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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2020

Hier haben fast alle einen psychischen Knacks

Das Keltenritual
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Dieser Krimi ist in Villingen-Schwenningen angesiedelt und der dortige Magdalenenberg mit seinen archäologischen Ausgrabungen spielt eine große Rolle. Einige Gruppen, die sich als Nachfahren der Kelten ...

Dieser Krimi ist in Villingen-Schwenningen angesiedelt und der dortige Magdalenenberg mit seinen archäologischen Ausgrabungen spielt eine große Rolle. Einige Gruppen, die sich als Nachfahren der Kelten wähnen stellen historische (oder was sie dafür halten) Kämpfe und Rituale nach, in deren Verlauf es zu einer Reihe von grausamen Morden kommt.

Meine Meinung:

Das Thema wäre ja sehr spannend und der Schreibstil von Christof Weiglein passt recht gut dazu.
Leider sind die handelnden Personen alle samt verschroben oder überhaupt schwer gestört. Das trifft auf Täter,Nachbarn und vor allem auf die Ermittler zu.

So kommt KHK Mark Panther gleich an seinem ersten Arbeitstag zu spät und ziemlich derangiert in seine neue Dienststelle. Seine Freundin hat ihn vor einiger Zeit verlassen und sein Selbstmitleid ertränkt er in Unmengen Alkohol. Eigentlich ein No-Go! Als Chef sollte man ja als Vorbild für seine Truppe gelten. Auch seine Kollegin KHK Marion Tesic läuft vor den Dämonen der Vergangenheit davon und verhält sich häufig paranoid. Allerdings ist sie sich ihres Verhaltens - im Gegensatz zu Panther - durchaus bewusst.

Besonders die Gedanken Mark Panthers zum Schluss, dass es angenehm sein könnte, sich mit illegal beschafften Insulin und Rotwein in die Ewigen Jagdgründe zu begeben, sind für mich schwer nachvollziehbar. Soll das ein Hinweis auf einen weiteren Fall sein? Auch das Verhalten Struves Marion Tesic gegenüber ist (noch) nicht aufgelöst. Er hat Spielschulden und soll Tesic bespitzeln. Doch wer steckt dahinter?

Die Täter leiden alle unter schweren Persönlichkeitsstörungen. Selbst Dr. Reuther, der Archäologe, der immer wieder Fachliches beisteuert, ist nicht ganz frei von Narzissmus und Selbstüberschätzung.

Gut gefällt mir, dass die historischen Information elegant in die Geschichte eingebunden sind und die Leser einiges über Villingen erfahren. Auch die unter Wissenschaftlern durchaus umstrittene Theorie zur Bedeutung des keltischen Grabhügels Magdalenenberg wird diskutiert. Die Schilderungen der Umgebung macht Lust, diesen Bereich des Schwarzwaldes zu besuchen.

Fazit:

In dem Krimi begegnen einem fast ausschließlich skurrile Gestalten und gescheiterte Existenzen. Die Idee hat mir gut gefallen, die Umsetzung nicht ganz so. Dafür gibt es leider nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 17.04.2020

Hier habe ich anderes erwartet

Der Krieg in mir - Das Buch zum Film
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Dieses Buch lässt mich ein wenig zwiegespalten zurück.
Autor und Filmemacher Sebastian Heinzel ist Jahrgang 1979 und hat seit längerem intensive (Alb)Träume vom Zweiten Weltkrieg, in denen sein Großvater, ...

Dieses Buch lässt mich ein wenig zwiegespalten zurück.
Autor und Filmemacher Sebastian Heinzel ist Jahrgang 1979 und hat seit längerem intensive (Alb)Träume vom Zweiten Weltkrieg, in denen sein Großvater, zu dem er als kleines Kind innigen Kontakt hat, eine große Rolle spielt. Heinzel glaubt, diese Träume sind die Kriegserlebnisse seines Opas. Weiters ist er überzeugt, dass diese Traumata auch sein eigenes Leben negativ beeinflussen.

