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Veröffentlicht am 22.04.2020

Band 1 fand ich etwas besser, aber nach einer Weile konnte mich auch Band 2 packen!

Lovely Curse, Band 2: Botin des Schicksals
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Achtung: Band 2 einer Reihe!

Aria, Noemi und Dean sind apokalyptische Reiter! Der Weltuntergang steht unmittelbar bevor, außer sie schaffen es den vierten Reiter zu finden, auf ihre Seite zu ziehen und ...

Achtung: Band 2 einer Reihe!

Aria, Noemi und Dean sind apokalyptische Reiter! Der Weltuntergang steht unmittelbar bevor, außer sie schaffen es den vierten Reiter zu finden, auf ihre Seite zu ziehen und gemeinsam das Buch der sieben Siegel – das so ziemlich jedes Buch sein könnte – zu zerstören. Die Zeit läuft gegen sie, Dämonen versuchen sie aufzuhalten und Erzengel mischen auch noch mit. Dann gibt es noch einen geheimnisvollen Gegenspieler, dessen Existenz und Identität, alle drei umhauen wird. Werden sie es schaffen den Weltuntergang aufzuhalten?


Ich war ja total begeistert von Band 1, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich bei Band 2 anfangs ein paar Probleme hatte reinzukommen. Ich habe eine ganze Weile gebraucht, um mich wieder einzufühlen.

Aria war mir nach wie vor sympathisch, auch Noemi hat in diesem Buch viel gewonnen. Dean ist zu Beginn des Buches verschwunden und taucht erst später wieder auf, aber auch er hat sich zum Positiven verändert.
Was ich schade fand war, dass Aria sich bei einem Teil der Handlung ziemlich begriffsstutzig angestellt hat. Es war sehr früh klar, was los ist, aber sie hat es einfach nicht gerafft. Um noch deutlicher zu werden, hätten sie die Hinweise nur noch beißen können.

Was mir sehr gut gefiel war der Gegenspieler. Obwohl sehr früh klar war, wer es ist, fand ich den Teil der Handlung am interessantesten. Vor allem, dass der Teil so halboffen geblieben ist. Man fragt sich, ob da noch was kommt, was der Leser nicht zu sehen bekommt.

Es hat ziemlich lange gedauert, bis das Buch Fahrt aufgenommen hat. Anfangs dümpelt die Handlung so dahin, aber wirklich viel passiert nicht, bis auf die nicht zu übersehenden Hinweise. Aber die Spannung und der steigende Puls brauchen sehr lange, bis sie richtig einsetzen und einen mitreißen. Als es dann endlich soweit war, hat mich das Buch wieder vollkommen gepackt. Ich habe mitgefiebert und an den Seiten gehangen. Ich hätte es nur schön gefunden, wenn die Spannung bereits etwas früher eingesetzt hätte. So gab es doch ein paar Längen.


Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Anfangs war ich noch etwas skeptisch, weil es ziemlich lange gedauert hat, bis ich mich in das Buch hineingefunden habe und noch länger, bis Spannung aufkam. Aber dann haben mich die Charaktere dafür entschädigt und die Handlung mit dem Gegenspieler gefiel mir am besten. Ich fand das sehr interessant und spannend. Vor allem, weil da noch ein bisschen was offen bleibt und man im Kopf weiterspinnen kann, was da wohl noch kommen könnte. Allerdings waren die Hinweise auf die Identität des Gegenspielers sehr, sehr deutlich, für mich zu deutlich. Man hat sich schon gefragt, warum die Protagonistin das nicht kombinieren kann. Sie hat da echt lange für gebraucht.
Das Buch hat seine Längen, aber kurz vor Schluss wird es dann richtig schön spannend. Man kann mitfiebern und an den Seiten hängen bis zum großen Showdown und der hat es echt in sich!

Band 1 hat mir besser gefallen als Band 2. Letzterer hatte ein paar Längen und hat mich nicht direkt gepackt, später dann allerdings doch noch, zum Glück. Von mir bekommt das Buch 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 04.04.2020

Spannend und interessant, aber für mich leider zu leicht zu erraten

Ein feuriger Verehrer
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Achtung: Band 9 einer Reihe!

