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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.01.2017

Magisch, romantisch, geheimnisvoll, bittersüß...

Die Mondscheinbäckerin
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INHALT:

Nach dem Tod ihrer Mutter zieht die 17jährige Emily in deren kleine Heimatstadt Mullaby. In der fremden Stadt erwartet sie ihr Großvater von dessen Existenz sie bisher nicht einmal etwas wusste. ...

INHALT:

Nach dem Tod ihrer Mutter zieht die 17jährige Emily in deren kleine Heimatstadt Mullaby. In der fremden Stadt erwartet sie ihr Großvater von dessen Existenz sie bisher nicht einmal etwas wusste. Doch das ist erst der Anfang von Vielem von dem Emily bisher nichts wusste: Von Irrlichtern die durch Wälder streifen, Tapeten die sich je nach Laune des Zimmerbewohners verändern, Julia Winterson ihrer Nachbarin, die Kuchen backt, die geliebte Menschen anlocken können und dem Jungen Win Coffey mit dem sie bald mehr als nur Freundschaft verbindet. Doch Emily muss feststellen, dass ihre Mutter noch ein weiteres Geheimnis vor ihr hatte, dass ihre Sicht auf die Dinge und Menschen um sie herum unwiederbringlich verändern wird…



EIGENE MEINUNG:

Ich hatte vor diesem Buch bereits „Der geheime Garten“ von Sarah Addison Allen gelesen und dieses Buch hatte mich genau zum richtigen Moment gefunden und begeistert, also ist auch „Die Mondscheinbäckerin“ bei mir eingezogen. Das Cover wirkt auf mich sehr ruhig in einem schönen Farbton und passend zum Titel, allerdings nach dem Lesen weniger passend zur Geschichte. Noch extremer ist das Ganze in Bezug auf den Titel, da er sich nicht auf Emily bezieht, auf die im Kappentext das Hauptaugenmerk liegt, sondern um Julia Winterson.

Die Geschichte an sich habe ich gerne gelesen und sie hat für mich gut in die Vorweihnachtszeit gepasst, auch wenn man sie zu jeder anderen Jahreszeit lesen kann. Mit Emily konnte ich mich gut identifizieren, wesentlich mehr jedoch mit Julia, was aber auch einfach am Alter der Protagonisten liegen kann. Emily ist ein junges Mädchen, während Julia bereits eine erwachsene Frau ist. Die Geschichten der beiden fließen für mich innerhalb des Buches sehr schön ineinander und bereichern das Ganze durch die Perspektivwechsel. Für mich hat das Buch sehr viel Gefühl und ich habe dies als sehr realistisch empfunden, z. B. wie es Emily geht, als sie zu einem komplett fremden Opa zieht. Schön war es im Buch auch, dass man zum Schluss über jeden Protagonisten etwas erfahren hatte und alles ein Gesamtbild ergibt. Bei beiden Frauen spielt im Buch die Liebe eine Rolle, die jedoch durch Ereignisse in der Vergangenheit geprägt sind. Es sind feine fantastische Ansätze in der Geschichte zu erkennen und ein winziges bisschen Erotik bei Julia, aber genauso nachdenkliche, bittersüße Momente, die einem zeigen, dass das Leben nicht immer geradlinig und gerecht verläuft. In dieser Geschichte findet man hinter jedem Charakter so vieles, was man auf den ersten Blick dort nicht vermutet hätte. Der ganze Ort und seine Bewohner sind sehr stimmig beschrieben und die magischen Eigenheiten machen ihn zu etwas ganz besonderem! Die Geheimnisse, die fühlbar in der Luft schweben entdeckt man zusammen mit den Protagonisten bzw. während diese sich damit auseinander setzen und hier hat man das Gefühl, dass es für alles die richtige Zeit gibt.

Das Ende des Buches hat mich persönlich überrascht, allerdings positiv, weil meine Erwartung auch etwas zu viel des Guten gewesen wäre. Es bleibt auch Platz für die eigene Fantasie.



FAZIT:

Eine ruhige Geschichte mit feinen magischen, erotischen, nachdenklichen Elementen, über zwei junge Frauen in verschiedenen Lebensabschnitten, die sich mit der Vergangenheit, der Gegenwart und ihrer Zukunft auseinander setzen müssen. Ein schöner Roman für Zwischendurch!

