Eine Auszeit in Paris
Grace lebt mit ihrem Mann David und ihrer 18-jähirgen Tochter Sophie ein beschauliches Leben in einer Kleinstadt in den USA. Es ist ein strukturiertes, vorhersehbares, aber in Grace‘ Augen zufriedenes ...
Grace lebt mit ihrem Mann David und ihrer 18-jähirgen Tochter Sophie ein beschauliches Leben in einer Kleinstadt in den USA. Es ist ein strukturiertes, vorhersehbares, aber in Grace‘ Augen zufriedenes und glückliches Leben. Zum 25. Hochzeitstag, der auch noch der Valentinstag ist, hat Grace für David eine wunderbare Überraschung vorbereitet: einen einmonatigen Aufenthalt in Paris, inklusive Aufenthalt im Luxushotel um herauszufinden, wie die beiden ihr Leben nach Sophies baldigem Studienstart neu strukturieren können. Doch es kommt alles anders – just als Grace ihr Geschenk überreicht, platzt David mit der Nachricht heraus, dass er eine junge Freundin hat und die Scheidung möchte. Was natürlich das gesamte Lokal und damit auch die ganze Kleinstadt mitbekommt. Nach dem ersten Schock beschließt Grace allein nach Paris zu fahren. In Paris angekommen trifft sie auf Audrey, die gerade ihren Schulabschluss gemacht und sich für einen Job in einem Buchladen beworben hat, allerdings ohne Französisch zu können. Und trotz des Altersunterschieds entwickelt sich schnell eine sehr tiefe Freundschaft, die hilft aktuelle Probleme und alte Wunden zu bewältigen…
Wieder einmal hat es Sarah Morgan geschafft, dass ich einen ihrer Romane fast in einem „Rutsch“ gelesen habe – auch wenn dieses Buch für diese Autorin eher untypisch ist, da hier weniger eine leichte Sommerliebe als ernste Themen im Vordergrund stehen, noch ist dieser Band Teil einer Reihe. Grace und Audrey sind dennoch beides sehr sympathische Charaktere und auch wenn ich noch nie erlebt habe, dass man nur innerhalb weniger Tage eine so enge Bindung aufbauen kann, erscheint es doch zumindest möglich. Am Rande, als Nebenerzählstrang gibt es noch die Geschichte von Mimi, der Großmutter von Grace, die zu Paris ebenfalls eine wichtige Beziehung hat.
In diesem Roman hat die Autorin einige ernste Probleme aufgegriffen, allen voran Alkoholismus, aber auch Drogensucht und Gruppenzwang. Trotzdem ist der Grundton heiter, wohl auch wegen des Pariser Flairs und beschreibt vor allem den Weg zweier Frauen zu sich selbst und zu einem glücklicheren Leben. Ich vergebe daher 5 zartschmelzende Macarons und empfehle dieses Buch allen, die daran glauben, dass man jede Situation noch irgendwie zum Guten wenden kann.