Alles ist im Fluss. Und die Natur trägt immer den Sieg davon.
Offene SeeMeine Meinung!
Alles ist im Fluss. Und die Natur trägt immer den Sieg davon.
(91% auf dem Reader)
Erster Satz: Wo ist das Leben geblieben?
Die Geschichte beginnt mit einem betagten Mann in Nordengland. ...
Meine Meinung!
Alles ist im Fluss. Und die Natur trägt immer den Sieg davon.
(91% auf dem Reader)
Erster Satz: Wo ist das Leben geblieben?
Die Geschichte beginnt mit einem betagten Mann in Nordengland. In einem alten Cottage sinniert er über sein Leben nach. Er erzählt uns seine Geschichte.
Der junge Robert hat gerade seinen Schulabschluss gemacht. Er kommt aus einer Familie, in der die Brötchen mit Kohleabbau verdient werden. Die Nachkriegszeit ist hart. Robert möchte Natur und Freiheit genießen. Er wartet das Ergebnis seines Schulabschlusses nicht ab. Er geht auf Wanderschaft, um die wunderschöne Natur Nordenglands und seinen Küstenlandschaften zu erkunden. Unterwegs verdient er sich seine kargen Mahlzeiten, indem er Arbeiten für Menschen verrichtet, deren Kräfte aufgebraucht sind. Viele Menschen hat der Krieg mürbe gemacht. In Robert hat er die Lust zum Abenteuer geweckt. Er schläft im Freien und fühlt sich eins mit der Natur. Beobachtet Vögel und sämtliches Getier, das sich in Schlupflöchern versteckt hält. Niemals hat er Angst vor Einsamkeit. Als er die offene See endlich erreicht, geht er täglich schwimmen. Sein Weg führt ihn zu einem windschiefen Cottage. Im Garten befindet sich eine Hütte, die von wildwucherndem Gras fast verschluckt wird. Eine ältere Dame und ihr (im ersten Moment einschüchternder) Hund, bewohnen das Haus. Dulcie ist eine resolute Dame, mit dem Herz am rechten Fleck. Sie bewirtet Robert und lädt ihn ein, sich bei ihr so lange aufzuhalten, wie er möchte. Mit sämtlichen Reparaturarbeiten bedankt sich der Junge für die Gastfreundschaft. Doch nicht nur das fabelhafte Essen bezaubert den mageren Jungen. Dulcie weiß viel über das Leben. Sie ist so ganz anders, als die älteren Frauen die Robert kennt. Die unkonventionelle Frau trägt das Herz auf der Zunge. Dennoch hat sie Lyrik in den Adern. Bezeichnet Honig als Flüssige Poesie! Tagsüber verrichtet Robert sämtliche Arbeiten im Garten. Er restauriert die Hütte, die einst ein Atelier war. Er findet nicht veröffentlichte Gedichte, die er jeden Tag vor dem Einschlafen liest. Sie sind traurig und wunderschön. Robert erkennt das, obwohl er nicht alles genau versteht. Er versteht auch nicht, warum Dulcie sich weigert, die wunderbaren Gedichte zu lesen.
Diese Geschichte besticht mit seinem poetischen Schreibstil. Ich hatte stets das Tosen der Nordsee im Ohr. Die raue Landschaft Nordenglands konnte ich mir bildlich vorstellen. Die harmonische Atmosphäre in Dulcies Cottage war zwischen den Zeilen spürbar. Roberts gemeinsame Abende mit Dulcie fand ich besonders köstlich. Da wurde zu delikatem Essen erlesener Wein oder Cognac serviert. In dieser Zeit keine Selbstverständlichkeit. Dulcie hatte in ihrem Leben sehr viel erlebt. Die Geschichten die sie Robert erzählt, ziehen auch den Leser in seinen Bann. Sie ließen den Jungen oftmals vor Scham erröten. Er lauschte dennoch gespannt und lernte viel über das Leben, Literatur und Geschichte. Robert bemerkte sehr wohl, dass die ältere Frau ein trauriges Geheimnis hat. Dies zu ergründen hat mir sehr viel Spaß gemacht.
Fazit
Ein Junge lernt die Freiheit und eine bemerkenswerte ältere Dame kennen. Beide helfen sich gegenseitig. Der Leser wird in die wunderschöne Landschaft Nordenglands entführt. In einer weltweiten Krise, in der die Menschen an ihre nervlichen Grenzen gelangen, kommt diese Geschichte zur rechten Zeit. Der Roman wird aus der Sicht von Robert erzählt.
Von mir eine absolute Empfehlung. Danke Benjamin Myers.
Mein Dank geht auch an den Dumont Verlag für den guten Tipp!
…. aus den Träumen der Kinder entstehen die großen Reiche der Zukunft. (13% auf dem Reader)
Lust ist kein Verbrechen. Sie ist ein Geburtsrecht. (73 % auf dem Reader)