Veröffentlicht am 08.01.2017

Prohibition, Flüsterkneipen, Charleston, Jazzmusik und vieles mehr...

The Diviners – Die dunklen Schatten der Träume
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INHALT:

Dass die 17jährige Evie O’Neill aus Ohio nicht gerade das typische Bild eines sittsamen Mädchens im Jahre 1926 verkörpert ist spätestens nach dem ersten Blick auf den frechen, lebenslustigen Flapper ...

INHALT:

Dass die 17jährige Evie O’Neill aus Ohio nicht gerade das typische Bild eines sittsamen Mädchens im Jahre 1926 verkörpert ist spätestens nach dem ersten Blick auf den frechen, lebenslustigen Flapper klar. Doch in Evie steckt wesentlich mehr als auf diesen ersten Blick zu erahnen ist und so wird sie von ihren konventionellen Eltern als Strafe nach einer aus dem Ruder gelaufenen Partynacht in das schillernde New York zu ihrem Onkel Will geschickt. Für Evie der Traum schlecht hin: New York ist in den 20er Jahren ein Schmelztiegel an Nationen, Religionen und Lebensanschauungen und Evie will ihr Leben genießen. Nur wenige blicken hinter ihre Fassade und wissen von einem Schicksalsschlag der sie nicht loslässt und erst recht nicht von ihrer besonderen Gabe. Genau mit diesen beiden Dingen wird Evie jedoch immer wieder konfrontiert, als ihr Onkel, der Besitzer des Museums für amerikanisches Volkstum, Aberglauben und Okkultes, als Experte in die Ermittlungen zu einem außergewöhnlichen Mordfall einbezogen wird. Doch dieser Mord ist mehr als ein einfaches Verbrechen, Evie ist nicht die einzige New Yorkerin mit einer besonderen Gabe und ein Sturm zieht auf, der alles verändern wird…



EIGENE MEINUNG:

Zuerst natürlich ein paar Worte zu diesem wundervollen Cover! Für mich ist es einfach wunderschön gestaltet und auch farblich ein absoluter Augenschmaus. Es lässt die Welt der 20er vor meinen Augen entstehen, erinnert an den Großen Gatsby, und verbindet das Ganze mit dem Okkulten. Der Schutzumschlag fühlt sich auch beim darüber streichen sehr gut an und lässt der eigenen Fantasie noch genug Raum. Besonders schön war es für mich, dass das Buch auch ohne seinen Umschlag eine tolle Farbe und den Titel in Goldschrift trägt. Es ist ohne Zweifel für mich ein richtiger Wälzer, was zu seinem Reiz beiträgt!

Von der Autorin hatte ich bisher zwar gehört, aber noch nichts gelesen, umso mehr hat es mich gefreut, dass mir ihr Schreibstil unheimlich liegt. Er ist flott, bildreich und für mich durchwegs stimmig. Er lässt an einigen Stellen die Bilder aus ganz anderen Blickwinkeln an einem vorbei ziehen und in der Leserunde hatten wir sofort die Idee das Ganze zu verfilmen, so eindringlich konnte die Autorin uns die Welt der 20er beschreiben. Hier fand ich es auch unheimlich schön, dass sie auch die weniger angenehmen Seiten dieser Zeit nicht versteckt sondern gekonnt miteingebaut und so zum Grübeln angeregt hat! Von dem Flair das sie durch ihre Art zu Schreiben übertragen konnte war ich einfach Hin- und Weg und man merkt wie viel die Autorin recherchiert und sich mit dieser Zeit beschäftigt hat! Hier ist viel Liebe zum Detail zu erkennen: Flüsterkneipen, Zahlenläufer, Revuetänzerinnen, Mafiabosse, Jazzmusik…

Ich persönlich war auch vom Gruselfaktor des Buches durchaus zufrieden gestellt! Für mich hatte das ganze etwas sehr subtiles und feines, hat mich aber durchgehend in einer spannungsgeladenen Atmosphäre belassen!

