Rezension: "Emma & Jake" von Tina Köpke
Maywood Lovestorys: Emma & JakeAutor/in: Tina Köpke
Titel: Emma & Jake
Reihe/Band: Maywood Lovestorys, Band 1
Genre: Liebesroman
Erschienen: Mai 2021
ISBN: 978-3-903278-61-5
Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem ...
Autor/in: Tina Köpke
Titel: Emma & Jake
Reihe/Band: Maywood Lovestorys, Band 1
Genre: Liebesroman
Erschienen: Mai 2021
ISBN: 978-3-903278-61-5
Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
Klappentext
Für alle Fans von Kleinstadtgeschichten mit Witz und Charme.
Wenn Emma eines perfekt beherrscht, dann ihre Probleme erfolgreich zu verdrängen. Ein geerbtes Haus, das dringend renoviert werden muss? Finanzielle Mittel, die nicht da sind? Ein Job, der sich nicht finden lässt? Kann alles unter den Teppich gekehrt werden.
Als aus dem Nichts ihre Jugendliebe Jake in der idyllischen Kleinstadt Maywood auftaucht, droht Emmas verdrehte Lebensphilosophie zum ersten Mal grandios zu scheitern. Doch weder Grübchen noch breite Schultern und auch keine Entschuldigung können gut machen, was er sich vor zwölf Jahren geleistet hat.
Was Emma jedoch nicht bedacht hat, ist Jakes Entschlossenheit, ihr Herz ein zweites Mal zu erobern …
Buch-/Reihentitel und Coverdesign
„Maywood Lovestorys“ verbindet als Reihenname den Ort des Geschehens mit dem schönsten Gefühl auf der ganzen Welt: der Liebe. Als Titel von Band 1 wurden die Namen der Protagonisten „Emma & Jake“ gewählt, wodurch direkt klare Verhältnisse geschaffen worden sind und man nicht sonderlich viel zu grübeln hat.
Das Cover ist in verschiedene kleinere und größere Kacheln unterteilt und war bei mir exakt das, was meine Aufmerksamkeit geweckt hat, um weiter zum Klappentext zu gehen. In den Kacheln sind verschiedene Hausausschnitte abgebildet, die einen insgesamt sehr gemütlichen Eindruck hinterlassen. Mal sieht man eine Veranda mit Stühlen, mal Blumen oder ein Fahrrad – mir gefällt es auf jeden Fall. In der oberen rechten Ecke ist eine Kachel mit einen beisammen liegenden Pärchen gefüllt, in der gegenüberliegenden unteren linken Ecke eine ein Weinglas haltende Hand. Auf jeden Fall eine bunte Mischung aus Eindrücken, die, nachdem ich die Geschichte gelesen hatte, definitiv zur Geschichte gepasst haben.
Charaktere
Protagonistin Emma ist von ihrem (Ex-)Freund Jake auf der Highschool betrogen worden und hat diese Art des Hintergehens bis heute nicht überwunden. Nachdem dann auch noch ihr Vater krank wurde und sie sich bis zu dessen Tod rührend um ihn gekümmert hat, steht sie nun vor einem einzigen großen Chaos, aus dem sie keinen Weg herausfindet. Immer hat sie sich mit den verschiedensten Aktivitäten abgelenkt, war in verschiedenen Dorfclubs aktiv und hatte immer ein offenes Ohr für jeden, aber nun holen sie ihre Arbeitslosigkeit und akuter Geldmangel ein. Emma ist eine sehr kommunikative Person, freundlich, meistens fröhlich und manchmal auch ein wenig anstrengend.
Jake kommt nach zwölf Jahren wieder zurück nach Maywood und wird, nach der Sache mit Emma, nicht von jedem so herzlich wieder aufgenommen, wie er gedacht hatte. Von vielen wird er ausgegrenzt und da er weder Familie noch richtige Freunde in der Stadt hat, lebt er stattdessen im einzigen Hotel des Ortes. Das Leben hat es auch mit ihm nicht sonderlich gut gemeint, denn seine Sportlerkarriere kann er vergessen und von seiner Frau lässt er sich gerade scheiden. Wenn man Jake erstmal näher kennenlernt, dann ist er ein unglaublich fürsorglicher und zuvorkommender Mensch. Zu Beginn der Geschichte hatte ich allerdings ein paar Probleme mit ihm warm zu werden und einen Zugang zu ihm zu finden.
Schreibstil und Handlung
Tina Köpke hat den ersten Band der „Maywood Lovestorys“ durchgehend in der dritten Person, also aus Sicht einen allwissenden Erzählers, geschrieben. Ich muss gestehen, auch wenn ich mit dieser Erzählperspektive normalerweise keine Probleme habe, dass ich hier doch ein wenig gebraucht habe, um in die Geschichte reinzukommen. Als das dann aber geschafft war, erwartete mich eine sehr angenehme und leicht zu lesende Geschichte aus den abwechselnden Perspektiven von Emma und Jake. Diese Erzählmöglichkeit sorgte dafür, dass mir beide Charaktere gleichermaßen nähergebracht werden konnte und ich, trotz der Erzählperspektive, einen sehr guten Einblick in ihre Gedanken und Gefühle nehmen konnte und einiges an Emotionen herübergebracht worden ist. Die Autorin schaffte es außerdem, mit den etwa mittellangen Kapiteln, sehr lebendige Charaktere und Orte zu schaffen, sodass man sich des Öfteren vorkam, als würden sich eine Szenen direkt vor einem selbst abspielen. Gespickt mit einigen Witzen und einer Prise Humor hat mir der schreibtechnische Aspekt der Geschichte sehr gut gefallen.
Die Handlung selbst hat zunächst einmal ein wunderschönes Kleinstadtsetting inne, dass einen sehr liebevollen und familiären Eindruck hinterlässt. Es gibt viele Geschichten mit solche einem Setting, aber gerade dieser familiäre Aspekt war für mich in Maywood nochmal ganz besonders. Viele kleine Geschäfte, viel Tratsch und realistisch ausgearbeitete Charaktere und authentisch beschrieben Orte haben das Stadtbild perfekt abgerundet, sodass man sich einfach nur wohlfühlen konnte. Schön war auch, dass selbst jeder noch so kleine Nebencharakter nennenswerte Eigenschaften bekommen hat, die ihn von allen anderen unterschieden haben.
Zur Geschichte von Emma und Jake muss ich allerdings sagen, dass ich ein klein wenig enttäuscht gewesen bin. Die beiden haben bereits eine gemeinsame Vergangenheit, die sich nicht wirklich positiv entwickelt hat und letztendlich kamen die beiden zwar ein paar Mal auf das Thema bzw. das betreffende Ereignis zu sprechen, letztendlich wurde die Sache aber irgendwie doch nur unter den Tisch gekehrt. Jakes Begründungen waren für mich eher fadenscheiniger Natur, als dass ich sie ihm wirklich habe abkaufen können.
Auch fand ich die inhaltliche Aufteilung ein wenig merkwürdig, denn während sich etwa die Hälfte des Buches mit der Beziehungsentwicklung zwischen den Protagonisten beschäftigte, war von einer weiteren Entwicklung in der zweiten Hälfte schon fast nichts mehr zu sehen. Diese drehte sich stattdessen nahezu ausschließlich um Emmas spontanen Plan, wie sie ihren Geldsorgen und gleichzeitig ihrem Jobproblem entfliehen konnte. Zwar waren die einzelnen beiden Themen an und für sich sehr schön ausgearbeitet, allerdings hätte ich mir eine etwas intensivere Mischung aus beiden Bereichen gewünscht.
Fazit
Insgesamt eine sehr angenehme Geschichte mit kleineren Macken, die aber dieses wundervolle Kleinstadt-Feeling nicht überdecken konnten. Ich freue mich sehr auf Band 2, denn dieser Teil verspricht nochmal eine sehr spannende charakterliche Mischung und ich hoffe auf großes Wiedersehen mit all den quirligen Charakteren.
Bewertung: 3,5 / von 5 Sternen