Profilbild von Wuestentraum

Wuestentraum

Lesejury Profi
offline

Wuestentraum ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Wuestentraum über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.04.2020

Einfach ein megatolles Kochbuch

WW - 50 Lieblingsrezepte
0

Dieses Kochbuch ist toll gestaltet, das Cover in Gold gehalten, die schönen und großen Bilder zu den einzelnen Gerichten, die Rezepte mit den jeweiligen Zutaten gut leserlich und einfach erklärt, einfach ...

Dieses Kochbuch ist toll gestaltet, das Cover in Gold gehalten, die schönen und großen Bilder zu den einzelnen Gerichten, die Rezepte mit den jeweiligen Zutaten gut leserlich und einfach erklärt, einfach klasse.

Ich habe einige Gerichte nachgekocht und bin samt meiner Familie total begeistert. Tafelspitz mit grüner Sauce, One Pot Pasta mit Hähnchen sowie Spargelcremesuppe waren einfach nach den Rezepten zu kochen, die Zutaten hat man ohnehin fast alle im Haus und sie waren so lecker, dass meine Familie anfangs gar nicht wusste oder geschmeckt hat, dass es WW-Gerichte waren. Sie waren total begeistert. So wie ich natürlich auch.

Dieses Kochbuch bietet aber nicht nur Gerichte, sondern auch historische Einblicke und Erfahrungsberichte, was es noch einmal sehr aufwertet. Es geht um den Beginn von WW sowie den Aufbau über die einzelnen Jahre. Detailliert und sehr interessant, denn diese Dinge, gerade auch über die Gründerin Jean Nidetch, habe ich nicht gewusst.

Ich gratuliere WW herzlich zum 50. Jubiläum und gleichzeitig zu diesem wunderschön gestalteten und tollem Kochbuch, welches ich noch oft in die Hand nehmen werde, um alle diese leckeren Rezepte zu kochen. Es ist eine Bereicherung für jede Küche, egal, ob man nun abnehmen oder einfach nur lecker und köstlich essen möchte. Mit diesem tollen Kochbuch kann man beides.

Fazit:

Supertolles Kochbuch, welches leckere Rezepte beinhaltet, die einfach nachzukochen sind und so köstlich schmecken. Ich bin sehr begeistert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.03.2020

Megaspannend, einfach klasse

Eisiger Nebel
0

Im Hafen von Husum wird eine übel zugerichtete Leiche gefunden. Theo Krumme und Pat, seine Kollegin, nehmen die Ermittlungen auf. Sie erfahren, dass der Tote aus Frankfurt stammte. Erst gingen sie von ...

Im Hafen von Husum wird eine übel zugerichtete Leiche gefunden. Theo Krumme und Pat, seine Kollegin, nehmen die Ermittlungen auf. Sie erfahren, dass der Tote aus Frankfurt stammte. Erst gingen sie von einem Touristen aus, dann aber finden sie in seinem Hotelzimmer Patronenhülsen. Auch hatte der Tote unter falschem Namen im Hotel eingecheckt. Krumme und Pat versuchen herauszufinden, was der Tote, der Castor hieß, in Nordfriesland wollte. Mit Sicherheit keinen Urlaub machen. Dann führt sie ihre Spur in das kleine Dorf Bornhörn, auf der Halbinsel Eiderstedt. Die Bewohner dort sind alle miteinander befreundet und halten fest zusammen. Doch schon bald befinden sie sich in großer Gefahr.

Hendrik Berg ist einer meiner Lieblingsautoren und ich habe alle seine Krimis um Krumme und Pat gelesen. Dies ist der 6. Band, und ich muss sagen, ich bin wieder begeistert.

Der Schreib- und Erzählstil sind einfach klasse. Der Aufbau der Geschichte ist so geschickt gemacht, dass eine hohe Spannung langsam aufgebaut wird, die sich immer mehr steigert und zum Ende hin derart hoch ist, dass man wie besessen weiterlesen muss, um zu erfahren, wie alles endet. Man kann das Buch auf keinen Fall beiseite legen.

