Wenn Edith singt...
Mademoiselle Edith - Hymne an die LiebeEdith kann singen und sie liebt es zu lieben. Im Jahre 1947 darf die kleine Französin nach New York reisen und dort für eine Gastspielserie auftreten. Schnell merkt sie, das sie dort, und auch die New ...
Edith kann singen und sie liebt es zu lieben. Im Jahre 1947 darf die kleine Französin nach New York reisen und dort für eine Gastspielserie auftreten. Schnell merkt sie, das sie dort, und auch die New Yorker merken das, anders ist. Die Liebe, die ihr die Franzosen entgegen bringen ist anders als diese hier in den Staaten. Aber einer sieht Edith wie sie wirklich ist - der Boxer Marcel Cerdan. Er erkennt ihre wahre Liebe und sie die seine - eine ewige Liebe scheint den beiden aber nicht vergönnt zu sein.
Christine Girard nimmt uns mit in eine Zeit, in der Chansons ihre große Zeit hatten. Sie beschreibt uns eine Edith Piaf in einer Art Roman und weniger in einer Form der Biografie. Edith ist hier Hauptprotagonistin und wir dürfen in ihr Leben und ihre zarte Seele eintauchen. Girard hat dabei einen sehr bildhaften Schreibstil und das Kopfkino wird dabei sehr gut animiert und untermalt das Gelesene wunderbar. Piafs Leben war schon etwas besonderes, keine Frage. Es ist interessant in ihr Seelenleben zu blicken und festzustellen, wie verletzlich sie eigentlich war...aber sind wir das nicht alle? Piaf wird hier ein wenig auf ein Podest gestellt, aber dabei sollte nicht vergessen werden, das auch sie nur ein ganz normaler Mensch war aber eben sehr gut singen konnte. Diese und noch ein paar weitere Punkte wie die Freundschaft zu Marlene Dietrich etc. lullen die Geschichte leider ein wenig in zu viel Kitsch ein. Girard beschreibt sehr emotional, was der Geschichte und den vielen bekannten und weniger bekannten Nebendarstellern sehr gut steht, deshalb ist dieser starke Schwung von Kitsch wirklich nicht nötig gewesen.
Piaf wird als die typische Künstlerin dargestellt - Liebe, Geld, Alkohol, Verlustängste, falsche Freunde etc.... alles spielt hier eine Rolle.
Diese Geschichte ist, wie bereits erwähnt, eine Geschichte und keine tiefgründige Biografie. Dennoch bietet sie gute Leseunterhaltung und verdient aus meiner Sicht 4 von 5 Sterne dafür.