Klischee bedient, übertrieben und unrealistisch
Am besten beginne ich damit, zu erzählen, was mir am Buch gefiel – das waren die Leseprobe und Darias Dad.
Zu dem Rest der Geschichte weiß ich nicht wirklich, was ich sagen soll. Das Buch ist voll von ...
Am besten beginne ich damit, zu erzählen, was mir am Buch gefiel – das waren die Leseprobe und Darias Dad.
Zu dem Rest der Geschichte weiß ich nicht wirklich, was ich sagen soll. Das Buch ist voll von Klischees, Szenen wurden oft übertrieben dargestellt und vieles war unrealistisch.
Was ich aber am traurigsten finde, ist, dass ich bis auf Darias Dad keinen Charakter mochte.
Daria und Penn konnte ich beide kein bisschen einschätzen, da sie sich so widersprüchlich verhielten und zwar das ganze Buch lang. In der einen Minute beleidigen sie sich bis aufs Äußerste, werfen sich die schlimmsten Dinge an den Kopf, um größtmöglichen Schaden anzurichten beim anderen, nur um dann in der darauffolgenden Minute in der Dusche rumzumachen und das ging einige Male so.
Wie kann man sich zu jemanden hingezogen fühlen bzw. sich in jemanden verlieben, der einen demütigt, hasst und fertigmachen will?
Die Leseprobe klang da ganz anders, aber das war ja auch nur die Vorgeschichte, die mir so gut gefallen hatte, dass ich mich für die Leserunde beworben hatte. Ich finde man hätte definitiv einen Ausschnitt aus dem mittleren Teil nehmen sollen, damit man wirklich einen Eindruck davon bekommt, wie die Charaktere „heutzutage“ drauf sind, denn dann hätte ich mich nicht drauf beworben und mir viel Frust erspart.
Ich finde, dass die Story von der Idee her wirklich Potenzial hatte – aber die Umsetzung fand ich leider sehr schlecht.
Der Schreibstil war zwar flüssig und angenehm, aber ich kam mit den Charakteren und der Handlung einfach nicht klar. So oft habe ich pausiert und ab ca. 40 % wollte ich das Buch nur noch abbrechen.
Der dritte Abschnitt hatte wenigstens ein paar Elemente, die mir gefielen – aber da kam auch Darias Dad öfter vor und er wurde mir nur noch sympathischer.
Sinnliche Szenen gab es im Buch keine – die Szenen, in denen es intim wurde, waren grob und ließen mich keine Liebe spüren, weshalb ich froh war, dass sie kurz gehalten wurden.
Leider fand ich auch die Art wie mit Konflikten im Buch umgegangen wurde alles andere als in Ordnung / realistisch / befriedigend.
- Achtung, ab hier gibt es Spoiler -
Via macht Daria das Leben zur Hölle und kriegt dafür keine Strafe… Wie können die Eltern sie weiterhin bei sich leben lassen und sie durchfüttern? Daria hatte so viele Probleme auf einmal, ich wäre schier zerbrochen und hätte sonst was getan, um dem allen ein Ende zu bereiten. Wie soll ein junges Mädchen damit klarkommen? Deshalb war es für mich die einzig richtige Entscheidung, dass sie fortgeht, um all dem Drama und dem Gift zu entfliehen.
Aber dann der Konflikt zwischen Daria und ihrer Mutter – das war nichts kleines, was man mal eben so löst. Das war ein Groll, der sich jahrelang aufgebaut hat und der immer mehr Narben auf Darias Seele hinterließ.
Als sie Melody dann endlich alles sagt und ihr erzählt, wie sie Handlungen empfunden hat, erwidert diese etwas bzw. versucht sich irgendwie zu erklären und schon ist das Kriegsbeil begraben und beide liegen sich in den Armen. So schnell werden Konflikte in „All Saints High – Die Prinzessin“ gelöst.
Oder wie war das im Snake Pit? Darias Sündenbuch wird veröffentlicht und verteilt, Penn macht einen auf gefährlich, bedroht Gus und auf einmal erzählt jeder Mensch aus dem Football- und Cheerleadingteam sein schlimmstes Geheimnis? Wo würde das so passieren?
Ich habe leider zu oft den Kopf geschüttelt, war zu oft frustriert und genervt von den Charakteren, als dass ich dem Buch eine bessere Bewertung geben könnte. Was mich wiederum erneut frustriert, denn dieses Buch sieht von außen SO wunderschön aus – aber es ist leider auch das schlechteste Buch, das ich seit langer Zeit gelesen habe. Die 0,5 Sterne gibt es für den Anfang und Darias Dad.