Das Unus lebt
SchattentourSchattentour:
Das alte, einst prachtvolle Hotel "Unus" in der Nähe von Frankfurt ist seit seiner Schließung vor 20 Jahren ein Ort voller Geheimnisse. Ein Urban Explorer Team wird durch Zufall auf das verlassene ...
Schattentour:
Das alte, einst prachtvolle Hotel "Unus" in der Nähe von Frankfurt ist seit seiner Schließung vor 20 Jahren ein Ort voller Geheimnisse. Ein Urban Explorer Team wird durch Zufall auf das verlassene Gebäude aufmerksam und beschließt, sich selbst vom einstigen Charme des Hotels zu überzeugen. Doch ist das "Unus" wirklich so einsam, wie es von außen scheint?
Zur gleichen Zeit, macht sich auch ein Geisterjägerteam auf, dem Hotel und dem möglichen Geist eines kleinen Mädchens auf die Spur zu kommen. Sie begegnen dem Urban Explorer Team und bald ist klar, dass weder das eine, noch das andere Team an den verschwundenen Gegenständen und komischen Geräuschen schuld ist. Was ist damals wirklich im "Unus" passiert? Und welches dunkle Geheimnis verbirgt sich heute noch in dem alten Gemäuer?
Meine Meinung:
Der Einstieg in den Jugenthriller rund um das düstere Hotel „Unus“ gelang mir am Anfang sehr gut. Der Schreibstil ist locker und leicht und spezialisiert sich besonders zu anfangs auf die Beschreibungen der Personen und der Umgebung, was mir persönlich lieber ist, als das Aussehen komplett offen zu lassen. Und besonders für das einst so prachtvolle Hotel „Unus“ waren detaillreiche Beschreibungen wichtig und haben eine sehr schöne Atmosphäre geschaffen. Shannon, Malte, Lara, Adam (Urban Explorer), Elin, Carly und Fynn (Ghost Discoverer) waren als Charaktere sehr durchdacht und – was besonders auffiel – alle sehr verschieden, weshalb man sich im Laufe des Buches häufig fragte, wie sich die beiden Teams gefunden und gehalten haben! Doch spätestens bei der Auflösung des Buches wurde klar, das so verschiedene Charaktere als einzige in das Buch gepasst haben. Da der Roman weder aus der Ich-Perspektive noch aus der klassischen Er/Sie/Es-Perspektive, sondern aus einer wechselnden Sicht aller Charaktere geschrieben wurde, ist dem Leser ein Rundumbild über die Situation nicht vergönnt geblieben. Die Gruppen haben sich im Laufe ihres Aufenthaltes immer neu gemischt, wodurch jeder mit anderen Situationen konfrontiert wurde und jeder auch anders reagierte. Etwas schade, fand ich die fehlenden Hintergrundinformationen zu den Figuren. Es wurden immer wieder Einzelheiten erwähnt, aber von einigen Personen, wie Malte oder Fynn, hätte ich mir eventuell noch ein bisschen mehr Tiefgang in ihre Angst gewünscht. Am Ende blieben dort für mich noch ein paar Fragen offen.
Während in den ersten Kapiteln der Schrecken bzw. der „Gruselfaktor“ etwas gefehlt haben, hat sich das besonders zur Mitte hin geändert. Am Anfang waren die Charaktere noch nicht beunruhigt, die Schritte waren ja von der jeweils anderen Gruppe und Staub wurde eben aufgewirbelt. Doch man hat als Leser gemerkt, wie die Personen misstrauischer wurden, sich fragten, was im „Unus“ wirklich los war. Und im Gegensatz zu den Meinungen anderer Leser in ihren Rezensionen, finde ich die Auflösung sehr gelungen. Ich hatte bereits während des Lesens einige Vermutungen gespinnt, aber keine reichte an die Auflösung heran.
Fazit:
Schattentour ist ein mehr als gelungener Jugendthriller mit Gruselfaktor! Sowohl der Schreibstil, der schon die halbe Miete eines Romans ist, als auch der inhaltliche Teil waren absolut packend und ich kann den Roman nicht nur Urban Explorern und Geisterjägern wärmstens ans Herz legen.