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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2020

Lesenswert. Vom Teenie bis zum Greis bildet es eine Geschichte mit wichtigem Kern

New Earth Project
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David Moitet hat sich bei seinem Buch „New Earth Project“ dem Thema Umwelt und unsere Zukunft beschäftigt. In diesem Szenario erleben wir, was uns in Zukunft erwarten könnte und wie die Menschen versuchen ...

David Moitet hat sich bei seinem Buch „New Earth Project“ dem Thema Umwelt und unsere Zukunft beschäftigt. In diesem Szenario erleben wir, was uns in Zukunft erwarten könnte und wie die Menschen versuchen aus dieser Misere wieder raus zu kommen.

Denn wir schreiben das Jahr 2115, die Erde leidet unter der Klimaerwärmung, Umweltverschmutzung und der Überbevölkerung der Erde. Der fünfjährige Orion ist mit einem Haufen wichtiger Politiker und einflussreichen, sowie reichen Menschen bei einer Vorstellung des „New Earth Project“, kurz NEP. Ziel ist es, einmal die Woche, 1 Millionen Menschen, auf andere Planten zu schicken, wo diese Leben können. Es soll sauberes Wasser geben, eine Farm für jede Familie, saubere Luft. Der Weg dorthin bedeutet einen Flug von sechs Jahren. Dieser Planet soll zehn Mal so groß sein wie die Erde und daher genügend Kapazität für alle haben. Eine tolle Vorstellung.

Zehn Jahre später.

Die junge Isis, erlebt Sommer von 40° und Winter von maximal 25°. Kälte als solches kennen die Menschen kaum noch, so wie es gewisse Lebensmittel und Tiere nicht mehr gibt. Isis lebt mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder in der Wasserstadt („Water-Zone“). Wir befinden uns in New York und die Freiheitsstatue schaut nicht mal mehr vollständig aus dem Wasser heraus. Das tägliche Überleben ist hier für alle schwierig. Sauberes Wasser fehlt, Lebensmittel fehlen, niemand hat einen festen Job.

Isis ist eine von zwei Kindern aus ihrem Viertel, ihr bester Freund Flynn ist der zweite, welche das Glück habe einem Projekt beizuwohnen, welches ihnen ermöglicht die Schule zu besuchen. Diese gemischten Schulen, aus Armen und Reichen, befindet sich außerhalb der Kuppel wo die Reichen leben. Isis ist die beste Schülerin der Schule und hat ein paar Geheimnisse welche sie mit Flynn teilt und ihr und anderen das Leben in diesem Slumähnlichen Verhältnissen helfen sollen.

Flynn ist ihr bester Freund seid sie denken kann. Er ist in sie verliebt, sie erwidert diese Gefühle aber nicht.

Auf der anderen Seite des Lebens und auch der Stadt lebt Orion. Er ist der Sohn des Gründers von NEP, welcher der reichste und einflussreichste Mann von Amerika ist. Orion ist jedoch bescheiden und vermag nicht immer dem Ruhm seines Vaters zu teilen. Das jährlich Millionen Menschen Hilfe erhalten findet er natürlich gut. Er ist anders als die meisten „Unantastbaren“ und hat kein Problem damit, mit Isis zu reden.

Ein Schulprojekt führt dazu das Orion die „Water-Zone“ kennen lernt und feststellt wie schlimm es dort zugeht. Es gibt aber Menschen die nicht mit ansehen können, wie gut Orion sich mit Isis versteht. Was für ein glücklicher Zufall, dass dann Isis Familie ein Glückslos erhält und sie mit der NEP einen Platz auf dem begehrten Raumschiff auf dem Weg zum neuen Planeten erhalten.

Natürlich wird nicht lange gefackelt und der Transport dorthin gestartet.

Orion erfährt aber derweilen die Wahrheit über das Projekt und möchte Isis rette. Eine Rettung gegen die Zeit und einen schweren Gegner beginnt.

Mich hat das Buch einfach nur sprachlos und sehr positiv überrascht. Das Thema ist nicht neu und ich habe erwartet das es eher in die klassische Geschichte hineinspielt. Aber genau dies war es nicht.

Die Charaktere waren alles super dargestellt. Der Schwerpunkt liegt dabei bei Isis und Orion, welche auch die meisten Kapitel im Buch haben, wo wir die Geschichte aus ihrer Sicht miterleben dürften. Hin und wieder haben aber auch Leute wie Flynn ihre Kapitel.

