Tolle Ideen, Umsetzung nicht ganz so
How to Love a RockstarIn „How to love a rockstar“ geht es um Jolene, die vor laufender Kamera von dem angesagten Sänger Cedric geküsst wird – obwohl sie ihn gar nicht kennt. Cedric hat sein fehlendes Privatleben satt und versucht ...
In „How to love a rockstar“ geht es um Jolene, die vor laufender Kamera von dem angesagten Sänger Cedric geküsst wird – obwohl sie ihn gar nicht kennt. Cedric hat sein fehlendes Privatleben satt und versucht durch diese Aktion und seine „Freundin“, sich selber mehr Freiheit zu beschaffen. Jolene stimmt zu, seine Freundin zu spielen, wenn er dafür auf ein Date mit ihrer Freundin, die schon lange auf Cedric steht, geht… doch dann scheinen die beiden Gefühle füreinander zu entwickeln – oder ist es doch alles nur ein Spiel?
Das Buch hat echt schöne Teile und sehr berührende Momente und dennoch hatte ich leider ein paar Probleme…
Zunächst zum Inhalt, thematisch war es für mich nicht ganz neu, dennoch finde ich die Idee eigentlich ansprechend und auch die Rollen, insbesondere von Jolenes Mutter und ihrer besten Freundin finde ich echt gut gelungen. Leider ging es mir grade am Anfang zu schnell und auch das Ende war nicht ganz mein Fall – dazu aber gleich nochmal. Es gab einige Entscheidungen, die ich in ihrem Kontext eigentlich nicht nachvollziehen konnte, obwohl ich vorher das Gefühl hatte, die Figuren zu verstehen und der Einstieg war dadurch nicht so ganz optimal wie er hätte sein können. Den Mittelteil fand ich dann echt schön gelungen, hier gab es viele Emotionen, ich konnte mich gut in Jolene hineinversetzen und mit ihr mitfühlen. Am Ende gab es dann leider wieder ein paar Entscheidungen und ein/zwei Aussagen von Cedric, die mir den positiven Eindruck, den ich bisher von ihm hatte, dann leider zunichte gemacht haben. Sehr interessant, wenn auch eher ungewöhnlich, fand ich die Beziehung von Cedric zum Rest der Band, die nicht besonders gut ist, etwas was mich echt überrascht hat, ich aber eigentlich positiv anzumerken finde.
Die Figuren fand ich eigentlich interessant, insbesondere auch die Nebenfiguren. Jolene mochte ich eigentlich schon auf der ersten Seite – nicht nur, weil sie auch Informatik studiert. Zwischendurch finde ich sie nicht immer ganz nachvollziehbar, aber im Großen und Ganzen habe ich doch sehr mit ihr mitgefiebert. Auf der anderen Seite Cedric, der mir leider schon am Anfang nicht ganz geheuer war, dann im Laufe der Geschichte seine süßen Seiten zeigt und dann leider am Ende doch noch meinen ganzen Eindruck wieder verdirbt… Ich glaube, das war für mich die größte Enttäuschung. Die Nebenfiguren fand ich aber ziemlich gut gelungen.
Die Erzählperspektive war mal etwas ganz anderes, als alles was ich bisher kenne: Jolenes Sicht wird aus der Ich-Perspektive geschildert, Cedrics Sicht von einem Allwissenden Erzähler (Er-Perspektive). Auf Anhieb fand ich das eigentlich gut, weil ich nie das Problem hatte, die beiden zu verwechseln, was mir sonst schon mal passieren kann. Nach einiger Zeit fand ich es aber nicht mehr ganz so gut, da ich immer das Gefühl hatte, Jolene viel besser zu kennen und Cedric blieb bis zum Schluss mehr oder weniger ein Fremder. Dieses Ungleichgewicht fand ich leider nicht besonders förderlich für die Geschichte und die Dynamik zwischen den beiden Protagonisten, auch wenn es mal eine interessante Idee ist.
Insgesamt war es mal eine etwas andere Möglichkeit, zwei Sichten zu schildern, und einige Ideen in dem Buch waren auch echt neu und haben mir einen interessanten Input gegeben. Dennoch war ich am Ende leider etwas enttäuscht von dem Buch und vollkommen überzeugen konnte es mich leider auch nicht. Ich verbleibe mit einem „Kann man lesen, muss man aber nicht“, da ich mir irgendwie sicher bin, dass es besser hätte sein können. Ich persönlich werde mir aber die Autorin auf jeden Fall merken, da ich die Thematiken echt innovativ fand!