Ein ganz wichtiger Punkt in diesem Buch sind ganz klar die vielen Charaktere die Libba Bray erschaffen hat und aus deren Sicht abwechseln erzählt wird. Einigen aus der Leserunde waren es zu viele Personen, zu viele Geschichten, zu viele Geheimnisse und Fragen dazu. Mir hingegen hat es einfach nur wahnsinnig gut gefallen! Libba Bray hat hier so abwechslungsreiche und für diese Zeit doch vollkommen realistische Charaktere geschaffen, dass ich einfach alles über sie erfahren möchte. Entgegen vieler anderer Leserundenteilnehmer stört es mich auch überhaupt nicht, dass noch nicht alle Rätsel um die Personen nach diesem ersten Teil aufgedeckt sind, schließlich ist dies hier gewissermaßen auch ein Einführungsband zu einer, soweit ich weiß 4teiligen, Reihe. Trotzdem möchte ich betonen, dass es genug Handlung und für mich auch einen soweit abgeschlossenen Handlungsstrang in diesem Band gibt, dass ich mich zwar wahnsinnig auf den nächsten Band freue, das Ende allerdings für mich vollkommen in Ordnung ist!

Die Charaktere waren mir je nach Intension der Autorin sympathisch bzw. zuwider, allerdings hat sie es auch bis zum Ende geschafft, dass man bei einigen seine Meinung ändert und bei anderen nach wie vor im Dunkeln tappt! Durchgehend sind sie für mich jedoch äußerst liebevoll gestaltet und ausgearbeitet! Es gibt Momenten mit ihnen in denen man inne hält, in denen man feiert und durch die Flüsterkneipen zieht, in denen man an Vergangenes zurück denkt, bereut oder einem ganz warm uns Herz wird und bei einigen Dialogen darf man gerne Schmunzeln oder sogar laut auflachen!

Eine schöne Idee die ich umgesetzt wahnsinnig toll finden würde wäre erstens ein kleines Glossar und zweitens eine Karte von New York. Gemeinsam hatten wir die Idee sie in einen goldenen Umschlag am Ende des Buches zu packen – einen einfachen Plan von New York aber mit schwarz-weiß-Bildern der wichtigsten Schauplätze!

Schon vor diesem Roman hat mich die Zeit der 20er Jahre fasziniert, aber jetzt hat mich richtig das Fieber gepackt und ich möchte mehr darüber erfahren, Bilder aus dieser Zeit sehen, Musik daraus hören. Die Autorin hat im Buch auch einige reale Personen erwähnt (Lucky Luciano, Meyer Lansky) was das Ganze für mich noch spannender gemacht hat!


FAZIT:

Für mich ein wunderbarer Auftakt zu einer mystischen Jugendbuch-Reihe die sich von der Masse abhebt, mitten in der Zeit von Prohibition, Flüsterkneipen, Charleston und Jazzmusik, mit einer unglaublichen Fülle an liebevoll ausgestalteten Protagonisten, Lebensgeschichten, Geheimnissen und durchgehendem Gruselfaktor!

(4,5 Sterne - damit für die nächsten Bände noch ein bisschen Luft nach oben ist)

Veröffentlicht am 08.01.2017

Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da...

Herbstbringer
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INHALT:

Die 15jährige Emily lebt ohne jegliche Erinnerung an ihre Vergangenheit in einem Waisenhaus und auch dort ist nur bekannt, dass sie als Kind vollkommen allein am Ufer eines Flusses aufgefunden ...

INHALT:

Die 15jährige Emily lebt ohne jegliche Erinnerung an ihre Vergangenheit in einem Waisenhaus und auch dort ist nur bekannt, dass sie als Kind vollkommen allein am Ufer eines Flusses aufgefunden wurde. Als sie eines Tages von einer netten Familie wie ihr eigenes Kind aufgenommen wird beginnt für sie ein neues Leben. Sowohl in ihrer Adoptivschwester, als auch in deren besten Freund Jake findet sie Vertraute, bis ein Ereignis erneut alles verändert: Jakes Großvater scheint Emily zu erkennen und flüchtet geradezu vor ihr. Während der Herbst ungewöhnlich früh die Blätter zum Fallen bringt kehren nun bei Emily die ersten Erinnerungen an ihre Vergangenheit zurück und ihr bleibt nichts anderes übrig, als sich auf die Suche nach der Wahrheit zu begeben, nichts ahnend, dass andere Wesen bereits seit Jahrhunderten auf sie warten und ihren Tod planen…


EIGENE MEINUNG:

Sowohl das Cover des Buches, als auch der Titel haben mich – gerade in der Herbstzeit – wie magisch angezogen. Ich habe mir eine Geschichte erhofft, in der man die Blätter rascheln hört und die Natur und Magie eine große Rolle spielt. Auf jeden Fall kann ich sagen, dass ich mir in großen Teilen etwas ganz anderes unter der Geschichte vorgestellt habe, als ich dann bekommen habe, was jedoch nicht heißen soll, dass sie schlecht war. Was mich auf jeden Fall etwas irritiert hat ist, dass in der Geschichte Wesen vorkommen, die ich nach dem Klappentext nicht mit dem Buch in Verbindung gebracht hätte und von denen ich auch nicht unbedingt schon wieder etwas lesen wollte. Da es doch einiges verraten würde lasse ich dies allerdings einfach so stehen. Außer diesen Wesen gibt es allerdings noch so einige andere die sich in dem Buch und Emilys Umgebung tummeln und der Geschichte einen fantasievollen Rahmen geben.

Die Protagonisten selbst waren mir zwar durchaus sympathisch, konnten mir wenn ich ehrlich bin allerdings nicht ganz ans Herz wachsen. Am ehesten konnte ich den „Bösen“ folgen, da deren Gefühle und Charaktere für mich am deutlichsten dargestellt wurden. Ich bin ein großer Fan davon wenn die Protagonisten nur gemeinsam ans Ziel kommen, zusammen arbeiten müssen und recherchieren, gerade wenn es um Geheimnisse geht. Dies ist mir in dieser Geschichte einfach abgegangen. Auch die Nähe zwischen den einzelnen Charakteren war für mich nicht immer wirklich spürbar und deren Handlungen teilweise nicht ganz nachvollziehbar bzw. die Auswirkungen unlogisch. An einigen Stellen lässt das Buch für mich auch zu viele Ungewissheiten übrig.

Sehr gut gefallen haben mir hingegen die Szenen die in der Vergangenheit spielen bzw. die Rückblicke oder Träume von Emily. Da hab es für mich wesentlich mehr Gefühl und Flair. An sich spielt die Geschichte in London und man kann darin an viele typische Orte reisen. Mehr als erwähnenswert sind die Zitate bzw. Hinweise auf literarische Werke wie Dracula, die die Geschichte für mich wirklich bereichert haben! An Spannung hat das Buch für mich ganz unterschiedlich viel geboten, teilweise musste ich wissen wie es weiter geht und vor allem wollte ich wissen wie Emilys Vergangenheit aussieht. An einigen Stellen hat sie mich allerdings mit ihren Gedanken und Handlungen eher weniger begeistert. Was auf jeden Fall noch zu erwähnen ist, ist der überaus gelungene Prolog und der Aufbau der Geschichte die einen immer wieder zu ihm zurückführt! An einer Stelle im Buch war ich auch tatsächlich total überrascht und habe diese Wendung nicht vorhergesehen!

Erzählt wird die Geschichte unter anderem in der dritten Person, aber auch viel von Emily. Zwischendurch springt die Handlung aber auch zu anderen Protagonisten, was das Ganze für mich spannender gemacht hat!

Das Ende der Geschichte erscheint mir selbst sehr offen und es würde mich sehr interessieren ob ein Nachfolgeband geplant ist?!



FAZIT:

Eine herbstliche Geschichte über die Suche nach der Vergangenheit einer Waise, welche sie nach London, zu ihren eigenen Geheimnissen und zu Kreaturen führt, von denen sie nie zu träumen gewagt hätte.
(3,5 Sterne)

Veröffentlicht am 08.01.2017

Ein Wunsch, der alles verändert...

Drei Wünsche hast du frei
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INHALT:

Die 16jährige Viola ist seit der Trennung von ihrem Freund an ihrer Schule regelrecht zu einer Unsichtbaren geworden. Ihr reiner Wunsch, endlich wieder dazu zu gehören um wieder glücklich zu sein, ...

