibt sie schonungslos.
Die Protagonistin Rin ist keine Heldin! Sie verkörpert eine wilde Anordnung aus Grautönen. Sie handelt oft sehr nachvollziehbar und auch mit ihren Gedankengängen wirkt sie sehr authentisch. Der Leser merkt, dass sie noch sehr jung und unerfahren ist, wenig von der Welt gesehen hat und die Angst sie teils zu erdrücken versucht. Auf der anderen Seite ist sie mächtig, unbarmherzig, wütend und handelt ohne viel Federlesen und Reue. Ihre Taten zum Ende hin haben mich zunächst geschockt und verständnislos zurückgelassen. Sie beantwortet Feuer mit einem Inferno, eine Lawine mit Bergeinstürzen, einen Tod mit einem wahren Fest aus Morden. Sie ist eine Naturgewalt, die mir ein bisschen Angst einjagt, mich, aber auch auf eine bizarre Art fasziniert. Die Nebencharaktere waren auch sehr gut und vielfältig ausgearbeitet, ob gut oder böse.
Neben der Charaktervielfalt konnte mich auch die Handlung sehr überraschen und fesseln. Anfangs beginnt es relativ ruhig mit Rins Akademiezeit und ihrer Ausbildung, bis es in einen brutalen Krieg mündet, der mehr abverlangt als Magie, Brutalität und Grausamkeit. Viele Intrigen werden gesponnen und dem Leser wird klar, dass er nur die Spitze des Eisberges sieht ohne genauere Hintergründe zu kennen. Viele Fragezeichen sind in meinem Kopf zurückgeblieben. Viele Hintergründe sind offen, wer und was spricht die Wahrheit? Wurden Fehler begangen, die niemals hätten gemacht werden dürfen?
Die Autorin hat mit der Weltgestaltung auf jeden Fall ein Händchen für High Fantasy bewiesen. Es erinnert mich von der Brutalität und Schonungslosigkeit ein wenig an "Nevernight".
Im positiven Sinne. Insgesamt hat R.F. Kuang eine sehr besondere spannende, mitreißende, blutige und innovative Geschichte geschrieben, die an die asiatische Mythologie angelehnt ist, aber so viel Lust auf mehr macht. Ich konnte mich nicht von den Seiten losreißen und freue mich schon sehr auf die restliche Trilogie, die hoffentlich ein bisschen mehr Licht ins Dunkel bringt. Ich vergebe 5/5 Sterne.