Charmantes Buch über Abschiede in verschiedenen Facetten
Was von uns übrig bleibtDer Sprachwissenschaftler und Journalist Sven Stillich untersucht hier, was von uns übrig bleibt, wenn wir einen Ort, einen Menschen oder die Welt verlassen, und regt dadurch zum Nachdenken über Fragen ...
Der Sprachwissenschaftler und Journalist Sven Stillich untersucht hier, was von uns übrig bleibt, wenn wir einen Ort, einen Menschen oder die Welt verlassen, und regt dadurch zum Nachdenken über Fragen an, die sich so oder so ähnlich vermutlich jeder schon mal gestellt hat: Wie sehen Orte, die früher für mich wichtig waren, heute wohl aus? Welche Menschen haben mich am meisten beeinflusst? Wie soll ich mit dem Tod eines nahen Angehörigen oder gar mit meinem eigenen Tod umgehen? etc.
Doch auch ungewöhnlichere Themen werden angesprochen und unerwartete Bezüge hergestellt. Es wird etwa die Arbeit von Spürhunden vorgestellt, ein Blick auf Totenrituale vergangener Zeiten geworfen oder überlegt, wie sich unser Umgang mit Abschieden infolge der zunehmenden Nutzung des Internet verändert hat.
Bisweilen schweift der Autor allerdings doch zu sehr ab. So beginnt beispielsweise das Kapitel ".. einen Menschen verlassen" mit seitenlangen Ausführungen zu romantischer Liebe und Beziehungen. Alles nicht uninteressant, es hat jedoch wenig mit dem eigentlichen Thema des Verlassen-(Werdens) zu tun.
Fazit: Dieses Buch bietet einige faszinierende Denkanstöße und stimmt gelegentlich ein bisschen traurig. Die Ausführungen sind stark persönlich gefärbt, was die Sache einerseits interessanter macht, andererseits aber auch etwas ablenkt.