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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.05.2020

eine Reise nach Paris

Weinbergsommer
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Klappentext

Das einzige, was Annikas tristen Joballtag als Altenpflegerin auflockert, sind die heimlichen Pokerrunden mit dem alten, griesgrämigen Hermann. Als dieser einen längst vergessenen Brief seiner ...

Klappentext

Das einzige, was Annikas tristen Joballtag als Altenpflegerin auflockert, sind die heimlichen Pokerrunden mit dem alten, griesgrämigen Hermann. Als dieser einen längst vergessenen Brief seiner Tochter findet, und beschließt, in Paris nach ihr zu suchen, soll Anika ihn begleiten. Spontan türmen die beiden aus dem Altenheim in Richtung Frankreich. Doch unterwegs stranden sie in dem kleinen elsässischen Städtchen Ribeauville in der gemütlichen Pension von Olivier. Bei Wein und Flammkuchen, zwischen Weinbergen und neuen Freunden erscheint ihnen die Weiterfahrt plötzlich gar nicht mehr so erstrebenswert. Dabei ist Anika natürlich klar, dass es völlig absurd ist, von einer Zukunft im Elsass zu träumen - oder?

Meinung

Der Beginn des Buchs erinnert an den Hundertjährigen der aus dem Fenster stieg und verschwand, aber dann ,verschwinden jede Ähnlichkeiten.
Sehr freundlich wird auf die Situationen in einem Seniorenheim hingewiesen. die Sichtweise wird von beiden Seiten dargestellt. Zum Beispiel der Zeitdruck beim Personal, oder das Gefühl der Bevormundung bei den Bewohnern.
Ab da wird die Geschichte zu einer wunderschönen Fiktion, ein Zufall führt zum nächsten, die Protagonisten lernen neue Menschen kennen die auch uns Lesern sofort sympathisch sind.
Die verschiedenen Stationen der Reise sind schön beschrieben und machen Lust selber mal diese Orte aufzusuchen.
Der Roman gehört für mich zur Klasse der Wohlfühlromane trotz des alten Herrns und der ungewissen Zukunft.

Veröffentlicht am 23.04.2020

ein STück Erinnerung

Margos Töchter
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Klappentext
Leonore Seliger wächst in den 1960er-Jahren in der norddeutschen Provinz auf. Sie ist eine Außenseiterin, unangepasst, rebellisch. Trost findet sie bei Clara, einer Brieffreundin ...

Klappentext
Leonore Seliger wächst in den 1960er-Jahren in der norddeutschen Provinz auf. Sie ist eine Außenseiterin, unangepasst, rebellisch. Trost findet sie bei Clara, einer Brieffreundin aus der DDR, die sie in einem Pioniercamp der DDR getroffen hat. In einem verrauchten Jugendclub in Osnabrück lernt Leonore die Musik der Beatles kennen, nach dem Abitur in England die freie Liebe. Während sie im Deutschen Herbst in Frankfurt studiert und durch eine verhängnisvolle Affäre ins Visier der Polizei gerät, bereitet sich Clara in Ostberlin auf eine große Aufgabe vor. Im Auftrag des Ministeriums für Staatssicherheit soll sie in den Westen gehen, um dort für die Genossen die Augen aufzuhalten. Kurz bevor sie die DDR verlässt, bekommt sie eine Tochter und ist gezwungen, eine nahezu unmögliche Entscheidung zu treffen. Das Schicksal führt Leonore und Clara wieder zusammen. Die beiden, die unterschiedlicher nicht sein könnten, verbindet ein Geheimnis. Jahrzehnte später kommt eine junge Frau diesem Geheimnis auf die Spur und begibt sich auf eine aufwühlende Reise in die Vergangenheit.
Meinung
Nach dem Klappentext dachte ich, ich weiß was für ein Buch ich lesen werde,
eine Geschichte über eine zornige Jugendliche und eine junge Frau die in den DDR Doktrinen aufgeht, aber es war viel mehr.
Es war zum einen ein Sammelsurium an bekannten Sprüchen der sechziger Jahre, ich bin im passenden Alter um davon genervt gewesen zu sein. Heute hat man Verständnis für alle diese Sätze weil sie echt sind und nicht nur ein Klischee. Zum anderen erfährt man eine Menge über die Gedanken und Gefühle der IMs die aus Überzeugung ihre "Arbeit" gemacht haben.
Das Ganze wird teilweise aus der Sicht der nächsten Generation erzählt, eine Frau die nach ihren Wurzeln sucht, nach den Gründen für das Verhalten ihrer Mutter.
Stellenweise war das Buch für mich etwas zäh und langatmig das kann aber auch daran liegen weil ich viele der darin beschriebenen Szenen aus persönlicher Erfahrung kenne. Jüngere werden sagen ach so war das bei euch zu Haus, Ältere vielleicht ja es war schwer mit dir auszuhalten.
Im Ganzen ein gutes Buch, weil so häufig gibt es dieses Thema in dieser Form nicht.