Er beschäftigt sich mit Trauma-Forschung und begegnet hierbei den unterschiedlichsten Forschern. Zum einem der Autorin und Journalistin Sabin Bode, die mit ihren Büchern („Kriegsenkel“ und „Die vergessene Generation“) sich seit längerem mit eben diesem Thema beschäftigt. Zum anderen mit der Schweizer Neurowissenschaftlerin Isabelle Mansuy, die bei Mäusen entdeckt hat, dass die ihre Traumata über die DNS an die nächste Generation weitergeben. Soweit der wissenschaftliche Bereich. Doch dann begibt er sich in einen für mich fragwürdigen Bereich von selbst ernannten Traumatherapeuten, die mir ein wenig esoterisch vorkommen.

Gut nachvollziehen kann ich, dass er sich in der eigenen Familie umhorcht und unterschiedliche Antworten erhält. Vom üblichen Verschweigen der väterlichen bzw. großväterlichen Vergangenheiten bi hin zu einem Karton von Überbleibsel.

Nach ausgiebigen Recherchen in den diversen Archiven begibt er sich auf Spurensuche nach Weißrussland. Nicht verstehen kann ich, dass er, mit einer Wehrmachtsuniform bekleidet, an einem nachgestellten Kampfspektakel teilnimmt, um so die Gefühle und Erfahrungen seines Großvaters nachzuempfinden. Interessant ist zu lesen, dass die Menschen in Weißrussland mit ihrer (Kriegs)Vergangenheit anders umgehen als in Deutschland. So wird hier in schaurigen Spektakel dem Massenmörder Stalin gedacht, ja fast gehuldigt - weit weg von irgendeiner Kollektivschuld. Dass Heinzel, der Bundeswehrdienstverweiger aus Gewissensgründen, dann doch eine Waffe in die Hand nimmt und in Wehrmachtsuniform wild drauf los ballert, ist ein ziemlicher Anachronismus.

Immerhin kann Sebastian Heinzel, genauso wie sein Vater, der ihn auf einer Reise nach Weißrussland begleitet hat, mit seinem Großvater bzw. Vater Frieden schließen. Die Szene am Lagerfeuer, in dem Heinzel Senior, die Bürde der Vergangenheit dem Feuer überantwortet, hat mich versöhnlich gestimmt.

Ein bisschen liest sich das Buch wie ein Werbetext für seine filmische Arbeit. Das Seelenstriptease inklusive der Traumatherapien sind mir ein wenig zu viel. Ich halte mich eher an Sabine Bode und ihre Bücher.

Fazit:

Nicht ganz das, was ich erwartet habe, daher nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 12.04.2020

zu wenig Spannung - zu viel Familie

Vollmond über der Côte d'Azur
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Es ist Ostern an der Côte d’Azur und Kommissar Leon Duval steht die Familie ins Haus. Familie: das sind seine aktuelle Partnerin Annie, beiden Kinder Lilly und Matteo, seine Ex-Frau mit dem neuen Partner ...

Es ist Ostern an der Côte d’Azur und Kommissar Leon Duval steht die Familie ins Haus. Familie: das sind seine aktuelle Partnerin Annie, beiden Kinder Lilly und Matteo, seine Ex-Frau mit dem neuen Partner Ben sowie noch allerlei ander Verwandte. Ud das alles, obwohl Duval eher ein Einzelgänger ist.

Da kommt ihm der unklare Todesfall eine jungen Frau, die in einer Bar zusammengeklappt und verstorben ist, gerade recht. llerdings, sehr zum Missfallen der lieben Familie. Dazu kommt, dass Annie hochschwanger ist und Duval dieser Situation ziemlich hilflos gegenüber steht. Es ist ja schon einmal eine Beziehung an seinem Job zerbrochen.

