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Marakkaram

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.04.2020

Borkum Atmosphäre für Zuhause - ein Wohlfühlkrimi

Mordseeluft
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* Eine Kur war etwas für alte Leute, die sich von ihrem harten Arbeitsleben erholen mussten, davon war Caro jahrelang überzeugt gewesen. Und nun stand sie hier, mit Mitte dreißig reif für eine Kur. *
Nachdem ...

* Eine Kur war etwas für alte Leute, die sich von ihrem harten Arbeitsleben erholen mussten, davon war Caro jahrelang überzeugt gewesen. Und nun stand sie hier, mit Mitte dreißig reif für eine Kur. *
Nachdem Caro herausgefunden hat, dass ihr Mann sie nicht nur betrogen, sondern glatt eine Fremdgeh-Weltmeisterschaft gewinnen würde, braucht sie erstmal Abstand und landet auf Anraten einer Freundin auf Borkum in einer Mutter-Kind Kur. Doch mit dem Abschalten ist es nicht weit her. Gleich am nächsten Morgen findet sie einen Toten in der Sauna und es scheint, als wolle die örtliche Polizei den Fall schnellstmöglich als Unfall zu den Akten legen. Auch wenn sie den Toten nicht sonderlich mochte, Caro`s Gerechtigkeitssinn ist geweckt und sie beginnt auf eigene Faust ein paar Nachforschungen anzustellen...
Ein Wohlfühlkrimi mit Borkum-Charme, der einfach nur richtig gute Laune macht und Urlaubsfeeling in den heimischen Garten bringt.
Caro Falk war mir auf Anhieb sympathisch. Eine Frau, die mit beiden Beinen auf dem Boden steht und so Otto-normal, dass man sich sofort mit ihr identifizieren kann.
Emmi Johannsen (Christine Drews) hat ein Auge für Situationen und Charaktere. Die Kurmütter und Einheimischen sind auf den Punkt getroffen und lassen einen immer wieder schmunzeln. Die Geschichte ist locker-leicht und erfrischend, mit einem großartigen Humor - aber auch einer unerwarteten Tiefe in der Randgeschichte. Caro steht nach ihrem Ehe-Aus praktisch vor dem Nichts, sie hat einen Ehevertag unterschrieben, ihr Studium wegen der Schwangerschaft abgebrochen und hat später auch nie wirklich gearbeitet. Diese Thematik lässt die Autorin ganz nebenbei mit einfließen und das hat mir richtig gut gefallen.
"Mordseeluft" ist ein Wohlfühlkrimi ganz nach meinem Geschmack. Man rätselt von der ersten Sekunde an mit und das macht Spaß. Die Autorin legt ganz geschickt ihre Fährten aus und hat mich am Ende doch eiskalt erwischt.
Fazit: Ein rundum gelungener Cozy-Krimi, der alles hat, was es braucht, interessante Charaktere, ein tolles Setting, einen unblutigen Mord und eine durchgehende Grundspannung, so dass man das Buch kaum weglegen mag. Cora und Jan sind ein Ermittler-Duo von dem ich gerne mehr lesen würde. Das perfekte Urlaubsfeeling-Buch für den heimischen Garten oder Balkon.

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Veröffentlicht am 31.03.2020

Wohlfühlroman mit Tiefgang

Schäfchensommer
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* Über diese Hochweiden würde sie in den folgenden Monaten ihre Tiere führen, immer im Wettlauf mit dem Wetter und den unerbittlichen Wechsel der Jahreszeiten.*
Eine Geschichte über Freundschaft, Naturverbundenheit, ...

