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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2020

Verstörender Pageturner

Verity
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Als die junge Autorin Lowen das Angebot bekommt, ausgerechnet die Thrillerreihe der Bestsellerautorin Varity Crawford weiterzuschreiben, die nach einem schweren Autounfall nicht mehr in der Lage ist, selbst ...

Als die junge Autorin Lowen das Angebot bekommt, ausgerechnet die Thrillerreihe der Bestsellerautorin Varity Crawford weiterzuschreiben, die nach einem schweren Autounfall nicht mehr in der Lage ist, selbst zu schreiben, ist das ihre große Chance. Um sich besser einarbeiten zu können, lädt Varitys Mann Jeremy Lowen deshalb kurzerhand ein, für eine Zeit im Haus der Crawfords zu leben. Allerdings geschehen schon bald merkwürdige Dinge und während sich Lowen in Jeremy verliebt, erfährt sie durch die Lektüre eines Manuskripts von Varitys Autobiografie immer mehr über die Abgründe dieser Familie.

Viele haben dieses Buch, welches mal etwas komplett anderes ist, als das, was Colleen Hoover sonst so schreibt, geliebt und hoch gelobt. Und auch ich war wirklich angetan von der doch sehr heftigen, teils düsteren Geschichte, selbst wenn ich nicht zu einhundert Prozent überzeugt bin.

Was den Schreibstil angeht, gibt es freilich wieder nichts zu meckern. Die Autorin schaffte es, mich mit ihrem locker leichten und gut lesbaren Stil schon sehr bald, in die Geschichte hineinzuziehen. Und so war es auch nicht verwunderlich, dass ich, wenn ich einmal zum Lesen gekommen bin, auch gut voran kam.

Die Handlung hatte auf jeden Fall etwas an sich. Sie war von der ersten Seite an sehr interessant zu verfolgen und vor allem spannend. Gerade, dass sie schon mit einer sehr heftigen Szene anfing, gab ihr das gewisse Etwas, aber sie wusste, sich noch zu steigern. So wurde es von Seite zu Seite spannender und heftiger, teils schon auf psychische Weise brutal. Einerseits liest man aus Lowens Sicht, was sich in der Gegenwart abspielt, man erlebt mit, wie sie im Haus der Crawfords lebt und sich immer mehr in Jeremy verliebt, während es immer mysteriöser um sie herum wird. Andererseits liest man zusammen mit Lowen das Manuskript von Varitys Autobiografie und betritt damit Abgründe, mit denen ich jedenfalls am Anfang absolut nicht gerechnet hätte und die mich extrem an meine Grenzen gebracht haben. Das alles fand ich einerseits wahnsinnig erschreckend, aber eben auch sehr spannend und ich wurde emotional an einer Stelle gepackt, die ich vorher so noch gar nicht kannte. Bis hierhin fand ich die Geschichte auch extrem gut und nachvollziehbar, doch dann gab es am Ende noch einmal eine ganz komische Wendung, von der ich nicht weiß, was ich halten soll. Zwar fand ich sie wirklich erschreckend und überraschend, aber dennoch auch zu konstruiert und unglaubwürdig. Und auch ein gewisser Brief, der irgendwann auftaucht, war mir einfach nur zu lang.

Die Charaktere hingegen fand ich wieder großartig geschrieben. Hier gibt es kein Schwarz oder Weiß, sondern auch viele verschiedene Grautöne. Keine der drei wichtigsten Figuren fühlte sich für mich unrealistisch an, sie alle hatten ihre guten und schlechten Seiten und auf jeden Fall konnte ich sie gut nachvollziehen. Besonders wichtig finde ich allerdings, dass sie mich alle auf irgendeine Weise überraschen konnten.

Bleibt nur noch zu sagen, dass ich diese erschreckende Geschichte wirklich klasse fand, auch wenn sie nun nicht unbedingt ein Highlight für mich ist. Dennoch ist das Buch absolut lesenswert und hat etwas ganz eigenes an sich. Eine Leseempfehlung gibt es also auf jeden Fall.

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Veröffentlicht am 25.02.2020

Ein außergewöhnliches, tiefgründiges Jugendbuch

Frankly in Love
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Für Frank sorgt seine Abstammung für eine ständige Gratwanderung zwischen den Kulturen. Eines seiner Probleme dabei ist, dass er sich als Sohn koreanischer Eltern nur mit koreanisches Mädchen treffen darf. ...

