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Veröffentlicht am 09.01.2017

Ich liebe diese Reihe

Schuldig
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Harry als neuer Wächter des Weißen Rates. Daran, dass es schon so weit gekommen ist, merkt man wie sehr der Krieg mit dem Roten Hof der Vampire die Magierwelt erschüttert hat. Harrys neue Aufgaben nehmen ...

Harry als neuer Wächter des Weißen Rates. Daran, dass es schon so weit gekommen ist, merkt man wie sehr der Krieg mit dem Roten Hof der Vampire die Magierwelt erschüttert hat. Harrys neue Aufgaben nehmen ihn ganz schön mit. Die Hinrichtung von jungen Magiern, die ihre Mächte missbrauchen, ist da schon beinahe das geringste Übel. Eine neue Welle dunkler Magie regt sich in Chicago und beschwört Furchtfresser, die sich natürlich eine Horrorkonvention als Ziel auserkoren haben um Menschen anzugreifen und zu töten. Gleichzeitig scheint sich auch im Land der Sidhe Einiges an Konflikten anzuhäufen, deren sich Harry stellen muss.

Ich muss mich zwar wiederholen, wenn ich anmerke wie sehr ich diese Buchreihe liebe, aber ich tue es trotzdem: auf jeden Fall eine der besten Fantasyreihen, die ich je gelesen habe und deren Unbekanntheitsgrad mich manchmal echt grübeln lässt. Auch dieses Buch der Reihe ist wieder gefüllt mit Harry wundervollem Sarkasmus, einzigartigen Haupt- und Nebenfiguren und natürlich jeder Menge spannender Handlung bis zur letzten Seite. Dieses Mal geht es um Furchtfresser, Vampire, die Sidhe und natürlich auch um jede Menge Magie (was auch sonst). Auch Harry persönliches Umfeld und seine Beziehungen zu seinen Freunden nehmen in diesem Buch einen sehr großen Teil ein. Sehr viel Lob also von meiner Seite und es kann gleich mit dem nächsten Band weitergehen (gut, dass es quasi tausend Bände bisher von der Reihe gibt^^).

Veröffentlicht am 09.01.2017

Spannender, packender Thriller

December Park
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Die beschauliche Stadt Harting Farms durchlebt im Jahr 1993 den Albtraum jeder Kleinstadt. Auf spurlose Weise verschwinden Jugendliche aus den sonst so sicheren Straßen. Der anfänglichen Theorie der Polizei, ...

Die beschauliche Stadt Harting Farms durchlebt im Jahr 1993 den Albtraum jeder Kleinstadt. Auf spurlose Weise verschwinden Jugendliche aus den sonst so sicheren Straßen. Der anfänglichen Theorie der Polizei, die Jugendlichen seien nur von zu Hause weggelaufen, wird ein schnelles Ende bereitet, als die Leiche eines jungen Mädchens im Dickicht des December Parks gefunden wird. Angelo Mazzone und seine Freunde werden unfreiwillig Zeuge der Bergung der Leiche und fühlen sich in der Pflicht den Mörder zu finden. Während die fünf Jungs auf der Suche nach Hinweisen immer tiefer in die abgelegenen Orte ihrer Heimatstadt vordringen, müssen sie vorsichtig sein nicht selbst zu Opfern zu werden. Denn der Piper - der Rattenfänger, der den Geschichten nach Kinder entführt - verschleppt immer mehr Jugendliche ohne Spuren zu hinterlassen.

Der Klappentext dieses Buches war von Anfang an so eindringlich und in seiner Geschichte mitreißend, dass mich selbst die 790 Seiten (ebook, fester Einband 500 Seiten) nicht abschrecken konnten. Dementsprechend existieren einige Stellen in der Geschichte, die sich etwas ziehen und mit viel mehr Hintergrundinformationen aufwarten als eigentlich nötig ist. Das schöne an dieser Art der Erzählung ist, dass man anhand dieser ungefilterten Informationen als Leser die Möglichkeit hat selbst mit zu grübeln wer der Täter ist und wie er es anstellt so viele Jugendliche zu entführen, trotz der hohen Aufmerksamkeit der Bevölkerung. In vielen Krimis oder Thrillern werden dem Leser nur Informationen präsentiert, die wirklich zum Fall beitragen. Hier hat man immer den Eindruck, dass in irgendeiner Form ein Zusammenhang zwischen all den kleinen Dingen existiert, den jedoch weder die Protagonisten noch die Leser greifen können. So entstand für mich nie der Eindruck von Langeweile, was bei dem außergewöhnlichen Schreibstil des Autors auch unmöglich scheint. 
Während der gesamten Geschichte scheint die Atmosphäre stets aufgeladen, sodass man denkt jeden Moment wird irgendetwas passieren. Die Spannung bleibt also mehr oder weniger die gesamte Zeit hoch und man merkt, dass niemand in dieser Stadt sich sicher fühlen kann und dass die schiere Erwartung der nächsten Vermisstenmeldung die Bewohner beinahe erdrückt.