* Über diese Hochweiden würde sie in den folgenden Monaten ihre Tiere führen, immer im Wettlauf mit dem Wetter und den unerbittlichen Wechsel der Jahreszeiten.*
Eine Geschichte über Freundschaft, Naturverbundenheit, Familie, Vertrauen und Verzeihen.
"Schäfchensommer" ist ein absoluter Wohlfühlroman, atmosphärisch und mit unerwarteter Tiefe.
Beate Rygiert entführt den Leser auf den Lämmerhof, der sich bereits seit 3 Generationen in Familienbesitz befindet. Nach dem plötzlichen Unfalltod ihres Vaters lastet viel auf Elke, vor allem die finanziellen Sorgen sind erdrückend. Doch jetzt steht erstmal das Frühjahr vor der Tür, die schönste Zeit des Jahres, es geht mit den Schafen und ihren Hunden in die Weidesaison. Ganz überraschend bekommt sie dieses Mal jedoch Zuwachs. Zoe ist durch falsche Freunde auf die schiefe Bahn geraten und Elkes Schwester, Sozialarbeiterin, hält es für eine WinWin-Situation, wenn das Mädchen mit auf die Weide geht anstatt in den Jugendknast.
Der Zauber dieses wunderschönen Romans geht von seinen liebenswerten, authentischen Charakteren und der unglaublich naturverbundenen Atmosphäre aus. Ich habe die Schafe und Lämmer, von denen man viele mit Namen kennenlernt und die ihre ganz eigene Art haben, geliebt. Und auch die Hütehunde, allen voran Vincent, mit seinem feinen Gespür für Stimmungen, haben sich in mein Herz geschlichen. .
Die Autorin hat einen richtig tollen Schreibstil. Man hat sofort einen Bezug zu den Personen und sie schildert das Leben einer Schäferin sehr authentisch und interessant. Es macht unheimlichen Spaß mit Elke und ihren Lieben unterwegs zu sein. Und das ist nicht immer nur eitel Sonnenschein. Genauso begeistert hat mich Zoe. Sie hat nach dem Tod ihrer Mutter völlig die Orientierung verloren und kapselt sich ab. Doch hinter der harten Fassade steckt ein verletzliches junges Mädchen und auch ihre Entwicklung ist sehr realistisch. Aber auch die Liebe kommt nicht zu kurz und sie trifft so manchen unerwartet.
Fazit: Trotz seiner teilweise auch sehr ernsten, tiefer gehenden Themen ist und bleibt der Roman auf ganzer Linie ein Wohlfühlbuch, das den Alltag für eine Weile vor der Tür lässt. Einfach zurücklehnen und eintauchen in die Welt des Lämmerhofes.

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Was aus Liebe geschah - fesselnde Familiengeschichte

Belmonte
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* Aber all das konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie im Herzen immer Italienerin geblieben war. Sie hatte sich lediglich umetikettiert.*
Belmonté ist eine unheimlich berührende, authentische deutsch-italienische ...

* Aber all das konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie im Herzen immer Italienerin geblieben war. Sie hatte sich lediglich umetikettiert.*
Belmonté ist eine unheimlich berührende, authentische deutsch-italienische Familiengeschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat.
Ich muss sagen, zum Glück habe ich mir den Stammbaum in der Innenklappe nicht angeschaut, denn der verrät leider schon so einiges. Wer anfangs vielleicht ein wenig Probleme hat in die italienische Familie hineinzufinden - mir fiel es nicht schwer - sollte lieber ein paar Seiten weiterlesen, anstatt auf den Stammbaum zurückzugreifen. Es lohnt sich! Versprochen!
Der Roman spielt auf 2 regelmäßig wechselnden Zeitebenen und umfasst sage und schreibe 4 Generationen, was mir erst im Nachhinein so richtig bewusst geworden ist. Simona ist Landschaftsgärtnerin, aber weder im Job noch in ihrer Beziehung mit Sebastian fühlt sie sich angekommen. Da stirbt die über alles geliebte Nonna Franca und hinterlässt ihr ein Haus in den italienischen Marken. Auf der Suche nach ihren Wurzeln und Antworten reist Simona auf unbestimmte Zeit ins beschauliche Dörfchen Belmonté und lernt dort eine ganz andere Seite ihrer geliebten Nonna kennen....
Antonia Riepp hat einen wunderbar mitreißenden, emotionalen und sehr bildhaften Schreibstil. Man hat als Leser das Gefühl mit Simona in Italien zu sein, so lebendig sind die Schilderungen der Häuser, der Landschaft und der Menschen. Und das gleiche gilt für die Vergangenheit, die Zeit der Partisanen, der erzkatholischen italienischen Familien und vor allem auch die Zeit der ersten Gastarbeiter, die nach Deutschland kamen.
Es ist selten, dass mich alle Schicksale so sehr berühren und mir die Charaktere ausnahmslos unter die Haut kriechen. Ganz großes Kino!
Für mich waren auch beide Zeitstränge ebenbürtig und gleich stark - obwohl es mich sonst eher in die Vergangenheit zieht. Aber die Charaktere sind unheimlich authentisch, man kann ihre Beweggründe nachvollziehen und fühlt mit ihnen. Und so nach und nach kommen kleine aber auch große Geheimnisse ans Licht. Vieles kam für mich unerwartet, viele Geschehnisse waren über die Jahrzehnte und Generationen wohlgehütet, fest und tief verschlossen. Das hat die Spannung bis zum Schluss konstant hoch gehalten.
"Belmonté" ist eine berührende Geschichte über Wurzeln, Heimat, Mütter und ihr unbewusstes Erbe an ihre Töchter..
Mein Highlight 2020 und absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 24.03.2020