Eve Dallas gerät ins Visier einer Gruppe, die sich „Cassandra“ nennt. Sie wird als die „würdige Gegnerin“ angesehen. Die Gruppe schreibt ihr Briefe und schreckt nicht zurück ...

Achtung: Band 9 einer Reihe!

Eve Dallas gerät ins Visier einer Gruppe, die sich „Cassandra“ nennt. Sie wird als die „würdige Gegnerin“ angesehen. Die Gruppe schreibt ihr Briefe und schreckt nicht zurück Bombenanschläge zu verüben. Was ist das Ziel der Gruppe? Wollen sie Eve schaden oder spielen sie nur mit ihr?


Eine terroristische Gruppe schickt Eve Nachrichten und kündigt Bombenanschläge an. Das erste Ziel ist ein Gebäude, dass Eves Mann Roarke gehört. Beinahe wären sie und ihre Assistentin Delia Peabody dabei ernsthaft verletzt worden. Gleichzeitig ermittelt Eve in einem Mordfall. Eine Frau hatte ihren Freund mit einem Bohrer an die Wand genagelt. Eve sieht darin Mord, die Staatsanwaltschaft nur Totschlag. Eve will das nicht hinnehmen und ermittelt. Peabodys Bruder Zeke ist zudem in diesen Fall verwickelt. Er ist in die Schwägerin des Mordopfers verliebt und nach New York gereist, um für sie zu arbeiten. Er ist Künstler. Zeke ahnt nicht, dass er bald in großen Schwierigkeiten steckt.

Eve versucht also nicht nur einen Mord aufzuklären, sondern auch ihr Möglichstes zu tun, um die Terroristen-Gruppe zu finden, bevor diese ihr Ziel erreichen und hunderte Menschen töten. Dummerweise besteht Eves Mann darauf sich einzumischen und begibt sich damit in Gefahr. Nichts hasst sie mehr. Zudem ist die Gruppe rücksichtslos. Es ist ihnen egal, wie viele Menschen bei ihrem „Spiel“ ihr Leben verlieren, ob es Männer, Frauen oder Kinder sind. Sie sind nur Mittel zum Zweck.

Aus irgendeinem Grund, scheinen die Terroristen Roarke auf dem Kieker zu haben. Sie greifen vorwiegend seine Gebäude an, wenn auch nicht ausschließlich. Richtet sich das alles also gegen ihn persönlich? Oder gegen Eve? Oder geht es um etwas ganz anderes?

In diesem Band haben Eve und Roarke einen Streit, an dem sie eine Weile zu knabbern haben. Doch wenn es hart auf hart kommt, arbeiten sie zusammen. Es geht immerhin um Menschenleben. Trotzdem verändert das die Dynamik des Buches. Normalerweise ist Roarke der Ruhepol in Eves Leben, oder zumindest lenkt er sie immer wieder von ihren Fällen auf sehr angenehme Weise ab. Durch den Streit ist das jetzt anders.

Peabody und McNab kommen sich auch endlich näher. Ist das nur eine einmalige Sache, oder ist da wirklich etwas zwischen ihnen? Eve macht das Sorgen. Auch das verändert die Dynamik des Buches. Bislang sind Peabody und McNab vor allem durch ihre Streitereien aufgefallen, wenn sie zusammen waren. Man ahnte ja schon länger, dass er hinter ihr her ist, aber Delia hat ihn immer abgeblockt und er hat die ganze Zeit blöde Sprüche geklopft, oder seine Augen auf bestimmte Körperteile gerichtet. Das wirft die Frage auf, inwiefern das vielleicht jetzt Konsequenzen für die Arbeit hat und ob sich ihr Verhältnis zueinander dauerhaft verändert.

