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Veröffentlicht am 05.04.2020

Charmantes Buch über Abschiede in verschiedenen Facetten

Was von uns übrig bleibt
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Der Sprachwissenschaftler und Journalist Sven Stillich untersucht hier, was von uns übrig bleibt, wenn wir einen Ort, einen Menschen oder die Welt verlassen, und regt dadurch zum Nachdenken über Fragen ...

Der Sprachwissenschaftler und Journalist Sven Stillich untersucht hier, was von uns übrig bleibt, wenn wir einen Ort, einen Menschen oder die Welt verlassen, und regt dadurch zum Nachdenken über Fragen an, die sich so oder so ähnlich vermutlich jeder schon mal gestellt hat: Wie sehen Orte, die früher für mich wichtig waren, heute wohl aus? Welche Menschen haben mich am meisten beeinflusst? Wie soll ich mit dem Tod eines nahen Angehörigen oder gar mit meinem eigenen Tod umgehen? etc.
Doch auch ungewöhnlichere Themen werden angesprochen und unerwartete Bezüge hergestellt. Es wird etwa die Arbeit von Spürhunden vorgestellt, ein Blick auf Totenrituale vergangener Zeiten geworfen oder überlegt, wie sich unser Umgang mit Abschieden infolge der zunehmenden Nutzung des Internet verändert hat.

Bisweilen schweift der Autor allerdings doch zu sehr ab. So beginnt beispielsweise das Kapitel ".. einen Menschen verlassen" mit seitenlangen Ausführungen zu romantischer Liebe und Beziehungen. Alles nicht uninteressant, es hat jedoch wenig mit dem eigentlichen Thema des Verlassen-(Werdens) zu tun.

Fazit: Dieses Buch bietet einige faszinierende Denkanstöße und stimmt gelegentlich ein bisschen traurig. Die Ausführungen sind stark persönlich gefärbt, was die Sache einerseits interessanter macht, andererseits aber auch etwas ablenkt.

Veröffentlicht am 05.04.2020

Durchschnittliche Biographie eines großartigen Sportlers

Marcel Hirscher
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Diese Biographie ist schon wenige Wochen nach Marcel Hirschers Rücktritt vom aktiven Rennsport erschienen.
Sportjournalist Alex Hofstetter beschreibt hier den Werdegang dieses Ausnahme-Athleten, lässt ...

Diese Biographie ist schon wenige Wochen nach Marcel Hirschers Rücktritt vom aktiven Rennsport erschienen.
Sportjournalist Alex Hofstetter beschreibt hier den Werdegang dieses Ausnahme-Athleten, lässt die Erinnerung an viele seiner zahlreichen Erfolge wiederaufleben und wirft einige Blicke hinter die Kulissen des „Team Hirscher“. Dazwischen eingestreut sind immer wieder Auszüge aus dem „Tagebuch“ von Trainer Mike Pircher.

Die Lektüre ist durchaus informativ und das Buch ist auch in einem unterhaltsamen Stil geschrieben.
Zumindest Leute, welche die Sportberichterstattung der letzten zehn Jahre verfolgt haben (und diese dürfen wohl die Haupt-Zielgruppe stellen), werden hier jedoch wenig wirklich Neues erfahren.
Die meisten der verwendeten Zitate wurden wohl aus alten Interviews entnommen. Dem Menschen Marcel Hirscher kommt man dadurch jedenfalls nicht näher.
Generell habe ich den Eindruck, dass auch ein gewisser Zeitdruck im Sinne einer möglichst schnellen Fertigstellung eine Rolle gespielt hat, um von der erhöhten öffentlichen Aufmerksamkeit profitieren zu können.
Positiv hervorzuheben sind aber immerhin die ausführlichen Statistiken am Ende. Auch enthält das Buch umfangreiche Bildteile (die übrigens bei der Seitenzahl mitgezählt werden).

Alles in allem ist dieses Werk eine gelungene Zusammenfassung einer imposanten Kariere und daher sicher interessant. Von einer Biographie hätte ich allerdings mehr erwartet.

Veröffentlicht am 05.04.2020

Wieder ein interessanter Ausflug ins Münsterland

Schuldacker
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Im dritten Teil dieser Reihe haben Heinrich Tenbrink und Maik Bertram von der Kripo Münster es mit dem Mord an einem Mörder zu tun. Denn das Opfer war erst kurz zuvor wegen eines tödlichen Faustschlags ...

Im dritten Teil dieser Reihe haben Heinrich Tenbrink und Maik Bertram von der Kripo Münster es mit dem Mord an einem Mörder zu tun. Denn das Opfer war erst kurz zuvor wegen eines tödlichen Faustschlags verurteilt worden – viel zu milde, wie einige meinten. Zuerst scheint daher Rache ein naheliegendes Motiv zu sein. Doch der Fall zieht immer weitere Kreise und die Ermittlungen gehen auch in unerwartete Richtungen.