INHALT:

Die 16jährige Viola ist seit der Trennung von ihrem Freund an ihrer Schule regelrecht zu einer Unsichtbaren geworden. Ihr reiner Wunsch, endlich wieder dazu zu gehören um wieder glücklich zu sein, ruft versehentlich einen Dschinn, der nun verpflichtet ist ihr zu gehorchen und drei Wünsche zu erfüllen. Dieser ist die einfachen Wünsche der Sterblichen bereits gewohnt und hat als Ziel Viola ihre drei Wünsche möglichst schnell zu erfüllen um in seine Welt zurückkehren zu können. Doch da der Weltfrieden nicht wünschbar ist beschließt Viola ihre Wünsche nicht einfach zu verplempern und zwingt den Dschinn damit unfreiwillig mehr Zeit auf der Erde und mit ihr zu verbringen. Als Viola dann doch ihren ersten Wunsch ausspricht hat dies weitreichende Folgen, nicht nur für sie und den Dschinn, denn so müssen beide für sich selbst feststellen was sie wirklich wollen…



EIGENE MEINUNG:

Eigentlich hat mich zu Beginn das Cover des Buches angezogen! Es ist in verschiedenen Blautönen gehalten und zeigt ein Mädchen das von spiegelnden Ranken umgeben ist. Das Ganze wirkt für mich sehr verträumt und jugendlich.

Die Geschichte an sich ist für mich sehr schön erzählt! Es wirkt leise und einfühlsam, hat aber für mich eine durchgehende ruhige Spannung, so dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Es ist ganz klar für jugendliche Leser geschrieben, da darin Selbstfindung, sexuelle Ausrichtung und weitere jugendliche Problemthemen eine Rolle spielen. An einigen Stellen wirkt es wie ein Märchen.

Die Protagonisten waren mir zu Beginn nicht besonders nahe, sind mir aber im Laufe des Buches doch ans Herz gewachsen. Lawrence, Violas Exfreund, erschien mir anfangs recht kalt und konnte mich erst im Laufe der Zeit von sich überzeugen. Hier hat das Buch definitiv mehr Inhalt als auf den ersten Blick zu sehen ist. An Viola hat mich zu Beginn einfach ihr extremer Wunsch nach Zugehörigkeit gestört, obgleich sie ganz klar keine Mitläuferin ist und auch viele der Dinge die die andern Jugendlichen aus ihrer Schule machen überhaupt nicht interessant findet. Nach und nach wird jedoch klar, dass sie denkt auf Zugehörigkeit ihr Glück aufbauen zu können. Das Gegenteil stellt Dschinn dar, der denkt glücklich zu sein und mit der Zeit die er mit Viola verbringt hinterfragen muss was einen wirklich glücklich macht. Ein alt bekanntes Thema, das in diesem Buch wirklich schön aufbereitet und phantasievoll in die Geschichte rund um Dschinns eingearbeitet wurde.

Für mich war das Thema, dass Dschinn gutaussehend ist nicht so stark im Vordergrund wie für andere Rezensenten. Ich habe dies in anderen Büchern als wesentlich aufdringlicher empfunden, wo der Hauptprotagonist der immer perfekte Mann war. Allerdings kann ich zustimmen, dass Leser enttäuscht werden, die in diesem Buch 1001-Nacht-Flair suchen. Es spielt zu großen Teilen in unserer Welt.

Wie für einige andere Rezensenten so hätte dieses Buch auch für mich ruhig noch mehr Seiten haben dürfen. An einigen Stellen fehlt mir die ruhige Art der Autorin und es hätte mit mehr Zeit noch einiges mehr aus der Geschichte herausgeholt werden können. Gerade auch der Schluss hätte noch mehr Seiten vertragen, da es so an einigen Stellen etwas abgehakt wirkt.

Die Schreibweise selbst ist sehr angenehm und die Kapitel sind im Wechsel aus der Sicht von Viola bzw. Dschinn geschrieben. Es gibt keinen richtigen Folgeband, aber eine Kurzgeschichte mit dem Namen „Things about Love“, die mit Hauptaugenmerk auf zwei Protagonisten aus „Drei Wünsche hast du frei“ an die Geschichte anschließt.

An der Übersetzung habe ich leider auch noch eine Kleinigkeit auszusetzen: „Ja“ ist sehr oft mit „yeah“ übersetzt, was sich für mich leider nicht flüssig mitlesen ließ und mir immer wieder aufgefallen ist bzw. mich doch gestört hat.



FAZIT:

Eine ruhige, jedoch durchaus fesselnde Geschichte um Jugendliche und die Suche nach Zugehörigkeit und Glück. Das Ganze ist sehr schön und fantasievoll in die Dschinn-Thematik verpackt, hätte allerdings ruhig einige Seiten mehr vertragen und ist ein nettes Buch für zwischendurch!