Ich hatte relativ früh einen Verdacht, worum es gehen könnte und lag damit richtig. Ich fand es nicht schwer zu erraten. Trotzdem ist das Buch sehr spannend. Es wird mehrmals sehr knapp und leider gibt es auch unter den Polizisten einen Todesfall zu beklagen. Das ist echt heftig und tragisch.


Fazit: Das Buch ist wieder sehr spannend, aber für mich fühlte es sich anders an, als die anderen Bände der Reihe. Vielleicht lag es daran, dass ich alles schon sehr früh erraten hatte, dadurch konnte mich das Buch kaum noch überraschen. Vielleicht war es auch der Streit zwischen Eve und Roarke. Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall hat es sich für mich anders angefühlt. Der Fall war trotzdem interessant und spannend, keine Frage. Aber ich wünsche mir einfach dieses bestimmte Gefühl bei den Eve Dallas Romanen, dass ich kaum aufhören kann zu lesen bzw. hören und das hatte ich dieses Mal nicht.
Die Auflösung war gut gemacht und auch die Konstruktion der Handlung. Allerdings konnte ich bis auf ein paar kleinere Einzelheiten alles erraten. Das fand ich schade.

Ein spannender Krimi, der für mich aber etwas zu leicht zu erraten war und sich für mich nicht so anfühlte, wie die anderen Bände der Reihe.

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Nicht mein Lieblingsband, aber das Buch hat definitiv auch schöne Szenen

Der Tod ist mein
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Achtung: Band 8 einer Reihe!

Ein Mörder nimmt Obdachlose ins Visier. Schnell steht fest, dass es sich um einen Chirurgen handeln muss, wer sonst könnte mit chirurgischer Präzision menschliche Organe entfernen? ...

Achtung: Band 8 einer Reihe!

Ein Mörder nimmt Obdachlose ins Visier. Schnell steht fest, dass es sich um einen Chirurgen handeln muss, wer sonst könnte mit chirurgischer Präzision menschliche Organe entfernen? Die Ermittlungen werden durch eine Kollegin von Eve erschwert, die sie aus für sie unerfindlichen Gründen abgrundtief zu hassen scheint. Kaum sind die Ermittlungen richtig angelaufen, wird Eve suspendiert. Ihres Lebenszwecks beraubt, weiß Eve nicht, wie sie zurechtkommen soll. Ihre Arbeit ist der Sinn ihres Lebens, ihr Schutzschild gegen ihre Vergangenheit und jetzt wurde ihr dies genommen. Der Täter mordet weiter und Eve kann nicht einfach die Hände in den Schoß legen! Allerdings bringt sie sich damit mal wieder in Lebensgefahr.


Wieder einmal stürzt sich ein Mörder auf die hilflosen der Gesellschaft. Er zählt darauf, dass sich niemand bei der Polizei für Obdachlose interessiert und bei manchen liegt er damit auch richtig. Allerdings nicht bei Eve. Sie setzt sich für die Opfer ein, egal wer sie waren. Dummerweise ist ihr Ehemann schon wieder in ihre Ermittlungen verstrickt. Hat der Mann denn überall seine Finger drin? Eve ist genervt. Zudem muss sie sich mit einem Officer rumschlagen, der ihr das Leben schwer macht. Die ist der festen Überzeugung, Eve habe ihren Posten nicht verdient. Bestimmt sei sie eine von den Polizistinnen, die sich hochgeschlafen haben. Und sie würde nur deswegen nicht ebenfalls aufsteigen, weil sie das eben nicht tue. Sie hasst Eve aus tiefstem Herzen und tut alles, um ihre Karriere zu zerstören.