Er stürzt sich also in die Ermittlungen, die sich als knifflig herausstellen und ihn in Künstlerkreise führen, denen er wenig abgewinnen kann. Erst als die Identität der jungen Frau geklärt und der Zusammenhang mit einem anderen Mord vor fünf Jahren hergestellt werden kann, kommt ein wenig Tempo in den Fall. Nebenbei gerät Duvals Halbbruder in das Visier der Drogenfahnder.

Meine Meinung:

Dieser Krimi aus der Reihe mit Leon Duval hat mich jetzt nicht vom Hocker gerissen.

Gefühlsmäßig widmet sich mehr als die Hälfte des Krimis den Familienverhältnissen Duvals. Dabei geht mir der amerikanische neue Partner von Duvals Ex-Frau gehörig auf die Nerven. Ständig hat er etwas zu meckern. Dass dann bei Annie verfrüht Wehen einsetzen und man mit Blaulicht zur Klinik rast, bringt dem armen Leon Duval an den Rand seiner Belastbarkeit.

Die andere, kleinere Hälfte teilt sich dann nochmals in den Handlungsstrang mit seinem Halbbruder, der als Dealer hoch genommen wird, einem Mädchenhändlerring und dem eigentlichen Kriminalfall. Das ist mir irgendwie zu wenig vom eigentlichen Verbrechen.

Der Krimi ist in einem lockeren Plauderton geschrieben. Der Leser erfährt viel über Kunst und die verschiedenen Museen an der Côte d’Azur. Natürlich darf gutes Essen nicht fehlen.

Fazit:

Hier hat mir Spannung im Krimi gefehlt - Zu viel Familie, zu viel Sightseeing. Es reicht mit Nachsicht gerade für 3 Sterne.

Veröffentlicht am 07.04.2020

Hat mich nicht vollends überzeugt

Die Kleider der Frauen
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Dieser Roman spielt auf zwei Zeitebenen, nämlich im Paris des Zweiten Weltkriegs und im Jahr 2015 in New York. Die beiden Handlungsstränge werden durch die Figur Estella verbunden.

Wer ist sie nun?

Paris ...

Dieser Roman spielt auf zwei Zeitebenen, nämlich im Paris des Zweiten Weltkriegs und im Jahr 2015 in New York. Die beiden Handlungsstränge werden durch die Figur Estella verbunden.

Wer ist sie nun?

Paris im Jahr 1940: Gemeinsam mit ihrer Mutter Jeanne arbeitet die 22-jährige Estella für die großen Couturiers. Nachdem das Geld für den Lebensunterhalt nicht reicht, kopiert die begnadete Zeichnerin Estelle heimlich die neuesten Modelle und verkauft die Skizzen für wenig Geld an amerikanische Modenhäuser. Deren kaufkräftige Kundschaft findet jeden Trend aus Paris „très chic“ und trägt mit mehr oder weniger Gespür kopierte Maßkleider aus Paris. Dabei ist es Estellas großer TRaum, selbst Kleider zu entwerfen. Das kreative Potential dazu hat sie.

Als Estella irrtümlich in eine Aktion der Résistance gerät, muss sie Hals über Kopf nach Amerika fliehen. Warum Amerika? Jeanne gesteht erst jetzt, dass ihr Vater nicht der brave französische Soldat, der im Ersten Weltkrieg gefallen ist, war, sondern ein Amerikaner.

Im zweiten Handlungsstrang begegnen wir der 95-jährigen Estella und ihrer Enkelin Fabienne 2015 in New York. Die alte Dame hat ihren Traum wahr gemacht und unter dem Label „Stella Design“ erstklassige Mode designt. Fabienne ist schüchtern, beinahe verzagt, fühlt sie sich doch durch den Schatten der Großmutter erdrückt. Denn die will, dass Fabienne nach ihrem Tod, der nicht mehr allzu ferne ist, das Familienimperium übernimmt. Doch Fabienne trauert um ihren Vater Xander, der vor kurzem verstorben ist. Bei der Durchsicht der väterlichen Dokumentenschatulle entdeckt sie Ungereimtheiten, die ihr weiteres Leben ziemlich auf den Kopf stellen werden .....

