Intensive New Adult Love Story mit prickelnden Liebesszenen, aber auch einem recht schwierigem Heldenpaar.
Beck Oackley muss sich um seine Finanzen keine großen Gedanken machen. Seine Firma floriert und zudem besitzt er zusammen mit seinen beiden Freunden Jase und West ein gemütliches Haus in Strawberry Valley, ...
Beck Oackley muss sich um seine Finanzen keine großen Gedanken machen. Seine Firma floriert und zudem besitzt er zusammen mit seinen beiden Freunden Jase und West ein gemütliches Haus in Strawberry Valley, Oklahoma. Auch seine attraktive Optik und sein geballter Charme sorgen dafür, dass es privat ebenfalls gut bei ihm läuft. Doch Beck hat kein Interesse daran, sich mit einer Frau länger als eine Nacht einzulassen. Das macht er jeder Interessierten gleich zu Beginn klar um Enttäuschungen vorzubeugen. Beck fürchtet nämlich nichts mehr, als zu lieben. Zu groß ist die Furcht vor Enttäuschung oder zurückgelassen zu werden. Seine problematischen Einstellungen liegen zum größten Teil daran, dass er nach dem Tod seiner Mutter vom Vater weitergereicht wurde, an andere Familienangehörige, die ihn dann letztendlich ins Heim steckten, wo er dann bei Pflegefamilien zum Teil traumatische Erlebnisse durchmachen musste.
Und auch Harlow, eine Bewohnerin von Strawberry Valley hat eine recht traumatische Vergangenheit vorzuweisen. Allerdings ahnt von ihrem Geheimnis keiner etwas im Ort. Sämtliche Bewohner Strawberry Valleys, haben sie seit ihrer Kindheit an hassen gelernt, da Harlow zu allem biestig und gemein war. Zwar ist aus Harlow mittlerweile eine junge Frau geworden, die all ihre Taten bereut, doch scheint es keinen in ihrem Umfeld zu interessieren. Nach dem Tod ihrer Mutter, ein Jahr zuvor, ging ihr Haus an die Bank, das bereits zuvor stark mit einer Hypothek belastet gewesen war. Nun steht Harlow ohne festen Wohnsitz und ohne Geld in der Tasche da. Heimlich zeltet sie im Garten des ehemaligen Besitzes, das nun Beck, Jase und West gehört. Ausgerechnet als sie sich ins Haus schleichen möchte, um nach Nahrung für sich zu suchen, wird sie von Beck und einer potentiellen Geliebten dabei erwischt, wie sie mit einem Kuchen in der Hand versucht zu fliehen. Beck sieht schnell, dass Harlow in Not ist, ahnt jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht wie sehr. Er bietet ihr an, dass sie ihre Schuld abarbeiten kann in seinem verwilderten Garten, doch Harlows gärtnerische Talente lassen zu wünschen übrig. Ganz im Gegensatz zu ihren Fähigkeiten als Zeichnerin und da Beck sowieso jemanden wie Harlow in seiner Firma benötigt, gibt er ihr schließlich einen gut bezahlten Job. Harlow ist selig darüber, doch fürchtet sie sich davor, ihn schnell wieder zu verlieren, denn Beck macht ihr unmissverständlich klar, dass er zu gerne mit ihr einen One Night Stand hätte. Harlow, die jedoch den Mann fürs Leben sucht und keine kurzfristige Affäre, weist ihn ab, was Beck völlig durcheinander bringt…
Nachdem ich den ersten Teil von Gena Showalters „Original Heartbreakers“ Reihe eher mittelmäßig und zum Teil als recht zäh zu lesen, empfand, wollte ich der Autorin trotzdem noch eine Chance geben mit Becks Story. So leichtfüßig und witzig er auch im Vorgängerband als Nebenfigur wirkte, in seiner Story lernt man ihn nun besser kennen und stellt schnell fest, dass Beck alles andere als eine einfach gestrickte Romanfigur ist. Man kann nachvollziehen, wieso er sich vor einer festen Beziehung fürchtet, doch fand ich sein Geziere dann ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr nachvollziehbar. Zumal sich Harlow ihm gegenüber ja ganz öffnet und ihm klar macht, was sie will. Harlow fand ich etwas sympathischer gestrickt; allerdings fand ich ihre Einstellung in Bezug auf Jungfräulichkeit, Beziehungen und Ehe dann doch etwas zu strange geraten für die heutige Zeit. Und auch ihre Bereitwilligkeit alles, was Beck ihr anbietet, anzunehmen, erschien mir unglaubwürdig.
So sind Beck und Harlow zwei Extreme, zwischen denen sexuelle Anziehungskraft schwelt, die aber, (zu) lange auf ihrem Standpunkt verharren. Harlows pubertäre Versuche Beck aus seiner Passivität zu locken und Becks kindisches Schmollen, haben meine Lesernerven zum Teil ziemlich arg strapaziert, doch habe ich diesem Roman dann trotzdem eine bessere Bewertung gegeben, als dem Vorgängerband. Warum?
Einfach, weil Harlows und Becks Story intensiver geraten ist und mit mehr Tiefgang aufwarten kann, sieht man einmal von den oben genannten Kritikpunkten ab. An Gena Showalters Schreibstil gibt es ebenfalls nichts zu bemängeln und so lässt sich „Brennende Sehnsucht“ dann auch recht flüssig lesen und unterhaltsam an. Die dramatischen Ereignisse gegen Ende des Romans hätten für meinen Geschmack nicht mehr sein müssen, doch das alles ist ja letztendlich sowieso reine Geschmackssache.
Empfehlen würde ich diese Reihe eher Lesern die altersmäßig zur Young Adult und New Adult Zielgruppe gehören.
Kurz gefasst: Intensive New Adult Love Story mit prickelnden Liebesszenen, aber auch einem recht schwierigem Heldenpaar.