Täter auf dem Silbertablett...wenig spannend
Frankfurts neue Altstadt erstrahlt im Glanz und ist nicht nur ein Touristenmagnet, sondern auch ein Hotspot für Verbrechen. In einem Belvederchen wird eine Leiche gefunden – erschlagen und Blessuren versehen. ...
Frankfurts neue Altstadt erstrahlt im Glanz und ist nicht nur ein Touristenmagnet, sondern auch ein Hotspot für Verbrechen. In einem Belvederchen wird eine Leiche gefunden – erschlagen und Blessuren versehen. Kommissar Weigand übernimmt die Ermittlungen und ahnt nicht, dass hinter der schönen Fassade der neuen Häuser das Böse wohnt…
„Das Geheimnis des roten Hauses“ ist der zweite Band der Frankfurt-Krimi-Reihe aus der Feder von Franziska Hauser.
Während in „Mainkurtod“ die Spannung für den Leser greifbar gewesen ist, schwächelt dieser Krimi in punkto Nervenkitzel und Rätsel raten. Leider ist schon nach wenigen Seiten allzu deutlich erkennbar, wer hier der Täter ist und diese Offensichtlichkeit macht alle weiteren Ermittlungen eigentlich überflüssig. Die Hinweise werden auf dem Silbertablett präsentiert und somit ist die Luft raus.
Der Schauplatz, Frankfurts neue Altstadt, bietet so viel Potential für eine aufregende Verbrecherjagd, doch Franziska Hauser weiß dieses leider nicht zu nutzen und geschickt in eine mitreißende Geschichte zu verpacken. Die Atmosphäre rund um den Römer bietet so viel historischem Charme, der hier aber nicht ansatzweise vermittelt wird.
Die Figuren wirken aufgesetzt und können mich nicht von sich begeistern. Vom schmierigen Unternehmer, über den cholerischen Auftraggeber, einem katzbuckeligen Bauarbeiter und einer extrem neugierigen Polizistentochter ist hier der Bogen an Charakteren gespannt, die mir zu leblos und statisch wirken. War mit die Polizistenfamilie in Band 1 noch sympathisch, so büßen sie hier einiges an Sympathiepunkten ein, denn ihre Aktionen wirken teilweise unüberlegt, manchmal zu bemüht und nicht ausgereift.
Ich weiß nicht, ob ich mich zum jetzigen Zeitpunkt für einen dritten Band begeistern kann, denn die Enttäuschung ist nach dieser Lektüre doch recht groß