Gerade als Eve eine heiße Spur entdeckt, wird sie suspendiert. Es gab einen Mord und Eve wird verdächtigt. Eve muss vorrübergehend ihre Marke abgeben und verliert dadurch das, was ihr am meisten bedeutet – vielleicht abgesehen von ihrem Mann Roarke, wobei sie sich da nicht ganz sicher ist – und ihre Identität. Sie ist Polizistin, das ist das, was sie ausmacht. Ihre Marke ist ihr Schutzschild gegen ihre Vergangenheit. Als ihr das genommen wird, kochen ihre Albträume wieder hoch.
Ihr Mann Roarke tut sein Möglichstes, um seine geliebte Eve zu unterstützen. Er hilft ihr dabei die Ermittlungen inoffiziell weiterzuführen und versucht ihr im Kampf gegen ihre Erinnerungen beizustehen. Auch ihre Freunde und ihr Lieblingsfeind/freund Summerset unterstützen sie.

Als man Ellen Bowers kennenlernt wird sehr schnell deutlich, dass sie der Meinung ist, sie sei eine verdammt gute Polizistin, mindestens so gut wie Eve, viel besser sogar! Und nur durch die Schuld anderer, darunter auch Polizistinnen, wie Eve, die garantiert nicht aus eigener Kraft ihren Rang bekleidet, sondern bestimmt nur deswegen, weil sie sich nach oben geschlafen hat, ist sie noch beim Fußvolk. Ihre eigene Schuld ist das bestimmt nicht!
Sie ähnelt Eve auf gewisse Art und Weise, allerdings ist sie total verbittert und missgünstig. Während Eve zwar immer wieder bellt und beißt, aber immer fair ist, sieht Bowers in allem eine persönliche Beleidigung. Ich habe mich direkt gefragt, ob sie wohl das ist, was aus Eve geworden wäre, hätte sie nicht Roarke kennengelernt und davor ihre Freunde, wie zum Beispiel Feeney. Vielleicht wäre Eve ohne sie auch verbittert und bösartig geworden.

Man lernt in dem Buch auch einen weiteren Officer kennen, Bowers Rookie Partner Troy Trueheart, dessen Name Programm ist: er ist total süß und diensteifrig. Er kommt einem ein bisschen vor, wie ein Golden Retriever Welpe. Er will unbedingt alles richtig machen.

Es gibt in diesem Buch eine super schöne aber auch irgendwie traurige Szene zwischen Roarke und Eve. Sie wollen zusammen einen Schneemann / eine Schneefrau brauen, aber keiner der beiden weiß, wie das geht. Ihre Versuche sind echt süß und witzig, aber es ist auch traurig, dass beide eine Kindheit hatten, in der sie so viele schöne Dinge, die das Bauen eines Schneemanns, nicht enthalten gewesen war.

Das Buch ist wieder sehr spannend, aber auch frustrierend, wenn Bowers Eve das Leben schwer macht. Ich wollte da echt ins Buch springen und die Frau in den East River schupsen oder ähnliches. Immer wieder wird es gefährlich für Eve und teilweise geht da echt der Puls hoch. Zudem erfährt man wieder einiges über die technischen Möglichkeiten der Zeit.


Fazit: Das Buch ist teilweise echt heftig. So viel Ungerechtigkeit – sowas macht mich immer richtig fertig. Ich bekomme da so eine Wut! Eve tat mir so schrecklich leid! Deswegen habe ich das Buch zum größten Teil als eBook gelesen. Ich höre Hörbücher zur Entspannung und nicht, um wütend zu werden.
Eves Erinnerungen sind wieder furchtbar. Zum Glück hat sie ihre Freunde und vor allem Roarke, die dafür sorgen, dass es auch schöne Szenen gibt. Er ist einfach ein unglaublicher Mann und er liebt Eve so sehr. Er würde wirklich alles für sie tun, aber er kennt sie auch und weiß, was sie braucht.

Die Auflösung war für meinen Geschmack etwas zu verworren und plötzlich – das war in anderen Bänden schon besser. Aber es wird ganz am Schluss noch spannend und das gleicht das ein bisschen aus.

In diesem Band lag der Fokus in meinen Augen weniger auf dem Fall, sondern mehr auf Eve und ihrer Identität als Polizistin. Trotz meines Kritikpunktes hat mir das Buch wieder sehr gut gefallen. Es bekommt von mir 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.03.2020

Eine Protagonistin aus der man nicht schlau wird, aber ein wirklich spannender Krimi, voller menschlicher Abgründe!