Isis aus der armen Familie die in der Schule die beste sein will um zu zeigen das ihr Status nicht bedeutet das sie nichts ist. Orion der sich gegen seinen Vater auflehnen will und nicht den goldenen Löffel haben möchte, wenn es Leute wie Isis und ihre Familie gibt.

Das Gesamtkonzept hat mich persönlich sehr überzeugt. Die Idee warum die Erde am sterben ist, wie sich das nun äußert, die Klassentrennung in Arm und Reich und dann die Flucht in das mögliche Paradies.

Ich möchte an dieser Stelle nicht mehr ins Detail gehen, weil es zu viel verraten würde, aber die Umsetzung im Gesamtpacket ist wirklich sehr gut gelungen.

Das Buch fliegt bei Lesen förmlich durch die Seiten. So schnell wie es sich aber lesen lässt, hat man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl etwas zu verpassen. Alles ist in der richtigen Menge beschrieben. Es wirkt weder langweilig noch zu reduziert.

So ist das Buch für junge Leser im Teeniealter genauso gut zu lesen wie auch für Erwachsene. Ich würde bei diesem Buch auch nicht mal sagen, dass es ein reines Jugendbuch ist. Nein, es ist eine Möglichkeit wo unsere Erde in der Zukunft enden könnte, und somit eins der Bücher welches zeigt was wir ändern müssen.

Veröffentlicht am 09.06.2020

Wer gewinnt? Die künstliche Intelligenz oder du?

Game over
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1995 hat Philip Kerr einen Krimiroman geschrieben, mit einer gehörigen Portion Scene-Fiction. Doch wie nah er an der heutigen Realität und den Möglichkeiten bei dem heutigen technologischen Fortschritt ...

1995 hat Philip Kerr einen Krimiroman geschrieben, mit einer gehörigen Portion Scene-Fiction. Doch wie nah er an der heutigen Realität und den Möglichkeiten bei dem heutigen technologischen Fortschritt ist, ist bewundernswert und macht zugleich Angst.

Kerr erzählt uns die Geschichte eines Bürogebäudes, so modern, so perfekt, dass es mehr als nur ein sehr großes Haus ist. Der Architekt Ray Richardson wird gefeiert für die modernsten Bürogebäude der Welt. Menschlich ist er durch und durch ein Arschloch und lässt seine Mitarbeiter bis spät in die Nacht unbezahlte Überstunden machen. Privatleben hin oder her. Er ist reich, hat seine Frau und er macht pünktlich Feierabend.

Das neuste Projekt ist ein riesiges Verwaltungsgebäude mitten in Los Angeles. Aufgetragen von einer chinesischen Firma, stecken Millionen in dem Bau, der so modern ist, dass man vieles nicht glauben mag. Im Buch steht der Bau kurz vor der Freigabe. Hier und da müssen noch Büros fertig gestellt werden, paar Kabel verlegt und der sehr große Baum im Erdgeschoss braucht noch ein paar Änderungen. Ja, ein Baum der knapp 25 Stockwerke hoch ist.

Nur eins der Spielerein des Gebäudes. Alles ist automatisch am Laufen. Am Empfang ist es eine Projektion anstatt eines Assistenten, der Aufzug wird vom intelligenten Computer so gesteuert wie Wasser, Luft, alle Türen, die komplette Kommunikationsanlage usw. Überall sind Kameras für Wärme, Bilder, Messanlagen.

Der wahrgewordene Traum für die Chinesen. So muss es sein. All dies wird vom intelligenten Computer Abraham gesteuert. Letzte Einstellungen müssen noch erfolgen, so wird es danach fast autonom laufen.

Noch ist das Gebäude aber nicht freigegeben, der Besichtigungstag nähert sich aber. Da geschieht ein Unfall oder war es doch ein Mord? In der Tiefgarage, wird im Aufzug der Leibwächter der Firma getötet. Ins Visier gerät einer der Mitarbeiter welcher gerade gekündigt hat. Nur er weiß was wirklich passiert ist.

Die Polizei kommt um zu ermitteln und bei ihrem zweiten Besuch passiert das unfassbare. Sie sind eigesperrt in einem Komplex, mit einem Computer der nicht beabsichtigt jemanden gehen zu lassen. Ein Überlebenskampf beginnt und einer nach den anderen wird diesen nicht überleben. Wer ist schlauer? Mensch oder Maschine. 11 gegen 1. Wer gewinnt?

