Für mich der bisher schwächste Band
Wir sind zurück im Ausseer Land und diesmal wird es musikalisch. Darauf habe ich mich besonders gefreut, denn ich liebe Bücher, bei denen sich einiges um das Thema Musik dreht.
Hier ist sie durch die Krimihandlung ...
Wir sind zurück im Ausseer Land und diesmal wird es musikalisch. Darauf habe ich mich besonders gefreut, denn ich liebe Bücher, bei denen sich einiges um das Thema Musik dreht.
Hier ist sie durch die Krimihandlung zwar nicht Hauptthema, aber gut mit der Geschichte verwoben.
Alljährlich am 15. August wird auf der Weißenbachalm in Bad Aussee der Pfeifertag abgehalten. An diesem Tag wird die Volksmusik hochgehalten. Gasperlmaier und sein Freund Friedrich Kahlß sind ebenfalls auf der Alm, um sich neben der Musik auch zu stärken, als er einen Schrei hört. Einer der Musiker von den Kainischen Hasenjägern, die bei vielen anderen Musikern zu Unmut führten, weil sie gegen die Bestimmungen verstoßen haben und einen Verstärker dabei haben, liegt erschlagen am Waldrand. Die traditionelle Volksmusikveranstaltung hat sich bisher streng von den sogenannten Volks-Musikanten abgegrenzt. Der Mord am Mitglied der Hasenjäger bringt somit gleich doppelte Aufregung. Verdächtige gibt es genug und der Gasperlmaier hat jede Menge zu tun. Dabei ist der Franz sowieso schon ziemlich fertig, denn die Christine hat sich ein Sabbatical-Jahr genommen und ist alleine auf Weltreise gegangen. Als ein weiterer Musiker der Hasenjäger tot aufgefunden wird, brennt der Hut! Mit geballter Frauenpower unter der Regie von Doktor Kohlross und der Manuela hat der Gasperlmaier diesmal eher den Kürzeren gezogen...
Gewohnt humorvoll, mit Gemütlichkeit und viel Lokalkolorit, sowie den gewohnten Besuchen in der Gastwirtschaft auf ein Bier und ein Gulasch, erzählt Herbert Dutzler in seinem achten Regionalkrimi über das Musikgeschäft und dem Unterschied zwischen Volksmusik und kommerzieller volkstümlicher Musik. Dabei geht es oft rauh zu und es können auch die Fäuste fliegen. Davon kann auch der Franz bald ein Lied singen.
Die Charaktere sind wieder sehr gelungen ausgearbeitet und überspitzt, aber authentisch dargestellt. Das Musikgeschäft und der Clinch zwischen den Volksmusikanten und Musikern der volkstümlichen Musik wird vom Autor gut und erkennbar aufgezeigt. Der Franz lässt sich von der hübschen Nicole von den Kainizer Hasenjägern und der Andreva, seinem Idol von den Ödenseern, all zu schnell einlullen. Aber auch die Manuela hat diesmal die rosarote Brille auf und darf wegen Befangenheit nicht weiter ermitteln.
Bei "Letzter Jodler" war mir der Weg zum Ziel zu lang. Im Mittelteil fehlte es mir an Spannung. Franz Gejammere wegen Christine's Sabbatical war nach der zehnten Wiederholung angekommen und auch nicht mehr lustig. Sicherlich ist der Franz ein etwas anderer Zeitgenosse, fast ein "Hascherl", wie wir in Österreich sagen, der alleine nicht viel auf die Reihe bekommt. Er ist kein Macher, sondern er braucht immer jemand, der ihm sagt wo es langgeht. Das macht ihn zwar zu einem liebenwerten, aber auch öfters mal nervenden Mannsbild. Als Kenner der Reihe wissen wir aber auch um sein Manko. Trotzdem hat er bei mir diesmal ein paar Pluspunkte verloren...wer das Buch liest, weiß sicher was ich meine. Lieber Herbert Dutzler...passt das zum Gasperlmaier? Musste das sein? Ich bin auf jeden Fall gespannt, was sich daraus im nächsten Band entwickeln wird....denn weiterlesen werde ich trotzdem, auch wenn mich dieser achte Band alles andere als umgehauen hat.
Fazit:
Für mich leider einer der schlechteren Bücher der Reihe. Zu viele Längen und Drumherum bis die Ermittlungen endlich Fortschritte zeigten. Auch der Gasperlmaier hat bei mir einige Sympathiepunkte verloren, aber das ist eine andere Geschichte. Ich werde auch den nächsten Band lesen, hoffe aber auf eine weniger flache Geschichte.