Für Frank sorgt seine Abstammung für eine ständige Gratwanderung zwischen den Kulturen. Eines seiner Probleme dabei ist, dass er sich als Sohn koreanischer Eltern nur mit koreanisches Mädchen treffen darf. Doch dann verliebt er sich in ein weißes Mädchen und muss sich etwas einfallen lassen. Kurzum beschließt er zusammen mit Joy, einer Freundin aus Kindheitstagen, allen eine Beziehung vorzuspielen.

Ich muss sagen, dass ich mich mit diesem Buch einfach habe ins kalte Wasser schubsen lassen, denn ich wusste außer dem, was auf dem Klappentext steht, nichts darüber. Umso glücklicher bin ich, dass es mir nach ein paar Startschwierigkeiten dann doch wirklich gut gefallen hat.

Der Schreibstil ist hier etwas ganz Besonderes. Er ist gerade am Anfang nicht ganz so leicht zu lesen, weil der Autor hier und da Stilmittel nutzt, die recht ungewöhnlich sind. Außerdem beschreibt er Gefühle und Gedanken eher distanziert und dennoch eindrücklich. Die Sprache ist dabei recht jugendlich, aber auch authentisch und teilweise auf witzige Art skurril. Dies alles war zwar insgesamt gesehen eine interessante Mischung, hat aber auch dafür gesorgt, dass es mir echt schwer fiel, in die Geschichte hinein zu finden. Mit der Zeit wurde es allerdings immer besser und ich bin wirklich gut durch das Buch hindurch gekommen.

Die Handlung ist in diesem Jugendroman eher ruhig. Es passiert zwar einiges, aber nichts, was super viel Spannung in die Geschichte gebracht hätte. Zwar gibt es hier und da eine kleine Wendung, doch diese sind alle eher wenig aufregend. Bis zum, vom Autor auf eine ziemlich stoische Art beschriebenen, aber dennoch sehr emotionalen Ende, begleitet man Frank eigentlich die meiste Zeit durch sein letztes Highschooljahr mit allen seinen Höhen und Tiefen. Dafür ist die Geschichte aber für ein Jugendbuch, gerade zwischen den Zeilen, ziemlich tiefgründig und beschäftigt sich mit einigen interessanten Themen, die mich sehr angesprochen haben. So geht es neben der süßen und unschuldigen Liebesgeschichte zu einem großen Teil um Rassismus, der hier mal nicht von Weißen ausgeht. Es geht um Identität, um Erwachsenwerden, um Freundschaft und Familienbande. Es geht um die Frage, ob die eigene Abstammung überhaupt eine Rolle im Leben spielt und wie man sich von gewissen Erwartungen lossagt. Gerade deswegen und trotz der wenigen Spannung, fand ich die Geschichte wirklich gut und vor allem lebendig und realitätsnah.

Auch die Charaktere fand ich sehr lebendig geschrieben. Ich konnte sie alle greifen und nachvollziehen und habe ihre Beweggründe sehr gut verstehen können. Gerade Frank war für mich jemand, der mein Herz erreicht hat, der die richtigen Gedanken zum richtigen Zeitpunkt hatte und der, obwohl er noch relativ jung ist, der Geschichte damit diese gewisse Tiefgründigkeit gab. Aber auch Joy fand ich großartig, genauso wie Q und all die anderen einzigartigen Charaktere.

Insgesamt ist dieses Buch einfach super toll. Zwar ist der Schreibstil vielleicht nichts für jedermann und die Geschichte schlicht und locker leicht, aber dennoch mit einer Portion Emotionen. Trotzdem muss man auch ein Stück weit zwischen den Zeilen lesen, damit die Botschaft dieses Romans eine volle Wirkung entfalten kann.

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Veröffentlicht am 20.02.2020

Ein super tolles, emotionales Buch

Secret Sins - Stärker als das Schicksal
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Alles, was für Faith zählt, ist ihr kleiner Sohn Max, ansonsten hat sie dem männlichen Geschlecht schon lange abgeschworen. Das ändert sich jedoch, als sie ausgerechnet bei ihrer Selbsthilfegruppe für ...

