Gelungener Abschluss einer packenden Reihe
Träume aus SamtVier Monate habe ich nun darauf gewartet, dass die Reihe endlich ein Ende findet. Ich habe mich gefreut, als der Roman am letzten Dienstag dann endlich auf meinem Kindle erschienen ist.
Der Roman knüpft ...
Vier Monate habe ich nun darauf gewartet, dass die Reihe endlich ein Ende findet. Ich habe mich gefreut, als der Roman am letzten Dienstag dann endlich auf meinem Kindle erschienen ist.
Der Roman knüpft direkt an den Vorgänger an und beschreibt Familie Meyer, die auf der Scythia von England nach Amerika übersetzt. Weil sie die Sitten und Gebräuche ihrer neuen Heimat nicht kennen, werden sie auf dem Weg mehrmals Opfer von Betrügern, erreichen Chicago nach einigen Hürden jedoch unbeschadet. Dort müssen sie sich in ein neues Leben einfinden, und sich nicht nur an die neue Sprache gewöhnen, sondern auch daran, dass sie fortan nicht mehr zur wohlhabenden Mittelschicht gehören. Ruth und ihr Vater finden schnell eine Arbeit. Ruth versucht darüber hinaus, vergangene Träume weiterzuverfolgen und findet die große Liebe.
Mir persönlich hat der Roman ebenso gut gefallen, wie die Vorgänger. Es ist unheimlich interessant gewesen zu lesen, wie die Familie sich in den Vereinigten Staaten einlebt und auf welche (kulturellen) Hürden sie stößt. Das überrascht, weil man ja denkt, dass Amerika und Europa sich sehr ähneln. Es ist beeindruckend, wie Ruth es schafft, sich an alles anzupassen, Herausforderungen zu meistern und mit Rückschlägen zurechtzukommen.
Auch die Liebesgeschichte mit Eddie war sehr schön. Ingsesamt finde ich, dass Ruth sich als Charakter stark entwickelt hat. Sie ist sehr erwachsen geworden - und man merkt die Veränderung auch im Schreibstil der Autorin.
Gefehlt hat mir ein Handlungsstrang über die Verbliebenen in Deutschland. Meiner Meinung nach kam das mit einem (sehr traurigen) Kapitel viel zu kurz. Man hätte hier einen tollen Kontrast schaffen können - und nicht nur das paradiesische Amerika, sondern auch die grausame Realität in Deutschland stärker beleuchten können. So war das Buch als Abschluss der Reihe etwas fröhlicher und rosaroter, als ich es vermutet habe.
Insgesamt hat mir die Reihe ausgesprochen gut gefallen. Das liegt u.a. daran, dass große Teile auf wahren Gegebenheiten beruhen. Wenn ich dann darüber nachdenke, das all das wirklich geschehen ist, dann gewinnt die Reihe nochmals an Bedeutung.