Inhalt
Tom und Charlotte gehören zur „High-Society“. Sie haben viel Geld, ein großes Haus, ein Boot in Wedel und machen regelmäßig Urlaub auf Sylt. Schöner könnten die Beiden es nicht haben. Eigentlich sind Tom und Charlotte glücklich, wenn da nicht Leslie wäre, Tom’s Affäre und zugleich Freundin der Beiden. Als Tom seine Charlotte zum Flughafen bringt freut er sich auf zu Hause, denn Leslie wird zu ihm kommen und sie wollen einen schönen Abend miteinander verbringen. Allerdings gestaltet sich dieser Abend anders als gedacht, denn als Tom und Leslie gemeinsam im Bett liegen hören sie auf einmal Geräusche aus dem Erdgeschoss. Der ängstliche Tom denkt sofort an einen Einbrecher. Wie gut, dass er eine Harpune unter seinem Bett liegen hat. Ohne groß zu überlegen und von Emotionen geleitet erschießt er den Einbrecher und auf einmal führt er nicht mehr sein High-Society Leben in Bönningstedt. Tom flüchtet nach Italien in die Toskana, doch kann er dort untertauchen und unerkannt bleiben? Stehen seine Freunde hinter ihm, die ihm auf seiner Flucht behilflich sind und wird es noch mehr Opfer geben müssen?
Beschreibung
Vorab einmal gesagt - die Bücher von Sabine Thiesler sind angenehm spannend und verfügen über so viele Wendungen, bei denen man immer zwischen den gesellschaftlichen Normen und der eigenen Moral schwankt!
Die Cover sind immer recht unspektakulär, so auch das Cover dieses Buches. Ich finde es eigentlich eher unpassend und finde, dass es kaum etwas mit dem Buch zu tun hat. Natürlich könnte das Gesicht Charlotte oder Leslie darstellen und der Finger eventuell von Tom, der seine „Frau“ nochmal über die Lippen fährt.
Der Einsteig ist sehr spannend und es kommt sofort zur Sache, was leider nicht durchgehend so ist. Das Buch verfügt über einige Längen, die ich allerdings nicht als negativ oder langweilig empfunden habe, da sie sich im Laufe des Buches teilweise noch auflösen und Sinn im Hinblick auf die Geschichte machen.
Was ich nicht so gut durchdacht fand war die fehlende DNA Untersuchung von Henry im verbrannten Auto und den Spuren in der Wohnung, hier hätten sie doch eigentlich auch die DNA von Tom und René finden müssen?! Etwas schockierend wie laissez-faire die Polizei, bzw. Donato mit Morden umgeht.
Tom tat mir regelrecht leid, obwohl er einen Mord begangen hat. Und das ist etwas, was Sabine Thiesler wirklich gut kann! Denn ständig muss ich mich dazu ermahnen, kein Mitleid mit Tom zu haben, schließlich hat er eine unschuldige Person umgebracht.
Dass Leslie und René ein so mieses Spiel spielen macht das schlechte Gewissen Tom gegenüber nicht besser. Ich kann seine Gefühle in Italien so gut nachvollziehen und auch dass er so ein Pech mit seinem Auto hat und dann auch noch diese Lucia. Schade, dass Leslie und René nicht anders dran gekriegt wurden und eine Strafe bekommen haben.
Ich muss sagen dass besonders die letzten Seiten sehr hektisch und kurz gefasst waren. Es geschieht alles auf einmal und das Ende wird auf ein Minimum hinunter gebrochen, obwohl sich Frau Thiesler für ihr Ende durchaus mehr Seiten hätte nehmen können, indem sie die kleinen Längen in ihrem Buch weggelassen hätte, wie z.B. die Situation von Leslie und Marlene im Hospiz oder die Ausführungen über Gabriella und Donato. Schön wäre es auch gewesen, wenn man nochmal etwas über den Tod von Lucia erfahren hätte. Wie gesagt - ein rasantes Ende, dem man mehr Zeit hätte geben können.
Meinung
Ich bin ein großer Fan von den Büchern von Sabine Thiesler geworden, da sie einen ganz eigenen Stil hat, was die Täter angeht. Es sind Menschen wie du und ich, die immer zwischen den gesellschaftlichen Normen und der eigenen Moral stehen. Dieses Ambivalenz vermittelt auch Sabine Thiesler an die Leser und zeigt auf, wie schnell man zu einem Täter wird und was passieren kann, wenn man eine falsche Handlung tätigt und eine ungünstige Entscheidung trifft.
Für mich ist dieses Buch ein 4,5 Sterne Buch. Einen halben Stern musste ich leider abziehen, da ich das Ende der Bücher immer so furchtbar finde - oftmals bleibt es offen oder es geht so plötzlich und unverhofft zu Ende - ein typisches ARD-Film Ende.