Hexenjagd
Bei einer Highschoolparty in dem kleinen Ort Sanctuary kommt der allseits beliebte Daniel Whitman unter ungeklärten Umständen ums Leben. Bei einem Sturz aus dem ersten Stock starb er und was zunächst noch ...
Bei einer Highschoolparty in dem kleinen Ort Sanctuary kommt der allseits beliebte Daniel Whitman unter ungeklärten Umständen ums Leben. Bei einem Sturz aus dem ersten Stock starb er und was zunächst noch wie ein Unfall erscheint, nimmt schnell eine Wendung. Denn seine Ex-Freundin Harper, die Tochter der einzigen Hexe Sanctuarys, die auch bei der Party war, soll ihn angeblich mit Magie zum Stürzen gebracht haben. Detective Maggie Knight begibt sich nach Sanctuary und je tiefer sie gräbt, desto mehr Geheimnisse der Bewohner fördert sie zu Tage. Und die Bewohner? Beginnen mit ihrer eigenen Hexenjagd.
Meine Meinung
Dieses Cover zog meinen Blick magisch an, denn ich finde es richtig gut gelungen und mal was anderes. Es passt auf jeden Fall sehr gut zur Geschichte, in die ich dann auch ziemlich schnell einsteigen konnte.
Schon auf den ersten Seiten schafft es V. V. James mich mit ihrem klaren, schnörkellosen Scheibstil einzufangen. Dabei lässt sie mit wenigen Worten die Charaktere, aber auch den kleinen Ort Sanctuary lebendig werden.
Gerade Sanctuary hat mir richtig gut gefallen, denn das Kleinstadtflair, das man hier erlebt, hat die Autorin so gut dargestellt, dass man schon fast glauben kann, dass es diesen Ort wirklich gibt. In Sanctuary hat so gut wie jeder seine Geheimnisse und niemand ist das, was er nach aussen zu sein scheint. Das Tüpfelchen auf dem I ist hier dann auch noch, dass es in Sanctuary eine Hexe gibt. Magie ist also ebenfalls kein Fremdwort für die Menschen in dieser Geschichte. Diese Mischung ist gelungen und macht aus einem herkömmlichen Thriller etwas ganz besonderes.
Durch wechselnde Perspektiven zwischen der Mutter des Opfers, Abigail, der Hexe des Ortes, Sarah und der Polizistin Maggie bekommt man so nach und nach immer mehr Feinheiten über das Leben in Santuary präsentiert und man kann selbst immer wieder mit überlegen, was denn nun wirklich hinter dem Mord stecken kann. Mit all den kleinen Lügen und Intriegen bauscht sich die Stimmung in Sanctuary immer mehr auf und gerade das Verhalten der Menschen wird hier mehr als glaubhaft wiedergespiegelt. Dieser Aufbau ist so realistisch, auch wenn hier durch die Hexe Sarah Magie mit einbezogen wird, dass man einfach nachvollziehen kann, wie es zu der Hexenjagd kommt. Menschen lieben Sensationen, bauschen sich regelrecht daran auf und verurteilen oftmals zu schnell. Chapeau an die Autorin, die hier der Gesellschaft ziemlich deutlich zeigt, wie sie nur allzu oft handeln. Neben all dem sorgen dann noch einige Überraschungen und Wendungen für weitere Spannung und ließen mich das Buch erst aus der Hand legen, nachdem ich es beendet habe. Das Ende hat es dann auch noch einmal in sich und hat mich irgendwie sogar zufrieden zurückgelassen.
Die Charaktere der Geschichte sind so unheimlich lebendig gezeichnet, dass man sie alle vor sich sehen konnte. Man erlebt, wie aus Freundschaft Feindschaft wird, wie man durch geschickte Intrigen regelrechte Fallen auslegen kann und wie die Menschen einfach so ticken. Ich möchte hier gar nicht auf die einzelnen Personen eingehen, denn diese sollte man unbedingt selbst kennenlernen. Absolut authentisch und trotz des Fantasyanteils realistisch gezeichnete Figuren haben mich durchweg überzeugt.
Mein Fazit
Sanctuary ist ein spannender Pageturner, der mich völlig überzeugen konnte und definitiv ein Highlight ist. Gerade durch diesen sehr realistischen Aufbau und dem Spiegel den die Autorin der Gesellschaft vorhält, konnte mich die Geschichte packen. Klug konstruiert, absolut authentisch und unheimlich spannend! Unbedingt lesen!