Das Buch lag recht lange in meinem Schrank, zu meiner absoluten Freude habe ich es dieses Jahr geschafft es zu lesen. Die Empfehlung habe ich vor langer Zeit mal gelesen und ich wurde nicht enttäuscht. Auch wenn es in die Jahre gekommen ist, ist die Thematik der künstlichen Intelligenz und der damit verbundenen Gefahr heute größer als damals. Kerr hat einen Computer und ein Gebäude geschaffen, wie es heute wirklich schon existieren könnte. Unheimlich auf der einen Seite und bewundernswert auf der anderen.

Die Charaktere sind vielfältig und auch ein paar mehr. Immerhin müssen ja genügend Opfer da sein. Die Dialoge sind manchmal was langweilig und die technischen Details können schonmal ermüden, aber die kann man sonst auch überspringen. Ansonsten muss ich sagen, waren die beiden Cops meine Highlight Charaktere. Die beiden zusammen, hatten einen tollen Humor.

Das Buch hat noch in den nächsten zwanzig Jahren seinen Charme, denn die Grundidee dahinter kann nicht altern. Dazu ist es einfach zu gut erzählt.

Veröffentlicht am 13.05.2020

Traumhaft schönes Buch

Royal Horses (1). Kronenherz
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Wie ich das Buch das erste Mal sah, war mein erster Gedanke: Was für ein schönes Cover.

Zweiter Gedanke: Hoffentlich keine Geschichte für Kinder mit nur Pferden drin.

Schon nach kurzer Zeit wusste ich, ...

Wie ich das Buch das erste Mal sah, war mein erster Gedanke: Was für ein schönes Cover.

Zweiter Gedanke: Hoffentlich keine Geschichte für Kinder mit nur Pferden drin.

Schon nach kurzer Zeit wusste ich, der zweite Gedanke löst sich auf. Was für eine echt schöne Geschichte, wo die Pferde eine zentrale Rolle spielen, aber die Hauptgeschichte anders ist.

Im Prolog erfahren wir das die junge Greta mächtig Ärger am Stecken hat. Sie versucht in ein Hotel einzubrechen, um dort ihren Bruder Jordan zu finden. Ein Security fängt sie ab, den der Prinz von England befindet sich ebenfalls auf der dortigen Party. Er macht sich einen Spaß daraus sie zu ärgern.

Sie wird über die Sommerferien auf das königliche Pferdegestüt Caverley Green in West Sussex geschickt, um aus London rauszukommen und Boden zu fassen. Denn sie möchte das Geschehen vorm Sommer vergessen Abstand nehmen. Der Leser erfährt erstmal nur das ihre beste Freundin und ihr Freund involviert sind.

Auf dem Gestüt wird sie erstmal nicht von allen positiv aufgenommen. Joan und ihr Bruder Sixton nehmen sie positiv auf. Ihr Patenonkel ist ebenfalls für sie da. Weniger begeistert ist der arrogante Edward, der als Pferdetrainer auf dem Gestüt arbeitet. Er zeigt Greta die kalte Schulter und gibt ihr zu verstehen, dass sie von seinen zwei liebsten Pferden, die Finger lassen soll. Greta kann das Verhalten natürlich null nachvollziehen.

Kaum hat sie sich auf dem Hof eingebunden gefühlt, kommt neben Edward der zweite interessante Mann an den Hof. Der Prinz persönlich. Dieser gibt ihr schnell zu verstehen das er sie toll findet. Doch Greta nähert sich mit der Zeit Edward und dieser öffnet nach und nach seine harte Schale, spricht aber zugleich von seinen dunklen Geheimnissen.

Greta lernt sich am Hof zurechtzufinden, lernt mit den Pferden zu arbeiten und das Reiten. Dazu kommt die verzwickte Liebesgeschichte. All dies ist so wunderbar verpackt, dass man auch Stellen hat, wo man mal schmunzeln muss. Zum Beispiel, wenn das Pony sich am königlichen Garten bedienen will.

Die Geschichte war sehr schnell und einfach gelesen. Ein bisschen Märchen, ein bisschen Lovestory und dazu das Gefühl, auch wenn man nichts mit Pferden zu tun hat, sich ihnen etwas genähert zu haben.

Ich freue mich schon sehr auf das zweite Buch und kann dieses nur mit fünf Sternen bewerten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.04.2020

Winter bitte verhaften Sie mich :-)

Broken Dolls – Er tötet ihre Seelen
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Vorweg muss gesagt werden, ich habe das TB gelesen, welches hier nicht gelistet ist.

Das Buch steht zusammen mit Teil zwei und drei schon recht lange bei mir im Schrank. In meiner Challenge 2020 habe ...