Veröffentlicht am 06.04.2020

als ob ich dabei gewesen wäre

Die Wanderschriftsteller
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Klappentext
Die Wanderhure, die Kastratin, die Pilgerin: Hinter diesen Bestsellern von Iny Lorentz steckt das Autoren-Ehepaar Iny Klocke und Elmar Wohlrath. Die Inspiration zu ihren Geschichten ...

Klappentext
Die Wanderhure, die Kastratin, die Pilgerin: Hinter diesen Bestsellern von Iny Lorentz steckt das Autoren-Ehepaar Iny Klocke und Elmar Wohlrath. Die Inspiration zu ihren Geschichten erhalten die beiden in erster Linie auf ihren Reisen mit ihrem Campingwagen. Dieser autobiografische Reisebericht nimmt uns mit auf die Entstehungsreise ihrer meistgelesenen historischen Romane. Er liefert authentische und vor allem persönliche Einblicke in das Leben und Denken der Autoren, die dem Leser helfen, ihre Romane noch besser zu verstehen. Ein Muss für jeden Iny-Lorentz-Fan!

Zwischen Apulien und dem Nordkap, zwischen Pyrenäen und dem östlichsten Polen waren sie mit ihrem Wohnwagen unterwegs. Auf den Spuren ihrer Pilgerin sind Iny und Elmar durch Frankreich gezogen, haben im Vatikan für die "Töchter der Sünde" recherchiert. Die Pfade, die Marie in den Wanderhuren-Romanen zwischen dem Schwarzwald, Konstanz und Böhmen gewandert ist, sind sie nachgereist.

Meinung
Der Schreibstil ist ganz anders als ich es bisher gelesen hatte. Es ist als ob mindestens drei Menschen erzählen wie es gewesen ist.
Mal erzählt Elmar über Iny, dann Iny über Elmar und dann wieder ein anderer über beide oder die Sicht von außen.
Es ist interessant als ob man bei Kaffee und Kuchen dabei sitzt und zuhört. Obwohl man nichts dazu beitragen kann gehört man in diese Runde. Es ist heimelig und spannend. Man staunt über das Gehörte, lacht über einige Erlebnisse.
Dabei weiß man es war und ist nicht so einfach wie sich das Alles jetzt anhört/liest.

Veröffentlicht am 05.04.2020

eine Liebeserklärung

Meine Inselbuchhandlung
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Klappentext

Direkt am kleinen, trubeligen Marktplatz von Gingst auf der schönen Insel Rügen hat sich die Rüganerin Petra Dittrich ihren Lebenstraum erfüllt: Nach zwanzig turbulenten Jahren in der Großstadt ...