Die Handlungen der fünf Jugendlichen sind größtenteils nachvollziehbar, aber nicht immer besonders clever. In einigen Vorgehensweisen steckt eine Menge jugendliche Selbstüberschätzung und Leichtsinn gegenüber der Gefahr, was jedoch bei einer Gruppe 15-jähriger durchaus realistisch ist. Sie halten auch bewusst Informationen vor der Polizei zurück, weil sie sich selbst in der Pflicht sehen den Piper zu stoppen, wo die Polizei versagt.

Das Ende, ja das liebe Ende: überraschend, spannend, unheimlich, aber viel zu kurz. Nachdem die Geschichte selbst sehr lang und detailiert ist, ist die Auflösung des Täters und seiner Verbrechen sehr komprimiert gehalten. Die wichtigsten Geschehnisse werden beschrieben und es werden viele Andeutungen gemacht, die den Tathergang letztlich aufklären, aber für mich hätten die Schilderungen noch ausführlicher sein können.

Trotzdem gehört "December Park" zu einem der besterzählten Bücher, die ich je gelesen habe. Wer es vermag so viele Informationen zu liefern ohne langweilig zu erscheinen, verdient auf jeden Fall Anerkennung. Ein mitreißender und spannender Thriller, den ich jedem empfehlen kann. Ich werde auf jeden Fall weitere Bücher des Autors lesen.

Veröffentlicht am 09.01.2017

Gib dir den Kick!

RUN
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Jans kleine Schwester Katja gilt seit einigen Tagen als verschwunden. Die Polizei tut alles in der Macht stehende um die Kleine zu finden, hat jedoch nach Tagen der Suche immer noch keine heiße Spur. Jans ...

Jans kleine Schwester Katja gilt seit einigen Tagen als verschwunden. Die Polizei tut alles in der Macht stehende um die Kleine zu finden, hat jedoch nach Tagen der Suche immer noch keine heiße Spur. Jans Familie ist verzweifelt und hat schon beinahe die Hoffnung aufgegeben, als Jan von einer anonymen Quelle eine Datenbrille und eine Einladung zu einem neuen interaktiven Spiel bekommt. "RUN-Gib dir den Kick!" lautet die eigensinnige Beschreibung dieses Spiels. Jan und ein paar andere Jugendliche müssen sich waghalsigen Leveln stellen, die ihnen nicht nur einen Adrenalinkick verschaffen, sondern stets gefährlicher werden. Am Ende des Spieles winkt jedem Spieler der Preis, den er sich am sehnlichsten wünscht. Schnell wird Jan klar, dass das auf keinen Fall nur ein Spiel sein kann. Denn Jans Preis ist das Leben seiner kleinen Schwester Katja und Jans Gegner ist ihr Entführer. 
Mara Lang hat einen packender, mitreißender Jugendthriller inszeniert, dessen Thematik einen zum Nachdenken anregt: Jeder Mensch hat seinen Preis. Die Angst um seine kleine Schwester bringt Jan dazu immer waghalsiger zu werden und noch größere Risiken einzugehen, die sogar sich selbst und Andere in Gefahr bringen. Von Level zu Level steigt die Herausforderung und der Leser wartet eigentlich nur darauf, dass die Situation in irgendeiner Weise eskalieren wird.
Eine schöne Unterbrechung des herkömmlichen Schreibstils liefern die Unterhaltungen der Jugendlichen im Chatforum des Spiels. Ihre ungezwungene Art miteinander umzugehen und die aufkeimenden Freundschaften in der Gruppe sind wichtiger Bestandteil der Handlung. Die Rätsel zu den einzelnen Leveln  sind eine gewonnene Abwechslung und laden zum mitknobeln ein. Ich muss zugeben, ich hätte einige davon wahrscheinlich nicht so schnell lösen können^^. 
Die Spannung baut sich bis zum großen Finale immer weiter auf und resultiert in einem wenig überraschenden, aber dennoch sehr passenden Ende. Der finale Showdown mit Zero hätte vielleicht sogar noch ein wenig unberechenbarer sein können, aber das ist jetzt schon wirklich Meckern auf höchstem Niveau.
Ein sehr schöner, durchdachter und packend inszenierter Jugendthriller, den ich vorbehaltlos weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 09.01.2017

Die Intrigen des Weißen Hofes

Weiße Nächte
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Die sogenannte Unterschicht der Magiekundigen Chicagos wird von einer Serie aus Morden und Entführungen heimgesucht. Von außen betrachtet scheinen die Meisten von ihnen Selbstmord begangen zu haben, doch ...

