Faszinierende Schilderungen
Bereits die Ausgangslage dieses Romans ist interessant: Auf Befehl seines Königs beauftragt der Bischof von Mexico einen Mexicatl (die Bezeichnung Azteke lehnt er ab) namens Mixtli, ihm über die Lebensweise ...
Bereits die Ausgangslage dieses Romans ist interessant: Auf Befehl seines Königs beauftragt der Bischof von Mexico einen Mexicatl (die Bezeichnung Azteke lehnt er ab) namens Mixtli, ihm über die Lebensweise seines Volkes vor der Ankunft der Spanier zu berichten.
Mixtli erzählt nun von seinem Lebensweg, von den Sitten und Gebräuchen, religiösen Vorstellungen und ganz alltäglichen Handlungen nicht nur seines eigenen Volkes, sondern auch diverser Nachbarvölker, denen er im Laufe seines ereignisreichen Lebens begegnet ist. Es spart dabei auch Negatives, für einen Europäer Schockierendes nicht aus. Alles in allem entsteht so eine farbenfrohe und detailreiche Schilderung des Geschehens in „Der Einen Welt“. Je länger man diesem Bericht folgt, umso bedauerlicher erscheint der Untergang dieser Welt, oder besser gesagt, deren Vernichtung durch die europäischen Eroberer.
Auch wenn man wohl nicht alle hier wiedergegebenen Informationen für bare Münze nehmen darf, ist dies jedenfalls ein lesenswerter historischer Roman, den ich jedem an der Geschichte Lateinamerikas Interessierten weiterempfehlen kann.