Die kurzen Kapitel gefallen mir ebenso wie die Zeit, die sich der Autor für das megaspannende und heikle Ende genommen hat.

Die Charaktere sind wie immer toll. Sie sind schon wie eine Familie für den Leser, der diese Reihe verfolgt. Aber auch, wenn man die Vorbände nicht kennt, tut dies keinen Abbruch, da der Autor kurze Erwähnungen aus den Vorbänden einfließen lässt, so dass man trotzdem voll im Bilde ist.

Krumme und Pat sind ein tolles und eingespieltes Team, Marianne seine Lebensgefährtin eine sympathische und liebe Frau. Mannsen und seine Frau Petra sind einem genauso ans Herz gewachsen wie Harke, der etwas schräge aber liebenswerte riesige Mann, mit seinen Vorahnungen.

Was mir an dieser Krimireihe besonders gefällt, ist die familiäre Atmosphäre, die Charaktere und die privaten Einblicke, die hier einfach total dazugehören und auch nicht zu wenig sein dürfen.

Fazit:

Mich hat dieser 6. Band der Reihe wieder völlig begeistert, megaspannend, tolle Charaktere und ein mitreißender Erzählstil. Einfach toll. Ich freue mich schon sehr auf den 7. Band.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.03.2020

Außergewöhnlicher Schreibstil, tolle Charaktere und berührende Geschichte

Ich an meiner Seite
0

Arthur ist 22 Jahre alt und hat 26 Monate im Gefängnis verbracht. Was er getan hat, um ins Gefängnis zu kommen, erfährt der Leser erst später. Arthur bekommt die Chance, an einer Therapie nach dem "Starring-Prinzip" ...

Arthur ist 22 Jahre alt und hat 26 Monate im Gefängnis verbracht. Was er getan hat, um ins Gefängnis zu kommen, erfährt der Leser erst später. Arthur bekommt die Chance, an einer Therapie nach dem "Starring-Prinzip" teilzunehmen und bekommt ein Zimmer in einer Haftentlassenen-WG. Nun soll er eine Hauptfigur erschaffen, der alles Gute und Schöne zuteil wird und der er nacheifern und das Beste aus sich machen soll. Doch Arthur hat sehr viel Pech und so wird ihm der Neustart alles andere als leicht gemacht.

Sein Vater verlässt die Familie, als Arthur noch ein Baby war und die Mutter wandert später mit einem neuen Mann an ihrer Seite, Georg, nach Andalusien aus. Sie hat einen Lebenstraum, ein Palliativinstitut im Luxussegment und das zieht sie mit Georg auch durch. Für Arthur und seinen älteren Bruder Klaus hat sie wenig Zeit, Liebe und Aufmerksamkeit, da sie alles in ihr Institut steckt. Klaus verschwindet irgendwann, keiner weiß wohin.

Auch Arthur packt eines Tages seine Sachen und fährt, nachdem durch unglückliche Zufälle seine eigentlichen Pläne über Bord gingen, nach Wien. Der Neuanfang dort gestaltet sich schrecklich, er hat mehr Pech, als man sich vorstellen kann. In seiner Not kommt er leider auf eine sehr dumme Idee und dadurch landet Arthur dann auch im Gefängnis.

Birgit Birnbacher hat einen sehr eigenwilligen und ganz anderen Schreibstil, der mich sehr begeistert hat. Sie schreibt oft in kurzen Sätzen, lapidar kann man sagen. Aber man muss als Leser bei diesem Roman zwischen den Zeilen lesen, was einfach klasse war. Dadurch, dass sie nicht alles gleich in ihren Sätzen preisgab, entstand eine Spannung, weil man unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht und warum Arthur nun ins Gefängnis musste. Es wurde in verschiedenen Zeitebenen erzählt, ebenso wurden Bandmitschnitte erwähnt, das "Schwarzsprechen", wie es der Therapeut Börd nannte.