Vorweg muss gesagt werden, ich habe das TB gelesen, welches hier nicht gelistet ist.

Das Buch steht zusammen mit Teil zwei und drei schon recht lange bei mir im Schrank. In meiner Challenge 2020 habe ich mir vorgenommen dieses Buch zu lesen. Und ich bin sehr froh darum das ich es getan habe.

Jefferson Winter ist ein Profiler und hat seine Erfahrung beim FBI gelernt, wo er elf Jahre gearbeitet hat und davon die letzten drei als Chef-Profier und ist nun als Privater Profiler unterwegs. Eine Tapferkeitsmedaille zeigt, sein können. Auch wenn man ihn so kennen lernt, dass er diese kaum gerne angenommen haben wird. Seine Vergangenheit ist prägend gewesen, da sein Vater ein Serienmörder ist. Dieser sagte ihm stumm mit den Lippen am Tag seiner Hinrichtung: Du bist wie ich!

Dies ist der Grund, warum Winter anders sein will. Angestrengt seinem Job nachkommt, Menschen helfen will und beweisen will das er kein Serienmörder ist. Sein Einzelgängerleben soll mit diesem Buch langsam aufhören.

Denn er arbeitet mit der Polizistin Templeton zusammen. Diese ist keine klassische Frau und eher die taffe geschlechtsneutrale Kollegin.

Zusammen versuchen sie Rachel zu finden. Sie ist das fünfte Entführungsopfer eines Killers, der bei den Frauen eine Lobotomie durchführt. Das Cover vom Buch greift genau diese Thematik auf.

Wir erleben die Jagd nach dem Killer auf der einen Seite und wechseln im Buch auf die Kapitel, wo Rachel im Keller als Gefangene versucht nicht verrückt zu werden.

Ich habe dieses Buch echt super gefunden. Der Humor und der nicht ganz so nette Charme von Winter war einfach genial. Manchmal was abgebrüht und wenig einfühlsam, aber nie verletzten oder bewusst böse. Der Mann geht nach einem Lobotomieversuch an einer Leiche essen, als wäre es nichts gewesen. Dann muss seine Kollegin den ein oder andern Spruch einstecken. Ich wäre persönlich auf dieser Seite begeistert mit ihm zu arbeiten. Auf der andern Seite ist er schwierig, weil er sich über alle Regeln hinwegsetzt und macht, worauf er Lust hat.

Alles in allem eine tolle Mischung. Ich freue mich auf den zweiten Teil, den ich hoffe noch Ende des Jahres, spätestens in 2021 zu lesen.

Veröffentlicht am 07.04.2020

Gut durchdachter Thriller

Blackout
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Wenn du aus einer Notoperation aufwachst, weil dir gerade eine Gehirntumor entfernt wurde, bist du erstmal etwas angeschlagen. Aber wenn die Polizei dich dann wegen des Mordes an deiner Ex-Freundin festnimmt ...

Wenn du aus einer Notoperation aufwachst, weil dir gerade eine Gehirntumor entfernt wurde, bist du erstmal etwas angeschlagen. Aber wenn die Polizei dich dann wegen des Mordes an deiner Ex-Freundin festnimmt fallen alle andere Sorgen von dir ab. Du sollst was getan haben? Und dann ist das schlimmste an der Geschichte, dass der Mord geschehen ist wie in deinen Krimis. Du bist Autor und es scheint als wäre dein Täter lebendig geworden. Daher bist du Verdächtiger Nummer eins.

Während deiner Zeit in Arrest wird das nächste Opfer gefunden. Somit bist du erst mal raus aus der Zelle aber die Polizei behält dich im Auge. So versuchst du den Täter zu finden, was nicht sehr einfach ist. Den neben regelmäßigen Blackouts gibt es verdächtige Spuren, welche immer wieder zu dir zu führen scheinen.

Andrew Danner ist einer der sympathischsten Hauptcharaktere, die ich in einem Buch erlebt habe. Seine Selbstironie hat das Buch in seiner harten Thematik und dem Hintergrund das ein Mord stattgefunden hat, positiv aufgelockert. Der Autor schafft es eine Szenerie aufzubauen, wo man selbst nicht sicher ist ob Andrew der Täter ist oder nicht. Man hat durchgängig das Gefühl er kann es nicht sein. Aber dann sind da die Blackouts und die Spuren, welche immer wieder zu ihm führen.

Für mich war es ein gut durchdachter Trhiller, der mal anders war als das Durchschnittsbuch.