Alles, was für Faith zählt, ist ihr kleiner Sohn Max, ansonsten hat sie dem männlichen Geschlecht schon lange abgeschworen. Das ändert sich jedoch, als sie ausgerechnet bei ihrer Selbsthilfegruppe für Suchtkranke in Jude Mercer hineinrennt. Jude ist wahnsinnig sexy und anziehend und weckt, trotz ihrer Bedenken, lang vergrabene Gefühle in ihr. Was sie nicht weiß ist, dass auch er ein Geheimnis hat und mehr über sie weiß, als er sagt.

Und wieder einmal habe ich eine Sub-Leiche von ihrem Elend erlöst und wieder einmal habe ich mich gefragt, warum ich dieses tolle Buch nicht schon viel früher gelesen habe. Wer die Royal-Reihe der Autorin nicht mochte, der sollte sich dieses Buch dennoch anschauen, denn es ist wirklich ganz anders und um einiges besser.

Die Geschichte spielt abwechselnd in der Gegenwart und der Vergangenheit, wobei Faith im Jetzt als Ich-Erzählerin fungiert, es in der Vergangenheit hingegen einen personalen Erzähler gibt. Das ist im ersten Moment vielleicht gewöhnungsbedürftig, macht letztendlich aber Sinn. Ansonsten musste ich mich an den Schreibstil erst einmal gewöhnen, weil das Buch nicht ganz so locker leicht geschrieben wurde, wie man es sonst von Liebesromanen kennt. Zudem haben mich einige abrupte Szenen- und Gedankenwechsel ein bisschen verwirrt. Mit der Zeit wurde es aber immer besser und ab etwa Seite einhundert war ich komplett von der Geschichte gepackt.

Diese beginnt, wie viele andere auch beginnen, mit einem typisches Aufeinandertreffen von Mann und Frau, wenn auch der Ort an dem sie sich treffen, einer ist, der bezeichnend für die ganze Handlung ist und tief mit einem Thema verbunden, von welchem ich auf diese Weise noch nie gelesen habe. Man sollte sich also nicht verwirren lassen, denn diese Geschichte hat zumindest mir, trotz anfänglicher Probleme, die definitiv dem Schreibstil geschuldet waren, mein Herz berührt. Das Thema Sucht, ein ziemlich schwieriges Thema, welches aber überall gegenwärtig ist, spielt hier eine riesige Rolle, wobei das Ganze sehr realistisch und echt wirkt, nicht überspitzt und trotzdem emotional und spannend. Und auch die Liebesgeschichte ist für mich irgendwie etwas Besonderes. Ich mochte die Dynamik zwischen Faith und Jude, ihre ganze Problematik, ihre Zweifel und dieses Prickeln zwischen ihnen. Genauso mochte ich die zahlreichen Wendungen, auch wenn ich mir teilweise schon denken konnte, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln könnte. Das Ende hat mich dann sehr zufrieden und glücklich zurück gelassen.

Toll fand ich in diesem Buch auch die Charaktere. Geneva Lee hat es geschafft, einzigartige Persönlichkeiten zu zeichnen, die man nicht mögen muss, die mir aber zwangsläufig ans Herz gewachsen sind. Außerdem übernehmen hier Mann und Frau mal keine der typischen Klischees. Faith ist nicht das schüchterne, unbedarfte Mädchen und Jude nicht der Bad Boy. Vielmehr ist Jude ein Mann, in den ich mich selbst verlieben könnte, hilfsbereit, verständnisvoll und absolut großartig. Und auch die Nebencharaktere wie Faith' Sohn Max oder ihre beste Freundin Amy sind etwas ganz Besonderes.

Trotz anfänglicher Schwierigkeiten, mich an den Schreibstil zu gewöhnen und obwohl ich ein bisschen brauchte, bis mich die Geschichte so richtig packen konnte, habe ich sie dennoch irgendwann einfach nur noch aufgesaugt. Ich habe mit den Charakteren gelacht, gelitten und geliebt und mich gut unterhalten gefühlt. Auf jeden Fall ist dieses Buch eines der besten, welches ich von Geneva Lee bisher gelesen habe.