Klappentext

Direkt am kleinen, trubeligen Marktplatz von Gingst auf der schönen Insel Rügen hat sich die Rüganerin Petra Dittrich ihren Lebenstraum erfüllt: Nach zwanzig turbulenten Jahren in der Großstadt eröffnet sie hier ihre erste eigene Buchhandlung - trotz Risiken und Nebenwirkungen. Ihr Laden wird zu einem Wohnzimmer, für sie selbst sowie für all die Menschen, die sie hier besuchen und sich von ihr inspirieren lassen. Nach einem Morgenspaziergang am Meer bei Sturm und Regen wärmt sie sich mit einer Tasse Tee im Laden auf und begrüßt ihre Kundschaft mit einem Glas Sanddornlikör. Die Buchhändlerin hat für alle Lebenslagen das richtige Buch parat. Zu ihren Kundinnen gehören liebe und schräge Buchliebhaberinnen - eingefleischte Insulanerinnen ebenso wie Touristinnen. Belohnt wird sie mit Marmelade aus Nachbars Garten, persönlichen Gesprächen und mit dem Deutschen Buchhandelspreis - zweifach!

Meinung

Eine Liebeserklärung an Rügen und an den Beruf der Buchhändlerin
Beides kann ich gut verstehen, Rügen ist einfach eine ganz besonders schöne Insel und Buchhändlerin ist für jeden der gerne liest ein Traumberuf.
Die Autorin beschreibt wie sie dahin gekommen ist , über ihre Kindheit auf Rügen, ihr Leben in Berlin und anderswo, ihre verschiedene Berufe, alles führt zu einem zufriedenem Leben auf Rügen als eine sehr beliebte Buchhändlerin.
Warum sie so gemocht wird spricht aus jeder Zeile die sie geschrieben hat.Warmherzig, freundlich und ehrlich wirken die Worte. Von so einer Frau lässt man sich gern ein Buch empfehlen, vor allem wenn die Bücher die sie hier erwähnt zu meinen Lieblingsbüchern gehören.
Es ist ein Buch das man in keine Schublade stecken kann, kein Sachbuch, kein Roman, keine Lebensbeichte es ist einfach nur gut.

Veröffentlicht am 27.03.2020

ein Stück deutsche Geschichte

Die Seebadvilla
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Klappentext

Ahlbeck, 1952: Gemeinsam mit ihren Töchtern Henni und Lisbeth führt Grete eine kleine Pension auf Usedom. Das Leben in der DDR ist nicht einfach für die drei Frauen. Dass sie ein eigenes Unternehmen ...

Klappentext

Ahlbeck, 1952: Gemeinsam mit ihren Töchtern Henni und Lisbeth führt Grete eine kleine Pension auf Usedom. Das Leben in der DDR ist nicht einfach für die drei Frauen. Dass sie ein eigenes Unternehmen führen, ist der Regierung ein Dorn im Auge.

München, 1992: Zwischen den Sachen ihrer Mutter Henni findet Caroline einen Brief, in dem es um die Rückeignung einer Villa auf Usedom geht. Noch nie hat Caroline von dem Anwesen gehört. Sie stellt ihre Mutter zur Rede, doch Henni will nicht über damals sprechen, und so beschließt Caroline, auf eigene Faust an die Ostsee zu fahren ...

Meinung

Ein Stück deutsche Geschichte, aus jedem Teil Deutschland etwas.
So intensiv wird selten über die Anfangsjahre der DDR erzählt. Das Buch fängt im Jahr 1952 an, eigentlich geht es den Menschen in Deutschland wieder gut. In der BRD ist die Freiheit das höchste Gut und wird von allen geschätzt und gehütet. In der DDR das Gegenteil wer noch ein kleines Stück Freiheit besitzt wird verfolgt und muss hart dafür bezahlen.
Nach der Wende werden diese Wunden wieder durch die gut gemeinte Idee der Wiedergutmachung und Rückgabe von ehemaligen Eigentum aufgerissen.
Wie geht man als junger Mensch, der das alles nicht erlebt hat und nun die Großmutter und Mutter zweifeln sieht, damit um.
Alle diese Emotionen beschreibt die Autorin intensiv, den Umgang miteinander und die Folgen des DDR Regimes.
Für uns Nachgeborene eine interessante Geschichtsstunde da hier im Detail beschrieben wird was wir sonst nur als großes Paket Informationen bekommen.