Die sogenannte Unterschicht der Magiekundigen Chicagos wird von einer Serie aus Morden und Entführungen heimgesucht. Von außen betrachtet scheinen die Meisten von ihnen Selbstmord begangen zu haben, doch Harry entdeckt magische Hinweise, die gegen diese Theorie sprechen. Harrys Ermittlungen führen ihn zu einem Unbekannten, der in Begleitung der Frauen gesehen wurde. Doch der Verdächtige hat sehr große Ähnlichkeit mit seinem Halbbruder Thomas, an dessen Schuld Harry nicht glauben will.

"Weiße Nächte" ist der neunte Teil der Reihe um Magier Harry Dresden.
Ich habe schon früher erwähnt, dass ich sowohl die Charaktere als auch die Reihe als Ganzes unvergleichlich gut finde. Auch in diesem Band sind Teile von Harrys Vergangenheit in Form seiner alten Liebe Elaine eingearbeitet und auch sein neuer Lehrling bringt Schwung in die Geschichte. Harrys Sarkasmus lockert auch in den ausweglosesten Situationen die Stimmung und auch seine persönlichen Probleme rücken in diesem Band wieder sehr in den Fokus. Vor allem die Beziehung zu seiner "unfreiwilligen Mitbewohnerin" dem gefallenen Engel Lasciel steht sehr im Mittelpunkt. Wie immer eine sehr gelungene Fortsetzung der Reihe, die ich mit Begeisterung weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 09.01.2017

Alt trifft neu

Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra
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Clay Jannon, arbeitsuchender Webdesigner, hätte nie für möglich gehalten welche Konsequenz seine kleine ungezielte Wanderung durch die Stadt für ihn haben könnte. Clay findet sich vor einer unauffälligen ...

Clay Jannon, arbeitsuchender Webdesigner, hätte nie für möglich gehalten welche Konsequenz seine kleine ungezielte Wanderung durch die Stadt für ihn haben könnte. Clay findet sich vor einer unauffälligen Buchhandlung wieder, an deren Schaufenster verkündet wird: Buchhandlung Penumbra – durchgehend geöffnet. Aushilfe gesucht.  In Zeiten schwindender Jobangebote darf man nicht wählerisch sein und so übernimmt Clay die Nachtschicht in diesem mysteriösen Laden. Doch schnell wird klar, dass nicht die spärlichen Kunden, die sich für die Ware im vorderen Teil des Ladens interessieren, die Hauptklientel des Ladens ausmachen. Viel interessanter sind die nervösen und gehetzten Gestalten, die die Bibliothek mitten in der Nacht im hinteren Teil des Ladens besuchen, dessen Regale sich bis in den Himmel erstrecken. Clays Neugier treibt ihn an, die versteckten Geheimnisse des Ladens und seiner Bücher zu lüften.

Meine Ausgabe des Buches enthält neben „Die sonderbaren Buchhandlung des Mr. Penumbra“ auch noch die Vorgeschichte „Die unglaubliche Entdeckung des Mr. Penumbra“. Die Geschichte von Robin Sloan verbindet auf außergewöhnliche Weise die Wesenszüge  alter Bibliotheken und deren historische Hintergründe mit modernster Technik und Datenanalyse. Die Verknüpfung, die dabei zwischen diesen beiden Elementen hergestellt wird, zeigt auf eindrucksvolle Weise, dass Alt und Neu, besonders im Bereich der Bücher, nebeneinander existieren und auch harmonieren können. Die rätselhafte Reise, der sich Clay auf seiner Suche nach den Geheimnissen des Buchladens annimmt, verkörpert die Liebe zu Büchern in all ihren Formen.
Sowohl die Protagonisten, als auch die schrulligen und kuriosen Nebenfiguren unterstreichen das Geschehen und zeichnen eine noch detailliertere Handlung. Ein kleiner Mangel ist eventuell die überschweifende „Verehrung“ von Google, deren Beschreibungen einen jedoch auch mal hinter die Kulissen dieses riesigen Konzernes und seine Arbeitsweise schauen lassen. Als Beispiel für modernes und fortschrittliches Denken ist es auf jeden Fall geeignet.
Ich war nach einem etwas langsamen Einstieg in das Buch sehr begeistert von der Geschichte. Wer das Lesen und Bücher liebt und auch mit ein paar Ausschweifungen in das digitale Zeitalter (und Google) keine Probleme hat, dem wird das Buch sicherlich Freude bereiten.