Veröffentlicht am 08.01.2017

Götter in Weiß...

Der Tod ist mein
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INHALT:

Als Eve zu der Leiche eines Obdachlosen gerufen wird, dem in seinem schäbigen Unterstand noch dazu ein Organ entnommen wurde, werden ihr zwei Dinge sofort bewusst: Der Mörder ist hochintelligent, ...

INHALT:

Als Eve zu der Leiche eines Obdachlosen gerufen wird, dem in seinem schäbigen Unterstand noch dazu ein Organ entnommen wurde, werden ihr zwei Dinge sofort bewusst: Der Mörder ist hochintelligent, denn sein Opfer ist für viele nur als Abschaum zu betrachten und keine umfangreichen Ermittlungen wert. Und der Killer ist ein außergewöhnlicher Chirurg.

Die Arbeit die er an seinem Opfer vollbracht hat führt Eve in die Gegend der nobelsten Krankenhäuser mit ihren Göttern in Weiß und sie ist sich sicher, dass einer von ihnen den Begriff zu wörtlich genommen hat und sich mordend durch ihre Stadt bewegt. Eve wäre nicht sie selbst, wenn sie einem Obdachlosen weniger Aufmerksamkeit schenken würde als dem angesehensten Einwohner New Yorks und so macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit und kommt dabei einem Gegner in die Quere der bereits auf sie wartet…



EIGENE MEINUNG:

Bereits zu Beginn muss ich sagen, dass dies einer der Fälle ist die mir persönlich weniger gut gefallen, was allerdings nicht an der Autorin, am Schreibstil etc. liegt. Nora Roberts hat auch hier wieder einen gut konstruierten, interessanten Fall mit vielen Wendungen und Überraschungen geschaffen. Allerdings war es das Thema an sich, dass mich zwar ganz klar berührt hat, mir aber in diesem Band nicht so gut gefallen hat. Der Kriminalfall konnte mich hier einfach nicht ganz so mitreißen wie in anderen Bänden, auch wenn es spannende Stellen gab. Die Welt der Ärzte die in diesem Buch eine große Rolle spielt ist mir vielleicht persönlich auch einfach zu fern und erschien mir grundlegend meist zu kalt und trostlos. Allerdings bringt einen die Thematik „Organtransplantation“ schon auch zum Nachdenken, gerade darüber was der Mangel an Organen in unserer Zeit auslöst…

Einen wesentlichen Anteil an diesem Band spielt auch diesmal wieder Eves Privatleben. Im Laufe des Buches gerät sie in eine Situation die sie vollkommen aus der Bahn wirft. Für mich kommen wir ihr hier nochmals näher und entdecken wieder neue, auch schwache, Züge an der meist nach außen so starken Eve. Allerdings waren mir in diesem Teil die zwischenmenschlichen Beziehungen zu den vielfältigen Nebencharakteren zu wenig und nicht so berührend und realistisch wie in anderen Bänden. Hier fehlte mir die Nähe und die Wärme die dort normal zu spüren ist und überhaupt die Zeit die Eve mit ihnen gemeinsam verbringt bzw. Themen die sie verbinden. Es war mir in diesem Band einfach zu flach und zu wenig Anteilnahme bzw. überhaupt Begegnungen. Wie bereits in den letzten Teilen fehlte mir auch die Verbindung zu der Reporterin Nadine Furst mehr oder weniger komplett. Ich hatte sehr gehofft, dass die beginnende Freundschaft zwischen den beiden wieder mehr Raum einnehmen würde als eine mehr oder weniger geschäftliche Beziehung…

Pepp in die ganze Geschichte bringt auf jeden Fall noch Eves Kollegin mit der sie immer wieder aneinander gerät. Diese scheint sie regelrecht zu hassen und an dieser Stelle hat Nora Roberts die verschiedenen Schwächen der Menschen für mich wieder sehr gut herausgearbeitet, die Verbindung zum Hauptfall toll hergestellt und gezeigt, wie solche Personen unter Umständen von anderen benutzt werden können…



FAZIT:

Insgesamt ist dies wegen des Falles und auch wegen der geringeren gefühlsmäßigen Beteiligung ihrer „Familie“ nicht mein Lieblings-, jedoch trotzdem ein guter Fall dieser Reihe den ich nicht hätte verpassen mögen!

(3,5 Sterne)