Die Ratte
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Achtung: Band 1 einer Reihe!

Susanne Mikula will nur eins: Chefredakteurin werden! Dafür ist sie bereit so ziemlich alles zu tun, sogar ihre beste Freundin zu feuern. Doch obwohl sie so viele Opfer bringt, ...

Achtung: Band 1 einer Reihe!

Susanne Mikula will nur eins: Chefredakteurin werden! Dafür ist sie bereit so ziemlich alles zu tun, sogar ihre beste Freundin zu feuern. Doch obwohl sie so viele Opfer bringt, die ihr sogar die Verachtung ihres Teenager-Sohnes einbringen, bringt ihr Chef sie mit einer hinterhältigen Intrige zu Fall. Sie verliert ihren Job und alles andere und kennt nur noch ein Ziel: Rache! Sie setzt fortan ihre Fähigkeiten als Journalistin ein, um ihren Ex-Chef zu Fall zu bringen. Niemals hätte sie gedacht, dass sie dabei auf ein Komplott unheimlichen Ausmaßes stoßen würde, inklusive eines potentiellen Mordes. Doch damit bringt sie sich auch in große Gefahr.


Der Aufbau des Buches ist anfangs nicht ganz einfach. Abwechselnd gibt es kursivgedruckte Seiten, die nur aus Dialogen bestehen. Vollkommen aus dem Zusammenhang der restlichen Handlung gerissen wird man da mit Szenen konfrontiert und diese Szenen sind immer brisant. Sie hängen alle zusammen und sind auch wichtig für die „normale“ Handlung, aber das weiß man anfangs nicht, weil sie nicht einfach die Fortsetzung eines Gesprächs sind, sondern Ausschnitte aus mehreren Gesprächen sind. Man wird zum Rätseln gezwungen und dadurch direkt in das Buch gezogen. Obwohl das anfangs verwirrend ist, fand ich das richtig toll. Ich mag es, wenn ein Buch andere Wege geht.
Dann gibt es noch kurze Szenen, in denen es um hohe Gebühren in der Stadt geht, in der das Buch spielt. Dazu kommen noch Tagebucheinträge und Artikel bzw. Schlagzeilen. Dadurch ist man ganz nah an der Handlung und spürt schon bald den Puls steigen, aus Wut, aus Hilflosigkeit und aus Furcht.

Susanne war auf den ersten Blick keine sympathische Protagonistin. Sie sendet pausenlos widersprüchliche Signale. Ein Beispiel: Ganz zu Beginn des Buches entlässt sie ihre beste Freundin. Ihr gegenüber erklärt sie die Maßnahme als die Idee ihres Chefs. Doch es war ihre. Sie hat beschlossen ihrer besten Freundin zu kündigen, nur um zu beweisen, dass sie stark und nicht sentimental ist. Den Blick stets auf das Ziel: ihren Wunschjob gerichtet. In diesem Moment denkt man, sie sei eiskalt und ein Miststück. Doch dann erfährt man von ihrem Trauma und als man das liest, hat man direkt Mitleid mit ihr. Und schon weiß man nicht mehr, was man von ihr halten soll. Ist diese Kälte ein Produkt dieses Vorfalls oder nur gespielt, um sich für den Job zu qualifizieren?
Hier merkt man übrigens schön die Sozialkritik des Autors – die findet sich überall im Roman – eine Frau muss, um einen Chefposten zu bekommen rüberkommen wie ein Mann, sie darf nicht „sentimental“ oder „emotional“ sein. Sie muss sich auf eine bestimmte Art und Weise anziehen, damit sie ernstgenommen wird, ohne gleichzeitig als Freiwild oder „Schlampe“ angesehen zu werden, stattdessen ist die dann die „Eiskönigin“ oder ähnliches. Doch die Sozialkritik geht noch viel weiter. Ich möchte nicht spoilern, deswegen kann ich hier nicht ins Detail gehen.

In diesem Buch geht es um korrupte Politiker und Polizisten und eine Gesellschaft, die nur dem Stärksten zuhört. Durch die Intrige ihres Chefs verliert Susanne alles. Sie ist am Boden und ganz allein. Sie tut mir da wirklich schrecklich leid. Eine Intrige jagt die nächste, gefolgt von Rufmord und Demütigungen, die scheinbar nie aufhören. Man muss da echt aufpassen, dass man sich von dieser depressiven Stimmung mitreißen lässt. Es macht mich so wütend, was ich da lese! Aber gleichzeitig bin ich auch begeistert von der Art der Beschreibung. Es geht auch nicht nur gegen Susanne, es gibt auch andere Opfer, die teilweise massiv gemobbt werden. Es scheint den „Bösen“ egal zu sein, was sie ihren Opfern antun.

Martin Wehrle reiht sie Ereignisse so aneinander, dass man immer gut folgen kann, obwohl er einem die Kursiven-Dialogszenen hinknallt, ohne Erklärung, ohne Zusammenhang. Man muss selbst mitdenken und kombinieren. Manchmal wird schnell klar, worum es dabei geht, manchmal dauert es sehr lange und manchmal hilft nur viel nachdenken und kombinieren.

Das Buch ist schonungslos. Es reißt einen aus der Komfortzone des eigenen Lebens und zwingt einen, darüber nachzudenken, ob der Autor recht haben könnte. Kann es sein, dass es solche Machenschaften auch in der Realität gibt? Dass wir einfach bislang nur Glück hatten, nicht in sie hineingezogen zu werden?


Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist manchmal wirklich heftig und man muss echt aufpassen, um sich nicht von der Stimmung mitreißen zu lassen. Es ist ein sehr komplexes Buch aber nicht überfrachtet. Mir hat auch die Auflösung sehr gut gefallen. Das Buch ist stimmig und ich mag es sehr, dass das Buch keine Angst hat andere Wege zu gehen.
Zwischendrin ist es emotional echt belastend. Wie Menschen da kaputt gemacht werden, das ist nicht ohne. Wenn man das aber übersteht, lohnt es sich wirklich. Das Buch zwingt einen zu hinterfragen, zu kombinieren und auch das eigene Verhalten und Leben zu überdenken. Die zentrale Frage ist: wem glaubt man? Und diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Glaubt man Artikeln oder Posts im Internet? Glaubt man der Lokalpresse? Oder überregionalen Zeitungen? Glaubt man Freunden? Hinterfragen wir überhaupt was wir hören und lesen, oder schlucken wir brav alles, was uns vorgesetzt wird?

Ein ganz anderer Krimi mit teilweise wirklich heftigen emotionalen Magenschwingern und einer Protagonistin, bei der man einfach nicht weiß, ob man sie nun mag oder nicht. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass es sich manchmal ein bisschen zieht, aber in meinen Augen, konnte das Buch die Spannung halten. Von mir bekommt es 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 14.03.2020

Teilweise echt heftig, aber bis auf einen Kritikpunkt wieder ein schöner, heißer Rocker-Roman

Rocker Ghost. Ghost und Angel
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Achtung: Sammelband eines Pärchens aus einer längeren Reihe!

Achtung: Viel Sex und derbe Sprache!

Triggerwarnung: Vergewaltigung, häusliche Gewalt!


Angel ist glücklich ihren gewalttätigen Ehemann verlassen ...

Achtung: Sammelband eines Pärchens aus einer längeren Reihe!

Achtung: Viel Sex und derbe Sprache!

Triggerwarnung: Vergewaltigung, häusliche Gewalt!