Es wird wieder romantisch, aber auch dramatisch

Cecilia
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* "Mein Vater hat mir einmal gesagt, Hoffnung ist für ein Volk wie Wasser für die Blumen. Ohne sie kann das Volk nicht sein." *
Drehte sich im zweiten Band fast alles um Kriegsvorbereitungen, geht es im ...

* "Mein Vater hat mir einmal gesagt, Hoffnung ist für ein Volk wie Wasser für die Blumen. Ohne sie kann das Volk nicht sein." *
Drehte sich im zweiten Band fast alles um Kriegsvorbereitungen, geht es im dritten wieder emotionaler zu.
Lia hat Elias zwar mit nach Amerika genommen, fragt sich aber mittlerweile wieso. Sie selbst vertraut ihm nicht mehr und ist jedes Mal aufs Neue irritiert, wie offen und unbefangen ihre Familie mit ihm umgeht. Die Folge, sie verschließt sich mehr und mehr, schürt ihren Hass auf ihn regelrecht und stößt ihn immer wieder von sich. Und Elias? Der versucht alles, um sie vom Gegenteil zu überzeugen. Denn drüben, auf der anderen Seite des großen Teichs, regiert der neue König. Und Noran will nur eins: Lia zurück - koste es was es wolle...
Der dritte Band knüpft nahtlos an den Vorgänger an und es wird dramatisch, spannend und emotional.
"Wenn die Sterne Schleier tragen" hatte mich völlig von den Socken gehauen und auch "Wenn die Wahrheit Schatten wirft" war klasse, aber ich habe etwas die Romantik vermisst. So gesehen geht es jetzt wieder back to the roots.
Anna Nigra hat wie immer, viele tolle, überraschende Ideen und dazu einen großartigen Schreibstil - humorvoll, sehr bildhaft und emotional. Mich haben die kurzen Kapitel aus Sicht von Elias oder Noran, die tiefe Einblicke in ihre (jede auf seine eigene Art) verzweifelte Seele geben, immer wieder berührt und mitgenommen. Ich bin schon seit jeher Team Elias, aber auch Noran hat(te) ab und an seine menschlichen Momente und die machen ihn nur noch gefährlicher.
Wird es Lia gelingen ihr Land, ihre Familie und vor allem auch sich selbst zu schützen? Und welche Rolle spielt Matayo dabei?
Einmal angefangen konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und bin nur so durch die Seiten geflogen. Die Entwicklungen wechseln ständig von ruhig zu emotional und von spannend zu dramatisch. Es gibt jede Menge Schauplätze und was Anna Nigra an sportlicher Action einbaut, hat Hand und Fuß und ist toll recherchiert.
Fazit: Ein Roman voller Abwechslung, Liebe und Abenteuer pur, abgerundet mit einem großartigen Humor. Ich kann es gar nicht abwarten, bis der vierte und damit letzte Band erscheint. Ganz klare Leseempfehlung! Und für alle, die Cecilia noch nicht kennen, unbedingt mit "Wenn die Sterne Schleier tragen" beginnen. Es lohnt sich!

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Veröffentlicht am 14.03.2020

Diese eine große Liebe...

Die Diva
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* "Du bist die Callas", erwiderte er zuversichtlich. "Die Diva assoluta - die größte Sängerin dieser Zeit. Und das hast du dir alles aus eigener Kraft erarbeitet. Selbst Ari Onassis kann dir das nicht ...

* "Du bist die Callas", erwiderte er zuversichtlich. "Die Diva assoluta - die größte Sängerin dieser Zeit. Und das hast du dir alles aus eigener Kraft erarbeitet. Selbst Ari Onassis kann dir das nicht nehmen." *

1957: Maria Callas ist auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, doch ihr Perfektionismus und der hohe Leistungsdruck beginnen ihren Tribut zu fordern. Ihr Körper ist anfällig, sie bekommt eine Infektion nach der anderen und die Stimme droht immer öfter zu versagen. Und ihr Mann ist keine wirkliche Stütze. Genau in dieser Zeit trifft Maria in Venedig auf den Reeder Aristoteles Onassis und sofort spüren beide eine fast schon magische Anziehungskraft, gegen die sich Maria lange sträubt....

Wer kennt sie nicht, Maria Callas, die temperamentvolle Diva mit griechischen Wurzeln, die privat immer sehr distanziert und unterkühlt wirkte. Michelle Marly wirft einen sehr direkten, ungeschönten Blick hinter diese Maske und zeigt dem Leser eine ganz andere, sehr menschliche und leider auch tragische Seite von ihr.

Ihr Leben lang, zuerst von der Mutter dann vom eigenen Mann, nur als "Stimme" und Geldmaschine benutzt, begegnet ihr mit Ari zum ersten Mal jemand, der sie als Mensch und Frau wahrnimmt, jemand, von dem sie sich beschützt fühlt und zu dem sie eine tiefe Verbundenheit spürt. Eine verhängnisvolle Liebe nimmt ihren Lauf...

Selten war ich einer Person schon nach den ersten Seiten so unheimlich nah, auch emotional, wie Maria Callas in diesem Roman. Michelle Marly versteht es durch ganz nebensächliche, aber sehr prägnante Sätze tief in ihre Seele blicken zu lassen. Und der hat mich überrascht, da man von aussen immer einen ganz anderen Eindruck hatte. Hier entsteht das Bild einer unsicheren, verletzlichen aber auch sehr leidenschaftlichen Frau, die bei allem was sie tut im Rampenlicht steht, deren Erfolgen, Misserfolge und vor allem persönliche Beziehungen gnadenlos ausgeschlachtet werden.

Das Charisma von Aristoteles Onassis ist in jeder Zeile spürbar, sein Stolz, die Liebe zu seinen Kindern und auch seine Großherzigkeit. Die wunderschöne Liebesgeschichte, die Leidenschaft, aber auch die zerstörerische Energie dieser Liebe, hat die Autorin perfekt eingefangen und sehr authentisch erzählt. Dabei geht sie nicht chronologisch vor, sondern beginnt im Jahr 1957 mit dem ersten Aufeinandertreffen und wechselt dann zwischen den Anfängen ihrer Liebe und dem Ende. Die Bühnenatmosphäre, die griechische Mythologie, aber auch die Welt der High Society sind toll beschrieben und sehr bildhaft in Szene gesetzt.

"Die Diva" ist ein Roman in den man eintaucht und versinkt; mich hat er vollständig gefangen genommen und sehr tief berührt. Michelle Marly gelingt ein faszinierender Blick hinter die Fassade einer großen Diva, mit autobiographischen Zügen und einem ergreifenden Nachwort. Ein absolutes Highlight der Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe".

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