Diese Ermittlungen zu verfolgen ist spannend, gibt es doch immer wieder neue Entwicklungen und Hinweise und es tun sich einige Abgründe auf.
Vor allem aber kann die Geschichte durch eine Vielzahl an interessanten Figuren überzeugen, die bisweilen unerwartete Seiten zeigen und selten eindimensional gezeichnet sind.
Im Vergleich zu den vorherigen Bänden nehmen diesmal die privaten Sorgen und Probleme der Kommissare weniger Raum ein, sorgen aber doch immer wieder für Turbulenzen und auch einige amüsante Szenen. Insbesondere ein Pudel namens Locke entwickelt sich zum heimlichen Star.
Außerdem hat der Autor auf übertriebene Action-Szenen verzichtet.

Alles in allem also ein gelungener Krimi vor der (ganz und gar nicht idyllischen) Kulisse des Münsterlandes.

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Amüsant, aber mit der Zeit etwas eintönig

Tannenduft mit Todesfolge
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Tatjana Kruse beweist hier wieder einmal, dass sie sich darauf versteht, humorvolle Krimis zu verfassen.
In siebzehn Kurzgeschichten erzählt sie beispielsweise von einem Graupapagei, der Hinweise auf ein ...

Tatjana Kruse beweist hier wieder einmal, dass sie sich darauf versteht, humorvolle Krimis zu verfassen.
In siebzehn Kurzgeschichten erzählt sie beispielsweise von einem Graupapagei, der Hinweise auf ein Verbrechen zu geben scheint, von einem Zug, der ausgerechnet zu Weihnachten stecken bleibt und damit die Pläne einiger Passagiere durchkreuzt oder von Weihnachtsmännern, die etwas im Schilde führen.
Der Großteil dieser Geschichten wurde bereits an anderer Stelle veröffentlicht und es wäre wahrscheinlich besser, sie mit etwas Abstand voneinander zu lesen. Denn der Inhalt folgt häufig derselben Grundidee und viele Elemente kommen wiederholt vor.
Dadurch wird die Lektüre mit der Zeit doch etwas eintönig.

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Fidelmas erster Fall

Nur der Tod bringt Vergebung
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Dieser Auftakt zu einer Reihe historischer Krimis ist vor einer aufregenden Kulisse angesiedelt: Im Jahr 664 veranstaltet Oswiu, der König Northumbriens, eine Synode in Whitby, um ein für allemal zu entscheiden, ...

Dieser Auftakt zu einer Reihe historischer Krimis ist vor einer aufregenden Kulisse angesiedelt: Im Jahr 664 veranstaltet Oswiu, der König Northumbriens, eine Synode in Whitby, um ein für allemal zu entscheiden, ob seine Bevölkerung der römischen oder der irischen Auslegung des christlichen Glaubens folgen sollte.
Als eine bedeutende Befürworterin der irischen Seite ermordet wird, wendet Oswiu sich an Schwester Fidelma, die einen hohen Rang in der irischen Gerichtsbarkeit innehat. Gemeinsam mit dem sächsischen Mönch Eadulf, einem Anhänger Roms, soll sie den Mörder möglichst bald entlarven, um zu verhindern, dass die Differenzen zwischen den beiden Seiten noch gewalttätigere Ausmaße annehmen.

Dieser Roman punktet vor allem mit einem sehr spannenden historischen Hintergrund. Die Ereignisse bei der Synode und die wesentlichen theologischen Streitfragen werden allgemein verständlich geschildert – und regen zum Nachdenken darüber an, wie schnell scheinbar geringfügige Meinungsverschiedenheiten Anlass zu erbitterten Auseinandersetzungen geben können.
Es treten eine Reihe interessanter Charaktere auf, sowohl reale als auch fiktive. Ihre Lebensläufe und Motivationslagen zeichnen ein vielfältiges Bild der damaligen Verhältnisse. Auf Grund der großen Anzahl an Figuren und vor allem der aus heutiger Sicht ungewöhnlichen Namen wäre aber ein Personenverzeichnis hilfreich gewesen.
Die Hauptprotagonisten wirken allerdings eher blass. Fidelma ist zwar eine sympathische Person mit einigen Begabungen, sie scheint jedoch bisweilen sehr von sich eingenommen zu sein und es fällt ihr schwer, abweichende Ansichten oder Herangehensweisen zu akzeptieren.
Die Ermittlungen in dem Kriminalfall gestalten sich durchaus spannend. Es handelt sich um die „klassische“ Vorgehensweise, wobei durch Befragungen diverser Verdächtiger wie Zeugen immer mehr Zusammenhänge aufgedeckt werden, bis sich schließlich ein überzeugendes Gesamtbild ergibt. Die Auflösung ist etwas vorhersehbar, aber alles in allem stimmig.

Fazit: Wenngleich dieser Roman aus kriminalistischer Sicht eher mittelmäßig ist, bietet er doch ein gelungenes Porträt einer für die Geschichte der britischen Inseln bedeutenden Episode.

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