Angel ist glücklich ihren gewalttätigen Ehemann verlassen zu haben. Doch niemals hätte sie gedacht, dass sie diese Entscheidung letztlich in die Arme eines Rockers der Dead Riders treiben würde. Aber genau das ist geschehen. Bei einem blutigen Angriff rettete sie Ghost das Leben. Für ihn war schon vorher klar, dass sie die Eine ist, aber ihre Tat hat ihm einen Vorwand geliefert, sie mit sich zu nehmen und zu behalten. Ihre Vergangenheit hat sie geprägt und Ghost weiß, dass er sein inneres Monster an die Leine lehnen muss, um sie nicht zu verschrecken.
Beide ahnen nicht, dass sie das Schlimmste noch nicht überstanden haben und Ghost Angel entgegen seiner Beteuerungen nicht rund um die Uhr beschützen kann.


Wow. Der Sammelband der Reihe ist echt heftig. Angel muss wirklich schreckliches durchmachen, nicht nur während ihrer Ehe. Doch es ist faszinierend, wie gut sie und Ghost zusammenpassen. Vom ersten Moment an – in einem anderen Band der Reihe – war klar, dass sie sich der Anziehungskraft nicht entziehen können. Und – so viel verrate ich – Angel schleppt für den Club die nächste potentielle Old Lady an, ihre beste Freundin Madison.

Es geht in dem Buch wirklich übel zu. Man hätte sich gewünscht, dass Angel nichts von alledem durchmachen muss. Ghost ist, wie alle Dead Riders sehr besitzergreifend und eifersüchtig. Doch er weiß genau, wie zerbrechlich Angels Geist ist. Sie ist durch die Hölle gegangen und muss es in diesem Band erneut. Er will ihr Anker sein, ihr Halt geben und ihr Schutzschild gegen die Welt sein. Er ist eigentlich niemand, der im Bett zurückhaltend agiert, doch für Angel ist er bereit absolut alles zu tun.

Man erfährt auch wieder einiges über die Geschäfte des Clubs und es wird ziemlich bald deutlich, dass da ordentlich Ärger auf den Club zu kommt. Es kracht mehrmals und es ist offensichtlich, dass der ein oder andere Handlungsstrang für noch mehr Blutvergießen sorgen wird. Man kann nur hoffen, dass der Club da unbeschadet wieder rauskommt.

Es gibt wieder sehr viele Sex-Szenen, die sich zwar wieder durch derbe Sprache auszeichnen, aber in denen dennoch deutlich wird, dass es nicht um Demütigung oder Herabwürdigung geht, sondern um Sex zwischen zwei Menschen, die einander Freude schenken wollen.

Ich freue mich, dass wieder das nächste Buch vorbereitet wurde, indem sich die Protagonisten bereits in diesem Band kennenlernen. Dadurch bekommt man direkt ein Gefühl für sie und freut sich umso mehr auf das nächste Buch.

Einen Kritikpunkt habe ich allerdings und das ist eine extrem dämliche Entscheidung von Angel. Ich kann absolut nicht nachvollziehen, wie sie so etwas dummes tun konnte! Ja es ist wichtig für die weitere Handlung und die des nächsten Bandes, aber dennoch war das einfach sowas von absolut dämlich und vorhersehbar was die Konsequenzen anbelangt.

Fazit: Ich habe das Buch wieder sehr gerne gelesen, allerdings steht die Triggerwarnung nicht umsonst über dieser Rezension. Die entsprechenden Szenen sind teilweise wirklich sehr heftig und wer das nicht lesen kann, sollte rechtzeitig mit dem Überblättern anfangen.

Die Protagonisten und die anderen Charaktere sind wieder sehr sympathisch. Ich finde es toll, wie sie miteinander umgehen. Es geht wieder ziemlich ab und natürlich gibt es auch wieder Leichen zu entsorgen. Es wird auch deutlich, dass dem Club wieder einiges an Ärger bevorsteht, der nächste Band verspricht also heftig zu werden.

Einen Kritikpunkt habe ich allerdings und das ist eine extrem dämliche Entscheidung von Angel, die ich einfach nicht nachvollziehen kann. Sie ist wichtig für die Handlung und als Weichenstellung für die Zukunft, aber dennoch wirklich dumm. Dafür muss ich einen halben Stern abziehen, weil mich das wirklich gestört hat. Von mir bekommt das Buch 4,5 Sterne.

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