Arthur erzählt von der schlimmen Zeit im Gefängnis und was er dort durchleiden musste. Als Leser war man einfach sehr entsetzt und Arthur hat mir schrecklich leid getan, so viel Leid ertragen zu müssen.

Der Aufbau des Buches war für mich perfekt gestaltet, die Charaktere, vom schrägen Therapeuten Börd bis zur älteren und kranken Schauspielerin Grazetta, waren authentisch dargestellt und haben mir sehr gut gefallen. Dieser Roman hat mich sehr begeistert.

Was mich vor allem noch überraschte, war die Danksagung am Ende des Buches. Dort erwähnt die Autorin die reale Vorlage für die Hauptfigur dieses Romans. Was dieses Buch noch berührender für mich machte, da es wirklich passiert ist.

Fazit:

Ein außergewöhnlicher Schreibstil, eine berührende Geschichte und tolle Charaktere. Dieser Roman hat mich sehr berührt und begeistert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.03.2020

Mein Lesehighlight in 2020

Das Gewicht der Worte
1

Simon Leyland ist Übersetzer und lebt in Triest, der Stadt der Wörter. Er hat zwei Kinder, Sophia und Sydney. Seine Frau Livia ist einem plötzlichen Herztod erlegen. Leyland erhält eines Tages die Diagnose ...

Simon Leyland ist Übersetzer und lebt in Triest, der Stadt der Wörter. Er hat zwei Kinder, Sophia und Sydney. Seine Frau Livia ist einem plötzlichen Herztod erlegen. Leyland erhält eines Tages die Diagnose eines Hirntumors. Der Arzt, Dr. Leonardi schaut auf das Röntgenbild und sagt ihm, dass er ein Glioblastom habe. Wie lange noch? fragt Leyland ihn. Und er antwortet: Ein paar Monate. Leyland verzweifelt an dieser Diagnose, er beginnt, die Zeit, die er noch hat, anders einzuordnen. Keine Zeit zu verschwenden. Was ist wichtig, was unwichtig. Elf Wochen lebt er mit dieser Diagnose, die sein ganzes Leben verändert. Nach diesen elf Wochen stellt sich heraus, dass alles ein Irrtum war. Jetzt hat Leyland wieder eine Zukunft und muss sich wiederum damit erst einmal arrangieren.

Leyland hat als Junge bei seinem Onkel eine Karte vom Mittelmeer an der Wand gesehen. Spontan sagt er zu seinem Onkel: Ich will alle Sprachen lernen, von den Ländern, die ans Mittelmeer grenzen. Und genau das tut er auch. Er lernt alle verschiedenen Sprachen. Und das Wichtigste von allem sind Leyland die Worte.

Zitat Seite 20:

"Oft hatte er sich gewünscht, ohne Worte bei den Sachen zu sein, bei den Sachen und den Menschen und den Gefühlen und den Träumen - und dann waren ihm doch wieder die Worte dazwischengekommen. Er erlebe die Dinge erst, wenn er sie in Worte gefasst habe, sagte er manchmal, nur dann sahen ihn die Leute ungläubig an".

Er richtet sich sein neues Leben langsam wieder ein, schließt Freundschaften, und hat plötzlich wieder eine Zukunft vor sich. Mit vielen neuen Dingen und großen Plänen.

Eine meiner Lieblingsstellen aus dem Buch: Seite 361:

"Was ist eigentlich Poesie? Die poetische Gegenwart ist wie herausgehoben aus dem Fluss und der drängenden Abfolge des zeitlichen Geschehens. Poesie erlaubt einem, ganz bei einer Sache zu sein. Etwas Poetisches, ein Satz, ein Bild, ein Klang: Es fesselt einen wie nichts sonst. Man möchte, dass es nicht aufhört oder verschwindet, man möchte immer mehr davon... Etwas Poetisches, auch wenn es nur etwas Kleines ist, ein winziges Detail, gibt dem Leben im Moment der Betrachtung eine Tiefe, die es sonst nicht hat".

