Das Geheimnis des Restaurantführers
Gefährliche EmpfehlungenDies war mein erster Xavier-Kieffer-Roman, den ich bei „vorablesen“ gewonnen habe. Die Idee eines Kochs als Ermittler ist jedenfalls sehr originell und auch der Handlungsrahmen passt zum Thema Kulinarik:
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Dies war mein erster Xavier-Kieffer-Roman, den ich bei „vorablesen“ gewonnen habe. Die Idee eines Kochs als Ermittler ist jedenfalls sehr originell und auch der Handlungsrahmen passt zum Thema Kulinarik:
Der Luxemburger Koch Xavier Kieffer begleitet seine Freundin Valerie Gabin in Paris zu einer Veranstaltung, die sich um den von ihrem Großvater gegründeten Restaurantführer „Guide Gabin“ dreht. Während der Rede des französischen Präsidenten Allegret kommt es plötzlich zu einem Stromausfall und danach ist ein Exemplar des seltenen Gabin von 1939 verschwunden. Kurze Zeit später stolpert Kieffer auch noch über den sterbenden stellvertretenden Leiter der Nationalbibliothek, dessen Tod ebenfalls mit diesem Buch zu tun haben dürfte. Er beginnt Nachforschungen anzustellen, die ihn ins Visier von Geheimdiensten zu bringen scheinen.
Zwischen diese Haupthandlung werden immer wieder Kapitel eingeschoben, die von den Erlebnissen eines Agenten des amerikanischen Nachrichtendienstes OSS berichten, der sich in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs auf einer „Schnitzeljagd“ durch Frankreich befindet.
In diesem Krimi treten eine Reihe interessant gezeichneter Figuren auf, die sich deutlich vom in diesem Genre Üblichen abheben. Auch einige Nebenfiguren hätten durchaus Potential für einen größeren Auftritt – aber vielleicht war das ja bereits in anderen Teilen der Reihe der Fall.
Der Erzählstil ist für einen Krimi eher gemächlich, dafür wird das Flair der Schauplätze sehr gut eingefangen und es gibt viele aufschlussreiche Hintergrundinformationen, zum Beispiel über die Tradition der französischen Küche oder die Abläufe in einem Restaurant.
Teilweise sind die Beschreibungen aber zu ausufernd, wenn etwa der Weg, den Kieffer zurücklegt, relativ ausführlich beschrieben oder zum gefühlt tausendsten Mal erwähnt wird, dass er sich eine Zigarette anzündet.
Generell wird über weite Strecken wenig echte Spannung erzeugt, manche Szenen sind im Vergleich dazu wieder übermäßig dramatisch. Vor allem das Ende ist übertrieben actionreich und die ganze Auflösung wirkt für meinen Geschmack zu weit hergeholt und unrealistisch.
Dennoch kann ich dieses Buch Krimi-Fans, die sich für Kulinarik interessieren und mal Lust auf etwas Abwechslung haben, durchaus weiterempfehlen.