Meine Meinung:

Die Autorin hat um historische Personen und reale Ereignisse einen Roman gesponnen, wie man ihn derzeit häufig zu lesen bekommt.
Armes Mädchen flieht aus Deutschland oder einem von den Nazis besetzten Ländern und schafft es in England/Amerika oder wo auch immer, ein kleines oder größeres Familienimperium aufzubauen. Natürlich warten das Böse sowie das Gute gleich ums Eck. Zufälle gibt es en masse und die Liebe kommt auch nicht zu kurz.

Während der Erzählstrang um Estelle noch ein bisschen dramatisch ist, erscheint der von Fabienne doch ein wenig langweilig und vorhersehbar. Meiner Ansicht hätte man den durchaus weglassen können.

Schöne Kleider spielen natürlich eine große Rolle. Manchmal habe ich dann schon ein wenig an den Recherchen der Autorin gezweifelt, wenn, wie auf Seite 20 zu lesen ist, Estelle aus goldfarbener Seide binnen 1,5 Stunden ein piekfeines Couturekleid nähen kann. Auf S. 37 braucht sie dann für eine Bluse aus derselben Seide die ganze Nacht. Hm, ich habe früher selbst Ballkleider aus Samt und Seide genäht, aber ich habe schon ein paar Tage dazu benötigt.

Die Räume auf einem Schiff heißen Kabine oder Kajüte, aber nicht „Zimmer“. Und das Kapitel Nr. 24 trägt die Überschrift „Juli 1941“, spielt aber unmittelbar bei Estellas Begräbnis 2015. Solche und ähnliche Ausrutscher kommen immer wieder vor, was auf mangelnde Sorgfalt bei der Übersetzung bzw. Lektorat vermuten lässt.

Wer über solche Mängel hinwegsehen mag oder dem sie nicht auffallen oder stören, kann diesen Roman interessant finden und gerne lesen.

Der Schreibstil ist leicht zu lesen, da nicht besonders anspruchsvoll.

Fazit:

Ein netter Roman, aber auch nicht viel mehr, der von mir gerade noch 3 Sterne erhält.

Veröffentlicht am 05.04.2020

Hat mich nicht vollends überzeugt

Die Muskatprinzessin
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Dieser historische Roman nimmt uns in das 17. Jahrhundert mit. Es ist die Zeit der holländischen Ostindienfahrer. Eva Ment, die Tochter des Bierbrauers Claes Corneliszoon Ment muss den doppelt so alten ...

Dieser historische Roman nimmt uns in das 17. Jahrhundert mit. Es ist die Zeit der holländischen Ostindienfahrer. Eva Ment, die Tochter des Bierbrauers Claes Corneliszoon Ment muss den doppelt so alten Jan Pieterszoon Coen heiraten, um die Brauerei vor dem Bankrott zu retten. Schon in der Hochzeitsnacht verfliegen Evas romantische Vorstellungen von der Ehe.

Wenig später macht sich das Ehepaar auf die beschwerliche Schiffsreise nach Batavia, wo Jan seinen Posten als Generalgouverneur antreten soll. Eva muss ihr bisheriges Leben zurücklassen. Lediglich ihr Bruder Gerrit und der Kater Jasper begleiten sie. Nach 8 Monaten beschwerlicher und gefährlicher Reise treffen sie in Batavia ein. Die Welt in die Eva nun eintaucht, könnte exotischer nicht sein.

Nach anfänglicher Scheu, kann sie sich des Zaubers und der Schönheit des fremden Landes nicht entziehen. Sie lernt einige einflussreiche Leute lernen.

Die hellhäutige und rothaarige Eva wird von den Einheimischen wie ein Göttin verehrt, während Jan mit Gewalt über das Land herrscht. Vor dieser Willkür ist auch seine Frau nicht gefeit.

Meine Meinung:

Die Geschichte ist rund um die historisch belegten Gestalten des Ehepaares Ment-Coen gewoben. Dass von Eva Ment sehr wenig überliefert ist, hat die Fantasie des Autors beflügelt. Allerdings habe ich hier den Eindruck, dass er sich an manchen Stellen ein bisschen „vergaloppiert“ hat. So ist Eva viel zu modern. Die Sätze, die ihr (und den andern Figuren) in den Mund gelegt werden, passen nicht so recht zur Zeit. Mir ist schon bewusst, dass es schwierig ist, einen ganzen Roman hindurch, die altertümliche Sprache beizubehalten. Auch das Ablehnen diverser Heiratskandidaten und Hinauszögern der Hochzeit ist zu fortschrittlich.

Auch, dass Eva in Amsterdam nach Herzenslust und Laune ohne Begleitung des Bruders oder wenigstens einer Dienstmagd herumstreifen darf, halte ich für unglaubwürdig.

Überrascht hat mich, dass Eva und ihr nur wenige Jahre jüngere Bruder in einem Bett schlafen (dürfen). Das erscheint aus mehreren Gründen nicht so recht glaubhaft: Erstens wohnt die Familie in einem großen Haus, in dem wohl jeder eine Kammer hat und zweitens befinden wir uns in einer sehr prüden Zeit. Deshalb habe ich auch ein wenig Schwierigkeiten mit Evas unzüchtigen Gedanken. Was ich allerdings so gar nicht gebraucht hätte, wären die detaillierten Schilderungen der sexuellen (Gewalt)Handlungen. Da reichen eigentlich Andeutungen. Dass die Männer eher gewalttätig als einfühlsam waren, ist wohl jeder Leserin klar.

Dass Gerrit in Amsterdam lieber Tennis und Golf spielt oder sich betrinkt, als zu arbeiten, ist nachvollziehbar. Allerdings spielt man im 17. Jahrhundert beide Sportarten ein wenig anders als wir sie heute kennen. „Jeu de Paume“ heißt der Vorläufer zum Tennis, das erst um 1875 seine heutige Form erhält. Man spielt „Jeu de Paume“ in Ballspielhäusern, von denen es vor allem in Paris einige gibt, die nicht nur dem Adel zugänglich waren. Auch Golf ist nicht in der aktuellen Form zu sehen, sondern eher ein Spiel ähnlich wie Cricket oder Hockey.

Was Jan Pieterszoon Coen, eine bei Historikern ziemlich umstrittene Figur, wirklich antreibt, kommt nicht so gut heraus. Hier wird er als skrupellos, zeitweise barbarisch und von brennendem Ehrgeiz zerfressen, dargestellt. Diese Charakterisierung wird vermutlich schon hinkommen. Das kann nicht allein mit dem Calvinismus erklärt werden. Aber, das wäre vielleicht ein anderer interessanter Roman.

Interessant zu lesen ist, wie die Besiedelung von Indonesien durch die Vereinigte Ostindische-Compagnie vonstatten geht. Natürlich gewaltsam, das ist klar. Um den Marktpreis für Muskatnüsse künstlich hoch zu halten, wurden die Wälder der Banda-Inseln einfach gerodet und die Einheimischen abgeschlachtet. Von diesem Völkermord erfährt der Leser durch Gespräche, die Eva in diversen Gesprächen führt. Aufstände unter Zuhilfenahme der Briten, des Erzfeindes der Holländer, sind die Folge. Die Unterminierung der Festung liest wie jene von der Belagerung Wiens durch die Türken von 1529 bzw. 1683.

Stellenweise hat der Roman dann auch noch einige Längen. So wird dem Leben im Amsterdam und der Schiffsreise recht viel Platz eingeräumt. Da hätte man durchaus straffen können.

Fazit:

So ganz hat mich dieser historische Roman nicht überzeugt, daher kann ich nur 3 Sterne vergeben.