Pascal Mercier hat mit diesem Roman ein so wundervolles, wunderschön geschriebenes Buch geschaffen, das mich sehr begeistert hat. Der Schreib- und Erzählstil sind so tiefgehend, poetisch und philosophisch, wie es selten alles in einem Roman vereint ist. Ich bin hinabgetaucht in die Geschichte von Simon Leyland und wollte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Dieser Roman hat mich gefangengenommen und gefesselt, durch die außergewöhnliche Sprache und den Tiefgang. Einfach wundervoll. Dieser Roman ist für mich gehobene, anspruchsvolle Literatur, gepaart mit Poesie, Philosophie und Tiefgang.

Dies ist eines der wenigen Bücher, die ich auf jeden Fall noch einmal lesen werde.

Fazit:

Mein Lesehighlight für 2020. Ein wundervoller, wunderschön geschriebener Roman, poetisch, philosophisch, voller Tiefgang. Er hat mich einfach nur begeistert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.03.2020

Wunderschöner Roman über das Alter, Menschlichkeit und Dankbarkeit

Dankbarkeiten
0

Michèle Seld, genannt Michka, ist eine alte Dame, die ihre Wörter verliert. Sie, die immer ein unabhängiges Leben geführt hat, kann plötzlich nicht mehr alleine leben. Marie, eine junge Frau, um die sich ...

Michèle Seld, genannt Michka, ist eine alte Dame, die ihre Wörter verliert. Sie, die immer ein unabhängiges Leben geführt hat, kann plötzlich nicht mehr alleine leben. Marie, eine junge Frau, um die sich Michka gekümmert hat, seit sie ein kleines Mädchen war, bringt Michka in einem Seniorenheim unter. Dort findet sich Michka nur schlecht zurecht, sie vermisst gerade in ihren hellen Momenten ihre Unabhängigkeit. Doch sie bemüht sich, im Seniorenheim zurecht zu kommen. Der junge Logopäde Jérome scheint Michka zu verstehen und kümmert sich liebevoll um sie, genau wie Marie, die Michka so oft besuchen kommt, wie sie es einrichten kann. Michka zeigt den beiden auf ihre Art, wie wichtig es ist Zuneigung und tiefes Verständnis zu bekommen, egal wie alt man ist.

Michka hat seit langem einen dringenden Wunsch, das Ehepaar zu finden, welches sie als Kind für 3 Jahre aufgenommen und ihr damit das Leben gerettet hat. Michka möchte sich endlich bei ihnen bedanken. Doch sie hat nur die beiden Vornamen und den Ort des Ehepaares.

Ich mag die Bücher und den Schreibstil von Delphine de Vigan sehr. Sie hat es wieder geschafft, mich mit ihrer kurzen und doch eindringlichen Geschichte zu begeistern und zu berühren. In der kurzen Zeit, in der man Michka kennengelernt hat, hat man sie sofort ins Herz geschlossen.

Es geht in diesem Roman ums alt werden, um Menschlichkeit und Dankbarkeit. So liebevoll und verständnisvoll, wie Marie und Jérome mit Michka umgehen und sie verstehen, wünscht man sich, dass mit allen alten Menschen so umgegangen wird, was in der Realität natürlich nicht machbar ist. Die Ärzte und Pflegerinnen werden weder die Zeit noch das Verständnis für jeden einzelnen Bewohner eines Altenheims aufbringen können. Doch es ist denke ich so, wie Jérome es geäußert hat, manche Patienten liegen einem einfach mehr am Herzen.

Fazit:

Ein wunderschön geschriebener Roman über das Alter, Menschlichkeit und Dankbarkeit. Intensiv und sehr berührend.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere