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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2020

Schuld und Vergebung

Ein verzehrendes Geheimnis
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Mitte des 19. Jahrhunderts lassen sich schottische Einwanderer in den Appalachen in Nordamerika nieder. Die 10 jährige Cadi glaubt für den Tod ihrer kleinen Schwester verantwortlich zu sein. Beim "Sühnemann" ...

Mitte des 19. Jahrhunderts lassen sich schottische Einwanderer in den Appalachen in Nordamerika nieder. Die 10 jährige Cadi glaubt für den Tod ihrer kleinen Schwester verantwortlich zu sein. Beim "Sühnemann" erhofft sie sich Vergebung zu finden. Stattdessen bringt er sie auf eine ganz andere Spur, bei der sie den Weg zu Gott findet. Dabei enthüllt sie einige grausame verborgene Geheimnise.

Das Buch ist sehr emotional und der Autorin ist es sehr gut gelungen die Gefühlslage Cadies dem LEser eindringlich zu vermitteln. Auch die Lebensumstände der schottischen Siedler werden gekonnt in die Handlung eingearbeitet. Der Schreibstil ist flüssig und immer wieder sehr eindringlich. Schuld und Vergebung spielen eine wichtige Rolle in diesem Buch. Der Sühnemann als Beispiel für einen Irrglauben, der aus der alten Heimat mitgebracht wurde, hat mich sehr faziniert. Und Cadies Begegnung mit dem christlichen Glauben, der durch ihre Oma schon unterschwellig vorhanden war, wird mitreißend erzält. Die Bedeutung der Familie ist ebenfalls ein wichtiges Element in diesem Buch, wobei Fagan verdeutlicht, das man nicht alles von den Eltern übernehmen muss.

Dieses Buch hat mich teilweise zu Tränen gerührt, aber auch gut unterhalten. Die Darstellung des christlichen Glauben ist sehr rigiros und die Reaktionen einzelner Akteure sehr brutal. Aber ich denke, das dies die damalige Zeit doch gut abbildet. Der Ausblick auf die Zukunft bringt das Buch zu einem guten Abschluss.

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Veröffentlicht am 22.06.2020

tiefsinnig und zum Nachdenken anregend

Der Gepäckträger
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Der flüssige und einfühlsame Schreibstil des Buches gefällt mir sehr gut. Der Leser entwickelt schnell ein Bild von den drei Hauptakteuren, die am Flughafen ihr Gepäck verwechselt haben. Bei der Koffersuche ...

Der flüssige und einfühlsame Schreibstil des Buches gefällt mir sehr gut. Der Leser entwickelt schnell ein Bild von den drei Hauptakteuren, die am Flughafen ihr Gepäck verwechselt haben. Bei der Koffersuche erkennt man , das das Gepäck den eigenen Balast darstellt, den man so mit sich herumschleppt und der einem das Leben schwer machen kann.

Schon der erste Satz hat mich beeindruckt."Was uns belastet ist nicht unser Gepäck, sondern die Entscheidung es zu tragen." Und genau darum geht es in dem Buch, das wirklich ein inhaltliches Kleinod darstellt.

Der Gepäckträger, als Therapeut , der drei verschiedenen Menschen hilft das innere Gepäck offenzulegen, dessen schweren Inhalt sie bisher gar nicht bewußt wahrgenommen haben. Sie wurden niedergedrückt, aber die Ursache ihrer sehr unterschiedlichen Probleme waren versteckt.

Die Warteräume sind auf die jeweiligen Probleme des Einzelnen abgestimmt. Und erst im Nachhinein erkennt man die detaillierte Gestaltung.

Gillian, die an mangelndem Selbstwertgefühl leidet und sich immer an Anderen orientiert und dort nur den äußeren Schein wahrnimmt.

David, der mit allen Mitteln um seinen Job kämpft, seiner Frau aber nicht vergeben kann.

Und Michael, der den LEbenstraum seines Vaters erfüllen soll, wobei seine eigenen Träume ins Hintertreffen geraten.

Sie alle müssen sich der Wahrheit stellen und eine Entscheidung treffen.

Der Ausblick auf die Zukunft der Drei hätte für mich ruhig länger sein können, aber schon die kurzen Hinweise, verdeutlichhen die Intention und Tiefe des Buches.

Die Fragen zum Weiterdenken haben mich besonders angesprochen. Sie lenken den LEser in die richtige Richtung wie der Gepäckträger. Sie lassen das Gelesene nochmal nachwirken und auch den Bezug zum eigenen LEben herstellen.

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Veröffentlicht am 25.04.2020

das alte TEstament anschaulich erklärt

Sei du meine Stärke
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Lynn Austin erschafft mit diesem Roman den Beginn eines Epos, das sich mit den Chroniken der Könige aus dem alten TEstament auseinandersetzt. Sie erzählt in Romanfom die GEschichte des Königreich Juda ...

Lynn Austin erschafft mit diesem Roman den Beginn eines Epos, das sich mit den Chroniken der Könige aus dem alten TEstament auseinandersetzt. Sie erzählt in Romanfom die GEschichte des Königreich Juda zur Zeit des Königs Ahas. Dabei werden Textstellen aus dem alten Testament wortgetreu in eine fiktive Handlung eingebettet. Historische Ereignisse, Bibeltexte und fiktive Geschehnisse werden gekonnt verknüpft und in eine spannende Handlung mit religiösem Tiefgang eingebunden. Der Schreibstil ist flüssig und zeichnet sich durch intensive Charakterentwicklungen aus. Die damalige Götzenanbetung mit verabscheuungswürdigen Menschenopfern, die absolute Herscherstellung der Könige und die Machtlosigkeit des Einzelnen , insbesondere der Frauen , wird gut aufgezeigt. Dieses Buch vermittelt alttestamentarisches und historisches Wissen sehr unterhaltsam. Man erhält eine Vorstellung von den damaligen Lebensumständen und möglichen Ereignissen . Gerade die Auseinandersetzung mit dem alten Testament fällt ja doch eher schwer und wird so etwas erleichtert. Ich hoffe, das diese Reihe bald fortgeführt wird.

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Veröffentlicht am 20.04.2020

Rassismus in unterschiedlichen historischen Zeitebenen

Wir hofften auf bessere Zeiten
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Die Autorin erzählt in diesem Roman die Lebensgeschichte dreier Frauen, die zu unterschiedlichen Zeiten mit unterschiedlichen Ausprägungen des Rassismus konfrontiert werden.

Da ist Mary Balsam, die sich ...

Die Autorin erzählt in diesem Roman die Lebensgeschichte dreier Frauen, die zu unterschiedlichen Zeiten mit unterschiedlichen Ausprägungen des Rassismus konfrontiert werden.

Da ist Mary Balsam, die sich während des amerikanischen Bürgerkriegs in den entlaufenen Sklaven George verliebt. Nora Marys Urenkelin heiratet gegen den Widerstand ihrer Eltern in den 1960ern einen Schwarzen und die Journalistin Elizabeth macht sich auf die Spurensuche nach der Familiengeschichte ihrer Großtante Nora .

Der Autorin gelingt es wunderbar diese drei Geschichten miteinander zu verknüpfen, so das dem Leser Stück für Stück die familiären Zusammenhänge und die geschichtlichen Hintergründe offenbart werden.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Er ist flüssig, spannend und zeichnet sich durch unvorhersehbare Zusammenhänge und Wendungen aus. Zu Beginn muss man etwas aufpassen auf welcher Zeitebene man sich gerade befindet, aber durch die Personen wird es immer schnell klar. Die Handlungen sind vielschichtig und der Leser ist von Beginn an gespannt wie sich die Vergangenheit auf die Gegenwart auswirken wird.

Die Vielschichtigkeit der Geschichte und die unterschiedlichen historischen Zeitebenen , die sich erst langsam zu einem zusammenhängendem Gesamtbild zusammensetzen, beeindrucken mich sehr. Die überzeugende Charakterentwicklung und die glaubwürdige Darstellung historisch belegter Ereignisse haben mich sehr angesprochen. Der christliche Glaube in sehr unterschieldichen Ausürägungen oder eben der Zweifel daran fließt immer wieder in die Handlung ein und bereichert die Erzählstränge, die sich am Ende zu einem verdichten. Es handelt sich um ein Buch, das den Leser unterhält , informiert und zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 09.04.2020

erlebte Lebensweisheiten über Dunkelheit und Licht

Beginne jeden Tag wie ein neues Leben
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Der Schwede Tomas Sjödin ist Pastor und Schriftsteller, der in seinem Leben schon selber viel Dunkles erlebt hat. In diesem Buch hat er eine Auswahl seiner Kolumnen zusammengestellt, die in einer bekannten ...

Der Schwede Tomas Sjödin ist Pastor und Schriftsteller, der in seinem Leben schon selber viel Dunkles erlebt hat. In diesem Buch hat er eine Auswahl seiner Kolumnen zusammengestellt, die in einer bekannten Göteburger Zeitung erschienen sind. Seine kurzen , voneinander unabhängigen und aussagekräftigen Impulse beschäftigen sich alle mit den Themen Licht, Hoffnung und Möglichkeiten. Er beschreibt alltägliche Begebenheiten und läßt den LEser an seinen eigenen Erfahrungen teilhaben. Der Autor läßt dabei immer wieder sein Vertrauen auf Gott durchblicken und verweist darauf, das das Dunkle durch die Kraft der Liebe immer wieder erhellt wird.

Die meisten der Erzählungen haben mich angesprochen, die eine mehr, die andere weniger. Den meisten Gedankengängen stimmt man impulsiv zu, einige sind einem auch selber schon gekommen, andere sollte man sich immer wieder selber zu Herzen nehmen und danach handeln.

Der Schreibstil ist wunderbar einfühlsam und emphatisch. Jeder kann für den anderen Menschen wichtig sein, ein Wendepunkt bedeuten , auch wenn er es selber gar nicht so sieht, vieleicht es erst Jahre später erfährt.

Es handelt sich auf jeden Fall um ein Buch, das man je nach eigener Verfassung an bestimmten Stellen aufschlagen kann, um Anregungen für sich selber zu finden. Da es sich um soviele verschiedene Impulse handelt, wird man sie nicht nach dem einmaligen Lesen präsent haben. Für mich persönlich ein gutes Buch in dem man allabendlich Impulse finden kann, die nachhallen bzw. zum Nachdenken anregen.

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