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Veröffentlicht am 17.02.2020

Orientalisches Feeling trifft auf romantische Liebe

Zorn und Morgenröte
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Jeden Tag heiratet der Kalif von Chorasan ein anderes Mädchen, nur um es am nächsten Morgen hinrichten zu lassen. Auch Shiva, die beste Freundin von Shahrzad war eines dieser Mädchen und nun hat Shahrzad ...

Jeden Tag heiratet der Kalif von Chorasan ein anderes Mädchen, nur um es am nächsten Morgen hinrichten zu lassen. Auch Shiva, die beste Freundin von Shahrzad war eines dieser Mädchen und nun hat Shahrzad nur den einen Wunsch, den Kalifen zu töten und ihre Freundin damit zu rächen. Womit sie allerdings nicht gerechnet hat, sind die Gefühle, die sie in Gegenwart von Chalid verspürt.

Dieses Buch stand inzwischen schon so lange ungelesen in meinem Regal, dass ich es endlich einmal zur Hand nehmen musste. Und die orientalisch angehauchte Geschichte hat mir mit ihrem tollen, märchenhaften Setting auch wahnsinnig gut gefallen, war aber nicht perfekt.

Das Buch wird durchgehend aus der dritten Person erzählt, wobei die Sicht aber immer wieder und ziemlich unvorhersehbar auf verschiedene Charaktere wechselt. Im Mittelpunkt steht aber größtenteils Shahrzad als Protagonistin. Der überaus bildliche Schreibstil der Autorin ist wirklich gut und an sich ließ er sich relativ einfach und flüssig lesen. Allerdings war er an manchen Stellen auch ein bisschen zu ausführlich. Dazu kommt die Sprache, an die man sich erst gewöhnen muss, gerade an die arabischen/orientalischen Begriffe. Super finde ich hier, dass man am Ende des Buches einen Glossar dazu findet, einiges habe ich aber auch gegoogelt, um es mir besser vorstellen zu können. Insgesamt bin ich jedoch nur eher langsam durch das Buch hindurch gekommen.

Die Geschichte hat mir richtig gut gefallen, auch wenn ich sie größtenteils eher ruhig fand, zwischendrin sogar etwas langatmig. Zwar gab es ein paar spannende Szenen, gerade zum Ende hin, dennoch besticht sie mehr durch ihr Flair. Dieses ist nämlich großartig. Die Atmosphäre von Tausendundeiner Nacht hat mich sehr begeistert und konnte mich an die Geschichte fesseln. Die Beschreibungen der Umgebung, der Kultur und die Nähe zur Realität, aber auch das Märchenhafte, mochte ich am meisten am ganzen Buch. Ebenso hat mir die Interaktion zwischen den Charakteren gefallen, die Dialoge zwischen Shahrzad und ihrer Magd Despina, und auch mit allen anderen, waren teils erheiternd, teils aber auch recht tiefgründig. Und dann diese Liebesgeschichte. Ich hätte vorher nie gedacht, dass Romantik und Emotionalität auf solch eine Weise in einem Jugendbuch überhaupt möglich sind. Ich wurde absolut positiv überrascht, denn hier geht es nicht Knall auf Fall und man merkt beiden Protagonisten ihre widersprüchlichen Gefühle immer wieder an. Schließlich kam Shahrzad, um den Kalifen umzubringen und nicht, um sich in ihn zu verlieben und er selbst hat mit einer Schuld zu kämpfen. Was allerdings dahinter steckt, weshalb er seine Ehefrauen umbringen ließ und warum er Shahrzad nun eigentlich am Leben lässt, erfährt man erst relativ spät im Buch.

Richtig toll fand ich in diesem Buch auch die großartig geschriebenen und authentischen Charaktere, mit all ihren Starken aber auch Unzulänglichkeiten. So gibt es mit Shahrzad eine Protagonistin, die ich einfach nur gefeiert habe. Sie ist tough, frech und schlagfertig, lässt sich nichts sagen. Ihr gegenüber steht mit Chalid ein ruhiger, kalt wirkender Charakter, der aber extrem vielschichtig ist und eben nicht nur der grausame Herrscher. Hinzu kommen noch viele andere, ganz verschiedene Charaktere, die ich der Autorin alle so abgenommen habe und die ich mir super gut vorstellen konnte.

Mich konnte dieser erste Band der Dilogie wirklich überzeugen, gerade eben wegen der tollen Atmosphäre und der großartigen Charaktere. Da konnte ich der Geschichte auch die eine oder andere Länge verzeihen. Nun freue ich mich auf jeden Fall auf den zweiten Band und hoffe, dass auch dieser mich wieder begeistern kann.

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Veröffentlicht am 13.02.2020

tolle, unterhaltsame Geschichte

Wild Hearts - Kein Blick zurück
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Nach dem Tod ihrer Mutter gibt es für Sawyer nur noch ein Ziel, nämlich weg von ihrem gewalttätigen Vater. Dabei hilft ihr ein alter Wohnwagen, den ihr ihre Mutter hinterlassen hat und der sie zu einem ...

Nach dem Tod ihrer Mutter gibt es für Sawyer nur noch ein Ziel, nämlich weg von ihrem gewalttätigen Vater. Dabei hilft ihr ein alter Wohnwagen, den ihr ihre Mutter hinterlassen hat und der sie zu einem kleinen Flecken Land mitten in den Sümpfen Floridas führt. Womit sie allerdings nicht gerechnet hatte, ist ihr neuer, griesgrämiger Nachbar Finn, der sich scheinbar in der alten Hütte im Sumpf vor der Außenwelt versteckt.

Ich muss ehrlich sein, dass ich ein bisschen mit mir ringen musste, wie ich dieses Buch nun eigentlich bewerten sollte. Einerseits hat es ein paar kleine Macken, andererseits hat es mich aber auch super gut unterhalten, was es mir wirklich schwer gemacht hat, eine Entscheidung zu treffen. Letztendlich will ich mich aber für dieses Buch aussprechen.

Der Schreibstil der Autorin ist wirklich gut. Das Buch ließ sich super schnell und flüssig lesen, die Beschreibungen waren bildlich und brachten die richtige Atmosphäre mit sich. Auch die Sprache war sehr angenehm und nicht niveaulos.

Die Handlung hat mir ebenfalls super gut gefallen, auch wenn es hier und da trotz der relativ wenigen Seiten, ein paar Längen gab. Dennoch mochte ich die Dynamik zwischen Sawyer und Finn, dieses Prickeln zwischen den beiden und dass es relativ schnell zur Sache ging, sich die Geschichte durchgängig weiter entwickelte. Für mich war dieses Buch endlich mal eines, in dem es zwar eine ganze Portion Drama gab, dieses aber nicht bis ins Unendliche ausgeschlachtet wurde und vor allem die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten nicht ewig behindert hat. Und auch diese habe ich wirklich sehr gemocht. Das Spiel zwischen Erotik und Romantik ist der Autorin meiner Meinung nach echt gut gelungen. Außerdem gefiel mir das Setting der Geschichte, die Beschreibung des Ortes, den ich mir super gut vorstellen konnte und erst recht die Kneipe. Die Idee mit den Pings fand ich einfach großartig. Allerdings muss ich auch sagen, dass die Geschichte nicht immer ganz realistisch auf mich wirkte, eher wie in einem Spielfilm. Das Ende hat dann alles noch einmal richtig spannend gemacht, denn es gibt einen riesigen Cliffhanger.

Was die Charaktere angeht, so sind diese im Großen und Ganzen wirklich gut geschrieben. Finns Verhaltensweisen, gerade am Anfang, haben mich jedoch manchmal ein bisschen irritiert. Ich muss sagen, dass ich ihn manchmal schon sehr übergriffig fand, konnte aber damit umgehen, da ich nie das Gefühl hatte, Sawyer könnte es nicht. Ansonsten mochte ich die beiden aber wirklich gern und hatte meinen Spaß dabei, sie zu begleiten, genauso wie die tollen, teilweise etwas seltsamen Nebenfiguren.

Im Großen und Ganzen ist dieses Buch was es ist, nämlich ein Unterhaltungsroman und dafür hat er mir super gut gefallen. Ich mochte die Liebesgeschichte, genauso wie Outskirts und seine Bewohner und war super schnell durch die Geschichte durch. Wer also nicht unbedingt einen tiefgründigen, politisch absolut korrekten Roman sucht, sondern einen, der Spaß macht und ein bisschen prickelt, der kann hier getrost zugreifen.

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