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Veröffentlicht am 07.04.2020

Spannender Agenten-Thriller, der die Heldin tief in die Vergangenheit ihres Onkels führt

In eigener Sache
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Mit diesem Buch legt der Autor Erich H. Franke den dritten Band seiner inzwischen bereits auf 9 Bände angewachsenen Thriller-Reihe um Karen C. Mulladon, der Agentin einer Behörde des US-amerikanischen ...

Mit diesem Buch legt der Autor Erich H. Franke den dritten Band seiner inzwischen bereits auf 9 Bände angewachsenen Thriller-Reihe um Karen C. Mulladon, der Agentin einer Behörde des US-amerikanischen Geheimdienstes, vor.
Man kann diesen Band aber grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden lesen und verstehen, da alle erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte gut in die laufende Handlung eingebunden werden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Während eines Lehrgangs in Deutschland erfährt Karen, das auf ihren hier lebenden Onkel ein Mordanschlag verübt wurde, den er mit knapper Not überlebt hat. Als die Ermittlungen scheinbar von höherer Stelle ausgebremt werden, nimmt Karen die Sache selber in die Hand. Doch um diesen Fall lösen zu können, muss sie tief in die Vergangenheit ihres Onkels eintauchen und dabei Dinge ans Tageslicht befördern, die nach Meinung einiger skrupelloser Strippenzieher besser im Dunkeln geblieben wären, da sie ihre aktuellen Geschäfte doch erheblich stören.

Obwohl dieser Thriller mit seinen knapp über 250 Seiten einen für das Genre doch eher ungewöhnlich geringen Umfang hat, gelingt es dem Autoren dennoch, eine komplexe und atmosphärisch dichte Geschichte zu erzählen. Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt er das Geschehen voran und lässt es schließlich in einem furiosen Showdown münden, der neben reichlich Spannung auch eine schlüssige Auflösung bietet, obwohl am Ende ein zuvor wichtiges Detail so ein wenig unter den Tisch fällt.
In Sachen Figurenzeichnung hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle zudem etwas mehr Tiefe gewünscht, um die Handlungsweisen der Akteure besser nachvollziehen zu können, am Ende überwiegen dann aber doch die positiven Leseeindrücke bei weitem.

Wer auf spannende Agenten-Thriller mit Verschwörungen und überraschenden Wendungen steht, wird hier gut bedient und bestens unterhalten.
Nach inzwischen drei gelesenen Bänden der Reihe ist meine Neugierde auf die weiteren Bände auf jeden Fall noch einmal verstärkt worden.

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Veröffentlicht am 27.03.2020

Spannender Kriminalroman aus dem hohen Norden, der neben einem verzwickten Fall auch reichlich Lokalkolorit bietet

Der Tote im Camper
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Mit diesem Kriminalroman aus dem hohen Norden schickt die Autorin Britta Bendixen ihre Flensburger Kriminalkommissare Carsten Andresen und Lutz Weichert in ihren nächsten verzwickten Fall. Und auch ihre ...

Mit diesem Kriminalroman aus dem hohen Norden schickt die Autorin Britta Bendixen ihre Flensburger Kriminalkommissare Carsten Andresen und Lutz Weichert in ihren nächsten verzwickten Fall. Und auch ihre neue Kollegin Mirja Sommer mischt hier wieder kräftig mit.

Auf einem Campingplatz in Holnis wird der Junggeselle Marlon Schubert auf bizarre Art und Weise ermordet und beraubt. Die Ermittlungen gestalten sich zunächst ziemlich zäh, obwohl es an möglichen Verdächtigen eigentlich nicht mangelt. So beordert Carsten Andresen seinen wenig begeisterten Kollegen Lutz Weichert zum Undercover-Einsatz ab, den er zusammen mit seiner Freundin, der Krimi-Autorin Verena, antritt. Können die beiden Licht ins Dunkel bringen ?

Vorkenntnisse aus den früheren Bänden benötigt man aber nicht, um die Geschichte verstehen zu können. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne den Lesefluss zu stören. Auch ich kannte die Ermittler bislang nur aus drei Kurzgeschichten in der empfehlenswerten Anthologie "Mitten ins Herz", hier konnten sie mich nun auch über die Langstrecke überzeugen.

Die Autorin reichert ihre gut aufgebaute Geschichte mit reichlich Lokalkolorit an, so das neben der spannenden Unterhaltung beim Lesen auch noch so ein wenig Urlaubsstimmung aufkommt. Der lockere Schreibstil lässt einen nur so über die Seiten fliegen, hier muss man aber höllisch aufpassen, das einem dabei kein Detail entgeht. Getragen wir das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren, mit denen man gerne mitfiebert bzw. sich über sie ärgert, wenn sie sich mal wieder von ihrer "besten Seite" zeigen.

Nach der schlüssigen Auflösung des Mordfalls, nimmt sich die Autorin noch reichlich Zeit und Raum, um die noch offenen Erzählstränge um die Camper und die Ermittler zu Ende zu führen. Nach meinem Geschmack fallen diese Passagen allerdings etwas zu ausführlich aus und lassen den Spannungsbogen doch zu sehr abflachen. Weniger wäre hier meiner Meinung nach deutlich mehr gewesen. Meinen positiven Gesamteindruck konnte dies aber nur unwesentlich trüben.

So bleibt unter dem Strich ein äußerst kurzweiliger Kriminalroman, der mich insgesamt gut und spannend unterhalten konnte.

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Veröffentlicht am 23.03.2020

Packender Psycho-Thriller um eine Frau, deren Traum von der großen Liebe sich in einen wahren Alptraum verwandelt

Des Glückes dunkle Seele
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Mit diesem Buch legt die Autorin Bettina Brömme einen packenden Psycho-Thriller vor, der mich trotz leichter Schwächen insgesamt gut und spannend unterhalten konnte.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht ...

Mit diesem Buch legt die Autorin Bettina Brömme einen packenden Psycho-Thriller vor, der mich trotz leichter Schwächen insgesamt gut und spannend unterhalten konnte.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Christine Winterall, die hier auch als Ich-Erzählerin fungiert und uns Leser so hautnah an ihrem Schicksal teilhaben lässt. Das Geschehen spielt auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen. In einer Rahmenhandlung, die im Jahr 2018 spielt, erleben wir Christines ersten Tag in Freiheit, nachdem sie die letzten 9 Jahre für eine Tat, die sie nach eigenen Angaben nicht begangen hat, im Gefängnis verbracht hat. Der Hauptstrang spielt im Jahr 2008 und beschreibt, wie sich Christines Traum von der großen Liebe nach und nach in einen wahren Alptraum verwandelt, der sie schlußendlich dann auch hinter Gitter bringt.

Mit ihrem eindringlichen Schreibstil konnte mich die Autorin schnell in den Bann der gut aufgebauten Geschichte ziehen, aus dem ich mich dann bis zum Ende nicht wieder befreien konnte (und auch nicht wollte). Obwohl wir durch die Rahmenhandlung grundsätzlich schon wissen, wie der Hauptstrang enden wird, warten auf dem Weg dorthin noch einige überraschende Wendungen, überzeugende Spannungsmomente und vor allem reichlich Dramatik. Die Protagonisten sind durchgehend gut gezeichnet und vielschichtig angelegt, allerdings waren gerade die Handlungen von Christine für mich nicht immer in Gänze nachvollziehbar, da sie doch ab und an durch zuviel Naivität gekennzeichnet sind.

Trotz dieser leichten Kritikpunkte fällt mein Gesamtfazit aber absolut positiv aus. Wer auf spannende Psycho-Thriller voller Dramatik steht, wird hier unter dem Strich bestens bedient und unterhalten.

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Veröffentlicht am 10.03.2020

Ruhiger, aber dennoch spannender Kriminalroman mit Einblicken in die Münchener Kunstszene

Mach dir kein Bild
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Mit diesem Kriminalroman schickt der Autor Thomas Michael Glaw seinen Ermittler, den Münchener Kriminalrat Benedict Schönheit, in seinen bereits dritten Fall, den man aber auch lesen und nachvollziehen ...

Mit diesem Kriminalroman schickt der Autor Thomas Michael Glaw seinen Ermittler, den Münchener Kriminalrat Benedict Schönheit, in seinen bereits dritten Fall, den man aber auch lesen und nachvollziehen kann, wenn man, so wie ich, die ersten beiden Fälle noch nicht kennt. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Der Mord an Dr. Henry de Rijk, dem Direktor der Alten Pinatothek, gibt Benedict Schönheit und seinem Team zunächst doch ziemliche Rätsel auf. Ein Überwachungsvideo zeigt zwar, das er mit hoher Wahrscheinlichkeit von einer Frau getötet wurde, liefert aber keine weiteren brauchbaren Hinweise. Und je tiefer die Ermittler in die Welt des Opfers einsteigen, um so mehr Motive und Verdächtige tun sich auf.

Der Autor legt hier einen eher ruhigen Kriminalroman vor, der auf Action und blutige Einlagen verzichtet und seine Spannung in erster Linie aus seiner gut aufgebauten Geschichte und den vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen bezieht. Neben den Ermittlungen gibt es auch immer wieder fein dosierte Abstecher in das Privatleben des Hauptermittlers, der aufgrund seiner Beziehung zu einer Journalistin von seinen Vorgesetzten doch ziemlich kritisch beäugt wird. Nach meinem Geschmack fällt Benedict Schönheit, der hier auch als Ich-Erzähler fungiert, allerdings ein wenig zu glattgebügelt aus, ein paar Ecken und Kanten hätten ihm gut zu Gesicht gestanden.

Insgesamt sorgt der Autor mit seinem flotten Schreibstil aber dennoch für gelungene Krimiunterhaltung, die aber eben auch noch ein wenig Luft nach oben lässt, da gewiefte Krimileser die Auflösung doch relativ früh vorhersehen können.

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Veröffentlicht am 06.03.2020

Gelungener Mix aus Postapokalypse, Science-Fiction und Abenteuer

Die Erben Abaddons / Remedium
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Mit diesem Buch legen die Autoren Thomas Lohwasser, Vanessa Kaiser und Thomas Karg den zweiten Band ihrer neuen Reihe "Die Erben Abaddons" vor, den man aber unabhängig vom ersten Band lesen und nachvollziehen ...

Mit diesem Buch legen die Autoren Thomas Lohwasser, Vanessa Kaiser und Thomas Karg den zweiten Band ihrer neuen Reihe "Die Erben Abaddons" vor, den man aber unabhängig vom ersten Band lesen und nachvollziehen kann, da hier eine eigenständige Geschichte mit neuen Figuren erzählt wird. Eine Verbindung zwischen den einzelnen Geschichten soll erst im weiteren Verlauf der Reihe hergestellt werden.

In diesem Band entführen uns die Autoren nach Neu-Babel, einer legendären Stadt, die aus zwei Teilen besteht und auf Plattformen errichtet wurde. Dort begegnen wir Nele, die in Westbabel, auch Lumpen- oder Braunbabel genannt, lebt und noch unter dem Verlust ihres Gefährten Gazael und des gemeinsamen Kindes leidet. Als sie von einer seltsamen Krankheit, dem sogenannten "Verfall", befallen wird, macht sie sich verzweifelt auf die Suche nach einem Heilmittel. Dazu müsste sie aber den Übergang nach Ost- bzw. Prachtbabel schaffen. Dort lebt der ultrareiche und mehr als arrogant auftretende Lukures, der zwar seine Zeit in Saus und Braus verbringen könnte, aber immer mehr von einer inneren Leere ergriffen wird. Auch er sucht nach einem Heilmittel, das ihm einen Ausweg aus dieser Lage verspricht.

Die Autoren siedeln ihre Reihe diesmal im Jahre 2306 und damit 3 Jahre nach Band 1 an und erschaffen dabei erneut eine postapokalyptische Welt voller Gefahren und Mysterien. Die Figurenzeichnung kann man dabei nur als absolut gelungen bezeichnen, die Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sind durchgehend vielschichtig angelegt und immer wieder für Überraschungen gut.
Mit einem packenden Schreibstil erzählen die Autoren hier eine gut aufgebaute Geschichte mit zwei Handlungssträngen, die erst am Ende zusammengeführt werden.
Das hier drei Autoren am Werk waren, merkt man der Geschichte nicht an, das Ganze liest sich durchgehend wie aus einem Guss.

Ein gelungener Genremix aus Postapokalypse, Science-Fiction und Abenteuer, der mich nicht nur bestens unterhalten, sondern auch neugierig auf die weiteren Bände der Reihe machen konnte.

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